Westeuropa verband eine gemeinsame Kultur, die die industrielle Revolution hervorgebracht hat, der die Industrialisierung Kerneuropas entwickelte sich aufgrund der vorindustriellen Gewerbedichte, des Institutionenwandels und der Ausbildungs- und Erziehungsstandards unterschiedlich. Sie wurde dadurch begünstigt, dass viele zeitgenössische politische Bewegungen ähnliche Ziele hatten und war Teil der weltlichen Bewegung der bürgerlichen Emanzipation, die die Ausbreitung des Kapitalismus begleitete. Zur Vertretung der Interessen der Werktätigen entwickelten sich Arbeiterbewegungen, und die daran anschließenden Bewegungen für soziale Reformen und Veränderungen, die wichtig für die Bildung der persönlichen und gesellschaftlichen Menschenrechte sind.
Inhaltsverzeichnis
1 Begründung und Eingrenzung des Themas
2 Die soziale Lage in England
3 Elizabeth Gaskell: North and South
3.1 Grundideen und Rezeption
3.2 Margaret Hale - Die alte Gesellschaft des Südens
3.3 John Thornton - Die neue Gesellschaft des Nordens
3.4 Nicolas Higgins - Die Position der Arbeiterschaft
3.5 Der Streik - Unvereinbarkeit der Standpunkte
4 Die soziale Lage in Frankreich
5 Emile Zola: Germinal
5.1 Grundideen und Rezeption
5.2 Die Propädeutik des ersten Kapitels
5.3 Die Situation der Arbeiter
5.4 Der Streik und seine Folgen
5.5 Die Propädeutik des letzten Kapitels
6 Schlussbetrachtungen
7 Literaturverzeichnis
1 Begründung und Eingrenzung des Themas
Westeuropa verband eine gemeinsame Kultur, die die industrielle Revolution hervorgebracht hat[1], der die Industrialisierung Kerneuropas entwickelte sich aufgrund der vorindustriellen Gewerbedichte, des Institutionenwandels und der Ausbildungs- und Erziehungsstandards unterschiedlich.[2] Sie wurde dadurch begünstigt, dass viele zeitgenössische politische Bewegungen ähnliche Ziele hatten und war Teil der weltlichen Bewegung der bürgerlichen Emanzipation, die die Ausbreitung des Kapitalismus begleitete.[3] Zur Vertretung der Interessen der Werktätigen entwickelten sich Arbeiterbewegungen, und die daran anschließenden Bewegungen für soziale Reformen und Veränderungen, die wichtig für die Bildung der persönlichen und gesellschaftlichen Menschenrechte sind.[4]
Das Bürgertum kam aufgrund seines wachsenden Selbstbewusstseins und seiner Stärke an die Macht, während sich die arbeitenden Massen als eine Klasse herausbildeten.[5] Außerdem entstand auch ein neues aufstrebendes Industriebürgertum, wodurch sich die traditionellen Strukturen veränderten.[6] Mit der Zeit wurde aus dem aktiven, arbeitenden Teil der Bevölkerung das Proletariat, dessen Lebensbedingungen sich verschlechterten. Aber die Arbeiterschaft wurde sich auch ihrer Kraft als Masse bewusst und wollte gegen erkannte Ungerechtigkeiten mit ihren geistigen, rechtlichen und politischen Mitteln kämpfen.[7]
Um diese Entwicklung zu verstehen, muss man das historische Umfeld wie z. B. Gesellschafts- und Wirtschaftsformen und politische Gegebenheiten beachten, da Mentalitäten in Wechselwirkung in ihnen entstehen.[8] Laut Dinzelbacher ist „Historische Mentalität […] das Ensemble der Weisen und Inhalte des Denkens und Empfindens, das für ein bestimmtes Kollektiv in einer bestimmten Zeit prägend ist. Mentalität manifestiert sich in Handlungen.“[9]
Gerade im 19. Jahrhundert verfolgten die Autoren häufig didaktische Ziele, indem sie eine unausgesprochene Wahrheit darstellten und so die Gesellschaft über sich selbst aufklärten und zu Reaktionen aufforderten.[10] Durch preisgünstige Ausgaben, die Einrichtung von Leihbüchereien und ein allgemein höheres Bildungsniveau erreichten die Schriftsteller eine breitere Leserschaft und wurden sich auch, dass sie „allein mit der schöpferischen Kraft der Sprache eine ganze Welt regieren“[11] konnten. Denn der Ausbau der Verkehrsverbindungen förderte den internationalen Austausch von Gedanken und Ideen.
North and South von Elizabeth Gaskell und Germinal von Emile Zola sollen in dieser Arbeit stellvertretend für die mannigfaltigen Beispiele der Literatur des 19. Jahrhunderts stehen, die sich mit den Problemen ihrer Zeit beschäftigen. Beide Romane werden darauf untersucht, wie sie sich mit dem Phänomen der Arbeiterbewegung und des Streiks auseinandersetzen und wie sie dessen Folgen für die Gesellschaft spiegeln. Natürlich muss dabei beachtet werden, dass der Verlauf in den beiden Ländern England und Frankreich unterschiedlich ist. North and South steht hierbei stellvertretend für das Land, in dem die Industrialisierung früh einsetzte, sich schnell entwickelte, und das zum Vorreiter der Arbeiterbewegung wurde, wobei die Gesellschaft buchstäblich „auf den Kopf“ gestellt wurde. Germinal wiederum ist beispielhaft dafür, wie diese Entwicklungen auf dem europäischen Festland aufgenommen und auch verändert wurden. Auf den ersten Blick haben die beiden Romane wenig gemeinsam, aber bei genauerer Analyse stellt sich heraus, dass sich die ihnen zu Grunde liegenden Absichten ähneln.
Normalerweise sollte man zu einer genauen Analyse eines Textes nicht auf dessen Übersetzung zurückgreifen. Aus diesem Grund habe ich das englische Original, North and South, verwendet. Allerdings musste ich bei Germinal mit der deutschen Übersetzung arbeiten, da meine zwei Jahre Französisch in der Realschule nicht ausreichen, um einen so langen Roman soweit zu verstehen, dass ich alle Nuancen und Komplexitäten bei der Analyse berücksichtigen könnte. Leider ist die Übersetzung des französischen Originals beim Insel Verlag nicht sehr gut. Da ich trotzdem mit dieser Ausgabe gearbeitet habe, habe ich im Rahmen meiner Möglichkeiten versucht, einzelne entscheidende Stellen des Originals in meine Analyse mit einzubeziehen, um diesem Problem entgegenzuwirken. Hierzu habe ich die von Henri Mitterand herausgegebenen Carnets d’enquetes zitiert.
In den Kapiteln über die „soziale Lage“ in England und Frankreich konzentriere ich mich auf die Aspekte, die zum sozialgeschichtlichen und literarischen Verständnis der Romane North and South von Elizabeth Gaskell und Germinal von Emile Zola erforderlich sind. Dabei widme ich mich unter Berücksichtigung politischer Rahmenbedingungen vor allem mit der sozialen Stellung der Arbeiter im Produktionsprozess.
