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Rezension / Literaturbericht, 2009
8 Seiten, Note: 1,3
Bourdieu, Pierre (1983). Ökonomisches Kapital, kulturelles Kapital, soziales Kapital.
In: R. Kreckel (Hrsg.), Soziale Ungleichheiten (183-198). Göttingen: Schwartz.
Kapital. Ein Wort, das die meisten Menschen nur mit Geld in Verbindung bringen. Hört man in der Erziehungswissenschaft oder Soziologie allerdings dieses Wort, finden andere Assoziationen statt. In dem Klang des Wortes, vermischt mit den Begriffen Ökonomie, Kultur und Sozial, schwingt hier ein bekannter Name mit. Pierre Félix Bourdieu. Der französische Soziologe wurde am 1. August 1930 in Denguin im Südwesten Frankreichs nahe den Pyrenäen und der spanischen Grenze geboren und wuchs als Sohn eines Landwirts und einer Hausfrau in bescheidenen Verhältnissen auf. Albert und Noémie Bourdieu schickten ihren Sohn in ihrer Heimatstadt zur Schule, wo er so große Erfolge feierte, dass er drei Jahre nach Ende des zweiten Weltkriegs zum „Lycée Luis-le-Grand“ in Paris wechselte und bis 1954 die Aggregation seines Soziologiestudiums an der „École Normale Supérieure“ erreichte. Sein Studium war geprägt von den großen Philosophen seiner Zeit, Hegel und Leibniz, welche er vor dem zeitlichen Hintergrund des Existenzialismus der französischen Philosophie betrachtete. 1964 wurde er Professor an der „École Pratique des Hautes Études en Sciences Sociales“. In diesem Jahr begann er die Reihe Le sens commun bei einem Verlag herauszugeben und erhielt einen Lehrauftrag an seiner alten Eliteschule. Princeton und das Max-Planck-Institut für Bildungsforschung waren für ihn keine unbekannten Orte. Seit 1975 erschien die von ihm herausgegebene Forschungsreihe „Actes de la recherche en sciences sociales“. Wie außerordentlich sein Wert als Akademiker für die Welt ist, erkannte man offiziell in seinem 64. Lebensjahr an, als man ihm 1993 die höchste akademische Auszeichnung Frankreichs verlieh: die „Médaille d'or des Centre National de Recherche Scientifique“, auf welche nur vier Jahre später der Erste-Bloch-Preis der Stadt Ludwigshafen folgte. (vgl. www.suhrkamp.de/autoren/pierre_bourdieu_535.html; vgl. Robbins 2000, S. 1-24; vgl. Bourdieu 1979, Einbandbiographie)
In seinen ersten Werken beschäftigte sich Bourdieu mit der Gesellschaft der Kabylen von Algerien. Die hier entstandenen Erfahrungen bilden das Fundament für das 1979 in Deutschland erschienene Werk „Esquisse d'une théorie de la pratique“ (dt. Entwurf einer Theorie der Praxis). Bourdieu war keineswegs ein Schaumschläger. Mit seinen Büchern verfolgte er immer große Ziele. So strebte er mit „Le sense pratique“ (dt. Sozialer Sinn. Kritik der theoretischen Vernunft) danach die „"Objektivierung zu objektivieren" und einen Fortschritt der Erkenntnis in der Sozialwissenschaft dadurch zu ermöglichen, daß sie ihre praktischen Bedingungen kritisch hinterfragt“ (www.suhrkamp.de/autoren/pierre_bourdieu_535.html). 1993 schlug er die Gründung einer „Internationalen der Intellektuellen“ vor, welche Prestige und Kompetenz im Kampf gegen Globalisierung und Macht von Finanzmärkten abwägen sollte. Seinen Tod fand der begnadete Soziologe am 23. Januar 2002 in Paris. (vgl. www.suhrkamp.de/autoren/pierre_bourdieu_535.html; vgl. Robbins 2000, S. 1-24; vgl. Bourdieu 1979, Einbandbiographie)
Bücher wurden sowohl über ihn (z.B. Claudia Beckert-Zieglschmid: „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“? & Markus Schwingel: „Analytik der Kämpfe“), als auch von ihm geschrieben. Er brachte der Welt Theorien und Gedanken näher und steht in einem Zusammenhang mit der Soziologie Frankreichs.
