Dieser Essay beschäftigt sich mit der Konzeption der Stärke schwacher zwischenmenschlicher Bindungen, entwickelt vom zeitgenössischen amerikanischen Soziologen Mark S. Granovetter, der derzeit an der Stanford Universität in Kalifornien lehrt.
Als Grund für die Entwicklung dieses Konzepts sieht Granovetter im Jahre 1973, dem Erscheinungsjahr seines Aufsatzes The Strenght of Weak Ties in der amerikanischen Zeitschrift The American Journal of Sociology, vor allem den seiner Meinung nach bestehenden Mängel der Soziologie bisherige Erkenntnisse auf Beziehungsebene generalisierbar zu machen und auf eine „Makroebene“ zu bringen. Das ist seiner Meinung nach eine eindeutige Schwäche der Soziologie seiner Zeit. Deshalb versucht er nun die Erkenntnisse auf der Ebene von Beziehungen einzelner Individuen zu generalisieren und damit allgemeingültig zu machen. Dieses Bestreben zeigt sich bereits ganz klar im Titel seiner Forschung, denn die Stärke strenght „schwacher“ weak, das heißt weniger intensiver Bindungen ties, sagt prinzipiell den Wert dieser für das Herauskristallisieren sozialer Netzwerke aus.
Im weiteren Verlauf dieses Essays wird die Wichtigkeit seiner Forschungen mit illustrierten Beispielen belegt und im letzten Schritt auch eine kurze Analyse dieser Ansätze in Bezug auf mögliche Konsequenzen für den Schullalltag versucht, da es sich hierbei um die Arbeit eines Lehramtsstudenten handelt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 2. Die Stärke schwacher Bindungen
- 2.1. Konzeptionalisierung nach Mark S. Granovetter
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Essay befasst sich mit dem Konzept der "Stärke schwacher Bindungen", wie es von Mark S. Granovetter, einem zeitgenössischen amerikanischen Soziologen, entwickelt wurde. Granovetter zielte darauf ab, die bestehenden Mängel in der soziologischen Betrachtung von Beziehungen zu beheben und diese Erkenntnisse auf eine "Makroebene" zu übertragen.
- Die Bedeutung schwacher Bindungen für die Bildung und Dynamik sozialer Netzwerke
- Die Rolle von "Brücken" zwischen verschiedenen sozialen Gruppen und Netzwerken
- Die Auswirkungen schwacher Bindungen auf die Verbreitung von Informationen, Innovationen und Gerüchten
- Der Einfluss von schwachen Bindungen auf den Erfolg von Individuen, z. B. bei der Jobsuche
- Die Konsequenzen fehlender schwacher Verbindungen für den sozialen Zusammenhalt und die Entwicklung von Gemeinschaften
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einführung
Die Einleitung führt in das Konzept der "Stärke schwacher Bindungen" ein, das von Mark S. Granovetter entwickelt wurde. Der Essay erklärt die Motivation hinter Granovetters Forschung, nämlich die Schwächen der bisherigen soziologischen Erkenntnisse auf Beziehungsebene zu beheben und auf eine Makroebene zu übertragen. Der Titel des Essays - "Die Stärke schwacher Bindungen" - verweist bereits auf die Bedeutung dieser weniger intensiven Verbindungen für die Gestaltung sozialer Netzwerke.
2. Die Stärke schwacher Bindungen
2.1. Konzeptionalisierung nach Mark S. Granovetter
Dieser Abschnitt erläutert Granovetters Definition der Stärke von Beziehungen, die auf Faktoren wie Zeitaufwand, emotionale Intensität, Intimität und gegenseitige Dienste beruht. Granovetter analysiert die Rolle von schwachen Bindungen in sozialen Netzwerken mithilfe eines Modells mit drei Personen (A, B und C), wobei gezeigt wird, wie schwache Bindungen als "Brücken" zwischen verschiedenen sozialen Gruppen dienen können. Er beleuchtet auch den Einfluss von schwachen Bindungen auf die Verbreitung von Gerüchten und Innovationen. Weitere Beispiele verdeutlichen, wie schwache Bindungen bei der Jobsuche und dem Erreichen von persönlichen Zielen helfen können. Granovetter betont die Bedeutung von schwachen Bindungen für den sozialen Zusammenhalt und die Entwicklung von Gemeinschaften.
Schlüsselwörter
Der Essay konzentriert sich auf die folgenden Schlüsselbegriffe: schwache Bindungen, soziale Netzwerke, Brückenfunktion, lokale Brücken, effektives Netzwerk, dichte Netzwerke, Jobsuche, soziale Mobilität, sozialer Zusammenhalt, Cliquen, Gemeinschaften.
- Quote paper
- Tobias Molsberger (Author), 2011, Die Konzeption der Stärke schwacher zwischenmenschlicher Bindungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/176715