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Essay, 2010
7 Seiten, Note: 1,3
1. Einleitung
2. Koordination
2.1 Die Definition der Koordination und ihre Probleme
2.2 Positive und negative Koordination nach F. W. Scharpf
2.2.1 Negative Koordination
2.2.2 Positive Koordination
3. Die Koordination in der Praxis
4. Fazit
Jeder kennt Koordinationsprobleme. Sowohl im privaten, wie auch im wissenschaftlich-universitären Bereich sind diese vorhanden. Man muss eine Lösung erarbeiten und sich dabei mit anderen abstimmen. Nicht anders sieht es in den öffentlichen Organisationen in Deutschland aus. Die Koordinierung zwischen den einzelnen Behörden und Organisationen in der öffentlichen Verwaltung, scheint für den Bürger mitunter etwas „groteskes“ an sich zu haben. Resultate sieht man zuhauf, wobei dem Bürger nur Folgen von Koordinierungsproblemen ins Auge stechen, wie z.B. das Aufreißen einer neugebauten Straße um Kabel zu verlegen. Bei diesem Beispiel sind Koordinierungsprobleme vorhanden, die offensichtlich sind.
In diesem Essay sollen nun die Fragen beantwortet werden, was nach der Definition von Fritz W. Scharpf unter „negativer Koordination“ verstanden wird und aus welchen Gründen diese Koordinationsform in der öffentlichen Verwaltung in Deutschland so weit verbreitet ist. Hierzu wird kurz die Terminologie „Koordination“ erklärt um dann im nächsten Punkt auf die „positive und negative Koordination“ zusprechen zu kommen. Hiernach werden die Gründe erklärt, weshalb die „negative Koordination“ in Deutschland so verbreitet ist.
Koordination ist die gegenseitige Abstimmung von Vorhaben und Maßnahmen. In der Verwaltung und Policy-Forschung „verbindet der Begriff das Ideal, Konflikte und Störungen zu Vermeiden und knappe Ressourcen möglichst effizient einzusetzen“ (Ellwein, 1991: S. 99). Die Koordination ist ein Folgeproblem der Arbeitsteilung. „Angesichts komplexer politischer Probleme, die im Rahmen territorial, organisatorisch und funktional ausdifferenzierter Planungs-, Entscheidungs- und Durchführungsprozesse bewältigt werden müssen, stellt Koordination ein weit verbreitetes Phänomen dar.“ (Scharpf, 1993: S. 57). Koordination führt wie oben bereits kurz erwähnt zu erheblichen Koordinationsproblemen. Diese äussern sich nicht nur in Fehlschlägen, wie Brücken ohne Autobahnanschluss (berühmte „Soda-Brücke“), sondern auch in zeitlichen Verzögerungen (Vgl. Bogumil/Jann, 2009: S. 143). In Deutschland findet die Problemverarbeitung und das administrative Handeln in den so genannten „Basiseinheiten“ statt. Diese sind spezialisierte Einheiten, wobei sich jede Einheit auf „ihre Zuständigkeit konzentriert und die Probleme außerhalb kaum oder überhaupt nicht wahr nimmt oder hält sie zumindest für weniger Wichtig.“ (Bogumil/Jann, 2009: S. 143). Eine Möglichkeit diesem Dilemma zu entfliehen ist das Zentralisieren. Hier werden Entscheidungen nach oben abgegeben, was jedoch eher zu einer Verschlechterung der Entscheidungen führt, da hierbei die Informationen verdichtet werden und somit ein Informationsverlust von statten geht. Weiterhin ist eine Überlastung der Hierarchie zu erwarten. „Wenn zu viele Entscheidungen nach »oben abgegeben« werden, wird in aller Regel der Zeitbedarf steigen und die Qualität von Entscheidungen sinken.“ (Bogumil/Jann, 2009: S. 143). Eine alternative Strategie ist die Dezentralisierung von Koordinationskapazitäten, wie Scharpf es vorschlägt, mit der Unterscheidung von „negativer Koordination“ einerseits und „positiver Koordination“ andererseits.
Nachdem der Begriff der Koordination in der öffentlichen Verwaltung und Organisationen, sowie die vorhandenen Probleme erklärt wurden, wollen wir uns der positiven und negativen Koordination zuwenden. Wobei das Hauptaugenmerk auf der „negativen Koordination“ liegt, da diese Koordinationsart in der Bundesrepublik am weitesten verbreitet ist.
Fritz W. Scharpf führte diese Koordinationsmethoden 1993 ein. Dabei handelt es sich um jene Fälle, in denen die Vorhaben eines Akteurs externe Effekte für andere Akteure verursachen oder Kosten und Nutzen ungleich verteilt sind.
Es handelt sich um negative Koordination, wenn Betroffene ihre Einwände geltend machen können und eine Veto-Position einnehmen können. Zustimmung oder Ablehnung eines Vorhabens wird dabei einzig von den jeweiligen Kosten-Nutzen-Erwägungen abhängig gemacht. „Hierbei übernimmt eine spezialisierte Einheit die Problemverarbeitung und ist nur auf die eigenen Probleme fixiert.“ (Bogumil/Jann, 2009: S. 144). Nur inwieweit andere Bereiche negativ betroffen sind ist noch interessant. Dennoch werden andere Bereiche und Interessen so spät wie möglich berücksichtigt, um die eigene Problemlösungsfähigkeit nicht zu früh einzuschränken. Dies geschieht mit Hilfe des Instruments der „Mitzeichnung“. Es wird so geklärt, inwieweit die anderen Bereiche „mit einer Lösung »nicht leben« können und nicht, inwieweit sie ggf. selbst etwas zur Lösung des Problems selbst beitragen können.“ (Bogumil/Jann, 2009: S. 144). Die negative Koordination ist die normale Praxis in der Deutschen Verwaltung.
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