2 Die soziale Lage in England
Die stabile politische Lage, günstige natürliche Verkehrswege, reiche Rohstoffvorkommen sowie die Verfügbarkeit billiger Arbeitskräfte und ein funktionierendes Handels- und Kreditgewerbe begünstigten die industrielle Entwicklung in England.[12] Dazu kam, dass bereits in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts technische Neuerungen wie die Dampfmaschine industriell genutzt wurden. Entwicklungen in der Baumwollindustrie, die „Spinning Jenny“ von James Hargreaves (1768), der „Waterframe“ von Richard Arkwright (1769) und die „Mule“ von Samuel Crompton (1799) erhöhten die Produktivität beim Spinnen und lösten Anfang des 19. Jahrhunderts die Vormachtstellung der Woll- durch die Baumwollindustrie ab[13], mit der Erfindung des mechanischen Webstuhls 1785 durch Cartwright war Handweben nicht mehr konkurrenzfähig.[14] Durch die Technisierung wurde die Baumwollfertigung, die vor allem in Lancashire angesiedelt war, zur Triebfeder der industriellen Revolution in England und lieferte in der Zeit von 1725-1845 fast die Hälfte der britischen Exportprodukte.[15] Andere wichtige Wirtschaftsbereiche waren schon damals vor allem der Zinn- und Kupferbergbau in Cornwall, die Kohle- und Eisenproduktion in Shropshire, und die Metallverarbeitung in South Staffordshire, dem Black Country. In South Lancashire profitierten auch benachbarte Sektoren (Maschinenbau, Kohleabbau, Kreditgeber) von der Baumwoll- und Leinenindustrie. Im 19. Jahrhundert setzte sich das Wachstum fort[16], als durch den Ausbau von Kanälen und vor allem Eisenbahnstrecken der Transport von Industriegütern erleichtert wurde. Bereits 1830 wurde die erste wichtige Verbindung zwischen Manchester und Liverpool eröffnet, und in der Folge löste nun 1840 die Produktion von Kohle, Eisen und Stahl die Textilindustrie in ihrer Vormachtstellung ab. London spezialisierte sich auf die Produktion von Gütern und Dienstleistungen für die anderen Regionen.[17]
Der Sieg über Napoleon 1815 bedeutete das Ende der Kontinentalsperre und öffnete der britischen Wirtschaft weltweite Märkte. Mit der Ausweitung von Handel und Produktion gewann die neue Gesellschaftsschicht der Kaufleute und Industriellen an Einfluss, für die das Motto „Each for himself and the law of England for all“[18] galt. Unter dem Einfluss des Utilitarismus wurden die traditionellen Werte in Frage gestellt, neue Gesetze sollten nach den Regeln der Vernunft den Staat ordnen. Die Folge war z. B. eine Verbesserung des Bildungswesens, damit jeder in die Lage gesetzt wurde, seine Interessen zu formulieren und sich so im Lebenskampf zu behaupten. Der Reform Act von 1832 führte dann dazu, dass die Rechte des Adels beschnitten wurden und sich das neue wohlhabende Bürgertum zusammen mit Freiberuflern und hohen Behördenmitgliedern[19] aktiv an der Regierung beteiligen konnte. Das Interesse der bürgerlichen Gesellschaft galt vor allem der Wissenschaft, weswegen ein Fabrikant oder Ingenieur auch immer darauf bedacht war, sein Wissen, z. B. in der „Britischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften“ oder der „Gesellschaft für die Verbreitung nützlichen Wissen“, weiterzuentwickeln.[20]
Während die Landwirtschaft im Süden an Bedeutung verlor, verlagerte sich das wirtschaftliche Schwergesicht in den Norden. Die alten patriarchalischen Strukturen in den Beziehungen der Grundeigentümer zu ihren Arbeitern wurden abgelöst durch lohnabhängige Tagelöhner.[21] Das bedeutete Landflucht und in der Folge ein Anwachsen des Industrieproletariats bei zunehmender Verarmung.[22] Angesichts dieser Situation setzten sich die Chartisten für eine weiterreichende Parlamentsreform mit mehr Rechten für die Arbeiterklasse ein, die in der People’s Charter 1832 niedergelegt wurde. Obwohl diese Vorlage bis 1848 dreimal im Parlament scheiterte, war sie doch für die Politik in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts richtungweisend, vor allem für die Reform Acts von 1867 und 1884. Die neue hierarchische Gesellschaft sollte auf der Gleichheit der Menschen beruhen, trotzdem dominierte Geld über die Werte[23], weshalb die sogenannte „arbeitende Klasse“, die zunächst Handwerker, Heimarbeiter, Tagelöhner, Kleinbauern und Pächter, Dienstleute, Hausangestellte und Fabrikarbeiter umfasste, den untersten Rang einnahm. Erst später wurde der Begriff working class auf die Fabrikarbeiter eingeengt[24], deren wirtschaftliche Lage in den 1830er und 1840er Jahren immer schlechter wurde und somit ihr Ansehen in der Gesellschaft noch weiter herabsetzte.
Der durchschnittliche Arbeiter lebte am Rande des Existenzminimums, während der nationale Reichtum durch die Produkte seiner Arbeit wuchs. Dazu kam, dass die Disziplin und Monotonie der Arbeitsbedingungen, denen auch Frauen und Kinder unterworfen waren, die Menschen abstumpften und zu mechanisch funktionierenden hands degradierten.[25] Die patriarchalischen Familienverhältnisse der vorindustriellen Zeit, in denen Respekt und Moral etablierte Werte waren, lösten sich allmählich auf[26], die Fabriken wurden häufig zu Arbeitshäusern für die Kinder der armen Leute[27], Trunksucht und Prostitution breiteten sich aus.[28] In den frühen 1830er Jahren war fast die Hälfte der Arbeiter in der Baumwollindustrie jünger als einundzwanzig Jahre, und mehr als die Hälfte der Erwachsenen waren Frauen.[29]
Manchester kann als exemplarisch für die Industriestädte des 19. Jahrhunderts betrachtet werden.[30] Schlechte Bauplanung, Umweltverschmutzung, katastrophale hygienische Verhältnisse in Fabriken, Straßen und Wohnungen sowie mangelnder Unfallschutz führten zu früher Arbeitsunfähigkeit, zu Missbildungen und Krankheit. Es war eine Umgebung, der sich „nur eine entmenschte, degradierte, intellektuell und moralisch zur Bestialität herabgewürdigte, körperlich kränkliche Rasse […] behaglich und heimisch fühl[t]“.[31] Besonders verbreitet waren in den Baumwollzentren die Schwindsucht und andere Lungenkrankheiten, hervorgerufen durch den faserigen Staub in den Baumwoll- und Flachsspinnereien, aber auch Scharlach und Typhus waren eine häufige Todesursache.[32] Schon bei den Kindern traten durch mangelhafte Ernährung gesundheitliche Schäden auf, trotzdem mussten sie sehr früh zum Lebensunterhalt der Familien beitragen. Da sich die Familien oft nur durch die Mitarbeit aller vor dem Hunger retten konnten, war der Einsatz ungelernter Billigarbeitskräfte aus Irland ein Druckmittel der Fabrikeigentümer gegen Proteste aus der Arbeiterschaft.[33] Erst Anfang der 1850er Jahre verbesserten sich die Bedingungen, einerseits durch das Ausbleiben von Krisen, andererseits durch das Erstarken der Gewerkschaften, die ihre eigene soziale Identität entwickelt hatten.[34]
In den 30er und 40er Jahren versuchten Ärzte, Hygieneforscher, Benthamisten und Chartisten, angeregt durch offizielle Untersuchungen der Säuglingssterblichkeit, der mangelhaften Ernährungslage, der Ausbreitung von Krankheiten und ähnlichem, die Situation der Arbeiter zu verbessern, aber mit geringem Erfolg[35], obwohl die Berichte des Sadler Committee oder der Ashley’s Mines Commission, um zwei Beispiele zu nennen, eklatante Missstände aufdeckten.[36] Erst durch die Factory Acts von 1842 und 1844 wurden Nacht- sowie Frauenarbeit unter Tage verboten, die Arbeitszeit begrenzt und Hygiene- und Unfallverhütungsvorschriften ergänzt.[37] Allerdings konnten die Regelungen wegen unzureichender Kontrolle leicht umgangen werden und räumten, wie z. B. das Cottagesystem durch die Verknüpfung von Arbeitsplatz und Mietwohnungen, den Arbeitgebern noch mehr Macht ein.[38] Trotzdem bedeuteten Neuerungen wie etwa das Schulgesetz von 1843[39] oder die Ernennung von Beamten zur Überwachung der Hygienevorschriften (1847) einen großen Fortschritt.
