Das Heilige ist ein umstrittener Begriff in der Religionswissenschaft. Viele haben versucht ihn zu beschreiben und zu konkretisieren, wenige sind sich einig, was er bedeutet. Einer der Ersten, die sich an diese Aufgabe herangewagt haben, war Rudolf Otto, der 1917 mit seinem Buch Das Heilige weltberühmt wurde. Hierin führt er den Begriff des Heiligen in die Religionswissenschaft ein und erläutert, was er für ihn bedeutet. In den 80 Jahren seit der Erscheinung des Buches ist jedoch Einiges geschehen, und der Begriff des Heiligen drohte in Vergessenheit zu geraten. In die Diskussion um den kontroversen Begriff kam wieder frischer Wind als 1998 die Dissertationsschrift Der umstrittene Begriff des Heiligen des Religionswissenschaftlers Wolfgang Gantke erschien, in welcher er seine problemorientierte Religionsphänomenologie einführt und kritisch Stellung zu anderen das Heilige betreffenden Positionen nimmt. Diese Hausarbeit behandelt die beiden genannten Werke und Autoren. Zuerst sorgen Biographien von Rudolf Otto und Wolfgang Gantke für Hintergrundwissen, dann werden ihre Positionen betreffend das Heilige skizziert, und anschließend die Ansätze dieser beiden Religionsphänomenologen im Bezug auf das Heilige miteinander verglichen.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Rudolf Ottos Biographie
- III. Rudolf Ottos Betrachtungsweise des Heiligen
- IV. Wolfgang Gantkes Biographie
- V. Wolfgang Gantkes Betrachtungsweise des Heiligen
- VI. Vergleich der Betrachtungsweisen von Otto und Gantke
- VII. Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Vergleich zweier prominenter Religionsphänomenologen, Rudolf Otto und Wolfgang Gantke, und ihrer unterschiedlichen Ansätze zur Beschreibung des Heiligen. Ziel ist es, die jeweiligen Biographien und Betrachtungsweisen der beiden Autoren darzustellen und anschließend einen Vergleich ihrer Positionen im Bezug auf das Heilige vorzunehmen.
- Die Biographie und das Werk von Rudolf Otto
- Die Biographie und das Werk von Wolfgang Gantke
- Die Betrachtungsweise des Heiligen bei Rudolf Otto
- Die Betrachtungsweise des Heiligen bei Wolfgang Gantke
- Ein Vergleich der Ansätze von Otto und Gantke
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Heiligen ein und stellt die beiden Autoren, Rudolf Otto und Wolfgang Gantke, sowie ihre Werke vor. Sie erläutert die Relevanz des Begriffs des Heiligen in der Religionswissenschaft und die Notwendigkeit, die unterschiedlichen Ansätze zur Beschreibung des Heiligen zu vergleichen.
Das zweite Kapitel widmet sich der Biographie von Rudolf Otto. Es beleuchtet seine akademische Laufbahn, seine Reisen nach Asien und den Nahen Osten sowie seine Gründung der „Religionskundlichen Sammlung“ in Marburg. Die Kapitel drei behandelt Ottos Betrachtungsweise des Heiligen. Es wird erläutert, wie Otto das Heilige als ein komplexes Gefühl beschreibt, das sich dem Rationalen entzieht und nur in einem religiösen Kontext erfahrbar ist. Otto führt den Begriff des Numinosen ein, um das Heilige in seiner irrationalen Dimension zu erfassen. Er beschreibt das Kreaturgefühl als eine Reaktion auf die Begegnung mit dem Numinosen und betont die Bedeutung des „mysterium tremendum“ als Ausdruck des Schauervollen und Geheimnisvollen.
Das vierte Kapitel befasst sich mit der Biographie von Wolfgang Gantke. Es beleuchtet seine akademische Laufbahn und die Entstehung seiner problemorientierten Religionsphänomenologie. Das fünfte Kapitel behandelt Gantkes Betrachtungsweise des Heiligen. Es wird erläutert, wie Gantke den Begriff des Heiligen kritisch hinterfragt und eine problemorientierte Perspektive einnimmt. Er analysiert die verschiedenen Bedeutungen des Heiligen und zeigt die Herausforderungen auf, die mit seiner Beschreibung verbunden sind.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das Heilige, Religionsphänomenologie, Rudolf Otto, Wolfgang Gantke, das Numinose, das Kreaturgefühl, das mysterium tremendum, problemorientierte Religionsphänomenologie, Vergleich, Analyse, Kritik.
- Arbeit zitieren
- Lisa Jensen (Autor:in), 2009, Klassische und moderne Ansätze der Religionsphänomenologie, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/181176