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Hausarbeit, 2010
10 Seiten, Note: 1,3
1. Einführung in die Arbeit
2. Gliederung
3. Definition Gesundheitsmanagement
4. Definition Betrieb
5. Ziele des Gesundheitsmanagement
6. Gesundheitsmanagement aus Sicht der Mitarbeiter
7. Gesundheitsmanagement aus Sicht des Unternehmens
8. Nutzen
9. Kritik
10. Fazit
Literaturverzeichnis
Es ist schon bemerkenswert: Wer heute in Unternehmenskreisen von „gesunden“ Arbeitsbedingungen oder Mitarbeitergesundheit spricht, denk sogleich an Gesundheitsmanagement. Kaum eine Firma, die ganzheitliche Unternehmensleitlinien nach außen proklamiert, kann sich heutzutage dem Gesundheitsmanagement im Betrieb entziehen. Dieser Gedanke begann in Großunternehmen und setzte sich quer durch viele Branchen und Unternehmensgrößen durch. Heute spielt neben der Gesundheit der Mitarbeiter[1] vor allem die betriebswirtschaftliche Sichtweise eine bedeutende Rolle.
Die hier vorliegende Ausarbeitung fasst die Kernpunkte des am 06. Januar 2010 gehaltenen Referats zusammen. Dabei werden teilweise die mündlich im Referat vorgetragenen (wesentlichen) Anmerkungen aufgegriffen. Die Struktur der Ausarbeitung orientiert sich an dem Ablauf des Referates.
Es gibt sicherlich zwei komplett verschiedene Wege, wie dieses Thema dargestellt werden kann. Zum einen wird ein Unternehmen mit einem „gelebten“ Gesundheitsmanagement in den Blickpunkt gerückt. Eine Ansicht aus der sog. Froschperspektive. Zum anderen besteht die Möglichkeit Studien darzustellen, die Erfahrungen und Ergebnisse mit dem Gesundheitsmanagement vieler Unternehmen und Mitarbeiter zusammenfasst. Zu dieser Variante – einer Ansicht aus der sog. Vogelperspektive – habe ich mich entschieden.
Bei dem Begriff Gesundheitsmanagement dürfen stets zwei unterschiedliche Bereiche nicht verwechselt werden. Gesetzliche Vorschriften und Verordnungen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz stellen für Unternehmen einen verpflichtenden Bereich dar. Entsprechende Vorgaben und Auflagen sind einzuhalten. Auf der anderen Seite stellen Arbeitgeber freiwillige Leistungen zur Gesundheitsförderung bereit, die gesetzlich etc. nicht verankert sind.
Und genau diesen freiwilligen Bereich werde ich vorstellen. Eine einheitliche Definition des Begriffes Gesundheitsmanagement ist aufgrund der individuellen Gestaltungsmöglichkeit nur schwer darstellbar[2]. Insofern erklärt es sich, warum in der Literatur vielfältige Definitionen verwendet werden. Es kann jedoch festgehalten werden, dass das freiwillige betriebliche Gesundheitsmanagement eine Unternehmensstrategie darstellt, die sowohl die Mitarbeiter, das Unternehmen, die Arbeitssituation, das Unternehmensumfeld sowie die Produkte einschließt[3].
Die Definition des Wortes Betrieb[4] erweist sich als deutlich einfacher. Hierbei handelt es sich um eine Wirtschaftseinheit, die Sachgüter oder Dienstleistungen für andere Betriebe oder private Haushalte bereitstellt[5].
Generell kann festgehalten werden, dass eine optimale Erreichung von sowohl sozialen als auch ökonomischen Zielen angestrebt wird, die wie folgt beschrieben werden können:
Senkung der Kosten durch Reduzierung von Fehlzeiten: Zudem wird dadurch erreicht, dass die Mitarbeiter permanent im Unternehmen verfügbar sind.
Motivation der Mitarbeiter und ihre Bindung an das Unternehmen: Ein anwesender Mitarbeiter muss noch lange nicht effektiv sein. Hat dieser innerlich gekündigt, oder noch schlimmer, arbeitet er sogar latent gegen das Unternehmen, so kann dies einen immensen wirtschaftlichen Schaden anrichten.
