Gegenstand dieser Arbeit ist die Intertextualität in Paul Celans und Osip Mandel'štams Lyrik. Einen weiteren Schwerpunkt dieses Aufsatzes bilden die Übersetzungen Mandel'štamscher Lyrik durch Celan. Außerdem soll die Rolle Mandel'štams in und für Celans Werk näher betrachtet werden. Abschließend werden Teile aus Paul Celans Es ist alles anders und Nachmittag mit Zirkus und Zitadelle unter die Lupe genommen. Dabei soll versucht werden Mandel'štams Einfluss auf Celan, anhand dieser beiden Gedichte aus dem 1963 erschienenen Gedichtzyklus Die Niemandsrose zu belegen, da dieser Mandel'štam gewidmet wurde.
Einleitend soll eine Reihe intertextueller Theorien knapp umrissen werden. Zu den vorgestellten Konzepten gehört Julia Kristevas Konzept vom entgrenzten Text, Michail Bachtins Thesen zu Dialogizität und Ambivalenz, Erkenntnisse aus Jean Starobinskis Untersuchung von Ferdinand de Saussures Anagramm-Studien, Jay Claytons und Eric Rothsteins Untersuchungen textueller Momente, genauso wie Gérard Genettes Argumentation sowie die Konzepte Renate Lachmanns und Roland Barthes. Darauf folgend werden intertextuelle Aspekte in Celans Lyrik anhand der Thesen in Robert Kleindiensts, Beim Tode! Lebendig! Paul Celan im Kontext von Roland Barthes' Autorenkonzept. Eine poetologische Konfrontation, erläutert. Eingegangen wird dabei auf den „Text als 'Gewebe von Zitaten'“. Desweiteren dienen Susanne Holthuis' Thesen in Intertextualität – Aspekte einer rezeptionsorientierten Konzeption, der Veranschaulichung der Konstruktion einer „'intertextuellen Textwelt' am Beispiel [von]
Celans 'Gauner- und Ganovenweise'“. Anschließend an die Darstellung Celans intertextueller Aspekte, fällt das Augenmerk auf die Intertextualität bei Mandel'štam. Eingegangen wird dabei auf seine Stein-Metapher sowie auf die Bedeutung der Gedicht-als-Flaschenpost-Metapher. Mandel'štams Dialog mit Anna Achmatova schließt diesen Argumentationsgang ab. Einen Schwerpunkt dieser Arbeit bilden Celans Übersetzungen Mandel'štamscher Lyrik. Im ersten Teil der Analyse sollen Celans lyrische Verfahren umrissen werden. Anhand der Thesen Fred Lönkers, wird das Augenmerk von der Argumentation Winfried Menninghaus' über „Wissen oder Nicht-Wissen – Überlegungen zum Problem des Zitats bei Celan und in der Celan-Philologie“ auf die „Überlegungen zu Celans Poetik der Übersetzung“ in Chaim Shohams und Bernd Wittes Datum und Zitat bei Paul Celan – Akten des Internationalen Paul Celan- Colloquiums Haifa 1986 gerichtet...
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Intertextualität
- Allgemeine Definitionen
- Intertextualität bei Paul Celan
- Intertextuelle Aspekte bei Osip Mandel'štam
- Paul Celans Übersetzungen von Osip Mandel'štams Lyrik
- Kurzer Umriss der Lyrik Paul Celans
- Knappe Charakterisierung Osip Mandel'štams Lyrik
- Osip Mandel'štam in Paul Celans Niemandsrose
- Akmeismus
- Es ist alles anders
- Nachmittag mit Zirkus und Zitadelle
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Intertextualität in der Lyrik von Paul Celan und Osip Mandel'štam, wobei ein Schwerpunkt auf Celans Übersetzungen von Mandel'štams Lyrik liegt. Des Weiteren wird die Rolle Mandel'štams im Werk Celans analysiert. Abschließend werden ausgewählte Gedichte aus Celans Es ist alles anders und Nachmittag mit Zirkus und Zitadelle näher betrachtet, um Mandel'štams Einfluss auf Celan anhand dieser Werke aufzuzeigen.
- Intertextuelle Konzepte in der Lyrik Celans und Mandel'štams
- Analyse von Celans Übersetzungen Mandel'štamscher Lyrik
- Mandel'štams Einfluss auf Celans Lyrik
- Interpretation von Es ist alles anders und Nachmittag mit Zirkus und Zitadelle
- Untersuchung von Mandel'štams Rolle in Celans Niemandsrose
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt den Gegenstand der Arbeit vor und umreißt die Forschungsfrage. Sie skizziert die intertextuellen Theorien, die im weiteren Verlauf der Arbeit herangezogen werden, und erläutert die Bedeutung der Intertextualität in der Lyrik Celans und Mandel'štams.
Intertextualität
Dieses Kapitel widmet sich der Definition des Begriffs Intertextualität und stellt verschiedene intertextuelle Konzepte vor, wie z.B. Kristevas Konzept vom entgrenzten Text, Bachtins Thesen zur Dialogizität und Ambivalenz sowie Jean Starobinskis Untersuchung von Ferdinand de Saussures Anagramm-Studien.
Paul Celans Übersetzungen von Osip Mandel'štams Lyrik
Dieses Kapitel beleuchtet Celans lyrische Verfahren anhand der Thesen von Fred Lönker, Winfried Menninghaus, Chaim Shoham, Bernd Witte und Florence Pennone. Im Fokus steht die Entwicklung von Mandel'štams „Flaschenpost" zu Celans „Besetzbarkeit des Gedichts" sowie die Grundlagen von Celans Übersetzungspoetik.
Osip Mandel'štam in Paul Celans Niemandsrose
Das Kapitel beginnt mit einer kurzen Darstellung des Akmeismus und erläutert Mandel'štams Einfluss auf Celans lyrische Entwicklung. Es werden die „Vergleichbarkeit von Paul Celan und Osip Mandelstam" sowie deren Entwicklung als Lyriker untersucht. Anschließend wird Mandel'štams Rolle in Celans Es ist alles anders und Nachmittag mit Zirkus und Zitadelle beleuchtet, wobei die Funktion Mandel'štams in der Niemandsrose sowie Wortspiele mit „Mandel" erläutert werden.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Themen der Intertextualität, Übersetzung, Einfluss, Lyrik, Akmeismus, Celan, Mandel'štam, Niemandsrose, Es ist alles anders, Nachmittag mit Zirkus und Zitadelle.
- Quote paper
- Olga Levina (Author), 2009, Intertextualität und Paul Celans Übersetzungen Osip Mandel'štams - Mandel'štam in Celans "Es ist alles anders" und "Nachmittag mit Zirkus und Zitadelle", Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/169119