Der Maler selbst hat seine Bilder nie einer konkreten Stilrichtung zugeordnet. [...]
Max Beckmanns tatsächliches Verhältnis zur Neuen Sachlichkeit kann also nur über eine stilistische Analyse ermittelt werden. Für eine Analyse wird eine Bildgattung benötigt, in der er in regelmäßigem Abstand malt, sodass dominante Komponenten seines Malstils und eine eventuelle kontinuierliche oder sprunghafte Entwicklung aufgezeigt werden können. Zwei Gattungen erfüllen während der Frankfurter Zeit diese Anforderungen: die Gattung des Porträts und die Gattung der Landschaftsmalerei. Für die Landschaftsmalerei spricht zum einen, dass Beckmann - wie andere Schaffensperioden zeigen - besonders im Vorfeld einer Stilkonsolidierung bevorzugt in dieser Gattung malt. Zum anderen eignet sich die stilistische Raumanalyse einer Landschaftsdarstellung besonders zum Vergleich mit den Stilkriterien der Malerei der Neuen Sachlichkeit.
Von Franz Roh bis zu den neuesten Untersuchungen in den neunziger Jahren wird die Behandlung des Raumes als ein fundamentales stilistisches Kriterium dieser Richtung hervorgehoben. Die vorliegende Arbeit analysiert an ausgewählten Landschaftsbildern der Frankfurter Zeit Beckmanns Motive und Stil und seine motivischen und stilistischen Vorbilder. Nach der stilistischen Analyse werden die aufgezeigten Komponenten aus Beckmanns Bildern mit den von Franz Roh 1925 erstellten Stilkriterien und den Ausführungen von Christoph Vögele zum neusachlichen Bildraum auf Übereinstimmungen hin untersucht.
Inhaltsverzeichnis
- Max Beckmanns frühe Frankfurter Jahre und sein Verhältnis zur Neuen Sachlichkeit: Vorreiter des Nachexpressionismus oder Einzelgänger auf dem Weg zum Spätstil?
- Max Beckmann und die Landschaftsmalerei
- Definition des Begriffs Landschaft
- Max Beckmann als Landschaftsmaler
- Literaturübersicht zu Beckmanns Landschaftsmalerei
- Die ausgewählten Bilder
- Landschaft mit Ballon (1917)
- Die Synagoge (1919)
- Das Nizza in Frankfurt am Main (1921)
- Landschaft bei Frankfurt mit Fabrik (1922)
- Der Eiserne Steg (1922)
- Frühlingslandschaft (1924)
- Seelandschaft mit Pappeln (1924)
- Der Wendelsweg (1928)
- Kleine Landschaft, Viareggio (1925)
- Scheveningen, fünf Uhr früh (1928)
- Zusammenfassende Analyse der ausgewählten Bilder
- Beckmann und seine Vorbilder
- Beckmann und Rousseau
- Beckmann und Cézanne
- Stilkriterien der Malerei der Neuen Sachlichkeit
- Die Raumkonzeptionen in der Malerei der Neuen Sachlichkeit
- Objektbereich - Maltechnik - stilistische Gruppen
- Die Einordnung Beckmanns
- Der Landschaftsmaler Beckmann im kulturhistorischen Kontext seiner Zeit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Verhältnis von Max Beckmanns Landschaftsmalerei zur Neuen Sachlichkeit. Sie untersucht die stilistischen Merkmale von Beckmanns Landschaftsbildern der Frankfurter Zeit und setzt diese in Beziehung zu den Stilkriterien der Neuen Sachlichkeit.
- Max Beckmanns Stilentwicklung in der Frankfurter Zeit
- Die Einordnung von Beckmanns Landschaftsmalerei in den Kontext der Neuen Sachlichkeit
- Analyse der stilistischen Merkmale von Beckmanns Landschaftsbildern
- Die Bedeutung von Beckmanns Vorbildern für seine Landschaftsmalerei
- Die Rolle der Landschaft in der Kunst des 20. Jahrhunderts
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel behandelt Max Beckmanns frühe Frankfurter Jahre und sein Verhältnis zur Neuen Sachlichkeit. Es wird untersucht, ob Beckmann ein Vorreiter des Nachexpressionismus war oder ein Einzelgänger auf dem Weg zum Spätstil.
Das zweite Kapitel widmet sich der Landschaftsmalerei von Max Beckmann. Es wird zunächst der Begriff "Landschaft" definiert und anschließend Beckmanns Schaffen als Landschaftsmaler im Kontext seiner Zeit und seiner Vorbilder beleuchtet. Die Literaturübersicht gibt einen Überblick über die bisherige Forschung zu Beckmanns Landschaftsbildern.
Im dritten Kapitel werden ausgewählte Landschaftsbilder von Beckmann aus der Frankfurter Zeit analysiert.
Kapitel vier beinhaltet eine zusammenfassende Analyse der ausgewählten Landschaftsbilder.
Das fünfte Kapitel beschäftigt sich mit Beckmanns Vorbildern, insbesondere mit Rousseau und Cézanne.
Das sechste Kapitel untersucht die Stilkriterien der Malerei der Neuen Sachlichkeit und ihre Relevanz für die Interpretation von Beckmanns Bildern.
Das siebte Kapitel befasst sich mit der Einordnung Beckmanns in den Kontext der Neuen Sachlichkeit.
Im achten Kapitel wird Beckmanns Landschaftsmalerei in den kulturhistorischen Kontext seiner Zeit eingebettet.
Schlüsselwörter
Max Beckmann, Neue Sachlichkeit, Landschaftsmalerei, Frankfurter Zeit, Stilanalyse, Raumkonzeption, Vorbilder, Rousseau, Cézanne, Kulturgeschichte
- Arbeit zitieren
- Claudia Nickel (Autor:in), 2001, Max Beckmanns Verhältnis zur Neuen Sachlichkeit, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/176727