Wenn in den Medien derzeit von der deutschen Ostgrenze berichtet wird, dann meistens von den negativen Folgen, unter denen die Grenzregion seit der Öffnung der Staaten Ost- mitteleuropas leidet. „Late-Night Magazine“ suggerieren im Fernsehen Menschenschmug- gel, Grenzkriminalität und Billigprostitution als Kennzeichen der Region. Auf der anderen Seite scheint es Mode zu sein, gerade in geographischen Aufsätzen die erfolgreiche grenz- überschreitende Zusammenarbeit in den sogenannten „Euroregionen“ an der deutschen Ost- grenze zu betonen. In mehreren Reisen an und über die Grenze hinweg habe ich erleben können, daß mit der „offenen“ Grenze auch viele durchaus positive Aspekte für die Bewoh- ner auf beiden Seiten einher gegangen sind. Ein reger „kleiner Grenzverkehr“ läßt die Be- wohner diese Grenze überschreiten und die Unterschiede in Angebot und Preis aus nutzen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Fragestellung
- Methodik
- Grenzraumforschung: Begriffsklärungen und Stand der Forschung
- Die Bedeutung(en) einer Grenze
- Grenze im Kopf
- Wahrnehmung
- Verhalten und Handeln
- Identität und Raumbewußtsein
- Einstellungen
- Zur Lage des Untersuchungsgebiets
- Rahmenbedingungen der Entwicklung des Grenzraums und seiner Perzeption
- Historische Entwicklung der deutsch-tschechischen Grenze
- Sozioökonomische Ausgangslage im sächsischen und nordböhmischen Grenzraum
- Strukturelle Ausgangslage - Charakteristik der Grenzregion
- Situation auf der deutschen Seite der Grenze
- Die Situation im tschechischen Grenzgebiet
- Das polnische Gebiet
- Der Grenzraum und die Europäische Union
- Reform- und Wirtschaftshilfen der Europäischen Union
- PHARE
- INTERREG
- Euroregionen
- Osterweiterung der Europäischen Union
- Reform- und Wirtschaftshilfen der Europäischen Union
- Vergleiche mit anderen Grenzregionen
- Rahmenbedingungen für interkulturelle Kontakte
- Die Bedeutung der Sprachen
- Gegenseitige kulturelle Beeinflussung
- Stereotype und Ressentiments zwischen Deutschen und Tschechen
- Grenzkontakte - Auswertung der Sekundärquellen
- Problemfelder des kleinen Grenzverkehrs
- Akteure des Zusammenkommens
- Einkaufsverkehr
- Dienstleistungsverkehr
- Touristische Beziehungen
- Kontakte im Jugend- und Bildungsbereich
- Arbeitsmigration
- Persönliche Kontakte
- Negative die Wahrnehmung beeinflussende Faktoren
- Die Befragung
- Die qualitative Methode der Befragung
- Vorbereitung der Befragung
- Durchführung der Befragung
- Auswertung der Befragung
- Der Ort der Untersuchung: Hartau
- Hypothesenbezogene Auswertung
- Resümee
- Quellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die Wahrnehmungsmuster und grenzüberschreitenden Aktivitäten der Bewohner an der deutsch-tschechischen Grenze, am Beispiel Hartau/Zittau. Ziel ist es, ein umfassendes Bild der grenzüberschreitenden Interaktionen und deren Einflussfaktoren zu zeichnen.
- Historische Entwicklung der deutsch-tschechischen Grenze und deren Einfluss auf die heutige Situation.
- Analyse der sozioökonomischen und strukturellen Gegebenheiten der Grenzregion.
- Untersuchung der grenzüberschreitenden Aktivitäten (Einkauf, Dienstleistungen, Tourismus etc.).
- Erforschung der Wahrnehmungsmuster und Stereotype zwischen Deutschen und Tschechen.
- Bewertung des Einflusses der Europäischen Union und der Osterweiterung auf die Grenzregion.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor, beschreibt die angewandte Methodik (qualitative Befragung) und gibt einen Überblick über den Forschungsstand zur Grenzraumforschung. Es werden zentrale Begriffe wie Wahrnehmung, Verhalten, Identität und Raumbewusstsein definiert und in den Kontext der Untersuchung eingeordnet. Die Lage des Untersuchungsgebiets Hartau/Zittau wird beschrieben und die Bedeutung der deutsch-tschechischen Grenze im historischen und gegenwärtigen Kontext herausgestellt.