Die Ausnutzung der Arbeitskräfte führte in Großbritannien schon früh zu Protesten und Zusammenschlüssen. So wurde bereits 1792 der erste Arbeiterverein gegründet, und 1802 fand ein Lohnstreik auf den Londoner Werften statt. Die blutig endenden Streiks 1808 in St. George’s Field bei Manchester, die Massendemonstrationen der „Blanketeers“ (1817) und „Peterloo“ bei Manchester (1817)[40] sowie weitere Forderungen nach besseren Arbeitsbedingungen wurden noch in den späten 1820ern von den vorindustriellen Gruppen der Handwerker und Heimarbeiter getragen.[41] Sie waren auch die Akteure in dem ersten größeren Arbeitskampf von 1811. Unter der Bezeichnung „Luddisten“ zerstörten sie in Lancashire Maschinenwebstühle und in Yorkshire Scheerrahmen um ihre Arbeitsplätze zu erhalten.[42] Der Staat reagierte auf die Proteste mit Streik- und Koalitionsverboten. Erst nach ihrer Aufhebung 1824 konnte das Gewerkschaftswesen in seiner Opposition gegen das Kapital erstarken und die Organisation von Streiks unterstützen.[43]
In der Zeit zwischen 1815 und 1848 entwickelten die Fabrikarbeiter ein eigenes Klassenbewusstsein[44], das in den älteren Gewerkschaften der Grundindustrien seinen Ausdruck fand, weder von Sozialisten noch gar Revolutionären angeführt wurde[45] und den Prototyp für die Arbeiterbewegungen in anderen europäischen Ländern lieferte.[46] Bestrebungen ab 1818 und zwischen 1829 und 1834, den Beitritt aller Arbeitsgruppen zu den General Trades’ Unions zu erreichen, blieben wirkungslos.[47] Erst 1864 wurde die Erste Internationale in London gegründet.
Ab 1815 war allgemein nicht mehr die Monarchie und Aristokratie, sondern das liberale Bürgertum das Ziel der Proteste der Arbeiter, die vereinzelt in Stürmen auf die Häuser der Reichen gipfelten[48], aber im Ganzen friedlich verliefen.[49] Letztendlich schadeten die Streiks sowohl den auf Gewinn orientierten Fabrikanten als auch den Arbeitern.[50] Später teilte sich die Arbeiterbewegung in Chartisten (überzeugte Proletarier) und Sozialisten (gebildete Bourgeois). Letztere suchten praktische Lösungen gegen die Not[51], indem sie sich in Gewerkschaften, Verbrauchergenossenschaften und in Genossenschaften für gegenseitige Hilfe und Versicherung zusammenschlossen[52]. Gemeinsinn und Selbstdisziplin waren der Verhaltenskodex[53], Streikbrecher und auch die noch nicht organisierten Iren und Walliser hatten mit Sanktionen zu rechnen und wurden als „Handlanger“ der Unternehmer gemieden.[54] Aus den heterogenen labouring poor wurde in den Städten und Industrieregionen das proletariat[55], das sich gegen die Ausbeutung durch die immer reicher werdenden Industriellen mit wachsendem Selbstbewusstsein[56] zur Wehr setzte, während die unorganisierten Armen kein gemeinsames Sprachrohr zur Vertretung ihrer Interessen fanden. Für sie brachte das New Poor Law (1834) die Einführung von Armenhäuser (workhouses), in denen sie unter außerordentlich harten Bedingungen zu ihrem Lebensunterhalt beitragen mussten. Diesen Einrichtungen lag die Theorie von Thomas Malthus zugrunde, dass harte Behandlung Übeltäter abschreckt und dass die Zahlung von Unterstützungen an nicht arbeitende Personen die Zahl der gesellschaftlich unrentablen Individuen vergrößert. Erst die Aufhebung der Schutzzölle für Getreide 1850 brachte den Armen Erleichterung und führte zu einem allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwung.[57]
Die Tatsache, dass die Industrialisierung in England im Gegensatz zu dem europäischen Festland nicht mit blutigen Revolutionen verbunden war, ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Eine Rolle spielen die fest etablierte Monarchie[58] und die auf Vernunft und das Machbare basierende Mentalität der Briten. Dabei muss die soziale Lage im Vergleich mit der Situation im 18. Jahrhundert gesehen werden und darf nicht einer Beurteilung nach heutigen Maßstäben unterliegen. Verbesserungen wurden zunächst meist nicht staatlich verordnet, sondern waren das Resultat von Bemühungen einzelner sozial eingestellter Bürger, die erkannten, dass die Unterstützung des Proletariats in ihrem eigenen Interesse lag. Das führte dazu, dass sich die Arbeitsbedingungen in den Fabriken entsprechend dem Verantwortungsgefühl ihrer Besitzer unterschieden. John Bright (1811-1889) z. B., ein Anhänger des Utilitarismus, ähnlich wie sein Freund Richard Cobden (1804-1865)[59], sorgte für seine Arbeiter und gründete eine gute Schule nahe seiner Fabrik in Manchester.[60]
Auch Robert Owen (1771-1858) war ursprünglich ein Anhänger von Jeremy Bentham (1748-1832), der als Begründer des Utilitarismus gilt und die Ansicht vertrat, dass das größtmögliche Wohlergehen aller durch die Verfolgung der jeweils eigenen Interessen erreicht werden könne und dass gesunder Menschenverstand die Basis moralischen Handels sei.[61] Später wandte er sich den sozialistischen Ideen zu und leitete sein Unternehmen nach Grundsätzen, die für die Kooperativen zum Vorbild wurden. Sein Hauptinteresse galt der Erziehung der Kleinen, da nach seiner Meinung die Investition in das Kapital Mensch für wirtschaftlichen Erfolg unabdingbar war. Ziel war die Etablierung einer brüderlichen Gemeinschaft ohne Aggression und Konkurrenz.[62] In der Fürsorge für seine Arbeiter knüpfte Owen an den früheren Paternalismus des Landadels an, der sich nicht in Gleichgültigkeit und Herablassung, sondern in persönlichem Engagement äußerte. Später schlossen sich die Oweniten den Chartisten an in deren Kampf für ein neues Wahlrecht und für die Kontrolle der Arbeiter über ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen.[63] Seiner Analyse der politischen Ökonomie legte auch James Stuart Mill (1806-1873) utilitaristisches Gedankengut zugrunde, ergänzte es aber in Anlehnung an David Humes mit altruistischen Ideen.
