Hintergrund und Ziel: Bulimia nervosa ist eine multifaktoriell bedingte Erkrankung, deren Auswirkungen sowohl gesundheitlicher, psychischer als auch sozialer Art sind. Aufgrund der Tragweite der Folgen ist es nötig, primärpräventive Arbeit zu leisten. Es soll deshalb herausgefunden werden, welche primärpräventiven Maßnahmen es in Bezug auf Bulimia nervosa gibt und welche Wirkung diese erzielen. Da OecotrophologInnen vielseitig eingesetzt werden können, soll geklärt werden, welche Rolle dieses Berufsfeld bei der Durchführung dieser Arbeit einnimmt.
Vorgehensweise: Zuerst wird im Rahmen dieser Arbeit auf Faktoren, die zur Entstehung und Aufrechterhaltung beitragen können, sowie protektive Faktoren eingegangen. Anschließend werden nationale und internationale primärpräventive Maßnahmen beschrieben und hinsichtlich deren Wirksamkeit und Methodik bewertet. Des Weiteren wird anhand der beschriebenen Maßnahmen überprüft, ob OecotrophologInnen für diesen Bereich geeignet sind und eingesetzt werden. Die methodische Vorgehensweise umfasst eine ausführliche Literaturrecherche.
Ergebnisse: Eine spezifische Primärprävention von Bulimi nervosa gibt es in der Regel nicht. Vielmehr hat sich die Ausrichtung der Primärprävention auf die Stärkung von protektiven Faktoren als effektiv erwiesen. OecotrophologInnen werden zum jetzigen Zeitpunkt selten in der Primärprävention eingesetzt. Die Aufgabengebiete sind eher in der Sekundär- und Tertiärprävention zu finden. Schlussfolgerung: Die vorhandenen Ansätze zur Primärprävention von Essstörungen sind vielversprechend. Um nachhaltige Veränderungen zu erreichen, sollten die behandelten Aspekte in das Schulcurriculum integriert werden. Die Oecotrophologie stellt bei vorhandenen Zusatzqualifikationen einen wichtigen Bestandteil im primärpräventiven und ernährungstherapeutischen Kontext dar.
Inhaltsverzeichnis
- I. ABSTRACT (deutsch/englisch)
- II. INHALTSVERZEICHNIS
- III. ABBILDUNGSVERZEICHNIS
- IV. TABELLENVERZEICHNIS
- V. ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
- 1. EINLEITUNG
- 2. BULIMIA NERVOSA
- 2.1 Merkmale und Symptome
- 2.2 Epidemiologie
- 2.3 Abgrenzung zu anderen Essstörungen
- 2.3.1 Anorexia Nervosa
- 2.3.2 Binge-Eating - Störung
- 2.3.3 Nicht näher bezeichnete Essstörungen
- 2.4 Erklärungsansätze zur Entstehung und Aufrechterhaltung von Bulimia nervosa
- 2.4.1 Risikogruppen
- 2.4.2 Genetische Faktoren
- 2.4.3 Biobehaviorale Faktoren
- 2.4.4 Einflüsse der Familie und „Peers“
- 2.4.5 Einfluss der Gesellschaft und des gängigen Schönheitsideals
- 2.4.6 Einfluss der Medien
- 2.4.7 Individuelle und Persönlichkeitsfaktoren
- 2.4.8 Belastende Lebensereignisse
- 2.5 Protektive Faktoren
- 2.6 Auslösende Ereignisse und aufrechterhaltende Faktoren
- 2.7 Folgen und Prognose
- 2.7.1 Folgen für den Erkrankten
- 2.7.2 Folgen für die Gesellschaft
- 2.7.3 Prognose
- 3. PRÄVENTION VON BULIMIA NERVOSA
- 3.1 Allgemeine Aspekte der Prävention
- 3.1.1 Definitionen
- 3.1.2 Abgrenzung zur Gesundheitsförderung
- 3.1.3 Wirksamkeit von Präventionsmaßnahmen
- 3.2 Nationale Präventionsprogramme
- 3.2.1 Body Talk
- 3.2.2 Jugend mit Biss
- 3.2.3 PriMa
- 3.2.4 TOPP
- 3.2.5 Torera
- 3.2.6 Das Projekt des Heidelberger Mädchenhaus e. V.
