Die Kinder- und Jugendhilfe ist ein sehr heterogener Wirtschaftszweig der Sozialwirtschaft. Die stationären Hilfen zur Erziehung sind darin ein Arbeitsfeld, welches im Wettbewerb um qualifizierte MitarbeiterInnen gegenüber anderen Arbeitsfeldern innerhalb der Kinder- und Jugendhilfe sowie gegenüber der übrigen Sozial- und Privatwirtschaft bestehen muss. Im Rahmen einer empirischen Vollerhebung mittels einer Fragebogenbefragung bei allen Einrichtungen der stationären Hilfen zur Erziehung im Gebiet des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) wurde das Vorliegen eines Fachkräftemangels untersucht. Dabei ist deutlich geworden, dass die Schwierigkeiten, offene Stellen mit passenden Fachkräften zu besetzen, zunehmen. Das Vorliegen eines Mangels an Fachkräften im Sinne des § 72 SGB VIII in den stationären Hilfen zur Erziehung ließ sich bei der Untersuchung objektiv messbarer Effekte, die aufgrund eines Fachkräftemangels eintreten müssten, nicht bestätigen. Deutlich lässt sich ein gefühlter sowie ein qualitativer Fachkräftemangel feststellen. Erforderlich ist, konkrete Kriterien zur Messung eines Fachkräftemangels und zur Versachlichung der Diskussion zu entwickeln.
Inhaltsverzeichnis
- Kurzbeschreibung/Abstract
- Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Forschungsfragen
- 1.2 Thesen
- 1.3 Aufbau der Arbeit
- 1.4 Kooperation
- 1.5 Literaturrecherche und Informationsquellen
- 2 Darstellung ausgewählter Bedingungen der Kinder- und Jugendhilfe
- 2.1 Allgemeine Situationsbeschreibung
- 2.1.1 Bedingungen in der Sozialwirtschaft
- 2.1.2 Demographischer Wandel
- Exkurs: Statistik der Kinder- und Jugendhilfe
- 2.2 Personalsituation in der Kinder- und Jugendhilfe
- 2.3 Ausbildungssituation
- 2.3.1 Ausbildungskapazitäten verschiedener Ausbildungsgänge
- 2.3.2 Attraktivität des Arbeitsfeldes der stationären Jugendhilfe aus Sicht der AbsolventInnen von Studien- und Ausbildungsgängen der Sozialen Arbeit an (Fach-)Hochschulen und Fachschulen
- 2.1 Allgemeine Situationsbeschreibung
- 3 Fachkräfte und Fachkräftemangel
- 3.1 Das Fachkräftegebot gemäß § 72 SGB VIII
- 3.1.1 Persönliche Eignung
- 3.1.2 Fachliche Qualifikation
- 3.1.3 Sachliche und örtliche Zuständigkeit im Rahmen des § 72 SGB VIII
- 3.2 Professionalisierungsquote
- 3.3 Fachkräftemangel
- 3.4 Fachkräftemangel - eine "Fata Morgana"?
- 3.1 Das Fachkräftegebot gemäß § 72 SGB VIII
- 4 Empirische Erhebung 2011
- 4.1 Methodische Überlegungen
- 4.1.1 Beschreibung der Befragung aus 2009
- 4.1.2 Objektbereich 2009 und 2011
- 4.1.3 Entscheidungskriterien für die Untersuchungsmethode
- 4.2 Messinstrument
- 4.2.1 Beschreibung des Anschreibens 2011
- 4.2.2 Beschreibung des Fragebogens 2011
- 4.2.2.1 Optische Gestaltung des Fragebogens
- 4.2.2.2 Beschreibung der Fragen
- 4.2.2.3 Beschreibung der Filter
- 4.2.2.4 Beschreibung der Antwortkategorien und Skalen
- 4.2.2.5 Entwicklung und Konstruktion des Fragebogens
- 4.2.2.6 Pretest
- 4.3 Datenerhebung
- 4.4 Datenauswertung
- 4.4.1 Nonresponse
- 4.4.2 Nichtbeachtung der Filter
- 4.1 Methodische Überlegungen
- 5 Darstellung der Ergebnisse
- 5.1 Darstellung der Ergebnisse aus 2011
- 5.1.1 Häufigkeitsanalysen
- 5.1.1.1 Fachkräftemangel in Einrichtungen und im Arbeitsfeld (A1 und A2)
- 5.1.1.2 Folgen eines Fachkräftemangels (A4 nach Items)
- 5.1.1.3 Strukturdaten der Einrichtungen (Fragenbereich B)
