Prozessmanagement (PM) wird in der Literatur vorwiegend abstrakt betrachtet und analysiert. Zum besseren Verständnis der dargestellten Zusammenhänge werden in der Literatur weitestgehend Beispiele von Großunternehmen gewählt. Diese treiben die Umsetzung von PM in der Praxis stark voran und genießen daher eine besondere Beachtung durch die Wirtschaftswissenschaft. Da jedoch der überwiegende Teil der Unternehmen in Deutschland kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind1, wird diese Positionierung dem Bedarf möglicherweise nicht gerecht. In der vorliegenden Ausarbeitung soll, vor dem Hintergrund des gegenwärtigen Stands der Entwicklung, der Fokus besonders auf die Anwendung von PM in KMU gelegt werden. Da sich die Organisationsstruktur von Großunternehmen und KMU unterscheidet, bestehen auch für das PM unterschiedliche Parameter. In diesem Zusammenhang kann man davon ausgehen, dass sowohl die Anforderungen als auch die Umsetzungen von PM in KMU anders positioniert sind als in Großunternehmen. PM ist ein Schlüssel zur Steigerung der Effizienz in Unternehmen. Die Entwicklung zur zunehmenden Vergleichbarkeit von
Produkten, sowie sinkender Margen für Hersteller als auch den Handel durch ein immer transparenteres Angebot, fordert die stetige Optimierung und Weiterentwicklung der innerbetrieblichen Prozesse um im Wettbewerb bestehen zu können. Besonders die Landschaft der KMU ist in Deutschland durch einen zunehmenden Verdrängungswettbewerb mit Großunternehmen sowie die Konsolidierung geprägt. Angesichts der zunehmenden Bedeutung von PM in deutschen Unternehmen wird sich
die vorliegende Arbeit speziell mit der Bedeutung sowie der Chancen und Risiken bei der Umsetzung von PM in KMU beschäftigen. Dabei werden insbesondere die Unterschiede zum PM in Großunternehmen untersucht, um Schlussfolgerungen für die Anwendung in KMU ziehen zu können. Mit dieser Ausarbeitung wir das Ziel verfolgt die Chancen und Risiken von PM für KMU zu erarbeiten, sowie dem Leser Handlungsempfehlungen zur Einführung sowie Weiterentwicklung von PM zur Verfügung zu stellen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kleine und mittlere Unternehmen (KMU)
- Definition
- Bedeutung von KMU in Deutschland
- Unterschiede zu Großunternehmen
- Stärken und Schwächen
- Management und seine Aufgaben
- Prozessmanagement
- Bestimmung von Prozess und Prozessmanagement
- Geschichte und Entwicklung des Prozessmanagement
- Bedeutung des Prozessmanagement für KMU
- Prozessarten
- Prozessidentifikation und -abgrenzung
- Einführung einer Prozessorganisation
- Bedeutung der IT-Landschaft für Prozessmanagement
- Prozessmodellierung
- Vorgehensweise zur Prozessmodellierung
- Festlegung eines Ordnungsrahmens
- Grundsätze der Prozessmodellierung
- Ausgewählte Sprachen zur Modellierung von Geschäftsprozessen
- Grundsätzliche Einteilung der Methoden
- EPK: Ereignisgesteuerte Prozesskette
- UML: Unified Modeling Language
- BPMN: Business Process Modeling Notation
- Prozesscontrolling
- Grundsätze des Prozesscontrollings
- Erhebung von Prozesskennzahlen
- Strategische Prozessplanung mit der Balanced Scorecard
- Operative Prozessplanung am Beispiel der Kundenzufriedenheit
- Zusammenfassung und Zwischenergebnisse
- Methoden zur Prozessverbesserung und -optimierung
- Steigerung der Prozessleistung durch Total Cycle Time (TCT)
- Steigerung der Prozessleistung durch KAIZEN
- Steigerung der Prozessleistung durch Six Sigma
- Bewertung der Methoden zur Prozessverbesserung
- Abschließende Betrachtung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit dem Thema „Integriertes Prozessmanagement“ und analysiert dessen Bedeutung, Chancen und Risiken für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Die Arbeit hat zum Ziel, die spezifischen Herausforderungen und Möglichkeiten der Prozessmanagement-Implementierung in KMU aufzuzeigen und Handlungsempfehlungen zur Einführung und Weiterentwicklung von Prozessmanagement-Systemen zu entwickeln.
- Die Bedeutung von Prozessmanagement für die Steigerung der Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit in KMU
- Die spezifischen Herausforderungen und Chancen von Prozessmanagement in KMU im Vergleich zu Großunternehmen
- Die verschiedenen Methoden und Werkzeuge zur Prozessmodellierung und -optimierung in KMU
- Die Integration von Prozessmanagement in die Unternehmenskultur und die Bedeutung der IT-Landschaft
- Die Chancen und Risiken bei der Implementierung von Prozessmanagement in KMU
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Die Einleitung stellt die Relevanz von Prozessmanagement für KMU im Kontext des heutigen Wettbewerbs dar und leitet die Fragestellung der Arbeit ein. Sie betont die Notwendigkeit, die spezifischen Herausforderungen und Möglichkeiten der Prozessmanagement-Implementierung in KMU zu untersuchen.
- Kapitel 2: Kleine und mittlere Unternehmen (KMU): Dieses Kapitel definiert den Begriff KMU, beleuchtet die Bedeutung dieser Unternehmenskategorie in Deutschland und stellt die wesentlichen Unterschiede zu Großunternehmen hinsichtlich ihrer Struktur, Kultur und strategischen Ausrichtung dar.
- Kapitel 3: Management und seine Aufgaben: Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die allgemeinen Managementfunktionen und Aufgaben, die für das Verständnis von Prozessmanagement relevant sind. Es betont die Bedeutung von Führungsrollen und die Notwendigkeit eines systematischen Ansatzes im Management.
- Kapitel 4: Prozessmanagement: Dieses Kapitel erläutert die Definition, Geschichte und Entwicklung des Prozessmanagement, und beleuchtet die spezifischen Anforderungen und Besonderheiten von Prozessmanagement in KMU. Es beschreibt verschiedene Prozessarten, die Prozessidentifikation und -abgrenzung sowie die Bedeutung von IT-Systemen und Prozessmodellierung für die erfolgreiche Implementierung von Prozessmanagement.
- Kapitel 5: Zusammenfassung und Zwischenergebnisse: Dieses Kapitel fasst die bisherigen Erkenntnisse der Arbeit zusammen und stellt die wichtigsten Ergebnisse und Zwischenfolgerungen dar.
- Kapitel 6: Methoden zur Prozessverbesserung und -optimierung: Dieses Kapitel analysiert verschiedene Methoden zur Prozessverbesserung und -optimierung, die für KMU relevant sind, wie z.B. Total Cycle Time, KAIZEN und Six Sigma. Es bewertet die Vor- und Nachteile der verschiedenen Methoden und zeigt ihre spezifischen Einsatzgebiete auf.
Schlüsselwörter
Prozessmanagement, KMU, Großunternehmen, Effizienz, Wettbewerbsfähigkeit, Prozessmodellierung, Prozessoptimierung, Total Cycle Time, KAIZEN, Six Sigma, IT-Landschaft, Prozesscontrolling.
- Arbeit zitieren
- Holger Lüke (Autor:in), 2011, Integriertes Prozessmanagement - Bedeutung, Chancen und Risiken für kleine und mittlere Unternehmen, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/178481