In aktuellen Studien zur inkrementellen Produktion sprachlicher Äußerungen wurde vermehrt ein strategischer Einfluss des Sprechers auf inkrementelle Prozesse festgestellt. Diese Form von Inkrementalität wird als gemäßigt bezeichnet und steht einer radikalen Inkrementalität gegenüber, die ausschließlich automatische Prozesse enthält. In der vorliegenden Arbeit werden beide Arten der Inkrementalität definiert. Auf Basis der gegebenen Definition und relevanter Studien wird geprüft, welche Art der Inkrementalität
auf den von Levelt (1989) definierten einzelnen Prozessebenen vorliegt. Im Mittelpunkt der Analysen steht die Einheit des Planungsumfanges als zentraler Parameter inkrementeller
Verarbeitung. Es zeigt sich eine Flexibilität in der Einheit, die durch die Faktoren der Planungszeit und der Äußerungskomplexität bedingt ist. Durch die Ergebnisse der vorliegenden Analysen kann eine Kontrolle des Sprechers als optionales Prinzip auf allen
Verarbeitungsebenen bestimmt werden. Der Sprecher greift in inkrementelle Mechanismen ein, um der Gefahr einer kognitiven Überlastung vorzubeugen, welche auf hohen Planungsebenen wahrscheinlicher ist als auf niedrigen.
INHALT
ABSTRACT
1. EINLEITUNG
2. DAS SPRACHPRODU KTIONSMODELL NACH LE VELT (1989)
2.1 Einführung in die Grundlagen des Levelt-Modells
2.2 Konzeptualisierung
2.3 Formulierung
2.4 Artikulation
2.5 Self-Monitoring
3. DAS PRINZIP DER INKREMENTALITÄT
3.1 Grundlagen inkrementeller Verarbeitung
3.2 Definition einer radikalen und einer gemäßigten Inkrementalität
4. UNTERSUCHUNGEN ZUR ROLLE DER SPRECHERKONTROLLE
4.1 Konzeptuelle Ebene
4.1.1 Reichweite der konzeptuellen Planung
4.1.2 Diskussion
4.2 Grammatische Ebene
4.2.1 Linearisierung
4.2.2 Reichweite der grammatischen Planung
4.2.3 Diskussion
4.3 Phonologische Ebene
4.3.1 Reichweite der phonologischen Planung
4.3.2 Diskussion
5. ABS CHLUSSDISKUSSION
ABBILDUNGSVER ZEICHNIS
LITERATUR VERZEICHNIS