Der von Bourdieu vorliegende Text behandelt die Kapitalarten des sozialen Lebens einer Gemeinschaft oder mehreren Gemeinschaften, welche da wären: das ökonomische, das kulturelle und das soziale Kapital (vgl. Bourdieu 1983, S. 185). Das Wort „Kapital“ an sich unterliegt jedoch mehreren Bedeutungen. In der Wirtschaft wird es im Sinne der von Eigennutz geleiteter Profitmaximierung gebraucht, wobei die Ökonomie unserer Zeit vollkommen vergisst, wie sich scheinbar Unökonomisches auf die Wirtschaft auswirkt (vgl. Bourdieu 1983, S. 184). Bourdieu beschäftigte sich hingegen mit einer weitreichenden Bedeutung dieser Kapitalarten und dies nicht ohne Grund. Eine Betrachtung des Kapitals und seiner verschiedenen Auswirkungen ist überaus wichtig für eine Gemeinschaft. „Das Kapital ist eine der Objektivität der Dinge innewohnende Kraft, die dafür sorgt, daß nicht alles gleich möglich oder gleich unmöglich ist“ (Bourdieu 1983, S. 183). Es repräsentiert das dauerhafte Funktionieren der gesellschaftlichen Wirklichkeit.
Ökonomisches Kapital ist direkt zur Geldgewinnung nötig und kann daher auch mehr oder minder mit Geld gleichgesetzt werden. Die anderen beiden grundlegenden Kapitalarten können unter gewissen Umständen in Ökonomisches konvertiert werden. Folgt man so Bourdieus Ausführungen, kann man durchaus Kapital mit Macht gleichsetzen. (vgl. Bourdieu 1983, S. 184 f.)
Das kulturelle Kapital wird schließlich genauer beleuchtet. Hier wird ausgeführt, dass sich dieses in drei Unterarten einteilen lässt: 1. der verinnerlichte, inkorporierte Zustand 2. der objektivierte Zustand und 3. der institutionalisierte Zustand. Diese Art des Kapitals dient zur Darstellung von Ungleichheiten in schulischen Leistungen aufgrund verschiedener sozialer Schichten (vgl. Bourdieu 1983, S. 185). In Unterpunkten dieses
Kapitels nimmt der Autor die bereits erwähnten Unterarten schließlich auseinander, um einen näheren Einblick auf die genaue Bedeutung dieser Spezifikationen zu kriegen.
Das Inkorporierte, wie man erfährt, ist dem Namen nach stets körpergebunden und setzt somit Verinnerlichung voraus. So wird als Beispiel hier die Bildung angeführt, welche durch schulische Titel (institutionalisiert) allerdings erst ausgedrückt wird, und „seinem Inhaber einen dauerhaften und rechtlich garantierten konventionellen Wert überträgt“ (Bourdieu 1983, S. 190). Dies bildet den sogenannten Habitus, welcher die Gesamtheit der Persönlichkeit und Fähigkeiten eines Menschen darstellt und nicht kurzfristig weitergegeben werden kann. Schon hier schrammt Bourdieu das Feld der Kapitalumwandlung, die allerdings erst im späteren Verlauf folgt, da er zeigt, dass man um Bildung zu erlangen, sowohl Zeit als auch andere Ressourcen, also im Prinzip ökonomisches Kapital oder auch soziales, aufwenden muss. Diese Unterart hat dadurch die besondere Eigenschaft, dass es nicht durch Dritte für einen selbst erworben werden kann. Die immer vorhandene Grundlage hierfür ist allerdings Zeit, wodurch das inkorporierte kulturelle Kapital zur Grundlage für jede Erlangung von Profiten wird. (vgl. Bourdieu 1983, S. 185-188)
Mit dem Objektivierten ist immer eine materiell übertragbare Ressource gemeint, wodurch allerdings ökonomisches Kapital vorausgesetzt ist. Und frei nach dem Motto: Wissen ist Macht, kann inkorporiertes Kapital objektiviert werden, um die biologischen Grenzen des Trägers aufzuheben. (vgl. Bourdieu 1983, S. 188-189) Die dritte Form des kulturellen Kapitals ist das institutionalisierte. Diese geben Maßstäbe für Kompetenzabstufungen wodurch die Möglichkeit eines Vergleichs entsteht. (vgl. Bourdieu 1983, S. 190) Die menschlichen Eigenschaften werden so in Werte gefasst, die sich feststellen lassen und den Menschen als einen Güterteil, wenn man so will, zur Verfügung stellen, der wie jedes Gut im kapitalistischen System durch Nachfrage und Angebot beeinflusst wird.
