In der vorliegenden Arbeit sollen vor allem folgende Fragen im Mittelpunkt der Betrachtungen stehen: Was kritisiert Benjamin an einen großen Teil des linksintellektuellen Schriftstellerkreises und im speziellen an den Vertretern der Neuen Sachlichkeit? Welche Ansprüche stellt Benjamin an die Autoren der Zeit und wie musste die neue Literaturkritik seiner Meinung nach aussehen? Zur Beantwortung dieser Frage sollen exemplarisch Benjamins Rezension zu Kästners Gedichtband „Ein Mann gibt Auskunft“ und der Text „Der Autor als Produzent“ betrachtet werden.
Zunächst soll dazu Walter Benjamins geistiger Kontext, welcher für die Ausbildung seiner Ansichten entscheidend war, knapp dargestellt werden. Anschließend muss zur weiteren Betrachtung der Begriff der bürgerlichen Intellektuellen genauer definiert werden, befasste sich Benjamin doch nicht nur in den behandelten Texten, sondern auch in einem Großteil der im Exil entstandenen Aufsätzen und Rezensionen mit der gesellschaftlichen Rolle des Intellektuellen1. Im vierten Kapitel wird der Text „Der Autor als Produzent“2 betrachtet. In diesem Aufsatz fasst Benjamin seine Kritik an den linksintellektuellen Autoren seiner Zeit und seine Hauptforderungen an diese zusammen. Anschließend wird Benjamins Kritik an der Neuen Sachlichkeit und einem Vertreter dieser, Erich Kästner, untersucht. Dazu wird vor allem die Rezension „Linke Melancholie“3 betrachtet. Benjamins Kritiken und Rezensionen sind mehr als bloße Urteile über die literarischen Werke, stellt Literatur für ihn doch ein gesellschaftliches Phänomenen dar. Benjamin analysiert die Dichtung Kästners deshalb auch auf ihrer literatursoziologischen Ebene. Bei dieser Untersuchung kommt er zu interessanten Erkenntnissen bezüglich der linken Intelligenz in Deutschland, und speziell zu der Neuen Sachlichkeit und Kästner. Abschließend soll ein Fazit gezogen, sowie auf offene Fragestellungen hingewiesen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Kontext Benjamins
- Der Begriff des bürgerlichen Linksintellektuellen
- Der Autor als Produzent
- Benjamins Kritik an der Neuen Sachlichkeit
- Benjamins Kritik an der Neuen Sachlichkeit
- Benjamins Kritik an Erich Kästner
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert Walter Benjamins Kritik an einem Großteil der linksintellektuellen Schriftsteller seiner Zeit, insbesondere an den Vertretern der Neuen Sachlichkeit. Sie untersucht, welche Ansprüche Benjamin an Autoren seiner Zeit stellt und wie er sich eine neue Literaturkritik vorstellte.
- Benjamins Kritik am linksintellektuellen Schriftstellerkreis
- Die Rolle des Intellektuellen im gesellschaftlichen Kontext
- Benjamins Anforderungen an die Literaturproduktion
- Die Neue Sachlichkeit und ihre literarische Ausrichtung
- Die Kritik an Erich Kästner und seinem Werk
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor, die sich mit Walter Benjamins Kritik an der deutschen Literaturproduktion der Zeit befasst. Sie zeigt den Kontext der Debatte um die Verantwortung der Literatur in der Weimarer Republik auf und beleuchtet die Rolle des Intellektuellen in diesem Diskurs.
- Kapitel zwei skizziert Benjamins geistiges Umfeld und die Einflüsse, die seine Ansichten prägten. Besondere Beachtung finden dabei seine Verbindung zum Frankfurter Institut für Sozialforschung und seine Begegnung mit Berthold Brecht.
- Kapitel drei analysiert den Begriff des "bürgerlichen Linksintellektuellen" und erläutert dessen Bedeutung im Kontext der Kritik Benjamins.
- Kapitel vier beleuchtet Benjamins Text "Der Autor als Produzent" und untersucht dessen zentrale Thesen und Forderungen an den Intellektuellen.
- Kapitel fünf untersucht Benjamins Kritik an der Neuen Sachlichkeit und einem Vertreter dieser, Erich Kästner. Die Rezension "Linke Melancholie" wird dabei besonders hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter der Arbeit sind: Walter Benjamin, Linksintellektuelle, Neue Sachlichkeit, Literaturkritik, Erich Kästner, Der Autor als Produzent, Produktionsapparat, Gesellschaftliche Verantwortung, Weimarer Republik, Frankfurter Institut für Sozialforschung, Berthold Brecht.
- Quote paper
- Gitte Amtsberg (Author), 2009, Walter Benjamin als Kritiker der linksintellektuellen Autoren, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/175741