Anders als Bright, Cobden und Owen gehörte William Cobbett (1762-1835) nicht zu der Klasse der Industriellen, die Weltanschauung dieses Politikers und Schriftstellers ähnelte vielmehr der der Kleinproduzenten, für die Individualismus und Unabhängigkeit entscheidende Werte waren. Er deckte die Problematik der neuen Produktionsverhältnisse auf und verteidigte als „freigeborener Engländer“ die Würde des individuellen Arbeiters[64], wobei er Ton, Stil und Argumente von Webern, Schulmeistern und Schiffsbauern zu einer gemeinsamen Sprache verband. Damit prägte er den Anti-Intellektualismus und den theoretischen Opportunismus der britischen Arbeiterbewegung[65] und wurde zum Sprachrohr des Proletariats, das vorerst passiv die ökonomischen Folgen nationaler Krisen akzeptierte[66], aber trotz allen Elends an fundamentalen Prinzipien der Moral festhielt. Vernunft, Energie und Anstand, vor allem jedoch gegenseitige Hilfsbereitschaft der Arbeiter waren auch ein Grund, warum in Großbritannien keine Revolution stattfand.
Um das Jahr 1840 war die Verarmung der Unterschicht so katastrophal, dass Männer aus unterschiedlichen Gesellschaftsgruppen vor einer bevorstehenden Revolution warnten. Engels prophezeite sogar einen blutigen Krieg zwischen den Armen und den Reichen.[67] Tatsächlich kam es zwischen 1839 und 1846 zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, die allerdings wegen ungenügender Organisation und wegen des fehlenden Klassenbewusstseins der Aufständischen schnell in sich zusammenbrachen.[68] In dieser Situation retteten das Eintreten einzelner vorausdenkender Männer, die Missstände bemerkten und anprangerten[69], aber auch Gesetzesinitiativen Großbritannien vor einer Eskalation der Gewalt. Es ging dabei um die Linderung der Armut, vor allem aber um die nationale Stabilität.[70] Dieses Ziel konnte nach Meinung der Anhänger der New England Bewegung durch die Rückbesinnung auf feudalistische Werte in Opposition gegen den aufkommenden Liberalismus erreicht werden. Nicht laissez-faire und Gleichmacherei, sondern die verantwortungsvolle Regelung der öffentlichen Angelegenheiten durch pflichtbewusste Vertreter der privilegierten Klassen sollte ein goldenes Zeitalter einläuten, mit den Eckpfeilern Tradition, auf Respekt gegründete Autorität, Kirche und Thron.[71] Ähnliche Bestrebungen sind in dem Oxford Movement zu finden, die Nächstenliebe zum höchsten Ideal erhob und an die Kirche appellierte, sich gegen das Elend einzusetzen.[72]
Interessanterweise ist es im Grunde auch den deutschen Denkern Kant und Goethe zu danken, dass das Zeitalter der Industrialisierung in Großbritannien weitgehend friedlich verlief, denn Thomas Carlyle (1795-1881) orientierte sich an ihren Ideen und beeinflusste seinerseits entscheidend die geistige Entwicklung seines Vaterlandes. Sein sozialer Idealismus gründete auf der Überzeugung, dass nur eine Neubesinnung auf religiöse und ideelle Werte das soziale Elend beenden könne. Für ihn bedeutete die Französische Revolution das Ende einer Gesellschaft, deren Seele schon gestorben war. Damit wendete er sich gegen demokratische Tendenzen und gegen die Wissenschaftsgläubigkeit und den Materialismus der kapitalistischen Gesellschaft. Als Übersetzer, Historiker und Philosoph gelangte er europaweit zu Ansehen, vor allem aber inspirierte er die sozialkritischen Autoren seiner Zeit.[73]
Viele englische Schriftsteller des 19. Jahrhunderts fühlten sich durch die Auswirkungen der industriellen Revolution auf die Gesellschaft beunruhigt und wählten den Roman als Plattform, um ihre zahlreiche Leserschaft für die Umschichtung in der Gesellschaft und für soziale Probleme zu sensibilisieren und dadurch Maßnahmen zur Verbesserung der Zustände zu initiieren. Dieser didaktische Ansatz findet sich z. B. bei Benjamin Disraeli, Charles Kingsley, Charles Dickens und Elizabeth Gaskell, die die Problematik zwar aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachteten, aber dasselbe Ziel verfolgten. Neben dem Umbruch der alten Gesellschaftsordnung beschäftigte sie das Los der Arbeiterschaft, für die sie sich in ihren Werken einsetzten, indem sie die Auswirkungen der Industrialisierung kritisieren, zeitgenössische Reformbewegungen (Chartismus, Utilitarismus) diskutieren und zu einer Lösung auf individueller und interner Ebene aufriefen, die aber nicht mit Ideen des Klassenkampfes verbunden war. Dazu gehören Sybil (1845), Yeast (1848) und Alton Locke (1850), Hard Times (1854), Mary Barton (1848) und North and South (1854).
Benjamin Disraeli (1804-1881) war ein Politiker der Tories, der zweimal zum Premierminister gewählt wurde, treibende Kraft in der Young England Bewegung war und seine erfolgreichen Romane zur Verbreitung seiner politischen Ideen nutzte. Er sah es als seine Aufgabe, die Macht der Krone, die Freiheit des Einzelnen und den Wohlstand der Nation zu bewahren. Ähnlich wie Dickens und Gaskell kannte er die tatsächlichen Lebensverhältnisse des Proletariats kaum, aber als Politiker verstand er die wirtschaftlichen Hintergründe der gesellschaftlichen Entwicklungen.[74] Um seine Leser nicht abzuschrecken, vermied er eine allzu drastische und realistische Darstellung von Elendsszenarien, was er auch in seiner Vorbemerkung zu Sybil erklärt. Der Untertitel des Romans unterstreicht Disraelis Anliegen: Two Nations weist auf die Gegensätze zwischen Arm und Reich hin, die Charaktere, die aus dem Adel und dem gehobenen Bürgertum stammen, sind aber wesentlich überzeugender dargestellt als die Vertreter der Arbeiterschaft. Anders als Dickens beschreibt Disraeli das Geschehen distanziert mit leichter Ironie. Besonders auffallend sind Bezüge auf die aktuelle Politik[75] und auf die Zukunftsvisionen der New England Bewegung (vgl. S 294, 420-422), die im krassen Gegensatz zu der tristen Wirklichkeit der Arbeiterschaft stehen (vgl. S 316-318). In IV, 4 geht Disraeli auf die Gewerkschaftsorganisationen ein. Ähnlich wie Gaskell in Mary Barton beschreibt er sie als einen bedrohlichen Geheimbund nach dem Muster der Freimaurer Logen. Seine Darstellung der brutalen Ausschreitungen der Hell-cats geht allerdings weit über Gaskells Streikszenario hinaus (vgl. S 375-399) und zeigt dem Leser die grausamen Exzesse eines Volkaufstandes, die er mit der Schilderung eines geregelten Streiks (vgl. S 375-376) kontrastiert, wodurch der Schrecken noch drastischer wirkt. Mit dem Kommentar „the public mind […] was well prepared for the excitement of the political agitator“ (S 371) verweist Disraeli auf die aktuelle Situation und verdeutlicht, dass eine Verbesserung der bestehenden Verhältnisse zur Vermeidung einer Revolution unabdingbar nötig ist.
