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Hausarbeit, 2006
13 Seiten
Einleitung
1. Allgemeine Ziele von Sprachförderansätzen
2. Ganzheitliche Sprachförderungsansätze
2.1 Sprachförderung in Hamburg
2.2 Denkendorfer Modell
2.3 Situationsbezogener Ansatz nach Militzer
3. Systematisch, strukturelle Spracherwerbsprogramme
3.1 KIKUS
3.2 Kon-Lab Programm
3.3 Dürener Sprachprogramm
3.4 Würzburger Trainingsprogramm
4. Kritiken an den Fördermaßnahmen
4.1 Kritiken an ganzheitlichen Programmen
4.2 Kritiken an strukturellen Programmen
5. Schlussfolgerung
6. Literaturverzeichnis
Bisher gibt es in Deutschland zwei verschiedene Programme der Sprachförderung. Einerseits gibt es Sprachförderprogramme, welche ganzheitlich agieren. Ihnen gegenüber stehen die systematisch, spracherwerbsorientierten Ansätze. Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit den Zielen der einzelnen Programme, deren Umsetzung in der Praxis anhand von Beispielen und einer kritischen Auseinandersetzung dokumentiert werden.
Je besser die Sprach- und Sprechförderung in der Kindertagesstätte gelingt, desto weniger ist eine Sprachförderung in der Schule notwendig. Kinder werden somit schon frühzeitig in eine tiefere Kommunikation eingebunden und lernen Dinge früher zu verstehen und sich sowie ihr Befinden mitzuteilen. Die Schlüsselkompetenz1 der Umgangssprache erleichtert den Weg der Integration von Kindern.
Damit verbundene Sprachkenntnisse sollen den Einstieg in die Schule erleichtern und allen Kindern verschiedener Migrationshintergründe gleiche Startvoraussetzungen bieten.
Durch den kulturellen Einblick der Kinder untereinander, soll ein frühzeitiges Respektieren und Umgehen gewährleistet werden. Dies trägt zu einem ausgeprägten Sozialverhalten bei, da religiöse und traditionelle Dinge nebenbei vermittelt und somit besser verstanden werden.
Unter ganzheitlichen Sprachförderprogrammen versteht man die Verbindung von kommunikativen Zusammenhängen im alltäglichen Ablauf der Kindertagesstätte. Dabei wird mit Hilfe aller Sinne versucht den Lernprozess spielerisch zu optimieren, wobei die Lebenssituation der Kinder, sowie die verschiedenen Kulturen berücksichtigt werden. Somit werden Kinder mit mehrsprachiger Familiensituation, als auch Kinder mit Spracherwerbsproblemen integriert. Die Körpersprache wird neben der verbalen Kommunikation ebenfalls mit einbezogen und in gezielter Kleingruppenarbeit gefördert.
„ Kinder entwickeln sich in konkreten, alltäglichen Handlungssituationen. Dabei tragen in den verschiedenen Entwicklungsphasen jeweils bestimmte Situationen und Handlungskonstellationen eine besondere Bedeutung für altersspezifische Veränderungen. Im Kleinkindalter gilt das für die Erwachsenen-Kind-Interaktion, während im Vorschulalter auch die Interaktion mit anderen gleichaltrigen Kindern wichtig dafür wird. “ (Andresen,H.: Vom Sprechen zum Schreiben, Stuttgart 2005) Erzieher agieren hierbei als sprachliches Vorbild und bieten den Kindern Anregungen im sprachlichen Handeln.
Die ganzheitliche Sprachförderung wendet sich gegen die sture Verabreichung von Lernstoff und ist viel eher ein Sprachförderkonzept mit einem Schwerpunkt auf kommunikative Zusammenhänge.
Die Voraussetzung für entwicklungsfördernde Dialoge ist eine hohe Sensibilität der Erzieher gegenüber den Bedürfnissen und Interessen der Kinder. Der Vorteil liegt hierbei in der Herstellung einer sprachfreundlichen Umgebung, die durch den Alltag der Kindertagesstätte vielfältig gewährleistet ist.
Ein Nebeneffekt der sprachlichen Förderung ist das Verständnis und Kennen lernen verschiedener Kulturen und Traditionen, wobei die Kinder sich somit verstehen und respektieren lernen.
Beispiele von ganzheitlichen Sprachförderungsansätzen:
2.1 Sprachförderung in Hamburg
2.2 Denkendorfer Modell
2.3 Situationsbezogener Ansatz nach Militzer
Nach den Erkenntnissen der Schulleistungsuntersuchungen LAU2 und PISA3 wurde das Konzept der ganzheitlichen Spracherziehung in Hamburg entwickelt. Das Vorwissen von Kindern im Vorschulalter ist entscheidend für das spätere Abschneiden in der Schule. Aufgrund dessen wurde ein Modell erschaffen, welches Sprachförderung in Kindertageseinrichtungen und Vorschulklassen festlegt. In erster Linie konzentriert sich die Förderung auf Migrantenkinder oder Kinder mit verzögertem Erstspracherwerb oder Sprachentwicklungsverzögerung. Je nach Entwicklungsgrad wird das Kind einer Fördergruppe zugeteilt und erhält 5-8 Lehrwochenstunden an speziell zugeschnittener Sprachförderung. Dabei sollen kulturelle Hintergründe und aktuelle Lebenssituationen mit eingebunden werden und für Abwechslung sowie Spaß am Lernen sorgen. Spielerisch werden Bilderbücher oder andere Materialien einbezogen, sowie der „Sinn für Sprache“ durch Lieder und Reime geschärft.
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1 Schlüsselqualifikationen sind überfachliche Qualifikationen, die zum Handeln befähigen sollen. Dabei setzen sie sich aus einem breiten Spektrum übergreifender Fähigkeiten zusammen, die sowohl aus dem kognitiven, als auch aus dem affektiven Bereich stammen. Diese Kompetenzen können in verschiedenen Situationen und Funktionen flexibel und innovatorisch eingesetzt und übertragen werden.
2 Die über mehrere Jahre angelegte Untersuchung Aspekte der Lernausgangslage und der Lernentwicklung - kurz LAU-Studie - wurde im März 1995 von der Behörde für Schule, Jugend und Berufsbildung der Freien und Hansestadt Hamburg in Auftrag gegeben. Untersucht wurde die Lernausgangslage und Lernentwicklung aller Schüler und Schülerinnen, die sich in Hamburg 1996 in der fünften Klasse (LAU 5), 1998 in der siebten (LAU 7), 2000 in der neunten (LAU 9), 2002 in der elften (LAU 11) und 2005 in der 13. Klasse (LAU 13) befanden.
3 Das Programme for International Student Assessment (PISA) der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung hat zum Ziel, alltagsrelevante Kenntnisse und Fähigkeiten 15- jähriger Schüler zu messen.