Wie kann die Bedeutung sprachlicher Ausdrücke definiert werden? Wie funktioniert Bedeutung? Dies sind Fragen, die die Sprachphilosophie spätestens seit Anfang des letzten Jahrhunderts bewegen und zu immer neuen Definitionen führen.
Eine Antwort auf diese Frage führt uns zum leitenden Prinzip des Pragmatismus: „Die Bedeutung sprachlicher Ausdrücke wird nicht durch eine Zuordnung von Entitäten festgelegt, sondern ist durch den Gebrauch bestimmt, den wir von ihnen machen.“ Bedeutung wird dieser Definition nach alleine über die besondere Verwendungsweise definiert und nicht, wie bei der realistischen Bedeutungstheorie, durch die Annahme, sprachliche Ausdrücke stünden für reale Gegenstände oder wie in der strukturalen Bedeutungstheorie, in der Bedeutung im Rahmen eines Sprachsystems, beispielsweise über Lexeme erfasst wird. Innerhalb der Gruppe der gebrauchstheoretischen Bedeutungstheorien lassen sich zwei Richtungen herausarbeiten. Die eine bezieht sich auf den Gebrauch eines Zeichens, der durch eine Regel, sprich eine Konvention vorgegeben ist. Die zweite Gruppierung legt ihren Schwerpunkt auf die kommunikative Intension mit welcher das Zeichen gebraucht wird.
Konventionen und Intentionen stehen sich hier also konträr gegenüber. Welches dieser zwei Elemente ist das entscheidende und wichtige hinsichtlich der Bedeutung eines Zeichens?
Viele Sprachphilosophen haben sich mit diesen Begrifflichkeiten auseinandergesetzt. In dieser Arbeit sollen nun die unterschiedlichen Positionen der Hauptvertreter des Intentionalismuses sowie des Konventionalismus dargestellt und kritisch begutachtet werden.
Letztendlich soll die Frage aufgegriffen werden, ob eine eindeutige Abgrenzung überhaupt von Nöten ist oder ob durchaus auch eine Mischform des intentionalistischen mit dem konventionalistischen Ansatz denkbar ist.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Der Intentionalismus
- III. Grice
- IV. Kritik an Grice
- V. Meggle
- VI. Kritik an Meggle
- VII. Zusammenfasssung: Kritik am Intentionalismus
- VIII. Der Konventionalismus
- IX. Wittgenstein
- ✗. Austin
- XI. Kritik an Austin
- XII. Zusammenfassung: Kritik am Konventionalismus
- XIII. Fazit - Ist eine Mischform denkbar?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, wie die Bedeutung sprachlicher Ausdrücke definiert werden kann und wie Bedeutung im Allgemeinen funktioniert. Sie untersucht dabei zwei gegensätzliche Ansätze: den Intentionalismus, der die Bedeutung auf die Intention des Sprechers zurückführt, und den Konventionalismus, der die Bedeutung durch Konventionen bestimmt sieht.
- Untersuchung der verschiedenen Positionen von Hauptvertretern des Intentionalismus und des Konventionalismus
- Kritische Analyse der Argumentationen beider Ansätze
- Bewertung der Bedeutung von Intentionen und Konventionen für die Bedeutung sprachlicher Ausdrücke
- Diskussion der Frage, ob eine eindeutige Abgrenzung zwischen Intentionalismus und Konventionalismus notwendig ist oder ob eine Mischform denkbar ist
- Einbettung der Diskussion in den Kontext der gebrauchstheoretischen Bedeutungstheorien
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einleitung in die Thematik der sprachlichen Bedeutung und stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit vor. In Kapitel II wird der Intentionalismus als ein Ansatz zur Bestimmung der Bedeutung sprachlicher Ausdrücke eingeführt, der die Intention des Sprechers als entscheidendes Kriterium betrachtet. Kapitel III analysiert die Position von Grice, einem wichtigen Vertreter des Intentionalismus, und stellt sein Modell der nicht-natürlichen Bedeutung vor. In Kapitel IV werden kritische Punkte gegenüber Grices Ansatz diskutiert. Kapitel V widmet sich der Position von Meggle, einem weiteren Vertreter des Intentionalismus, der Grices Modell weiterentwickelt. Kapitel VI beleuchtet kritische Aspekte von Meggles Argumentation.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Konzepte von Intentionalismus, Konventionalismus, Bedeutungstheorien, sprachliche Bedeutung, Intention, Konvention, Gebrauchstheorien, Grice, Meggle, Wittgenstein, Austin.
- Arbeit zitieren
- Svea Weinhold (Autor:in), 2010, Intention versus Konvention, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/180339