Charles Kingsley (1819-1875) kannte als Geistlicher das Elend der Landarbeiter aus persönlicher Erfahrung und verschrieb sich daher dem Kampf gegen Armut und Lasterhaftigkeit, aber auch wie Carlyle und Disraeli gegen das Gewinnstreben der Industriellen. Ähnlich wie Gaskell vertraute er auf die Kirche und auf die ererbte Vernunft der Arbeiterschaft, seine Beurteilung der sozialen Lage entsprach der von Charles Dickens. Kingsley war ein Vertreter des christlichen Sozialismus, für den Reformen auf Menschliebe basieren mussten. Er lehnte Gewalttätigkeit ab und glaubte, dass durch freiwillige Zusammenschlüsse mehr erreicht werden könne als durch Streiks. In seiner Forderung nach Kooperativen orientierte er sich an Frankreich.[76] Die beiden Protagonisten seines Romans Yeast Lancelot Smith (Sohn eines reichen Kaufmanns) und Tregarva (Wildhüter und ehemaliger Bergarbeiter) gleichen sich äußerlich und intellektuell, durch ihre Freundschaft lernen sie jeweils den Standpunkt des anderen verstehen und ergänzen einander. In der Auseinandersetzung zwischen Lancelot und seinem Onkel[77] verdeutlicht Kingsley die negativen Seiten des Kapitalismus, denen er den hohen Wert von Bildung entgegensetzt (vgl. Y 242). Als Lancelot im dreizehnten Kapitel verkleidet ein Dorf besucht, wird er mit den elenden Lebensverhältnissen der Armen konfrontiert, und wie Disraeli auch verbindet Kingsley die Beobachtung des Elends mit einer Drohung: „They are asking ugly questions among themselves, sir, about what those two words, rent and taxes, mean, and about what that same strange word, freedom, means“ (Y 122). Kingsley bietet keine Lösung an, doch sieht er in Erkenntnis, Mitgefühl und Gottvertrauen die Grundlagen für eine bessere Welt (vgl. Y 196).
Charles Dickens (1812-1870) verarbeitete in seinen Romanen im Gegensatz zu den beiden oben genannten Autoren seine persönlichen Erfahrungen. Er kannte die Armut und betrachtete daher Wohltätigkeit als eine wichtige Aufgabe der Gesellschaft. Mitgefühl mit den Armen verbindet sich in seinen Schriften mit der humorvollen und manchmal ironischen Bloßstellung derjenigen, die ihre Christenpflicht vernachlässigen. Seine Charaktere sind meist gut oder böse, doch sind diese Eigenschaften nicht typisch für bestimmte Gesellschaftsgruppen. Dabei haben sie, wie Grindgrind in Hard Times, die Möglichkeit sich zu bessern. In diesem Roman wendet sich Dickens dem Industrieproletariat zu, es wird aber deutlich, dass er die Arbeitsbedingungen in den Fabriken nicht wirklich kennt. So werden dem Leser nur verschwommene Vorstellungen von dem Protagonisten Stephen Blackpool und den Umständen des Streiks vermittelt. Der Arbeiterführer Slackbridge wird durch seine Reden als selbstgefälliger Charlatan entlarvt.[78] Aber die Angriffe gegen ihn ebenso wie gegen die Vertreter des Kapitals (vgl. H T 98-99) sind nicht böse, sondern humorvoll. Diese scherzhafte Darstellung beherrscht zum größten Teil die Stimmung des Romans, wodurch die düstere Beschreibung der tristen Industriestadt (vgl. H T 19-20) besonderes Gewicht erhält. In diesem Kapitel, das bezeichnenderweise die Überschrift „The Key-Note“ trägt, werden viele Punkte angesprochen, gegen die sich Dickens wendet und die als Ergebnisse des realisierten Utilitarismus gelten können. Darüber hinaus warnt der Autor vor trockener Wissensvermittlung und gewalttätigen Streiks. Ähnlich wie Disraeli und Kingsley droht Dickens er mit finsteren Zukunftsaussichten, wenn nichts gegen die Missstände unternommen wird: „Utilitarian economists, […] Commissioners of Fact, […] the poor you will always have with you. Cultivate them, while there is yet time […] or […] Reality will take a wolfish turn, and make an end to you“ (H T 146). Zur Lösung des Problems lehnt er staatliches Einschreiten nicht ab, der entscheidende Schritt muss aber eine Wiederentdeckung des Gefühls sein.
Erst 1866, viele Jahre nach dem Erscheinen der oben genannten Romane, wurde Felix Holt, the Radical von George Eliot (1819-1880) veröffentlicht und sehr positiv aufgenommen. „I do not know that I ever saw a Novel received with a more universal acclaim than Felix“[79] schreibt Eliots Verleger Blackwood. Die Handlung ist 1832, in der Zeit unmittelbar nach der Verabschiedung der Reform Bill, angesiedelt und zeichnet ein umfassendes, lebendiges Bild des englischen Lebens.[80] Als Vorbereitung für diesen Roman las George Eliot unter anderem Samuel Bamfords Passages from the Life of a Radical, Mills Political Economy und Harriet Martineaus Version von Comtes Système de Politique Positive. Allerdings machte sie keine neuen politischen Vorschläge, sondern hält sich an die Botschaft, die Charles Kingsley schon fünfzehn Jahre zuvor den britischen Arbeitern verkündete: Das Geheimnis einer wahren Reform liege nicht in irgendwelchen gesetzlichen Maßnahmen, sondern in der Masse der Leute, der Arbeiterklasse, die selbstständiges Denken und Agieren lernen müsse. Diese Form des Radikalismus ist weder vage noch visionär, sie ist vielmehr idealistisch.[81]
Harriet Martineau (1802-1876) war auf verschiedenen Gebieten schriftstellerisch tätig, aber durch ihre historischen und politischen Schriften wurde sie weitaus anerkannter und berühmter als durch ihre Romane, denn ihr fehlten ein künstlerisches Ziel, ästhetische Qualifikationen, poetische Inspiration sowie kritische Bildung.[82] Zwar begann sie ihre Karriere mit dem Verfassen von Artikeln über religiöse Themen, berühmt wurde sie aber vor allem mit Illustrations of Political Economy (1832-1834) und Ilustrations of Taxation (1834), in denen sie Laien die klassische Volkswirtschaftslehre nahe bringt[83], weil sie von der Voraussetzung ausgeht, dass das Volk erst die Gesetze, die die Gesellschaft regeln, kennen müsse, bevor es sie in Frage stellen könne. So sagt Harriet Martineau unter anderem: „For my own part, I had rather suffer any inconvenience from having to work occasionally in chambers and kitchen [...] than witness the subservience in which the menial class is held in Europe.“[84] und „If a test of civilization be sought, none can be so sure as the condition of that half of society over which the other half has power.“[85] Außerdem verfasste sie unter anderem mit Society in America (1837) und Retrospect of Western Travel (1838) „several unflattering works on the American way of life“.[86] Des weiteren gehören The Tendency of Strikes and Sticks to Produce Low Wages and of Union between Masters and Men to Ensure Good Wages (1834), Deerbrook (1839), The Playfellow (1841), Letters on Mesmerism (1845) und The Positive Philosophy of Auguste Comte (1853) zu ihren Werken. Martineau befasste sich also nicht ausschließlich mit der englischen Politik.[87]
3 Elizabeth Gaskell: North and South
3.1 Grundideen und Rezeption
