1.) Einleitung
Diese Arbeit entstand im Rahmen eines Seminars an der Universität Trier, dass eine Einführung zu Foucault geben sollte. Es wurden grundlegende Denkweisen und Theorien des französischen Philosophen, Psychologen und Soziologen untersucht und diskutiert. Infolgedessen erwachte das Interesse des Autors an Foucaults Machtkonzeptionen, genauer gesagt zu deren Anwendungen in der Moderne. Insbesondere zu Gouvernementalität, zu der diese Arbeit als Beitrag gezählt werden kann.
Im Folgenden soll überprüft werden, ob das theoretische Konstrukt der Macht auf moderne Investmentbanken zu übertragen ist und wie sich Machtverhältnisse in dieser Branche heutzutage aufzeigen lassen. Dabei soll der Versuch unternommen werden, die spezifischen Machtformen der Disziplin und Gouvernementalität in Investmentbanken darzustellen.
Im ersten Teil soll eine Einführung in die Theorie Foucaults vorgenommen werden, in der grundlegende Begriffe definiert und erläutert werden. Hier ist es vor allem wichtig darzulegen, in welchem Zusammenhang der französische Theoretiker zu seinen Vorstellungen über Macht kam, welche Kategorisierung er bei dieser Vornahm und Warum. Weiterhin wird versucht, tiefer in den Begriff der Gouvernementalität einzutauchen und ihn von der verwandten Bio-Macht abzugrenzen, um eine genauere Differenzierung späteren Argumentation auszumachen. Es wird folgend, die Funktionsweise von Investmentbanken dargestellt und welche Rolle der Begriff der Rationalität als Ursprung des dortigen Denkens spielt. Ich möchte dabei die These untersuchen, dass durch Machtmechanismen in der Moderne, wie in Foucault beschrieben, eine Normalisierungsgesellschaft entsteht. Strenge Kontrollen wären dabei nicht mehr nötig, da die Gesellschaft beginnt sich selbst zu Kontrollieren. Dies erfolge nach einem panoptischen Prinzip. Weitergehend wird, die auf Leistung konzentrierte Arbeitsweise, dargestellt und ihre Denkweise nach dem Total Quality Managament eruiert. Im Schlusskapitel folgt die Betrachtung der Investmentbanken anhand des Foucault´schen Theoriegebäudes, bei dem versucht wird Disziplinare und Gouvernementalitäre Macht in der Moderne herauszukristallisieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definitionen und Ursprung Foucaults Machtbegriffe
- Die Souveränitätsmacht
- Entwicklung zur Disziplinarmacht
- Foucaults Übergang zur Gesellschaftsanalyse
- Erweiterung der Machtanalytik
- Die Bio-Macht
- Die Gouvernementalität
- Die Funktionsweise von Investmentbanken
- Annahmen der Rationalität
- Die Rolle des Total Quality Managements
- Anreizsysteme
- Anwendung Foucaults Machtkonzept im Investmentbanking
- Disziplinarmacht und Panopticon
- Gouvernmentalitätsmacht
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit Foucaults Machtkonzeption und deren Anwendung auf moderne Investmentbanken. Ziel ist es, die spezifischen Machtformen der Disziplin und Gouvernementalität in diesem Kontext zu analysieren und zu zeigen, wie sie die Funktionsweise von Investmentbanken beeinflussen.
- Foucaults Machtbegriff und seine Entwicklung von der Souveränitätsmacht zur Disziplinarmacht und Gouvernementalität
- Die Rolle der Rationalität und des Total Quality Managements in Investmentbanken
- Die Anwendung des Panopticon-Prinzips in der Disziplinarmacht
- Die Bedeutung der Gouvernementalität für die Steuerung von Investmentbanken
- Die Normalisierung der Gesellschaft durch Machtmechanismen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und stellt die Relevanz von Foucaults Machtkonzeption für die Analyse moderner Institutionen wie Investmentbanken dar. Im zweiten Kapitel werden die grundlegenden Begriffe von Foucaults Machtbegriff definiert und erläutert, wobei die Entwicklung von der Souveränitätsmacht zur Disziplinarmacht im Fokus steht. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit Foucaults Übergang zur Gesellschaftsanalyse und der Erweiterung seiner Machtanalytik, insbesondere mit den Begriffen der Bio-Macht und der Gouvernementalität. Das vierte Kapitel analysiert die Funktionsweise von Investmentbanken, wobei die Rolle der Rationalität, des Total Quality Managements und der Anreizsysteme beleuchtet werden. Das fünfte Kapitel wendet Foucaults Machtkonzept auf Investmentbanken an und zeigt, wie Disziplinarmacht und Gouvernementalität in diesem Kontext wirken.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Foucaults Machtkonzeption, Disziplinarmacht, Gouvernementalität, Investmentbanken, Rationalität, Total Quality Management, Panopticon, Normalisierung, Gesellschaftssteuerung.
- Quote paper
- Dimitrij Gede (Author), 2011, Foucaults Machtkonzeption am Beispiel des Investmentbankings, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/181720