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Seminararbeit, 2010
27 Seiten, Note: 1,0
Medien / Kommunikation - Public Relations, Werbung, Marketing, Social Media
1. Einleitung
2. Zielsetzung
3. Annäherung an die Thematik
3.1. Definition Team
3.3. Merkmale von Teams
3.2. Definition Teamarbeit
4.Phasen der Teambildung [nach W. Tuckman]
4.1. Forming
4.2. Storming
4.3. Norming
4.4. Performing
4.5. Adjourning
5. Grundsätze erfolgreicher Teamarbeit
5.1. Vision/Ziel
5.2. Motivation
5.2.1. Motivationstheorien
5.2.1.1. Inhaltstheorien
5.2.1.1. Bedürfnispyramide nach Maslow
5.2.1.2. Die E-R-G Theorie von Alderfer
5.2.1.3. Die 2-Faktoren-Theorie von Herzberg
5.2.1.4. Theorie der gelernten Motivation
5.2.1.2. Prozesstheorien
5.2.1.2.1. Erwartungstheorie von Vroom
5.2.1.2.2. Zirkulationstheorie von Porter & Lawler
5.3. Vertrauen & Beziehungen
5.4. Rollen & Funktionen
5.4.1 Rollen & Funktionen im Team
5.5.1. Rolle des Teamleiters
5.5.2. Verschiedene Rollen im Team (nach Belbin)
5.5.2.1. Koordinator
5.4.2.2. Impulsgeber
5.4.2.3. Antreiber
5.4.2.4. Analysator
5.4.2.5. Netzwerker
5.4.2.6. Abwickler
5.4.2.7.Problemlöser
5.4.2.8. Controller
6. Kommunikation & Konfliktmanagement in Teams
7. Praxisbeispiel: Reflexion der Teamarbeit im Kurs
7.1. Sachebene
7.2. Beziehungsebene
8. Quellennachweis
Teams sind als Arbeitsformen eine nicht mehr wegzudenkende Determinante für erfolgreiche Geschäftsführung und (post)moderne Arbeitsstrukturen. Dabei wird das Wort Teams, welches in seinem gegenwärtigen Verwendung zu einem überstrapazierten, vieldeutig verwendeten Vokabel entwickelt hat. Demzufolge kann der Begriff als eine Art Modewort für moderne Arbeitsformen, flache Hierarchien und vielfältige Konzepte für die Zusammenarbeit von Menschen bezeichnet werden. Diese Entwicklung, welche leicht zum Glauben führen kann, dass Teams einfach zu bildende und überall leicht einzusetzende Formen von Zusammenarbeit seien, wird jedoch aufgrund der Komplexität und Probleme die in und mit der Teamarbeit verbunden weniger einfach zu handhaben sein. Demnach kann nicht jede Gruppe als Team bezeichnet werden, wie im Verlauf dieser Arbeit gezeigt werden soll. Teams können jedoch, nach günstiger Zusammensetzung und erfolgreicher Kooperation neben hohen Arbeitsleistungen vor allem auch die sozialen Bedürfnisse von Mitarbeitern entgegenkommen insofern, dass Teams aufgrund ihrer engen Zusammenarbeit neben der Arbeit auch die persönliche Bedürfnisse von Mitarbeitern befriedigen, was hauptsächlich aus enger Zusammenarbeit und gemeinsamen Zielen resultiert.
Ziel dieser Arbeit ist den Begriff TEAM, der zum gegenwärtig ein Buzzword aktueller Management- und Führungsliteratur erkoren wurde und unter dem klingenden Namen „Leadership“ neue Vertiefung erreicht, in seinen Grundzügen darzustellen. Demzufolge sucht diese Arbeit zu zeigen was ein Team ist, welche Merkmale dieses kennzeichnen, wie sich Teams konstituieren bzw. gezielt gebildet werden können und welche unterschiedlichen Rollen die Mitglieder darin einnehmen. Darauffolgend sollen die theoretisch dargestellten Grundlagen auf die eigenen Erfahrungen die im Rahmen der AG „Skills im Projektmanagement - Teamarbeit“ gemacht wurden, betrachtet werden, um vor dem theoretischen Hintergrund eine Analyse der im Team stattgefundenen Prozesse, Kommunikationsstrukturen und Rollenkonstitutionen zu entwickeln.
