Die Anpassung an das Leben in der Gesellschaft findet vorrangig über unseren Kör-per statt. Jeden Tag aufs Neue werden die Menschen sich ihres Körpers bewusst und definieren ihn für sich. Er ist das erste, was jemand spürt, wenn er aufweckt und sei-ner Vergänglichkeit versuchen wir durch Pflege und Aufmerksamkeit zu begegnen. Dabei ist er viel mehr als unsere leibliche Hülle. Durch ihn eröffnet sich uns die Welt und er filtert alle Einflüsse, denen wir begegnen. Menschen nehmen Informationen über ihre Sinne auf und die körperliche Konstitution hat dabei einen entscheidenden Einfluss auf Lern- oder Erziehungsprozesse. Aus diesem Grund muss der Körper besonders in der Bildungs- und Erziehungswissenschaft mit berücksichtigt werden. Entgegen dieser Forderung wird das Thema Körper in den meisten wissenschaft-lichen Büchern der Erziehungswissenschaft bzw. Pädagogik nur am Rande betrach-tet. Ein prominentes Beispiel dafür ist das aktuelle Handbuch der Erziehungswissen-schaft. Körperlichkeit wird innerhalb der drei erschienenen Bände nur in sehr weni-gen Artikeln erwähnt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen
- Theoretische Verortung von Körper
- Der Körper als Produkt und Produzent von Gesellschaft
- Der Körper aus sozialwissenschaftlicher Sicht
- Körper und Leib in Erziehung und Bildung
- Der Zugang über Bilder und Fotografien
- Der Zugang zum Körper über Diskurse
- Body Turn
- Neue Hinwendung zum Körper
- Der Körper als kulturwissenschaftliches Phänomen
- Fazit und Desiderate
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Phänomen des Körpers in den Sozialwissenschaften und untersucht dessen Relevanz für sozialwissenschaftliche Forschungen, die Gründe für die bisherige unzureichende Thematisierung, Möglichkeiten zur Erforschung des Körpers sowie die neue Hinwendung zum Körper. Die Arbeit geht dabei auf die theoretische Verortung des Wortes Körper und dessen Einfluss auf gesellschaftliche Prozesse ein, bevor sie den Körper als Forschungsobjekt der Sozialwissenschaften betrachtet und auf den Body Turn eingeht.
- Der Körper als Produkt und Produzent von Gesellschaft
- Die Bedeutung des Körpers für Lern- und Erziehungsprozesse
- Möglichkeiten der Erforschung des Körpers durch verschiedene Perspektiven und Zugänge
- Der Body Turn als neue Hinwendung zum Körper in den Sozialwissenschaften
- Der Einfluss gesellschaftlicher Normen und kultureller Phänomene auf die Wahrnehmung des Körpers
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Relevanz des Körpers als Spiegelbild von Erfahrungen und gesellschaftlichen Normen heraus. Sie beleuchtet die bisherige unzureichende Berücksichtigung des Körpers in der Erziehungswissenschaft und die Notwendigkeit seiner Einbeziehung in wissenschaftliche Studien.
Theoretische Grundlagen
Theoretische Verortung von Körper
Dieser Abschnitt diskutiert das Grundverständnis von Körper und Geist und betont die Einheit von Körper und Leib in der menschlichen Existenz. Er beleuchtet den Einfluss des Körpers auf das Bewusstsein und die Bedeutung des Körpers in pädagogischen Kontexten. Darüber hinaus stellt er die Einwirkung gesellschaftlicher Prinzipien und Diskurse auf den Körper dar und beschreibt ihn als Produkt und Produzent von Machtverhältnissen.
Der Körper als Produkt und Produzent von Gesellschaft
Dieser Abschnitt betrachtet die gesellschaftliche Körperformung und untersucht den Einfluss von Strukturen und Diskursen auf den Körper. Er präsentiert die Theorien von Pierre Bourdieu, die die körperlichen Fähigkeiten als Resultat der sozialen Herkunftsklasse betrachten. Zudem werden Körperdiskurse analysiert, die Vorstellungen von Normalität und Wünschenswertem vermitteln.
Der Körper aus sozialwissenschaftlicher Sicht
Körper und Leib in Erziehung und Bildung
Dieser Abschnitt erforscht die Bedeutung des Körpers in Erziehung und Bildung und untersucht die Rolle des Körpers in Lernprozessen. Er beleuchtet die Rolle des Körpers als Vermittler von Erfahrungen und als Medium des Lernens.
Der Zugang über Bilder und Fotografien
Dieser Abschnitt diskutiert die Bedeutung von Bildern und Fotografien als Zugang zum Körper und untersucht die Rolle von visuellen Medien in der Konstruktion von Körperbildern. Er betrachtet den Einfluss von Bildern auf die Wahrnehmung und Interpretation des Körpers.
Der Zugang zum Körper über Diskurse
Dieser Abschnitt analysiert die Rolle von Diskursen in der Konstruktion von Körperbildern und untersucht den Einfluss von Sprache und Kommunikation auf die Wahrnehmung des Körpers. Er untersucht, wie Diskurse den Körper als Objekt der Betrachtung und des Diskurses definieren.
Body Turn
Neue Hinwendung zum Körper
Dieser Abschnitt beleuchtet die neue Hinwendung zum Körper in den Sozialwissenschaften und beschreibt die wachsende Bedeutung des Körpers als Forschungsobjekt.
Der Körper als kulturwissenschaftliches Phänomen
Dieser Abschnitt betrachtet den Körper als kulturwissenschaftliches Phänomen und untersucht die Rolle des Körpers in kulturellen Praktiken und in der Konstruktion von Identität. Er untersucht den Körper als Ausdruck von Kultur und Gesellschaft.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Körperlichkeit, Sozialwissenschaften, Kulturwissenschaft, Body Turn, Gesellschaftliche Körperformung, Körperdiskurs, Körperrepräsentation, Pädagogik, Erziehungswissenschaft, Bildung, Lernprozesse, Wahrnehmung, Disziplinierung, Machtverhältnisse, Pierre Bourdieu.
- Quote paper
- Thomas Lauszus (Author), 2011, Perspektiven des Körpers in den Sozialwissenschaften, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/188922