„Wir brauchen einen neuen Feminismus“, titelte die Redakteurin Heike Faller in der Online-Ausgabe der Zeit. Seit den 1990ern, befinden wir uns im Zeitalter des Postfeminismus, welcher durch die Theorien der Philosophin Judith Butler und durch gesamtgesellschaftliche Phänomene der Popkultur in Bezug auf die Medienwelt geprägt wird. Insbesondere die Popkultur wirft immer mehr neue Weiblichkeitsentwürfe auf und stellt einen veralteten Feminismus „à la Alice Schwarzer“ in Frage. Doch was ist nach gendertheoretischem Ansatz Postfeminismus und welche neuen Betrachtungsweisen kamen ab den 80ern und 90ern auf?
Mit fortschreitender Emanzipation fand in den letzten Jahrzehnten eine Entwicklung in der Darstellung der Frau, explizit in Musik- und Filmwelt, statt. Im Zentrum dieser Arbeit steht die Perspektive des Feminismus und feministischer Studien in enger Verbindung mit der Popkultur. Feministische Studien beschäftigen sich mit Frauenbildern, die von den Massenmedien wie dem Fernsehen verbreitet werden und mit der Frage inwiefern die Medien dazu beigetragen, Geschlechterbilder und
-identitäten im Sinne patriarchalischer Normen zu konstruieren. Ziel dieser Arbeit ist es zu klären, ob und inwieweit die vier Protagonistinnen aus „ Sex and the City“ neue Weiblichkeitsentwürfe und keine stereotypen weiblichen Rollenmuster darstellen und warum die Frauen dieser Erfolgsserie als „postfeministische Heldinnen“ definiert werden können.
Zu Beginn wird die vorliegende Arbeit im ersten Kapitel definieren, was Feminismus ist und dessen Wandel von 1880 bis heute aufzeigen. Da der Feminismus aus mannigfaltigen Strömungen besteht, liegt der Fokus dieser Arbeit nicht alleine auf Deutschland, sondern bezieht andere Länder mit den jeweilig agierenden Frauen mit ein, die zum Wandel des Feminismus essentiell beigetragen haben. Eine Definition und die Darstellung des feministischen Wandels sind notwendig, um im zweiten Kapitel den Umbruch zum Postfeminismus zu verdeutlichen. In diesem Kapitel werden Theorien nach Judith Butler vorgestellt. Die selbsternannte Feministin gilt als eine der einflussreichsten Repräsentantinnen des Postfeminismus. Sie vertritt die These des „doing gender“ und der „queer theory“ und führte den Begriff „Perfomativität“ ein, was ebenfalls in diesem Abschnitt behandelt wird.[...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Feminismus
- Begriffsdefinition
- Die Geburtsstunde des Feminismus - Die ersten Meilensteine
- Die erste Welle - die Zeit während und zwischen den Kriegen
- Die zweite Welle
- Die dritte Welle - Ein neuer Ansatz ab 1975
- Postfeminismus
- ,,Doing gender - Konstruktion und Dekonstruktion des Geschlechts" nach Judith Butler
- Die postfeministischen Heldinnen des öffentlichen Lebens
- ,,Sex and the City"
- Die Entstehungsgeschichte der Kultserie
- Die schönen, ambivalenten Heldinnen
- Carrie Bradshaw
- Charlotte York
- Miranda Hobbes
- Samantha Jones
- Allgemeine Darstellungen der Serie
- Eine explizite Darstellung der postfeministischen Heldinnen -Analyse einzelner Szenen
- Fazit
- Literaturverzeichnis
- Online-Quellenverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit dem Postfeminismus und untersucht, wie er sich in der Popkultur, insbesondere in der Kultserie „Sex and the City“, manifestiert. Die Arbeit analysiert die vier Protagonistinnen der Serie und untersucht, ob sie neue Weiblichkeitsentwürfe präsentieren oder ob sie doch in stereotype Rollenmuster fallen. Ziel ist es, die Serie als Beispiel für postfeministische Heldinnen zu betrachten und zu analysieren, wie sie die traditionellen Geschlechterrollen in Frage stellen.
- Postfeminismus und seine Ausprägungen
- Die Rolle der Popkultur im Postfeminismus
- Die Darstellung von Frauen in den Medien
- Die Analyse der Protagonistinnen von „Sex and the City“ im Kontext des Postfeminismus
- Die Frage nach neuen Weiblichkeitsentwürfen und der Dekonstruktion von Geschlechterrollen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel definiert den Begriff „Feminismus“ und zeichnet dessen Entwicklung von 1880 bis heute nach. Es werden die verschiedenen Wellen des Feminismus und ihre wichtigsten Vertreterinnen vorgestellt. Das zweite Kapitel widmet sich dem Postfeminismus und stellt die Theorien von Judith Butler vor, insbesondere die Konzepte von „doing gender“ und „Perfomativität“. Es werden auch postfeministische Heldinnen des öffentlichen Lebens vorgestellt, die die traditionellen Geschlechterrollen in Frage gestellt haben. Das dritte Kapitel analysiert die Kultserie „Sex and the City“ und stellt die vier Protagonistinnen mit ihren Charaktereigenschaften vor. Es werden einzelne Szenen aus der Serie aufgeführt und im Kontext des Postfeminismus analysiert. Die Arbeit untersucht, ob die Protagonistinnen neue Weiblichkeitsentwürfe präsentieren oder ob sie doch in stereotype Rollenmuster fallen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Postfeminismus, die Popkultur, „Sex and the City“, die vier Protagonistinnen Carrie Bradshaw, Charlotte York, Miranda Hobbes und Samantha Jones, Weiblichkeitsentwürfe, Geschlechterrollen, Judith Butler, „doing gender“, „Perfomativität“ und die Dekonstruktion von Geschlechterstereotypen.
- Arbeit zitieren
- Daniela Kocab (Autor:in), 2011, „Postfeminismus“ - Exemplifiziert an den vier ambivalenten Heldinnen aus „Sex and the City“, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/184072