Elizabeth Gaskell wurde zwar 1810 in London geboren, da ihre Mutter aber kurz nach ihrer Geburt starb, wuchs sie bei ihrer Verwandtschaft in Knutsford, Cheshire auf. Sowohl ihr Vater als auch ihr späterer Mann, William Gaskell, waren unitarische Geistliche, was die Weltsicht der Autorin prägte. Durch ihre Heirat kam sie in die Industriestadt Manchester, wo sie ihre Aufgaben als Pfarrersfrau Gaskell in Kontakt mit der Arbeiterklasse brachten, deren Lebensbedingungen sie so kennen lernte und ihr ganzes Leben zu verbessern versuchte.[88] Vor allem die Probleme der Frauen waren ihr aus ihrer Arbeit mit den Fabrikmädchen Manchesters, die sie in der Sunday School nahe der Lower Mosley Street, einem der ärmsten Viertel der Stadt, unterrichtete vertraut. Aus eigener Anschauung erkannte sie, dass das Familienleben darunter litt, wenn die Frauen in den Fabriken arbeiteten, und lehnte Frauenarbeit deshalb ab, besonders auch weil sie darin die Ursache von Trunksucht sah.[89] Bereits 1837 veröffentlichte sie das Gedicht „Sketches Among the Poor No. 1“, in dem sie das Ideal einer bescheidenen Frau entwirft, die ihr Leben „in all her quiet duties“[90] verbringt. Neben den Problemen der Arbeiter diente ihr auch die vielschichtige Gesellschaft Manchesters als Vorbild für viele ihrer Romane.[91] Als Gaskell Mary Barton schrieb, kannte sie das Milieu und die Gesellschaftsstruktur dieser Stadt seit dreizehn Jahren. Sie hatte die verschiedenen Krise zwischen 1836 und 1841 und die Aktionen der Chartistenbewegung miterlebt[92] und verarbeitete diese Erfahrungen im dem Werk, das sie berühmt machte. Nur von Seiten der Fabrikbesitzer erfuhr sie negative Kritik.[93] Sieben Jahre später, zur Zeit von North and South, waren die Bedingungen noch immer schwierig für die arbeitenden Klassen, aber es gab auch Verbesserungen.[94]
Auch dieser Roman, den Gaskell als Gegenstück zu Mary Barton konzipierte, war ein großer Erfolg, obwohl sie in der Vorbereitungszeit in einem Brief an Lady Kay-Shuttleworth ihre Angst äußerte, aufgrund ihrer mangelnden Kenntnisse der verarbeitenden Industrie der Problematik zwischen Fabrikanten und Arbeitern mit falschen Lösungsvorschlägen zu begegnen.[95] Es war ihr in diesem Roman ein Anliegen, sowohl den Herren als auch den Arbeitern gerecht zu werden[96], weil sie sehr empfindlich auf negative Kritik reagierte. Ihre erste Reaktion war in diesem Fall häufig: „I am not thinking of writing anything else“.[97] Das Buch brachte ihr auch viel Lob ein, allerdings wurde auch diesmal negative Kritik laut. Von einer anonymen Quelle wird Gaskell vorgeworfen, dass North and South zwar ein sehr guter Roman sei, aber Lancashire nicht richtig wiedergebe. Dies zeige sich vor allem an Thornton, der gleich sieben Fehler begehe, die einem echten Lancashire mill owner niemals unterlaufen wären.[98] Der Schluss des Romans wird von De Vine als „an utopia only from the middle-class point of view“[99] gesehen. Lord David Cecile ist noch Jahre nach dem Tod der Autorin der Meinung, dass North and South „entail[s] an understanding of economics and history wholly outside the range of her Victorian feminine intellect.“[100] Dem gegenüber steht John Lucas, der ihr „understanding of the growth of working-class consciousness“[101] für tiefgreifender als das von Friedrich Engels hält.[102] Laut Pittock ist North and South „one of the landmark English language novels of the nineteenth century.“[103] Ballantyne ist der Meinung, dass Gaskell „has drawn to the life the situation of a man who works in a factory, and dares to think differently from those around him.“[104] Hotz denkt, dass Gaskell „give[s] value und dignity to the lives of the poor and […] suggest[s] that a powerful machine like England’s economy may be successfully operated by the hands of concerned working-class and middle-class men and women“.[105]
Ähnlich wie in Hard Times von Charles Dickens, der North and South in seinen Household Words veröffentlichte, werden hier die Gewerkschaften negativ dargestellt, doch Gaskells Kenntnis der Fabriken, der arbeitenden Frauen und der Hygieneprobleme ist wesentlich fundierter.[106] Ursprünglich sollte der Roman Margaret Hale heißen, aber Charles Dickens veröffentlichte ihn unter dem Titel North and South zwischen September 1854 und Januar 1855.[107] Es ist das Ziel der Autorin, aus der Sicht einer Frau aus der Mittelklasse, eines Fabrikanten und eines Arbeiters die sozialen Probleme der Zeit aufzuzeigen[108], wobei allerdings den Standpunkten der beiden Vertreter des Bürgertums Vorrang gegeben wird. Den wichtigsten Ansatz zur Lösung der Problematik sieht Gaskell in dem individuellen Kontakt und Dialog zwischen den Protagonisten, ohne den es nicht zu einer Verbesserung der Situation kommen kann.[109] So lässt sich auch erklären, dass North & South nicht die Politik der Fabrikbesitzer in Frage stellt, sondern sie vielmehr dazu auffordert ihren Angestellten ihre Lohnpolitik zu erklären.[110] Aber es ist ihr auch wichtig, Lancashire und seinen Einwohnern mit ihrer spezifischen Kultur und Sprache zu mehr Bedeutung zu verhelfen[111], denn ein Dialekt bedeutet ihrer Meinung nach nicht, dass sein Sprecher intellektuell unreif ist.[112] Deswegen vermittelt sie sehr viele Informationen über die Sprache ihre Figuren.[113]
Der von Dickens gewählte Titel orientiert sich an dem Leitmotiv des Romans, dem Gegensatz zwischen dem idyllischen, aber wirtschaftlich unterentwickelten Süden - „like a village in a poem“[114] - und dem hässlichen, aber dynamischen Norden (vgl. N&S 66-67). Dieser Kontrast zwischen der lieblichen, pastoralen Landschaft und der deprimierenden Düsternis einer Industriestadt wird schon in „Sketches Among the Poor No. 1“ thematisiert. Gaskell greift dabei auf Hoods Gedicht „The Song of the Shirt“ zurück, das sie auch in Mary Barton zitiert.[115] Allerdings erhält der industrielle Norden in ihrem Roman eine neue Gewichtung. Er wird nicht negativ gesehen, sondern hier liegt die wirtschaftliche, soziale und politische Zukunft des Landes, nicht in dem traditionsgebundenen Süden[116]:
[...]
[1] Vgl. Christoph Buchheim: Industrielle Revolutionen. Langfristige Entwicklung in Großbritannien, Europa und in Übersee. München: dtv 1994, S. 96.
[2] Vgl. Buchheim (1994): Industrielle Revolutionen, S. 89.
[3] Vgl. Sidney Pollard: Peaceful Conquest. The Industrialization of Europe 1760-1970. Oxford: Oxford UP 1981, S. 160.
[4] Vgl. Eric Hobsbawm: Worlds of Labour. Further Studies in the History of Labour. London: Weidenfeld and Nicolson 1984, S. 314.
[5] Vgl. J.-F. Bergier: „Das Industriebürgertum und die Entstehung der Arbeiterklasse 1700-1914.“ In: André Armengaud (Hg.): Die industrielle Revolution, Stuttgart [u.a.]: Fischer 1976, S. 261.
[6] Vgl. Bergier (1976): Das Industriebürgertum und die Entstehung der Arbeiterklasse 1700-1914, S. 265.
[7] Vgl. Bergier (1976): Das Industriebürgertum und die Entstehung der Arbeiterklasse 1700-1914, S. 281.
[8] Vgl. Peter Dinzelbacher: „Zur Theorie und Praxis der Mentalitätsgeschichte.“ In: Peter Dinzelbacher (Hg.): Europäische Mentalitätsgeschichte. Stuttgart: Kröner 1993, S. XVIII.
