Diese Arbeit behandelt das Thema „Entwicklung der personellen Einkommensverteilung in Deutschland“. Nach einem kurzen Ausflug in die Grundlagen der Ökonomie und die Darstellung des Einkommens eines deutschen Privathaushaltes, wird die personelle Einkommensverteilung aus verschiedenen ökonomischen Blickwinkeln und mit Hilfe von unterschiedlichen wirtschaftsmathematischen Indikatoren dargestellt. Dies erfolgt anhand von Daten des Statistischen Bundesamts Deutschland, sowie des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales und des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung.
Das verfügbare Einkommen eines Menschen ist eine entscheidende Größe, wenn es um den individuellen Lebensstandard geht. Je mehr verdient werden kann, ergo je höher das Einkommen, desto mehr kann in Güter und Dienstleistungen investiert werden. Das fängt bereits mit der Befriedigung der Grundbedürfnisse an und geht über die gesamte Bandbreite des Angebots zur Verbesserung des Lebensstandards – von der Wohnungsgröße über Freizeitaktivitäten hin zu Statussymbolen. Heutzutage ist es wichtiger denn je am sozialen Leben teilzunehmen, aber ohne ausreichend finanzielle Mittel ist dies schwer vorstellbar und zusätzlich noch schwer umsetzbar. Die Einkommensungleichheit innerhalb einer Gesellschaft spiegelt eine Art Schichtenbildung wider, die wiederum etwas über die soziale Stabilität einer Wirtschaft, in unserem Fall Deutschland, aussagt. Wird eine stark ungleichmäßige Verteilung erreicht, so kann man im schlimmsten Fall mit sozialen Unruhen rechnen. Die Erkenntnisse dieser Hausarbeit geben Aufschluss über die wirtschaftliche Situation in Deutschland und stellen dar, wie die personelle Einkommensverteilung sich über die Jahre entwickelt hat. Dies zeigt letztendlich, wie arm oder reich die deutschen Bürger wirklich sind.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Grundlagen
2.1 Definition
2.2 Primäre und sekundäre Einkommensverteilung
2.3 Statistische Daten
3. Darstellung der personellen Einkommensverteilung
3.1 Privathaushalte und Haushaltsnettoeinkommen
3.2 OECD-Skala und Haushaltsnettoäquivalenzeinkommen
3.3 Verteilungsmaße
3.4 Einkommensdezile
3.5 Armutsrisikogrenze und –quote
4. Fazit und Ausblick
5. Quellenangaben
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Privathaushalte nach der Haushaltsgröße 2008
Abbildung 2: Berechnung des Haushaltsnettoeinkommens
Abbildung 3: Beispiele für die OECD-Gewichtung eines Haushaltsnettoeinkommens
Abbildung 4: Lorenzkurve + Gini-Koeffizient
Abbildung 5: Verteilung des Nettoäquivalenzeinkommens
Abbildung 6: Gruppenspezifische Armutsrisikoquoten in Deutschland + Einkommen
Abbildung 7: Armutsrisikoquote + Gini-Koeffizient von 1973 bis 2008
1. Einleitung
Diese Arbeit behandelt das Thema „Entwicklung der personellen Einkommensverteilung in Deutschland“. Nach einem kurzen Ausflug in die Grundlagen der Ökonomie und die Darstellung des Einkommens eines deutschen Privathaushaltes, wird die personelle Einkommensverteilung aus verschiedenen ökonomischen Blickwinkeln und mit Hilfe von unterschiedlichen wirtschaftsmathematischen Indikatoren dargestellt. Dies erfolgt anhand von Daten des Statistischen Bundesamts Deutschland, sowie des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales und des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung.
Das verfügbare Einkommen eines Menschen ist eine entscheidende Größe, wenn es um den individuellen Lebensstandard geht. Je mehr verdient werden kann, ergo je höher das Einkommen, desto mehr kann in Güter und Dienstleistungen investiert werden. Das fängt bereits mit der Befriedigung der Grundbedürfnisse an und geht über die gesamte Bandbreite des Angebots zur Verbesserung des Lebensstandards – von der Wohnungsgröße über Freizeitaktivitäten hin zu Statussymbolen. Heutzutage ist es wichtiger denn je am sozialen Leben teilzunehmen, aber ohne ausreichend finanzielle Mittel ist dies schwer vorstellbar und zusätzlich noch schwer umsetzbar. Die Einkommensungleichheit innerhalb einer Gesellschaft spiegelt eine Art Schichtenbildung wider, die wiederum etwas über die soziale Stabilität einer Wirtschaft, in unserem Fall Deutschland, aussagt. Wird eine stark ungleichmäßige Verteilung erreicht, so kann man im schlimmsten Fall mit sozialen Unruhen rechnen. Die Erkenntnisse dieser Hausarbeit geben Aufschluss über die wirtschaftliche Situation in Deutschland und stellen dar, wie die personelle Einkommensverteilung sich über die Jahre entwickelt hat. Dies zeigt letztendlich, wie arm oder reich die deutschen Bürger wirklich sind.
2. Grundlagen
Um die Grundlagen der Ökonomie und des Wirtschaftens zu erläutern, könnte man mit der Abwicklung von Güteraustauschgeschäften in der griechischen Antike beginnen, aber das würde hier zu umfangreich werden und etwas über das Thema hinaus gehen. Dennoch zumindest ein kleiner Ausflug in die Geschichte: Im Mittelalter hat man Wohlstand einzig durch ethische und religiöse Normen bestimmt, in der Zeit der Klassik kam das Prinzip der Arbeitsteilung hinzu. Einen Grundstein für unser heutiges ökonomisches Denken setzte Lord John Maynard Keynes (1883 – 1946) mit seiner Hauptarbeit General Theory of Employment, Interest and Money von 1936 in der er das Eingreifen des Staates beschreibt, um die gesamtwirtschaftliche Situation zu stabilisieren[1]. Bis heute wurde seine makroökonomische Sicht von Wirtschaftsexperten weiterentwickelt und im Großen und Ganzen führte dies zu der Wirtschaftspolitik, die wir heute erleben.