Flexibilität und Kreativität der Mitarbeiter fördern: Durch die zunehmende Liberalisierung und Globalisierung verschiedenster Märkte steigen die Wettbewerbsanforderungen an die Unternehmen und ihre Mitarbeiter weiter an. Daher reicht es zunehmend nicht mehr aus, einfach nur seiner Arbeit nachzugehen. Um dem Wettbewerb standhalten zu können, sollen die Mitarbeiter flexibel agieren können und ihrer Kreativität freien Lauf lassen können.
Vermeidung chronischer Erkrankungen und Wiedereingliederung: Aufgrund der immer älter werdenden Gesamtbevölkerung steigt auch das Durchschnittsalter der Mitarbeiter in Unternehmen an. Dies hat zur Folge, dass mit steigendem Alter auch die Wahrscheinlichkeit an Erkrankungen und die Dauer an krankheitsbezogener Fehlzeit steigt. Wenn das betriebliche Gesundheitsmanagement die Auslöser von chronischen Erkrankungen reduzieren kann, die heute hauptverantwortlich für die zeitraubenden Krankheitsphasen sind, ist jedem geholfen.
Hier schließt sich auch der Kreis. Durch die Reduzierung der chronischen Erkrankungen können erhebliche Kosten eingespart werden – vgl. das erstgenannte Ziel[6].
Das IAG-Barometer (Report Nr. 12) diente dem Referat als Grundlage, um die Sicht der Mitarbeiter zum Thema Gesundheitsmanagement darzustellen. Bei dem IGA-Barometer handelt es sich um eine repräsentative, telefonische Befragung von rd. 2.000 Erwerbstätigen. Die Befragung wird regelmäßig von der Initiative Gesundheit und Arbeit (IGA)[7] durchgeführt.
Bei dem Report Nr. 12 wurden abhängig Beschäftigte u.a. befragt, welche Rolle Gesundheitsmanagement (Gesundheitsförderung und Prävention) in den Unternehmen der Befragten für eine Rolle spielt und welche Einzelmaßnahmen verbreitet angeboten und in Anspruch genommen wurden. Auf die Fragen zur: Kenntnis, Teilnahme und Bewertung der betrieblichen Gesundheitsmanagement-Maßnahmen sowie auf die Ergebnisse zur: Akzeptanz und den Wünschen der Befragten wurde im Referat eingegangen[8].
Grundsätzlich kann festgehalten werden, dass die Arbeitnehmer den betrieblichen Gesundheitsinterventionen einen hohen Stellenwert zuweisen – gleichwohl die Teilnehmerquoten auf einem eher niedrigen Niveau liegen. Der Reihe nach.
Die ganz allgemeine Frage nach der Wahrnehmung/ Kenntnis von Maßnahmen oder Angeboten zur Gesundheitsförderung beantwortete nur jeder zweite Arbeitnehmer mit „ja“ (49,8%). Männer stimmen in einem höheren Maße zu (55%) als Frauen (44%). Deutlich heterogener ist jedoch die Kenntnis der Arbeitnehmer an gebotenen Maßnahmen - gemessen an der Unternehmensgröße. Sofern die Arbeitnehmer in einem Betrieb mit mehr als 1.000 Beschäftigten tätig sind, steigt die Kenntnis auf rd. 82% an. Beschäftigte aus „kleinen“ Betrieben (10-50 Mitarbeiter) nehmen nur zu rd. 22% angebotene Maßnahmen wahr.
[...]
[1] Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in der Ausarbeitung bei Personengruppen auf die ausdrückliche Nennung des
Femininums verzichtet. Das Maskulinum repräsentiert in diesem Fall beide Geschlechter.
[2] [7], S. 14; vgl. auch [3], S. 1 f. sowie mit Fokus auf die Strategie [9], S. 43 f.
[3] [3], S. 1
[4] Ich verwende den Begriff Betrieb in einer umfassenden Bedeutung und beziehe ihn in dieser Ausarbeitung ebenfalls auf
Unternehmen. Insofern stelle ich beide Begriffe gleich.
[5] [8], S. 23; vgl. auch [5], S. 511
[6] [1], S. 34 f.; vgl. auch [7], S. 14 f.; [3], S. 2 f. oder [10], S. 58
[7] Herausgeber: BBK Bundesverband, Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV), Institut Arbeit und Gesundheit (BGAG), AOK Bundesverband, Arbeiter-Ersatzkassen-Verband; Autoren: Wolfgang Bödeker u. Tobias Hüsing vom BBK Bundesverband.
[8] [2], S. 86; [4], S. 5 ff.