[9] Vgl. Dinzelbacher (1993): Zur Theorie und Praxis der Mentalitätsgeschichte, S. XXI.
[10] Vgl. Stéphane Michaud: „Idolatrie.“ In: Geneviève Fraisse u. Michelle Perrot (Hg.): Die Geschichte der Frauen. Band 4. 19. Jahrhundert. Frankfurt am Main, New York: Campus 1994, S. 145.
[11] Michaud (1994): Idolatrie, S. 145.
[12] Vgl. S. Pollard (1981): Peaceful Conquest, S. 5.
[13] Vgl. Buchheim (1994): Industrielle Revolutionen, S. 55.
[14] Vgl. Pollard (1981): Peaceful Conquest, S. 109.
[15] Vgl. S. D. Chapman: „The Cotton Industry and the Industrial Revolution. Second Edition.“ In: L. A. Clarkson (Hg.): The Industrial Revolution. A Compendium. Basingstoke, Hampshire [u.a.]: Macmillan 1990, S. 34.
[16] Vgl. S. Pollard (1981): Peaceful Conquest, S. 14-17.
[17] Vgl. S. Pollard (1981): Peaceful Conquest, S. 19.
[18] Louis Cazamian: The Social Novel in England 1830-1850: Dickens, Disraeli, Mrs. Gaskell, Kingsley. London [u.a.]: Routledge & Kegan Paul 1973, S. 16.
[19] Vgl. Eric Hobsbawm: The Age of Capital. 1848-1875. London: Weidenfeld and Nicolson 1975, S. 242-243.
[20] Vgl. Eric Hobsbawm: Europäische Revolutionen. Kindlers Literaturgeschichte. Band 15. München: dtv 1983, S. 471.
[21] Vgl. Buchheim (1994): Industrielle Revolutionen, S. 45.
[22] Vgl. Buchheim (1994): Industrielle Revolutionen, S. 49.
[23] Vgl. Hobsbawm (1983): Europäische Revolutionen, S. 346.
[24] Vgl. Hobsbawm (1983): Europäische Revolutionen, S. 361-362.
[25] Vgl. Thompson (1987): Die Entstehung der englischen Arbeiterklasse. Erster Band, S. 218.
[26] Vgl. Friedrich Engels: Die Lage der arbeitenden Klasse in England. München: dtv 1973, S. 21.
[27] Vgl. Thompson (1987): Die Entstehung der englischen Arbeiterklasse. Erster Band, S. 332.
[28] Vgl. Aina Rubenius: The Woman Question in Mrs. Gaskell’s Life and Works. Cambridge, Mass. [u.a.]: Harvard UP 1950, S. 235-236.
[29] Vgl. Thompson (1987): Die Entstehung der englischen Arbeiterklasse. Erster Band, S. 335.
[30] Vgl. Engels (1973): Die Lage der arbeitenden Klasse in England, S. 61.
[31] Engels (1973): Die Lage der arbeitenden Klasse in England, S. 83.
[32] Vgl. Engels (1973): Die Lage der arbeitenden Klasse in England, S. 120.
[33] Vgl. Thompson (1987): Die Entstehung der englischen Arbeiterklasse. Erster Band, S. 463.
[34] Vgl. Coral Lansbury: Elizabeth Gaskell. The Novel of Social Crisis. London: Paul Elek 1975, S. 97.
[35] Vgl. Thompson (1987): Die Entstehung der englischen Arbeiterklasse. Erster Band, S. 348-349, 352.
[36] Vgl. Laura Del Col: „The Life of the Industrial Worker in Nineteenth-Century England.“ Auf: http://www.usp.nus.edu.sg/victorian/history/workers1.html#sadler, gesehen am 23. Juni 2008.
[37] Vgl. Rubenius (1950): The Woman Question in Mrs. Gaskell’s Life and Works, S. 232-233.
[38] Vgl. Engels (1973): Die Lage der arbeitenden Klasse in England, S. 206.
[39] Vgl. Thompson (1987): Die Entstehung der englischen Arbeiterklasse. Erster Band, S. 360-361.
[40] Vgl. Thompson (1987): Die Entstehung der englischen Arbeiterklasse. Erster Band, S. 302-303.
[41] Vgl. Thompson (1987): Die Entstehung der englischen Arbeiterklasse. Erster Band, S. 329.
[42] Vgl. Edward P. Thompson: Die Entstehung der englischen Arbeiterklasse. Zweiter Band. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1987, S. 567.
[43] Vgl. Thompson (1987): Die Entstehung der englischen Arbeiterklasse. Erster Band, S. 212, 214.
[44] Vgl. Hobsbawm (1983): Europäische Revolutionen, S. 361-362.
[45] Vgl. Hobsbawm (1984): Worlds of Labour, S. 154.
[46] Vgl. Bergier (1976): Das Industriebürgertum und die Entstehung der Arbeiterklasse 1700-1914, S. 275.
[47] Vgl. Hobsbawm (1983): Europäische Revolutionen, S. 361.
[48] Vgl. Hobsbawm (1983): Europäische Revolutionen, S. 367-368.
[49] Vgl. Engels (1973): Die Lage der arbeitenden Klasse in England, S. 244.
[50] Vgl. Engels (1973): Die Lage der arbeitenden Klasse in England, S. 242.
[51] Vgl. Engels (1973): Die Lage der arbeitenden Klasse in England, S. 262.
[52] Vgl. Hobsbawm (1984): Worlds of Labour, S. 183.
[53] Vgl. Thompson (1987): Die Entstehung der englischen Arbeiterklasse. Erster Band, S. 447.
[54] Vgl. Thompson (1987): Die Entstehung der englischen Arbeiterklasse. Erster Band, S. 453.
[55] Vgl. Erich Hobsbawm (1975): The Age of Capital, S. 224.
[56] Vgl. Erich Hobsbawm (1975): The Age of Capital, S. 226.
[57] Vgl. Cazamian (1973): The Social Novel in England 1830-1850: Dickens, Disraeli, Mrs. Gaskell, Kingsley, S. 23.
[58] Vgl. Cazamian (1973): The Social Novel in England 1830-1850: Dickens, Disraeli, Mrs. Gaskell, Kingsley, S. 99.
[59] Vgl. Rubenius (1950): The Woman Question in Mrs. Gaskell’s Life and Works, S. 217.
[60] Vgl. Rubenius (1950): The Woman Question in Mrs. Gaskell’s Life and Works, S. 235.
[61] Vgl. Cazamian (1973): The Social Novel in England 1830-1850: Dickens, Disraeli, Mrs. Gaskell, Kingsley, S. 17.
[62] Vgl. Thompson (1987): Die Entstehung der englischen Arbeiterklasse. Zweiter Band, S. 908.
[63] Vgl. Thompson (1987): Die Entstehung der englischen Arbeiterklasse. Zweiter Band, S. 933.
[64] Vgl. Thompson (1987): Die Entstehung der englischen Arbeiterklasse. Zweiter Band, S. 859.
[65] Vgl. Thompson (1987): Die Entstehung der englischen Arbeiterklasse. Zweiter Band, S. 845-855.
[66] Vgl. Cazamian (1973): The Social Novel in England 1830-1850: Dickens, Disraeli, Mrs. Gaskell, Kingsley, S. 63.
[67] Vgl. Cazamian (1973): The Social Novel in England 1830-1850: Dickens, Disraeli, Mrs. Gaskell, Kingsley, S. 71.
[68] Vgl. Cazamian (1973): The Social Novel in England 1830-1850: Dickens, Disraeli, Mrs. Gaskell, Kingsley, S. 73-74.
