In Isers Fiktionalitätstheorie ist eine, wenn nicht die, zentrale Aussage, dass Fiktionalität
Grenzüberschreitung sei. Genau dies ist die zentrale Thematik in Haruki Murakamis Sputnik
Sweetheart. Wiederholt wird von einem fiktionalen Rahmen und der Überschreitung von
Grenzen der Fiktion gesprochen, die Protagonistin des Romans vollzieht diesen Grenzübertritt
sogar selbst. Aufgrund dieser Gemeinsamkeiten zwischen Isers Theorie zur Fiktionalität und
dem Roman Sputnik Sweetheart möchte ich untersuchen, ob eine poetologische Lesart für
Sputnik Sweetheart anwendbar ist, wenn man Isers Fiktionalitätstheorie als Poetologie versteht.
Dazu werde ich zuerst die relevanten Thesen bzw. die Hauptthese von Isers Fiktionalitätstheorie
herausarbeiten, um dann im Vergleich mit Definitionen von Poetologie zu diskutieren, ob
Isers Fiktionalitätstheorie auch als Poetologie verstanden werden kann. Danach werde ich mit
den bis dahin gewonnenen Erkenntnissen Sputnik Sweetheart1 analysieren, indem ich den
Versuch unternehme, den Roman fiktionalitäts-poetologisch zu lesen. Zu guter Letzt werde
ich die Interpretationsmöglichkeiten diskutieren, die sich daraus ergeben.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
1. Isers Fiktionalitätstheorie
2. Isers Fiktionalitätstheorie als Poetologie
3. Sputnik Sweetheart (fiktionalitäts-)poetologisch gelesen
4. Interpretationsmöglichkeiten
Fazit
Bibliographie