Betrachten wir diese Anfänge der aktuellen wirtschaftlichen Situation. Bis ca. Mitte des 20. Jahrhunderts war es möglich die personelle Einkommensverteilung, die sich aus den Faktoren Kapital und Arbeit zusammensetzt, aus der funktionellen Einkommensverteilung zu erschließen, da einerseits die Unternehmer vollständig zum Faktor Kapital und andererseits die Arbeitnehmer vollständig zum Faktor Arbeit gerechnet wurden. Heutzutage ist das nicht mehr möglich, da ein Arbeitnehmer beispielsweise durchaus über Kapital z.B. in Form von Zinserträgen verfügt[2]. Diese Querverteilung macht die Berechnungsgrundlage für die personelle Einkommensverteilung zu einer echten Herausforderung, wie man auf den nächsten Seiten erfahren wird.
2.1 Definition
Die personelle Einkommensverteilung stellt die Verteilung der Einkommen auf die privaten Haushalte in einer Volkswirtschaft dar. Die privaten Haushalte werden als eine Einheit gesehen in dem alle beteiligten Personen ihre Einkünfte sammeln. Nachdem der Staat gewisse Geldleistungen hinzufügt bzw. abzieht, steht einem Haushalt das Haushaltsnettoeinkommen zur Verfügung (siehe 3.1). Mit Hilfe der sogenannten Äquivalenzskala kann dann die Verteilung des Haushaltsnettoeinkommens gewichtet und schließlich ausgewertet werden.
Im Gegensatz dazu zeigt die funktionelle Einkommensverteilung, wie das Einkommen auf die verschiedene Produktionsfaktoren der Wirtschaft verteilt wird. Dabei geht es um die Verteilung des Volkseinkommens unmittelbar aus dem Produktionsprozess, ohne dass der Staat hierbei eingreift.
2.2 Primäre und sekundäre Einkommensverteilung
Die Primärverteilung des Einkommens stellt die Basis für die funktionelle Einkommensverteilung dar. Diese Thematik ist im Detail für die Entwicklung der personellen Einkommensverteilung nicht weiter relevant und wird daher auch nicht näher ausgearbeitet.
Die Sekundäre Einkommensverteilung hingegen bildet die Grundlage für die personelle Einkommensverteilung. Schlussendlich wird das Gesamteinkommen (wie eingangs in der Definition beschrieben) auf die einzelnen Haushalte aufgeteilt. Dies wird an dazu geeigneten Stellen in anderen Kapiteln noch näher beschrieben.
2.3 Statistische Daten
Die Daten als Grundlage für statistische und empirische Erhebungen werden hauptsächlich aus den Ergebnissen und Darstellungen des Statistischen Bundesamts, des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales sowie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung gebildet. Es gibt zahlreiche aufbereitete Statistiken, die aus Stichproben und Datenerhebungen erstellt und Interessierten zur Verfügung gestellt werden.
Die Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen stellen vereinfacht gesagt die finanziellen Bewegungen der deutschen Wirtschaft dar. Die Daten rund um das Bruttoinlandprodukt nutzt mitunter die Regierung als Entscheidungsgrundlage, um ihre politische Stoßrichtung festzulegen. Aber auch die Industrie mit Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden haben ein reges Interesse daran. Sie beäugen z.B. wie sich die Preisstabilität entwickelt.
Daneben wird die Einkommens- und Verbrauchsstichprobe , die erstmals in 1962/63 in der Form erstellt wurde, nochmals in 1969 und seit 1973 regelmäßig alle 5 Jahre vom Statistischen Bundesamt als ein weiterer informationsdienlicher Datensatz zur Verfügung gestellt. Auf freiwilliger Basis werden ca. 0,2 % der Haushalte aus sämtlichen Bevölkerungsschichten befragt, zuletzt im Jahr 2008 waren es ca. 70.000. Diese Zahl ist mathematisch gesehen vollkommen ausreichend, um eine qualitativ hochwertige und repräsentative Aussage zu treffen.
Des Weiteren gibt es den Mikrozensus . Dieser ist ebenfalls eine statistisch-repräsentative Erhebung, aus der man Informationen über die wirtschaftliche bzw. soziale Situation gewinnt. Er ist die größte jährliche Haushaltsbefragung in Europa. Bei dieser Zufallsstichprobe werden ca. 1%, das sind 390.000 Haushalte, in (in der Regel) vier aufeinander folgenden Jahren befragt. Der Mikrozensus kann in kurzen Zeitabständen ggf. Daten, die langwierig in Volkszählungen gesammelt werden, ergänzen und korrigieren.
Und schließlich noch das Sozio-ökonomische Panel . Hier werden seit 1984 im jährlichen Rhythmus stets dieselben Personen und Familien (ca. 12.000 an der Zahl) befragt. Gesellschaftliche und politische Veränderungen der Auswertungen werden dabei beobachtet und analysiert.
[...]
[1] Siehe Faik, Grundlagen der VWL, Kapitel 6.4
[2] Siehe Faik, Grundlagen der VWL, Kapitel 16.4.3