[69] Vgl. Cazamian (1973): The Social Novel in England 1830-1850: Dickens, Disraeli, Mrs. Gaskell, Kingsley, S. 114.
[70] Vgl. Cazamian (1973): The Social Novel in England 1830-1850: Dickens, Disraeli, Mrs. Gaskell, Kingsley, S. 106-107.
[71] Vgl. Cazamian (1973): The Social Novel in England 1830-1850: Dickens, Disraeli, Mrs. Gaskell, Kingsley, S. 96-99.
[72] Vgl. Cazamian (1973): The Social Novel in England 1830-1850: Dickens, Disraeli, Mrs. Gaskell, Kingsley, S. 164.
[73] Vgl. „Sartor Resartus. The Life and Opinions of Herr Teufelsdröckh.“ In: Kindlers Literaturlexikon. Band 19. München: dtv 1974, S. 8440.
[74] Vgl. Cazamian (1973): The Social Novel in England 1830-1850: Dickens, Disraeli, Mrs. Gaskell, Kingsley, S. 175-183.
[75] Vgl. Benjamin Disraeli: Sybil. Hg. v. Sheila M. Smith. Oxford: Oxford UP 1998, S. 263, 348. Im Folgenden wird nach dieser Ausgabe im laufenden Text mit der Sigle S und der entsprechenden Seitenzahl zitiert.
[76] Vgl. Cazamian (1973): The Social Novel in England 1830-1850: Dickens, Disraeli, Mrs. Gaskell, Kingsley, S. 241-253.
[77] Vgl. Charles Kingsley: Yeast. Dover, NH: Pocket Classic 1994, S. 140-141. Im Folgenden wird nach dieser Ausgabe im laufenden Text mit der Sigle Y und der entsprechenden Seitenzahl zitiert.
[78] Vgl. Charles Dickens: Hard Times. London: Penguin Books 1994, S. 123-127, 221-222. Im Folgenden wird nach dieser Ausgabe im laufenden Text mit der Sigle H T und der entsprechenden Seitenzahl zitiert.
[79] George Eliot: Felix Holt, the Radical. Hg. v. Lynda Mugglestone. London: Penguin Classics 1995, S. IX.
[80] Vgl. Eliot (1995): Felix Holt, the Radical, S. VII.
[81] Vgl. „Martineau, Harriet.“ http://www.bartleby.com/223/1128.html, gesehen am 09. November 2008.
[82] Vgl.„Martineau, Harriet.“ http://www.bartleby.com/223/1102.html, gesehen am 09. November 2008.
[83] Vgl. „Martineau, Harriet.“ http://www.bartleby.com/65/ma/MartineaH.html, gesehen am 09. November 2008.
[84] „Martineau, Harriet.“ http://www.bartleby.com/66/39/38039.html, gesehen am 09. November 2008.
[85] „Martineau, Harriet.“ http://www.bartleby.com/66/43/38043.html, gesehen am 09. November 2008.
[86] „Martineau, Harriet.“ http://www.bartleby.com/65/ma/MartineaH.html, gesehen am 09. November 2008.
[87] Vgl. „Martineau, Harriet.“ http://www.bartleby.com/224/0232.html, gesehen am 09. November 2008.
[88] Vgl. Marianne Camus: Women’s Voices in the Fiction of Elizabeth Gaskell (1810-1865). Lewiston, NY: Mellen, 2002, S. 17-18.
[89] Vgl. Rubenius (1950): The Woman Question in Mrs. Gaskell’s Life and Works, S. 144.
[90] Elizabeth Gaskell: „Sketches Among the Poor No. 1.“
http://www.lang.nagoya-u.ac.jp/~matsuoka/EG-Sketches.html, gesehen am 09.11. 2008.
[91] Vgl. Camus (2002): Women’s Voices in the Fiction of Elizabeth Gaskell, S. 18.
[92] Vgl. Enid L. Duthie: The Themes of Elizabeth Gaskell. London: Macmillan 1980, S. 65.
[93] Vgl. Duthie (1980): The Themes of Elizabeth Gaskell, S. 75.
[94] Vgl. Duthie (1980): The Themes of Elizabeth Gaskell, S. 65.
[95] Vgl. Jane Spencer: Women Writers. Elizabeth Gaskell. London: Macmillan 1993, S. 88.
[96] Vgl. Duthie (1980): The Themes of Elizabeth Gaskell, S. 78.
[97] Arthur Pollard: Mrs Gaskell. Novelist and Biographer. Manchester: Manchester UP 1965, S. 21.
[98] Vgl. „From an unsigned review of North and South, the Leader.“ In: Angus Easson (Hg.): Elizabeth Gaskell. The Critical Heritage. London: Routledge 1991, S. 334-336.
[99] Christine De Vine: „Revolution and democracy in the London Times and The Prin-
cess Casamassima.“ In: Henry James Review 23, 1, 2002, S. 68.
[100] David Cecil: Early Victorian Novelists: Essays in Revaluation. Indianapolis, IN: Bobbs-Merrill 1935, S. 245.
[101] John Lucas: The Literature of Change: Studies in the Nineteenth-Century Provincial Novel. New York: Barnes & Noble 1977, S. 55.
[102] Gemeint ist sein Werk Die Lage der arbeitenden Klasse in England.
[103] Malcolm Pittock: „The Dove Ascending: The Case for Elizabeth Gaskell.“ In: English Studies 81, 6, 2000, S. 547.
[104] Thomas Ballantyne on North and South, from an unsigned article, Blackwood’s Edingburgh Magazine, S. 368.
[105] Mary Elizabeth Hotz: „‚Taught by death what life should be‘: Elizabeth Gaskell’s representation of death in North and South“. In: Studies in the Novel. 32, 2, 2000, S. 182.
[106] Vgl. Rubenius (1950): The Woman Question in Mrs. Gaskell’s Life and Works, S. 154.
[107] Vgl. Lansbury (1975): Elizabeth Gaskell, S. 95.
[108] Vgl. Robin B. Colby: „Some Appointed Work to do“. Women and Vocation in the Fiction of Elizabeth Gaskell. Westport, Conn.: Greenwood 1995, S. 47.
[109] Vgl. Renate Mace: Funktionen des Dialekts im regionalen Roman von Gaskell bis Lawrence. Tübingen: Narr 1987, S. 107.
[110] Vgl. Spencer (1993): Women Writers, S. 92.
[111] Vgl. Mace (1987): Funktionen des Dialekts im regionalen Roman von Gaskell bis Lawrence, S. 80.
[112] Vgl. Mace (1987): Funktionen des Dialekts im regionalen Roman von Gaskell bis Lawrence, S. 81, 96.
[113] Vgl. Mace (1987): Funktionen des Dialekts im regionalen Roman von Gaskell bis Lawrence, S. 100.
[114] Elizabeth Gaskell: North and South. London: Penguin Popular Classics 1994, S. 9. Im Folgenden wird nach dieser Ausgabe im laufenden Text mit der Sigle N&S und der entsprechenden Seitenzahl zitiert.
[115] Vgl. Elizabeth Gaskell: Mary Barton - A Tale of Manchester Life. Hg v. Macdonald Daly. London: Penguin Classics 1996, S. 74.
[116] Vgl. hierzu auch Buchheim (1994): Industrielle Revolutionen, S. 45.
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- Kathrin Ehlen (Autor:in), 2008, Arbeiterbewegung und Streik im Spiegel der Literatur des 19. Jahrhunderts – Elizabeth Gaskell: "North and South" und Emile Zola: "Germinal", München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/174084