Die dritte und letzte Kapitalart ist das soziale Kapital. Es stellt „die Gesamtheit der aktuellen und potentiellen Ressourcen […] eines dauerhaften Netzes von […] institutionalisierten Beziehungen gegenseitigen Kennens oder Anerkennens“ (Bourdieu 1983, S. 190) dar. Mit anderen Worten, es sind Ressourcen, die auf die Zugehörigkeit zu einer Gruppe beruhen. Sie werden dabei durch z.B. gleiche Namen oder Betroffenheit institutionalisiert. Dadurch, dass bei dieser Kapitalart eine Netzstruktur vorliegt, wird ein Multiplikatoreffekt auf alle Kapitalarten ausgeübt. Dies zeigt sich schon darin, dass für die Reproduktion des sozialen Kapitals ständiger Austausch, also ökonomisches Kapital, zwingend nötig ist. Da dieses System unter einer gewissen Struktur lebt, bedarf es einen Repräsentanten, der das gesamte soziale Kapital innehat (vgl. Bourdieu 1983, S. 190 - 195).
Die schon immer wieder angerissene Kapitalumwandlung bildet das letzte Kapitel der vorliegenden Arbeit. Sehr schnell klärt der Autor hier, dass die meisten Gewinne durch Transformationsarbeit des ökonomischen Kapitals erworben werden können. Manches jedoch braucht auch soziales Kapital. Die Umwandlung beschreibt, dass Verschwendung als solche nicht existiert, da alle Kosten auch ihren Nutzen haben. Die Konvertierbarkeit von Kapital bildet hier eine entscheidende Tatsache, da sie den Ausgangspunkt für Strategien der Reproduktion des Kapitals mit] möglichst geringen Kapitalumwandlungskosten darstellt. Diese Reproduzierbarkeit ist von Kapitalart zu Kapitalart verschieden. Wichtig hierbei ist die Schwundquote, also wie das Kapital durch die Umwandlung schwindet. Je mehr Möglichkeiten der Verschleierung der Kapitalumwandlung man hat, desto höher wird leider auch das Schwundrisiko. Ein weiteres Problem in diesem Zusammenhang stellt das kulturelle Kapital dar, da es nicht übertragbar oder käuflich ist. Eine Übertragung findet hier sehr heimlich aber auch sehr risikoreich statt. Die Reproduktionsstrategie ist somit immer auch eine Legitimationsstrategie und laut Bourdieu verhalten sich die Kapitalarten wie die Energie in der Physik. Kapital kann nicht verloren gehen, es kann nur in andere Kapitalarten umgewandelt werden. (vgl. Bourdieu 1983, S. 195-198)
Bourdieu bietet mit dieser Arbeit einen weiteren Schritt nach vorn bei der Frage, wie es trotz möglichst gleicher Behandlung und Voraussetzungen zu sozialer Ungleichheit kommt, also dass Geld nicht die einzige entscheidende Größe in diesem Prozess darstellt.
Der Begriff Kapital taucht bereits bei Marx auf und hat die Welt stark beeinflusst. Mit der Benennung des ökonomischen Kapitals lehnt Bourdieu sich immerhin an das Wortverständnis des Ursozialisten an. So bleibt jedoch festzuhalten, dass Marx und Bourdieu sich nicht hundertprozentig decken. Weiterhin knüpft der Soziologe an die Forschung von Lyda Judson Hanifan an, der den Begriff „soziales Kapital“ bereits 1916 einführte (vgl. Hunning 2005, S. 254). Auch auf den „Habitus“ baut der französische Soziologe auf, den er zusammen mit Norbert Elias geprägt hat. Einer von Bourdieus bedeutendsten Neuerungen ist das kulturelle Kapital, da er hiermit eine neue Voraussetzung für die soziale Ungleichheit ins Spiel gebracht hat. Dies verbunden mit seiner Darlegung, dass Kapitalarten ineinander umwandelbar sind, macht diese
Kapitalart zu einer entscheidenden Größe. Dadurch dass Besitz, also das ökonomische Kapital, nicht nur in Geld transformierbar ist, kann der gesamte Habitus des Menschen beeinflusst werden. Er stellt die drei Kapitalarten erstmalig nebeneinander und zeigt, wie sie einander beeinflussen können. Die Umwandlung des einen in das andere zeigt, wie stark und vielfältig Menschen beeinflusst werden können und somit die soziale Ungleichheit gesteigert wird. Somit ist in seiner Arbeit eine Kritik am Marxismus zu erkennen, da nicht zwangsläufig jede soziale Handlung den finanziellen Nutzen im Vordergrund sieht.
