Die Bedeutung des Anfangsunterrichts und der vorschulischen Bildung für die Lernentwicklung der Kinder ist in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus der Öffentlichkeit geraten. Dies wurde vor allem durch die Ergebnisse internationaler Studien wie PISA [...]und IGLU [...] unterstützt. PISA konnte einen Zusammenhang zwischen der Dauer des Besuchs einer vorschulischen Bildungseinrichtung und den späteren Mathematikleistungen feststellen.1 Ebenso konnte auch die LOGIK-Studie [...] einen Zusammenhang zwischen den quantitativen mathematischen Fähigkeiten im Vorschulalter und den im Jugendalter gemessenen mathematischen Fähigkeiten erkennen.2 Die Lernprozesse im Vorschulalter legen also ganz entscheidende Grundlagen für schulische Lernprozesse[...]
Mit dieser Forderung werden einige Fragen aufgeworfen, die in der vorliegenden Arbeit thematisiert werden. Wie entwickeln sich frühe mathematische Kompetenzen? Welche frühen Fertigkeiten und Fähigkeiten können bei Kindergartenkindern als bedeutsam für das spätere Mathematiklernen angesehen werden? Wie können diese Fähigkeiten gefördert werden? Das Ziel dieser Arbeit ist es Kenntnisse darüber zu entwickeln, wie sich mathematisches Denken im Vorschulalter entwickelt und welche Fähigkeiten Kinder bereits vor Schuleintritt erwerben, um einen Ausgangspunkt für die Förderung früher mathematischer Kompetenzen zu schaffen und diese zu verbessern.
Zunächst wird ein Überblick über die bisher vorliegenden Forschungsbefunde zur Entwicklung mathematischer Kompetenzen von Vorschulkindern gegeben. Ausgehend von den Arbeiten von Piaget werden verschiedene Erkenntnisse zur Zahlbegriffsentwicklung betrachtet. Diese werden schließlich in einem Entwicklungsmodell früher mathematischer Kompetenzen von Krajewski zusammengeführt. Im dritten Kapitel werden Ergebnisse zur Bedeutung dieser frühen mathematischen Fähigkeiten für das schulische Mathematiklernen dargestellt. Bildungs- oder Orientierungspläne sind als Voraussetzung für Kontinuität und Erfolg von früher Bildung zu sehen. Die Beiträge dieses Kapitels machen deutlich, wie wichtig es ist, die individuellen mathematischen Kompetenzen schon vor dem Beginn der Schule zu erfassen und zu fördern. Hierzu werden im vierten Kapitel einige Ansätze erläutert. Im letzten Kapitel werden die Erkenntnisse zusammengefasst und Hinweise für eine erfolgreiche Förderung mathematischer Kompetenzen im Vorschulalter gegeben.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Entwicklung mathematischer Kompetenzen im Vorschulalter
2.1 Die Erforschung der Zahlbegriffsentwicklung
2.1.1 Das Logical-Foundations-Modell nach Piaget
2.1.2 Numerische Fähigkeiten von Kleinkindern und Säuglingen
2.1.3 Skills-Integration-Modelle zur Zahlbegriffsentwicklung
2.1.4 Die Entwicklung von Zählkompetenz und Zahlbegriff
2.2 Entwicklungsmodell früher mathematischer Kompetenzen nach Krajewski
3 Bedeutung und Standards der Förderung früher mathematischer Kompetenzen
3.1 Vorhersage von Rechenschwierigkeiten
3.2 Standards für das Mathematiklernen im Vorschulalter
4 Ansätze zur Förderung früher mathematischer Kompetenzen
4.1 Trainingsprogramme
4.1.1 „Komm mit ins Zahlenland“
4.1.2 „Mengen, zählen, Zahlen“
4.2 Nutzen und Schaffen mathematischer Lerngelegenheiten
4.2.1 Mathematik im Alltag
4.2.2 Mathematik im Spiel
Literaturverzeichnis
- Arbeit zitieren
- Martina Schiller (Autor:in), 2011, Förderung mathematischer Kompetenzen im Vorschulalter, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/188927