Folglich sucht diese Arbeit die Grundzüge der Teamarbeit darzustellen um daraus gegen Ende hin ein Fazit zu entwickeln, dass die eigenen Erfahrungen, ferner Tipps für die Interaktion in Gruppen enthalten soll.
Aufgrund der einfacheren Lesbarkeit und des besseren Verständnisses, wird nachfolgend auf die weibliche und männliche Doppelform sowie auf den Einsatz von Wortverbindungen mit -Innen verzichtet. Die männliche Form erfasst somit jeweils auch die weibliche Form und umgekehrt.
Menschen können in unterschiedlicher Art und Weise zusammenarbeiten. Demnach lassen sich verschiedene Formen der menschlichen Zusammenarbeit aufgrund ihres Organisationsgrades beschreiben. Diese reichen vom losen Haufen von Menschen (an einem Ort), über eine Gruppe die sich als Gruppe mit einem gemeinsamen Ziel wahrnimmt, bis hin zu einem Team. Demzufolge wird die Unterscheidung von Team und Gruppe von verschiedenen Autoren unterschiedlich gehandhabt, was zu einer unscharfen Trennung der beiden Formen von Zusammenarbeit führt.
In der gegenwärtigen Diskussion werden Teams von ihren Verfechtern als die einzig mögliche Arbeitsform der Gegenwart und Zukunft proklamiert, wenngleich ihre Gegner in ihr lediglich eine Matrize sehen um fehlende Arbeitsorganisationen, die im Kontext der Dynamik und Komplexität der heutigen Wirtschaft notwendig sind, rechtzufertigen.
In diesem Zusammenhang interessiert die Frage was unter einem Team verstanden wird bzw. wie sich die Arbeit und Leistungen desselben auszeichnen. Aus diesem Grund sollen im Folgenden eine Definition für Teamarbeit angeführt werden, um eine (für diese Arbeit) als Grundlage brauchbare Definition zu entwickeln.
Der Begriff „Team“ kommt aus dem altenglischen und bezeichnete die Familie bzw. Nachkommenschaft (Duden). Heute versteht man unter dem Vokabel eine Arbeitsgemeinschaft, bzw. Arbeitsgruppe (www.leo.org) und bezeichnet damit einen Zusammenschluss von Menschen die gemeinsam Aufgaben zielorientiert zu bewältigen.
Teams sind „mehrere Personen, die gemeinsam über eine gewisse Zeit nach gewissen Regeln eine aus mehreren Teilaufgaben bestehende Arbeitsaufgabe bearbeiten, um gemeinsame Ziele zu erreichen. Sie arbeiten unmittelbar zusammen und fühlen sich als Gruppe.“ (Antoni 1994: S.25)
Zimbardo und Gerrig definieren Teams anhand ihrer Merkmale und verstehen unter einem Team demnach eine „Arbeitsgruppe innerhalb einer Organisation, die […] durch folgende Merkmale charakterisiert ist: ein ausgeprägtes Maß an innerem Zusammenhalt und Engagement [sowie] ein gleichberechtigtes Nebeneinander von individueller und wechselseitiger Verantwortung.“ (Zimbardo 1999: S. 799) An dieser Stelle kann eingesehen werden, dass sich die Unterscheidung von Team und Gruppe anhand von Merkmalen des Teams eignet. Demgemäß ist ein Team gekennzeichnet durch die gemeinsame Bewältigung von Aufgaben, durch die Interaktion seiner Mitglieder die sich durch Zugehörigkeit, Einflussnahme und gegenseitige Wertschätzung auszeichnen und ein klares formuliertes, gemeinsames Ziel, dass durch arbeitsteilige Handlungen verfolgt wird.
Ein Team unterscheidet sich von einer Gruppe durch mehrere Gemeinsamkeiten: durch Commitment, gemeinsame Verpflichtungen, klare Rollenzuweisungen und Spielregeln, die sich über ausgehandelte Normen und Werte zeigen. Die Mitglieder eines Teams entwickeln durch ihre enge Zusammenarbeit intensive (soziale) Beziehungen zueinander was sich in einer starken Gruppenkohäsion zeigt. Ein Team ist folglich immer eine Gruppe, eine Gruppe jedoch nur durch enge Zusammenarbeit, eine gemeinsame Zielsetzung und durch die Identifikation der Individuen mit dem Team.