- 5.1.2 Mittelwertanalysen
- 5.1.3 Korrelationsanalysen
- 5.1.3.1 Splittung der Datenmenge zum Fragenteil B
- 5.1.3.2 Strukturdaten der Einrichtungen (Fragenteil B) * Fachkräftemangel im Arbeitsfeld (A1 und A2)
- 5.1.3.3 Strukturdaten der Einrichtungen (Fragenteil B) * Ursachen eines Fachkräftemangels (A3)
- 5.1.3.4 Strukturdaten der Einrichtungen (Fragenteil B) * Folgewirkungen eines Fachkräftemangels (A4)
- 5.1.4 Faktorenanalyse
- 5.1.1 Häufigkeitsanalysen
- 5.2 Darstellung der Ergebnisse des LVR aus 2009
- 5.1 Darstellung der Ergebnisse aus 2011
- 6 Diskussion der Ergebnisse aus 2011
- 6.1 Diskussion der methodischen Ergebnisse
- 6.2 Diskussion der inhaltlichen Ergebnisse
- 6.2.1 Bezug der Ergebnisse zu den aufgestellten Thesen
- 6.2.2 Bezug der Ergebnisse zu den aufgestellten Forschungsfragen
- 6.2.3 Diskussion weiterer Ergebnisse
- 6.2.3.1 Tarifproblem
- 6.2.3.2 Imageproblem
- 6.2.3.3 Konkurrenzsituation
- 6.2.4 Diskussion strategischer Überlegungen
- 6.2.4.1 Individuelle Strategien der Unternehmen der stationären Hilfen zur Erziehung
- 6.2.4.2 Globale Strategien des Arbeitsfeldes der stationären Hilfen zur Erziehung
- 6.3 Offene und weiterführende Fragen
- 6.3.1 Offene Fragen zu methodischen Überlegungen
- 6.3.2 Offene Fragen zu inhaltlichen Überlegungen
- 7 Anhang: Verzeichnis verwendeter Erhebungsunterlagen
- 8 Anhang: Verzeichnis der verwendeten Tabellen
- 9 Anhang: Verzeichnis der verwendeten Diagramme
- 10 Anhang: Verzeichnis der verwendeten Abkürzungen
- 11 Anhang: Verzeichnis der verwendeten Literatur
- Zum Autor
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Fachkräftemangel in der stationären Jugendhilfe im Landschaftsverband Rheinland (LVR). Die Hauptziele sind die deskriptive Erfassung eines möglichen Mangels, die Überprüfung aufgestellter Thesen und die Weiterentwicklung eines bestehenden Messinstruments. Die Arbeit trägt zum Überblickswissen über das Thema bei und liefert Grundlagen für die Entwicklung zukünftiger Strategien.
- Existenz eines Fachkräftemangels in der stationären Jugendhilfe im LVR
- Auswirkungen des Fachkräftemangels auf Einrichtungen der stationären Jugendhilfe
- Ursachen für den Fachkräftemangel aus Sicht der Einrichtungen
- Methodische Aspekte der Erhebung und Auswertung
- Entwicklung und Anwendung des Messinstruments
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 beschreibt die Bedingungen in der Sozialwirtschaft und der Kinder- und Jugendhilfe, insbesondere den demografischen Wandel und die Personalsituation. Kapitel 3 erläutert das Fachkräftegebot nach § 72 SGB VIII und das Phänomen des Fachkräftemangels. Kapitel 4 detailliert die methodischen Überlegungen und die Konstruktion des Fragebogens für die empirische Erhebung 2011, inklusive Pretest. Kapitel 5 präsentiert die Ergebnisse der Erhebung 2011, unterteilt in Häufigkeits-, Mittelwert- und Korrelationsanalysen sowie eine Faktorenanalyse.
Schlüsselwörter
Fachkräftemangel, stationäre Jugendhilfe, Landschaftsverband Rheinland (LVR), Expertenbefragung, empirische Forschung, § 72 SGB VIII, Qualitätsstandards, Rekrutierung, Arbeitsbedingungen, Image, Tarifvertrag, Demographischer Wandel, Ausbildung, Sozialwirtschaft.
- Arbeit zitieren
- Martin Scheller (Autor:in), 2011, Fachkräftemangel in der stationären Jugendhilfe, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/182676