Jens Sparschuhs "Der Zimmerspringbrunnen" erschien 1995, sechs Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer. Nicht nur für Hinrich Lobek – Protagonist dieses 'Heimatromans' – stellt sich im Angesicht der deutschen Einheit die Frage nach der eigenen Vergangenheit und dem Umgang mit der sich so radikal wandelnden Gegenwart.
Auch für das Feld der Literatur stellt sich der Prozess der deutsch-deutschen Wiedervereinigung als äußerst schwierig dar. Schon kurz nach den Ereignissen rund um die Wende entflammten heftige Debatten über die literarische Gegenwart Deutschlands. Unter anderem gerät vor allem das Schreiben ostdeutscher Autoren unter dem sozialistischen System in die Kritik. Im Mittelpunkt der Auseinandersetzungen steht fast immer die Frage nach dem Verhältnis von Literatur, Politik und Gesellschaft.
Der scheinbar weit weniger betroffene Westen Deutschlands bleibt davon ebenfalls nicht unberührt. So schien doch die Wende das Ende einer ganzen Literaturepoche zu markieren, womit sich gleichzeitig ein Wechsel der Generationen ankündigte.
Auf sehr humorvolle Weise thematisiert der ostberliner Autor Jens Sparschuh in seinem Zimmerspringbrunnen die Schwierigkeiten im Prozess des Zusammenwachsens zwischen Ost und West.
Ziel dieser Arbeit soll es sein, den Roman in die Zeit nach 1989 einzuordnen. Am Anfang steht eine kurze Einführung in den Inhalt des Werkes. Im Anschluss soll die Zeit nach 1989 und insbesondere die Debatten um die deutsche Literatur nach der Wende näher beleuchtet werden. Angesichts der Komplexität des Themas kann an dieser Stelle keine Vollständigkeit gewährleistet werden. Um den zeitlichen Rahmen der Nachwendezeit angemessen zu veranschaulichen, wird jedoch ein umfassender Überblick angestrebt. Im Zentrum der Untersuchung steht dabei immer die Fragestellung, welche Position Jens Sparschuhs Roman im Feld der deutschen Gegenwartsliteratur einnimmt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Zimmerspringbrunnen - Inhalt
- Literatur im Kontext der Wiedervereinigung
- Die Stellung der Literatur nach 1989
- Die Forderung nach dem Wenderoman
- Zum Generationenwechsel...
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit Jens Sparschuhs Roman „Der Zimmerspringbrunnen“ und dessen Einordnung in die Zeit nach 1989. Der Fokus liegt auf der Darstellung der Schwierigkeiten im Prozess des Zusammenwachsens zwischen Ost und West, die der Roman auf humorvolle Weise beleuchtet.
- Analyse von Jens Sparschuhs „Der Zimmerspringbrunnen“ im Kontext der Wiedervereinigung
- Untersuchung der literarischen Debatten um die deutsche Literatur nach der Wende
- Bewertung der Position des Romans im Feld der deutschen Gegenwartsliteratur
- Analyse der Darstellung der Ost-West-Beziehungen und der damit verbundenen Missverständnisse
- Beurteilung des Romans hinsichtlich seiner Relevanz für die zeitgenössische deutsche Literatur
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt Jens Sparschuhs Roman „Der Zimmerspringbrunnen“ vor und erläutert den Hintergrund seiner Entstehung im Kontext der Wiedervereinigung. Der Protagonist Hinrich Lobek, ein ehemaliger Angestellter der Kommunalen Wohnungsverwaltung, steht nach der Wende vor der Herausforderung, sich in der neuen, kapitalistischen Gesellschaft zurechtzufinden.
- Der Zimmerspringbrunnen - Inhalt: Dieses Kapitel gibt einen Überblick über den Inhalt des Romans. Hinrich Lobek versucht, im Westen Fuß zu fassen, begegnet dabei jedoch zahlreichen Missverständnissen und kulturellen Differenzen. Sein Aufstieg im Beruf, der durch die Entwicklung eines neuen Zimmerspringbrunnenmodels gekrönt wird, steht im Kontrast zu seinem persönlichen Scheitern in der Beziehung zu seiner Frau Julia.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Arbeit sind: Jens Sparschuh, Der Zimmerspringbrunnen, Wiedervereinigung, Wenderoman, Ost-West-Beziehungen, Missverständnisse, Kapitalismus, Kulturwandel, deutsche Gegenwartsliteratur, Satire, Ironie.
- Quote paper
- Robert Bachmann (Author), 2006, Jens Sparschuh und die Wende, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/172709