Ein Team ist eine arbeitsteilige Formation, dementsprechend versteht man „unter Gruppen- bzw. Teamarbeit eine Arbeitsform, bei der mehrere Personen über eine gewisse Zeit, nach gewissen Regeln und Normen, eine aus mehreren Teilaufgaben bestehende Arbeitsaufgabe bearbeiten, um gemeinsame Ziele zu erreichen.“ (Velmerig 2004: S.46) Da Teamarbeit kooperativ, partnerschaftlich und partizipativ ist kann ein Team komplexere Aufgaben umsetzen weil in einem Team verschiedene Sichtweisen und unterschiedliche Fachgebiete kombiniert werden, woraus kreativere Lösungen und eine Verbesserung der Arbeitsqualität resultieren.
Phasen der Teambildung [nach W. Tuckman]
Gruppen werden nicht als funktionierende Arbeitseinheiten, als Teams eben geboren, sondern müssen durch die Bildung mittels kontinuierlicher Aushandlungsprozesse erst zu einem solchen gemacht werden. Demnach wird eine „Gruppe […] zum Team, wenn die Beiträge von zwei oder mehr Individuen zugunsten des erfolgreichen Erreichens eines gemeinsamen Ziels oder eines Auftrags koordiniert werden.“ (Zimbardo, Gerring 2000: S.723) Diese Entwicklungsschritte werden zusammenfassend als Teambildung bezeichnet, die von Bruce W. Tuckman in unterschiedliche Phasen unterteilt wurde, welche im Folgenden dargestellt werden sollen. Demnach unterscheidet Tuckman die vier aufeinanderfolgenden Phasen des
1. „Forming
2. Storming
3. Norming
4. Performing“ (Herrmann 2006: S.86).
Mit der ersten Phase des Formings bezeichnet Tuckman die Orientierungs- und Teambildungsphase, den Beginn der Teamarbeit in der sich die Mitglieder erstmals kennenlernen, orientieren und erste Schritte in Richtung eines gemeinsamen ‚Wir‘ machen (vgl. ebd. S.87). In dieser Phase geht um ein vorsichtiges Annähern und Kennenlernen. Dafür stellt sich jeder bestmöglich dar und knüpft Kontakte. Daneben ist eine erste, wenngleich vorsichtige, noch veränderbare Verortungen und Fixierung der eigenen Rolle zu kennzeichnend für diese Phase (vgl. ebd.). Da das (zukünftige) Team noch keine innere Struktur besitzt ist die Führungskraft bzw. Teamleitung dominant und wichtig in dieser Phase.
Auf die Kennenlern- und Orientierungsphase folgt die Phase des Aushandelns. Aufgrund der Profilierungstendenzen der Einzelnen kann diese als eine mit zahlreichen Kontroversen einhergehende Aushandlungs- und Spannungsphase bezeichnet werden. Rollen, Funktionen und Zuständigkeiten werden fixiert. Hierbei entstehen viele Konfliktsituationen die gemanagt werden müssen, was zu erhöhtem kommunikativen Bedarf führt, weil es in der ‚Kampfphase‘, wenngleich implizit, um die die Beziehungen der einzelnen Teammitglieder zueinander geht, was mit einem Wechsel bzw. einer Vermischung der Sach- und Beziehungsebene der Teamarbeit einhergeht. Hauptaspekte die ausgehandelt werden müssen sind: „Macht, Einfluss, gegenseitiger Respekt, Kontrolle, Verbindlichkeit und Absprachen“ (ebd.).
Ist es dem Team gelungen die aufgetretenen Konflikte produktiv zu lösen, ferner Rollen, Zuständigkeiten und Funktionen anhand von Kompetenzen zu vergeben, führt dies zu einer Selbst- bzw. Neuorganisation der Gruppe. Dementsprechend hat es die Gruppe geschafft die eigenen Stärken und Schwächen zu erkennen, Spielregeln für den Umgang miteinander zu entwickeln, Normen und Werte für die Gruppe zu definieren und nicht zuletzt ihr Ziel zu definieren (vgl. ebd.). Die Kommunikationen in dieser Phase werden nun wieder hauptsächlich auf der Sachebene geführt, die Leistungen des Teams sind gekennzeichnet durch Engagement, Solidarität und konstruktive ‚Inputs‘ der Teammitglieder (vgl. ebd.).
