Ziel der vorliegenden Arbeit soll es sein, ein ökologisch-integratives Denkangebot im ökonomischen Feld bereit zu stellen. Die Geistes- und Sozialwissenschaften bedienen sich dabei außeruniversitärer Kriterien um als Diskursfeld naturwissenschaftlicher Problemstellungen geeignete Lösungskonzepte zu finden (Stehr 2007: 133, Schröder 1992: 66, Diekmann 2001: 14). In diesem Sinne wird das urökonomische Prinzip des Wachstums aufgegriffen und mithilfe soziologischer, ökologischer wie ethischer Kriterien analysiert. Es stellt sich letztendlich die Frage, ob zwischen Ökologie und Ökonomie ein vereinbarendes Konzept zu denken ist, oder ob sich beide Paradigmen unweigerlich ausschließen.
Neue Wohlstandsmodelle stellen grundsätzlich drei Wege dar, die einen Konsens statt jenem Dilemma zwischen Ökonomie und Ökologie betonen: Technische Effizienz oder das Besser, Konsistenz oder das Anders, Suffizienz oder das Weniger (von Winterfeld 2007: 47f).
Hier wird die ökonomisch-soziologische zur sozialphilosophischen Frage. Führt der Kampf um eine lebenswerte Zukunft letztendlich in eine postmaterielle Epoche des Rückzugs? Bedarf es einer neuen Wirtschaftsethik, einer „Moralisierung der Märkte“ (Stehr 2007)? Wachstum steht im Verdacht nicht nur vor ökologischen, sondern auch vor sozialen Grenzen zu stehen. Mit anderen Worten: Zur natürlich begrenzten Sinnhaftigkeit des Wachstums gesellt sich die sozial
begrenzte Sinnhaftigkeit. Am Anfang steht daher eine Kritik der neoklassischen Wachstumstheorie, um anschließend soziale Grenzen des Wachstums aufzeigen zu können. Die natürlichen und sozialen Grenzen von Wachstum machen eine grundlegende, ethische Neuerörterung des Wachstumsparadigmas nötig. Auf Grundlage dessen, werden alternative Wachstumskonzepte im Sinne einer ökosozialen Marktwirtschaft vorgestellt. Wie kann es also gelingen, der Natur einen Wert in der Gesellschaft zuzuweisen, um eine Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlage zu verhindern? Welche Kriterien und Grundsätze sind notwendig zu implementieren, um ein neues Wachstumsparadigma zu schaffen?
Inhaltsverzeichnis
- Zur Einführung: Im Spannungsfeld zwischen Ökonomie und Ökologie.
- Wachstumstheorie
- Neoklassische Produktionsfunktion und ihre Grenzen.
- Grenzen der Geldschöpfung
- Grenzen des Fortschritts
- Lösungen ökologischer Marktwirtschaft
- Soziale Grenzen des Wachstums
- Konservative Wachstumskritik
- Soziale Komponenten der Wachstumskritik.
- Relative Präferenzen individueller Wohlfahrt
- Weil wir es wollen
- Wachstumsethik
- Wachstum und Verantwortung
- Wachstum und Gerechtigkeit
- Wachstum und Freiheit
- Wachstumsbewusstsein
- Zwischenfazit oder die Notwendigkeit alternativer Wachstumskonzepte
- Qualitatives Wachstum
- Konzept
- Umsetzung
- Nachhaltigkeit
- Starke vs. schwache Nachhaltigkeit
- Modifizierte starke Nachhaltigkeit
- Alternative Wachstumsmessung
- Bruttoinlandsprodukt
- Umweltökonomische Gesamtrechnung
- Genuine Progress Indicator, Human Development Index und Nationaler Wohlfahrtsindex
- Für eine neue Lebenswelt
- Corporate Social Responsibilty
- Postmaterialismus
- Suffizienz
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die natürlichen und sozialen Grenzen des Wirtschaftswachstums. Sie beleuchtet die Kritik an der neoklassischen Wachstumstheorie und die Notwendigkeit alternativer Wachstumskonzepte. Ziel ist es, ein ökologisch-integratives Denkangebot im ökonomischen Feld bereitzustellen und die Frage zu klären, ob ein vereinbarendes Konzept zwischen Ökologie und Ökonomie denkbar ist.
- Natur und soziale Grenzen des Wirtschaftswachstums
- Kritik an der neoklassischen Wachstumstheorie
- Alternative Wachstumskonzepte im Sinne einer ökosozialen Marktwirtschaft
- Ökologisch-integratives Denken im ökonomischen Feld
- Spannungsfeld zwischen Ökonomie und Ökologie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Spannungsfeld zwischen Ökonomie und Ökologie. Sie beleuchtet die Kritik an der neoklassischen Wachstumstheorie und die Grenzen des Fortschritts. Anschließend werden soziale Grenzen des Wachstums und die Notwendigkeit einer neuen Wachstumsethik aufgezeigt. Die Arbeit stellt alternative Wachstumskonzepte vor, wie qualitatives Wachstum und Nachhaltigkeit. Sie analysiert verschiedene Ansätze zur Messung von Wachstum und setzt sich mit Konzepten wie Corporate Social Responsibility, Postmaterialismus und Suffizienz auseinander.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Wirtschaftswachstum, Ökologie, Ökonomie, Nachhaltigkeit, alternative Wachstumskonzepte, soziale Marktwirtschaft, Postmaterialismus, Suffizienz, Umweltökonomie, sowie ökologisch-integratives Denken.
- Quote paper
- Johannes Buhl (Author), 2010, Wachstum ohne Ende?, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/173945