Desweiteren verweist Bourdieu selbst in seiner Arbeit auf den „Ökonomismus“, welcher alle Kapitalformen für auf die ökonomische reduzierbar hält. Er kritisiert ihn und wirft ihm vor, die Wirksamkeit der anderen zu ignorieren. Darüber hinaus gesteht der Autor ein, dass auch der „Semiologismus“ falsch liegt, welcher alle Austauschbeziehungen auf die Kommunikation bezieht und somit die Realität der universellen Reduzierbarkeit auf die Ökonomie vernachlässigt. Desweiteren stellt er fest, dass das ökonomische Kapital allen anderen Kapitalarten zugrunde liegt, jedoch unterstreicht er immer wieder die Wichtigkeit der anderen Arten. (vgl. Bourdieu 1983, S. 196)
Bourdieu bemüht sich somit eindeutig um eine möglichst neutrale Stellung. Als Verfechter des Habitus geht er von einer definitiven Individualität eines jeden Menschen aus. Durch diesen Standpunkt verschärft sich die Gegenüberstellung der Kapitalarten zusätzlich, da unendlich viele Faktoren durch den kulturellen und sozialen Anteil mit in die Gleichung einfließen, welche letztendlich die soziale Stellung ergibt, anhand welcher man die soziale Ungleichheit misst. Mit dem Kapitalbegriff agiert Bourdieu aus seiner Sozialtheorie heraus und vervollständigt gleichzeitig seine zentralen Begriffe „Habitus“ und „Feld“. (vgl. Joas, 2004, S. 538)
Der Text, den Bourdieu hier präsentiert, ist eindeutig ein Glanzstück an soziologischer Arbeit. Nicht nur, dass seine Theorie auf fundierte Forschungsergebnisse und Diskurse aufbaut, was durch den Verweis auf Vergleichsliteratur stetig bewiesen wird. Der französische Soziologe hat darüber hinaus dieses Thema in eine sehr gut verständliche Form gebracht. Seiner Theorie ist leicht zu folgen und es fällt nicht schwer sie nachzuvollziehen sowie beinahe augenblicklich auf selbstgewählte Situationen anzuwenden.
Zweifelsohne findet die Theorie ihre Grenzen in der Bekämpfung der sozialen Ungleichheit. Zwar kann man mit ihrer Hilfe feststellen und analysieren, wie es zu sozialer Ungleichheit kommt und weshalb sie auch dort auftritt, wo sie nicht auftreten dürfte, doch eine Lösung des Problems ist damit noch lange nicht gegeben. Selbst wenn man die Schlussfolgerungen aus den Ergebnissen der angewandten Theorie zieht und seine Handlungen dementsprechend ausrichtet, bleibt doch immer eine Grauzone, in der es kein Richtig oder Falsch gibt. Als einfaches Beispiel wäre hier die Frage nach leistungsheterogenen oder leistungshomogenen Klassen zu nennen. Beides wirkt positiv auf die einen Schüler und doch gleichzeitig negativ auf die anderen. Eine weitere Grenze zeigt sich schlicht und ergreifend in der menschlichen Natur. Es gibt keine wahre Objektivität und kein Mensch ist in der Lage dazu, sie anzubringen. Subjektivität wird immer unterschiedliche Behandlungen von Schülern zutage fördern und somit eine völlige Gleichbehandlung, was gleichbedeutend mit gleichen Voraussetzungen ist, ausschließen.
Der Aufbau der Arbeit ist gut und übersichtlich gewählt und führt in logischer und anreizender Sicht zum Höhepunkt hin. Das letzte Kapitel der Kapitalumwandlung bildet sicherlich den interessantesten Part dieses Werkes. Hier findet nicht nur der Theoretiker, sondern auch der Praktiker sein Futter, da man jede menschliche Handlung in eine Kapitalart einordnen kann und den effektiven Nutzen sie umzuwandeln so weiterzuverfolgen vermag. Außerdem lässt sich der beste Nachweis, dass eine Theorie logisch, durchdacht und empirisch fundiert ist, dadurch erbringen, dass man sie auf die unterschiedlichsten Fälle anwendet und sie funktioniert.
