Im ersten Kapitel dieser Arbeit werde ich zunächst die Anfänge der amerikanischen und der europäischen Entwicklung der Nachrichtenwertforschung skizzieren. Behandelt werden vor allem die Thesen von Einar Östgaard und der umfangreiche Nachrichtenwertkatalog von Johan Galtung und Mari Holmboe Ruge.
Im zweiten Kapitel werde ich über die ,,News-Bias"- und die ,,Gatekeeper"- Forschung (siehe 2.2.) berichten, da diese Forschungsansätze mit der Nachrichtenwerttheorie verwoben sind und ihre Berücksichtigung eine sinnvolle Rezeption der Nachrichtenwerttheorie ermöglicht.
Im dritten Teil möchte ich den Sender vorstellen, dessen Nachrichten ich im darauffolgenden Kapitel auf Ereigniskriterien hin untersucht habe. Das Kapitel teilt sich auf in einen informativen Abschnitt über die organisatorische Struktur und einen weiteren über die redaktionellen Strukturen.
Um den Rahmen nicht zu sprengen, möchte ich mich im praktischen Teil, den das vierte Kapitel beinhaltet, auf die Woche vom 25.06. bis zum 29.06.2001 beziehen, wobei ich mich jeweils auf die zweiten Regionalnachrichten - um 7 Uhr 30 des jeweiligen Morgens konzentrieren möchte.
Im fünften Kapitel möchte ich die wichtigsten Kritiker Galtungs und Ruges vorstellen, die mit eigenen Thesen die Weiterentwicklung der Nachrichtenwerttheorie nach 1965 beeinflusst haben. Darunter sind Wissenschaftler wie Karl Eric Rosengren, Winfried Schulz, Joachim Friedrich Staab sowie Christiane Eilders.
Außerdem werde ich ergänzend auf aktuelle deutsche Lehrbücher für den Journalisten eingehen, die in der Praxis nützlich sein sollen. Ich möchte darlegen, inwieweit sich Nachrichtenwert-Kriterien in ihnen wiederfinden, insbesondere bezogen auf Regional-Hörfunk-Nachrichten.
Ziel der Arbeit ist es, heraus zu finden, inwieweit ein allgemeingültiger Katalog von Kriterien- wie ihn eben Galtung und Ruge erarbeitet haben - sinnvoll ist, unter Berücksichtigung der Tatsache, dass der Lokalnachrichten-Redakteur in der Auswahl seiner Themen wesentlich eingeschränkter ist, als andere Journalisten, und dennoch seine Hörer sowohl objektiv informieren sollte, als auch zur Meinungsbildung beitragen möchte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Entwicklung der Nachrichtenwert-Theorie
- Die Anfänge der Forschung in den USA
- Erste Überlegungen zu Auswahl-Kriterien
- Erste Überlegungen zum Rezipienten
- Die europäische Forschungstradition
- Einar Östgaard
- Johan Galtung und Mari Holmboe Ruge
- Die Anfänge der Forschung in den USA
- ,,News Bias“ und „Gatekeeper\"-Forschung
- ,,News Bias“
- Erste Forschungsansätze in den USA
- ,,News-Bias“- Forschung in Deutschland
- Die,,Gatekeeper“ – Forschung
- Der lokale,,Gatekeeper“
- ,,News Bias“
- Über das Medium
- Der Sender
- Die Redaktion
- Praktische Untersuchung
- Die Nachrichtenauswahl
- Fazit der Untersuchung
- Weiterentwicklung der Nachrichtenwerttheorie nach 1965
- Karl Eric Rosengren
- Winfried Schulz
- Joachim Friedrich Staab
- Christiane Eilders
- Die Radio-Nachrichtenselektion in journalistischen Praxisbüchern
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Anwendung der Nachrichtenwerttheorie im privaten Regionalhörfunk am Beispiel des Lokalsenders Radio Neandertal. Das Ziel ist es, herauszufinden, welche Faktoren bei der Nachrichtenauswahl im Lokalradio eine Rolle spielen und wie diese Faktoren mit den klassischen Nachrichtenfaktoren der Nachrichtenwerttheorie in Beziehung stehen.
- Die Entwicklung der Nachrichtenwerttheorie und ihre Anwendung im Lokalradio
- Die Rolle der „News Bias“-Forschung und der „Gatekeeper“-Forschung im Kontext des Lokalradios
- Die Nachrichtenselektion im Lokalradio im Vergleich zur Nachrichtenauswahl in der Tagespresse
- Die Relevanz der Nachrichtenfaktoren für die Berichterstattung im Lokalradio
- Die spezifischen Herausforderungen der Nachrichtenauswahl im Lokalradio
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz der Nachrichtenauswahl im Lokalradio vor und führt die grundlegenden Problematiken ein, die im weiteren Verlauf der Arbeit betrachtet werden. Das erste Kapitel befasst sich mit der Entwicklung der Nachrichtenwerttheorie. Die Anfänge der Forschung in den USA sowie die europäische Forschungstradition werden beleuchtet. Im zweiten Kapitel werden die „News Bias“- und „Gatekeeper“-Forschung in den Fokus gerückt. Hier werden die spezifischen Herausforderungen der Nachrichtenauswahl in der Praxis, insbesondere im Lokalradio, beleuchtet.
Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit dem Medium Radio und stellt den Sender und die Redaktion in den Vordergrund. Die praktische Untersuchung in Kapitel vier analysiert die Nachrichtenauswahl im Lokalradio am Beispiel von Radio Neandertal. Das fünfte Kapitel behandelt die Weiterentwicklung der Nachrichtenwerttheorie nach 1965 und untersucht die verschiedenen Ansätze zur Nachrichtenselektion.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt zentrale Themenbereiche wie Nachrichtenwerttheorie, Nachrichtenselektion, Lokalradio, „News Bias“-Forschung, „Gatekeeper“-Forschung, journalistische Praxis, Radio Neandertal, und Nachrichtenfaktoren. Die Analyse der Nachrichtenauswahl im Lokalradio beleuchtet die spezifischen Herausforderungen, die mit der Auswahl und Gestaltung von Nachrichten im regionalen Kontext verbunden sind. Die Arbeit befasst sich außerdem mit den unterschiedlichen Ansätzen zur Nachrichtenwerttheorie und deren Relevanz für die journalistische Praxis im Radio.
- Quote paper
- M.A. Tamara Olschewski (Author), 2001, Hörsinnig gut? Die Anwendung der Nachrichtenwerttheorie im privaten Regionalhörfunk. Am Beispiel des Lokalsenders Radio Neandertal., Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1770