Die Liebe, als menschliches Grundbedürfnis, kann subjektiv empfunden vieles sein: Wundervoll, schmerzhaft, aufwühlend, leidenschaftlich, platonisch. Eines scheint sie jedoch nicht zu erfüllen: für beide Geschlechter gleichbedeutend zu sein. Doch worauf lässt sich dieser Umstand zurückführen? In der vorliegenden Arbeit wird der Frage nachgegangen, wie Weiblichkeit in der ‚westlichen Welt’ konstruiert wird und was dies für die Mutterrolle bedeutet. In Anlehnung an Elisabeth Badinter soll, nach einer Erläuterung wichtiger Grundbegriffe, geklärt werden, ob Mutterschaft als ein Mittel zur sexistischen Unterjochung der Frau fungiert und somit das Verlangen danach ein soziales Konstrukt darstellt, oder ob in der Tat ein weiblicher Instinkt hierfür verantwortlich ist. Es wird aufgezeigt, wie Frauen ihre „Bestimmung als Hausfrau und Mutter“ fanden und was hinter diesem Mythos steckt. Abgeschlossen wird die vorliegende Arbeit mit einer Konklusion über gewonnene Erkenntnisse und einer persönlichen Stellungnahme zu dieser Thematik.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung in die Thematik
- 2. Klärung begrifflicher Grundlagen
- 2.1. Weiblichkeit aus feministischer Perspektive
- 2.2. Liebe aus feministischer Perspektive
- 3. Zur Konstruktion von Weiblichkeit
- 3.1. Doing gender - doing difference?
- 3.2. ,,Man kommt nicht als Frau zur Welt..." - Erziehung, Sozialisation und Geschlecht
- 4. Mutterschaft und Hausarbeit aus Liebe?
- 4.1. Die „Bestimmung als Hausfrau und Mutter“?
- 4.2. Mutterrolle als Konstrukt? – Argumente wider ihrer Natürlichkeit
- 4.2.1. Von der Mutterliebe zur Vaterliebe?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Konstruktion von Weiblichkeit in der westlichen Gesellschaft am Beispiel der Mutterliebe. Sie analysiert die Argumentation von Elisabeth Badinter, die die Mutterrolle als ein soziales Konstrukt entlarvt, und untersucht, ob Mutterschaft als ein Mittel zur sexistischen Unterjochung der Frau fungiert.
- Konstruktion von Weiblichkeit in der westlichen Welt
- Feministische Perspektiven auf Weiblichkeit und Liebe
- Die Rolle von Erziehung und Sozialisation bei der Geschlechtsidentität
- Kritik an der Natürlichkeit der Mutterliebe
- Mutterschaft als Mittel der Unterdrückung der Frau?
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einführung in die Thematik
Das erste Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung des Bildes der Frau in der Gesellschaft, insbesondere im Hinblick auf die Zuschreibung von Liebe und Mutterschaft. Es wird dargelegt, dass Frauen lange Zeit aufgrund ihrer vermeintlichen biologischen Natur in die Rolle der Hausfrau und Mutter gedrängt wurden, während ihnen der Zugang zur öffentlichen Sphäre verwehrt wurde.
2. Klärung begrifflicher Grundlagen
Dieses Kapitel widmet sich der Klärung zentraler Begriffe, wie Weiblichkeit und Liebe, aus feministischer Perspektive. Es werden unterschiedliche Ansichten von feministischen Philosophinnen wie Simone de Beauvoir und Luce Irigaray vorgestellt, die die Konstruktion von Weiblichkeit durch den Mann und die Begrenzungen für Frauen durch traditionelle Geschlechterrollen diskutieren.
3. Zur Konstruktion von Weiblichkeit
Das dritte Kapitel erörtert, wie Weiblichkeit in der westlichen Gesellschaft konstruiert wird. Es werden die Konzepte von „Doing Gender“ und die Rolle von Erziehung und Sozialisation bei der Entwicklung der Geschlechtsidentität analysiert. Es wird aufgezeigt, wie gesellschaftliche Normen und Erwartungen das weibliche Verhalten prägen und beeinflussen.
4. Mutterschaft und Hausarbeit aus Liebe?
Der Schwerpunkt des vierten Kapitels liegt auf der Mutterrolle und der Frage, ob die Liebe zur eigenen Familie, insbesondere zu den Kindern, ein natürliches Gefühl ist oder ein soziales Konstrukt. Es wird argumentiert, dass die Mutterrolle als Mittel der Unterdrückung der Frau verwendet wurde und dass die angeborene „Mutterliebe“ hinterfragt werden sollte. Der Abschnitt 4.2.1. beleuchtet die Frage, ob sich die Liebe zur Familie auch auf den Vater übertragen kann, und diskutiert die Rolle des Vaters im Familienleben.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Weiblichkeit, Liebe, Mutterschaft, Geschlechterrollen, Feminismus, Konstruktion von Geschlecht, Sozialisation und Erziehung. Die zentrale Frage ist, wie die Mutterrolle in der westlichen Gesellschaft als Mittel zur Unterdrückung von Frauen eingesetzt wurde und welche Bedeutung die „Mutterliebe“ in diesem Zusammenhang hat.
- Arbeit zitieren
- Eva Maria Calvi (Autor:in), 2011, Die soziale Konstruktion von Weiblichkeit in der ‚westlichen Gesellschaft’ aufgezeigt am Beispiel der Mutterliebe, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/180179