Im analytischen Sinne ist die Forschung somit sicher einen Schritt nach vorne gegangen. Die Erkenntnisse, die Bourdieu trifft, weisen fort von dem Standardgedanken, dass die soziale Situation einer Person alle Zeit nur von seinen finanziellen Mitteln beeinflusst wird. Er zeigt auf, dass es mehr gibt, als nur das und dass diese Kenntnisse genutzt werden müssen, um den Versuch zu unternehmen, eine Besserung herbeizuführen. So hat man mit der Information, dass der Habitus in Schulen von den Lehrkräften oft als Begabung verkannt wird, einen Ausgangspunkt, um zu versuchen, das Übel der ungleichen Behandlung an der Wurzel zu packen. Denn unabhängig von der Intelligenz eines Schülers werden so Sprechweise und andere durch das Elternhaus mitgegebene Ressourcen als größere kognitive Fähigkeiten missdeutet. Eben dadurch ist auch bewiesen, dass wir es im Bereich des Kapitals mit einem ständigen Kreislauf zutun haben. Ökonomisches Kapital kann entweder direkt in Bildungserfolge investiert werden oder in kulturelles Kapital umgewandelt werden, welches dann inkorporiert wird. Dieses inkorporierte kulturelle Kapital führt dann ebenfalls zu Bildungserfolgen, welche durch Institutionalisierung weiteres ökonomisches Kapital zutage fördern. In diesem Prozess der Transformation wird soziales Kapital erlangt. Das Wissen um diesen Kreislauf lässt uns gezielter eingreifen, um ihn zum Beispiel zu beschleunigen und er ermöglicht es, den bereits geschehenen Aufbau an Ungleichheiten nachzuvollziehen und ihn zumindest teilweise zu rekonstruieren.
Nichts desto Trotz bleibt hier eine Lücke. Ein Freiraum. Platz zum Anknüpfen. Denn wie schon gesagt, ist das Problem dadurch, dass es erkannt wurde, noch nicht behoben. Die bestehenden Theorien müssen ausgebaut werden, bis man soweit ist, dass man anhand von ihnen funktionierende Lösungen entwickeln kann. Sicher ist schon ein großer Schritt mit dem Bestehenden getan, doch solange es nicht vollendet ist, sollte man die Forschung nicht aufgeben.
- Jan Seichter
Literaturverzeichnis
Beckert-Zieglschmid, Claudia (2005). „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“?. Eine Anwendung der Theorie von Pierre Bourdieu auf Lebensstile und Ernährungspraxis Jugendlicher. Norderstedt: Books on Demand GmbH.
Bourdieu, Pierre (1987). Sozialer Sinn. Kritik der theoretischen Vernunft. Frankfurt am Main: Suhrkamp.
Bourdieu, Pierre (1983). Ökonomisches Kapital, kulturelles Kapital, soziales Kapital. In: R. Kreckel (Hrsg.), Soziale Ungleichheiten (183-198). Göttingen: Schwartz.
Bourdieu, Pierre (1979). Entwurf einer Theorie der Praxis. Genf: Suhrkamp.
Elias, Norbert (1939). Über den Prozeß der Zivilisation. Frankfurt am Main: Suhrkamp.
Hunning, Sandra (2005). Aktivierung und Beteiligung im Rahmen der „Sozialen Stadt“: Ein Klärungsversuch mit Hilfe von Sozialkapitalansätzen. In: Silvia Greiffenhagen / Katja Neller (Hrsg.), Praxis ohne Theorie?. Wissenschaftliche Diskurse zum BundLänder-Programm „Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf - die Soziale Stadt“ (253-270). Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
Joas, Hans & Knöbl, Wolfgang (2004). Sozialtheorie. Frankfurt a.M.: Suhrkamp.
Robbins, Derek (2000). Bourdieu & Culture. „An accessible and readable introduction to Bourdieu’s work”. London: SAGE Publications.
Schwingel, Markus (1993). Analytik der Kämpfe: Macht und Herrschaft in der Soziologie Bourdieus. Hamburg: Argument-Verlag.
Sünker, Heinz / Timmer, Dieter / Kolbe, Fritz-Ulrich (1994). Bildung, Gsellschaft, soziale Ungleichheit. Frankfurt am Main: Suhrkamp.
www.suhrkamp.de/autoren/pierre_bourdieu_535.html, 14.09.2009.
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