“I who am poisoned with the blood of both, where shall I turn, divided to the vein?”
Vergiftet mit dem Blut vieler verschiedener Kulturen“, das ist Derek Walcott, der Literatur-Nobelpreisträger von 1992, geboren auf der karibischen Insel St. Lucia, aufgewachsen unter Einflüssen aus dem niederländischen, afrikanischen und dem karibischen Kulturraum.1
Er wird oft als Autor zwischen zwei Welten bezeichnet: Einerseits ist er, durch die Bildung die er genießen durfte, europäisch geprägt - seine Mutter war Leiterin einer Methodistenschule und verschaffte ihm dadurch den Zugang zu Kunst und Literatur. Andererseits wurde er natürlich auch durch die karibische Kultur beeinflusst, der Kultur in der er groß wurde und die sich über die Sklaventransporte hinweg erhalten und sich in seiner Heimat entwickelt hatte. Derek Walcott ist einer der bekanntesten Autoren der sogenannten „Hybrid-Literatur“, die die kulturelle Vermischung im karibischen Raum darstellt. Diese sei kein Verlust, oder gar eine Abkehr von bestehenden Kulturen, sondern ein kultureller Neugewinn. Ihm war es sehr wichtig, dass diese Mischkultur neben der traditionellen und sehr angesehenen europäischen Literatur bestehen kann und als solche akzeptiert wird.2
Die Interkulturalitätsthematik im Werk Derek Walcotts soll in dieser Arbeit im Vordergrund stehen. Zunächst wird sich allgemein mit dem Begriff der Interkulturalität in der Literatur auseinandersetzt. Folgend wird dieser unter dem Deckmantel des Postkolonialismus noch genauer betrachtet.
Im nächsten Punkt wird auf die Interkulturalität in Walcotts Werk selbst eingegangen, beginnend mit der Fragestellung, wie die Interkulturalität inhaltlich und thematisch ausdrückt wird. In diesem Sinne wird weiterführend Sprache und Stil analysiert. Ziel der Arbeit ist es zu zeigen, inwiefern die Interkulturalitätsthematik Walcotts Lyrik berührt und wieso sie in seinem Werk so präsent ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Interkulturalität in der Literatur
- Allgemein
- Interkulturalität in der Literatur des Postkolonialismus
- Die Interkulturalität bei Derek Walcott
- Interkulturalität inhaltlich
- A Far Cry from Africa
- The Schooner Flight
- Interkulturalität sprachlich und stilistisch
- Interkulturalität inhaltlich
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Interkulturalität im Werk des karibischen Dichters Derek Walcott. Das Hauptziel ist es, die Präsenz und Bedeutung der Interkulturalität in Walcotts Lyrik aufzuzeigen, indem sowohl inhaltliche und thematische Aspekte als auch sprachliche und stilistische Elemente betrachtet werden.
- Die Herausforderungen der kulturellen Identität in einer multikulturellen Gesellschaft
- Die Auswirkungen des Kolonialismus auf die Literatur und Kultur der Karibik
- Die Verflechtung von europäischen und karibischen Kultureinflüssen in Walcotts Werk
- Die Rolle der Sprache als Mittel der kulturellen Vermittlung und Identitätsfindung
- Die Bedeutung von Intertextualität und interkulturellen Referenzen in Walcotts Lyrik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt Derek Walcott und seine literarische Position als Autor zwischen zwei Welten vor. Sie beleuchtet seine kulturelle Prägung durch den karibischen und den europäischen Raum und führt in die Thematik der Interkulturalität in seinem Werk ein.
Das zweite Kapitel definiert den Begriff der Interkulturalität allgemein und untersucht seine Bedeutung in der Literatur. Es beleuchtet die verschiedenen Aspekte der Interkulturalität in Texten, wie beispielsweise die Darstellung von Kulturbegegnungen und -konflikten, sowie die sprachliche Ausgestaltung. Das Kapitel beleuchtet auch die Rolle der interkulturellen Literatur im Kontext des Postkolonialismus.
Das dritte Kapitel konzentriert sich auf die Interkulturalität in Walcotts Werk. Es analysiert die inhaltlichen und thematischen Aspekte, die von der kulturellen Vermischung geprägt sind, und untersucht die sprachlichen und stilistischen Elemente, die diese Vermischung widerspiegeln. Die Analyse fokussiert auf zwei Gedichte, „A Far Cry from Africa“ und „The Schooner Flight“, um die Interkulturalität in Walcotts Lyrik zu veranschaulichen.
Schlüsselwörter
Interkulturalität, Postkolonialismus, Karibik, Derek Walcott, Lyrik, kulturelle Identität, Kolonialismus, Sprache, Stil, intertextuelle Referenzen, Kulturbegegnung, Kulturkonflikt.
- Quote paper
- Charlotte Seeger (Author), 2009, Die Interkulturalitätsthematik in der Lyrik Derek Walcotts, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/171350