In der Hochleistungs- bzw. Performingphase hat sich die Gruppe als Team gefunden. Durch die Wertschätzung die sich die einzelnen Teammitglieder entgegenbringen wird das Team handlungs- und leistungsfähig. Durch die konstruktive Kombination (spezifischer) Einzelleistungen wird Kooperation bewirkt und effizient an der Erreichung der kollektiven Ziele gearbeitet. Die Mitglieder unterstützen sich gegenseitig und ein ausgeprägtes „Wir-Gefühl“ (ebd.) entsteht.
Die Phase des Adjournigs betrifft nur temporär angelegte Teams, die sich nach der Bewältigung der gemeinsamen Aufgabe bzw. dem erreichten Ziel auflösen. In dieser Phase trennen sich die einzelnen Teammitglieder voneinander, nehmen Abschied und stellen sich auf neue Ziele, Situationen und Menschen ein (vgl. ebd.).
Der von Tuckman entwickelte Teambildungsprozess ist idealtypisch zu verstehen, da in der Realität zahlreiche Faktoren Einfluss auf die Konstitution eines Teams haben. So entwickeln sich Arbeitsgruppen nach diesem Muster, wenngleich dieses durch die Intensität, Aufgabenstellung und Form der Zusammenarbeit Varianzen unterliegt (vgl. ebd. S.85). Daneben können sich einzelne Phasen im Laufe der Zusammenarbeit widerholen, bzw. Konflikte in allen Phasen der Teamarbeit auftreten, was zu veränderten inneren Strukturen und einer damit einhergehenden Neukonstitution führen kann. Hauptaufgabe der Teamleitung ist es somit
- „die Interessen der Gruppe zu harmonisieren,
- klare und von jedem akzeptierte Teamziele zu definieren,
- der Arbeit im Team Priorität gegenüber anderen Verpflichtungen zu verleihen,
- die Verbindlichkeit von Termin- und Aufgabenabsprachen zu erhöhen, die internen Konkurrenzkämpfe zu beenden, - die interne Kommunikation zu verbessern, - die Gruppenloyalität zu erhöhen.“ (Krüger 2009: S.17)
In der Praxis ist die Zusammenstellung von Teams daneben meist durch bestehende Gegebenheiten, wie fest verteilte Rollen und Aufgaben, sowie eine begrenzte Verfügbarkeit von Mitarbeitern geprägt.
Das gemeinsame (Erfolgs)Ziel bildet die Basis gelungener Teamarbeit. Demnach bildet die (konkrete) Zielsetzung die Existenzgrundlage und gleichzeitig wichtigste Determinante für Teameffektivität. Notwendig dafür sind die konkrete Zielsetzung und Zieltransparenz, worunter man die präzise, verständliche und klare Kommunikation der Ziele versteht (Högl 2005: S.110). Neben der Vermittlung der Teamziele müssen diese von den Teammitgliedern akzeptiert werden, wodurch das gemeinschaftliche Ziel als wichtiger Motivationsfaktor eingesehen werden kann. Die Akzeptanz des Mitarbeiters hinsichtlich der Teamziele wird als „Teamziel- Commitment“ (ebd.) bezeichnet und führt zu einer verbesserten Zielqualität insofern, dass sich die Arbeit des Einzelnen durch eine Verpflichtung zum kollektiven Teamziel verbessert (vgl. ebd.). Ziele sind demnach die Basis für die „inhaltliche Ausrichtung […], Aufgabenplanung, den Einsatz […] und Ausdauer von Mitarbeitern.“ (ebd.)
Unter Motivation versteht man die Mobilisierung des Leistungswillens eines Individuums durch die Beeinflussung seiner Vernunft und Gefühle (vgl. Rotterdam 2000: S.2). Einem Willen liegt immer ein Motiv zugrunde d.h.
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