- 3.2.7 Ein Trainingsprogramm zum Einsatz an Schulen
- 3.2.8 NICE
- 3.2.9 POPS
- 3.3 Internationale Präventionsprogramme
- 3.3.1 Full of Ourselves
- 3.3.2 Free to be me
- 3.3.3 Weigh to eat
- 3.3.4 Eating smart, eating for me
- 3.3.5 The Body Logic Program
- 3.3.6 Everybody's different
- 3.3.7 Every body is a somebody
- 3.4 Der Einsatz von OecotrophologInnen bei primärpräventiven Maßnahmen
- 4. DISKUSSION
- 4.1 Betrachtung der Wirksamkeit und Methodik der primärpräventiven Maßnahmen
- 4.2 Die Rolle der Oecotrophologie in der Präventionsarbeit
- 5. SCHLUSSFOLGERUNG
- VI. LITERATURVERZEICHNIS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit befasst sich mit dem Thema der Primärprävention von Bulimia nervosa und beleuchtet die Relevanz dieses Bereichs für die Oecotrophologie. Das Ziel ist es, die bestehenden primärpräventiven Maßnahmen im Hinblick auf ihre Wirksamkeit und Methodik zu untersuchen und die Rolle von OecotrophologInnen bei der Durchführung dieser Maßnahmen zu erörtern.
- Definitionen und Abgrenzung der Begriffe Primärprävention und Gesundheitsförderung
- Analyse der Risikofaktoren und protektiven Faktoren im Zusammenhang mit Bulimia nervosa
- Bewertung der Wirksamkeit und Methodik bestehender nationaler und internationaler primärpräventiver Programme
- Bewertung des Potenzials und der Möglichkeiten für OecotrophologInnen im Bereich der Primärprävention von Essstörungen
- Diskussion der Relevanz einer Integration primärpräventiver Ansätze in das Schulcurriculum
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einführung in die Thematik der Bulimia nervosa. Es werden die Merkmale und Symptome der Erkrankung sowie ihre Epidemiologie beschrieben. Weiterhin erfolgt eine Abgrenzung zu anderen Essstörungen, wie Anorexia nervosa und Binge-Eating-Störung. Im Anschluss werden verschiedene Erklärungsansätze zur Entstehung und Aufrechterhaltung der Erkrankung beleuchtet, wobei Risikofaktoren, genetische Einflüsse, biobehaviorale Faktoren, familiäre und gesellschaftliche Einflüsse sowie individuelle und Persönlichkeitsfaktoren diskutiert werden. Abschließend werden protektive Faktoren und die Folgen der Erkrankung, sowohl für den Einzelnen als auch für die Gesellschaft, dargelegt.
Kapitel 3 befasst sich mit der Prävention von Bulimia nervosa. Zunächst werden allgemeine Aspekte der Prävention, wie Definitionen, Abgrenzung zur Gesundheitsförderung und die Wirksamkeit von Präventionsmaßnahmen, behandelt. Im Weiteren werden nationale und internationale Präventionsprogramme vorgestellt und hinsichtlich ihrer Methodik und Wirksamkeit bewertet. Des Weiteren wird die Rolle von OecotrophologInnen in der Primärprävention diskutiert.
Kapitel 4 bietet eine kritische Betrachtung der Wirksamkeit und Methodik der primärpräventiven Maßnahmen und untersucht die Rolle der Oecotrophologie in der Präventionsarbeit. Abschließend werden die Ergebnisse der Arbeit zusammengefasst und ein Ausblick auf zukünftige Entwicklungen und Forschungsbedarfe gegeben.
Schlüsselwörter
Bulimia nervosa, Primärprävention, Oecotrophologie, Risikofaktoren, Protektive Faktoren, Wirksamkeit, Methodik, Präventionsprogramme, Gesundheitsförderung, Ernährung, Essverhalten, Körperbild, Schulcurriculum.
- Arbeit zitieren
- Barbara Bohn (Autor:in), 2011, Primärprävention von Bulimia nervosa - Ein Berufsfeld für die Oecotrophologie?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/172267