Rahmenbedingungen der Entwicklung des Grenzraums und seiner Perzeption: Dieses Kapitel analysiert die historischen, sozioökonomischen und strukturellen Rahmenbedingungen, die die Entwicklung des Grenzraums und dessen Wahrnehmung geprägt haben. Die historische Entwicklung der deutsch-tschechischen Grenze wird detailliert dargestellt, ebenso die sozioökonomischen Unterschiede zwischen Sachsen und Nordböhmen. Der Einfluss der Europäischen Union, insbesondere durch Programme wie PHARE und INTERREG, und die Bedeutung der Euroregionen werden untersucht. Die Osterweiterung der EU und deren potenzielle Auswirkungen auf die Region werden ebenfalls beleuchtet. Schließlich werden Stereotype und Ressentiments zwischen Deutschen und Tschechen analysiert und deren Bedeutung für die grenzüberschreitenden Kontakte diskutiert.
Grenzkontakte - Auswertung der Sekundärquellen: Dieses Kapitel untersucht die grenzüberschreitenden Kontakte anhand von Sekundärquellen. Es werden die Motive für den Grenzübertritt analysiert und die Angebotsstrukturen im kleinen Grenzverkehr zwischen Hartau/Zittau und Hrádek beschrieben. Die verschiedenen Akteure des Grenzverkehrs (Einkäufer, Dienstleister, Touristen etc.) werden vorgestellt und deren Aktivitäten detailliert dargestellt. Schließlich werden negative Einflussfaktoren auf die Wahrnehmung, wie illegale Grenzübertritte und Grenzraumkriminalität, thematisiert.
Schlüsselwörter
Deutsch-tschechische Grenze, Grenzraumforschung, Wahrnehmung, grenzüberschreitende Aktivitäten, kleiner Grenzverkehr, Stereotype, Ressentiments, Europäische Union, Osterweiterung, qualitative Forschung, Hartau, Zittau, Hrádek nad Nisou.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Diplomarbeit: Wahrnehmungsmuster und grenzüberschreitende Aktivitäten an der deutsch-tschechischen Grenze
Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit untersucht die Wahrnehmungsmuster und grenzüberschreitenden Aktivitäten der Bewohner an der deutsch-tschechischen Grenze, anhand des Beispiels Hartau/Zittau. Ziel ist es, ein umfassendes Bild der grenzüberschreitenden Interaktionen und deren Einflussfaktoren zu zeichnen.
Welche Methoden wurden angewendet?
Die Arbeit verwendet eine qualitative Methode, hauptsächlich basierend auf Befragungen. Zusätzlich werden Sekundärquellen ausgewertet, um ein umfassendes Bild der Situation zu erhalten.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: die historische Entwicklung der deutsch-tschechischen Grenze und deren Einfluss auf die Gegenwart; die sozioökonomischen und strukturellen Gegebenheiten der Grenzregion; grenzüberschreitende Aktivitäten (Einkauf, Dienstleistungen, Tourismus etc.); Wahrnehmungsmuster und Stereotype zwischen Deutschen und Tschechen; den Einfluss der Europäischen Union und der Osterweiterung auf die Grenzregion.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung (mit Fragestellung, Methodik und Forschungsstand); Rahmenbedingungen der Entwicklung des Grenzraums und seiner Perzeption (historische Entwicklung, sozioökonomische Lage, EU-Einfluss); Grenzkontakte - Auswertung der Sekundärquellen (kleiner Grenzverkehr, Akteure, Einflussfaktoren); Die Befragung (Methode, Durchführung, Auswertung, Ort der Untersuchung); Quellen.
Wo liegt der Fokus der Untersuchung?
Der Fokus der Untersuchung liegt auf der Gemeinde Hartau/Zittau und den grenzüberschreitenden Kontakten mit dem tschechischen Hrádek nad Nisou.
Welche Rolle spielt die Europäische Union in der Arbeit?
Die Arbeit untersucht den Einfluss der Europäischen Union, insbesondere durch Programme wie PHARE und INTERREG, und die Bedeutung der Euroregionen auf die Entwicklung und Wahrnehmung der Grenzregion. Die Osterweiterung der EU und deren potenzielle Auswirkungen werden ebenfalls beleuchtet.
Welche Arten von grenzüberschreitenden Aktivitäten werden analysiert?
Analysiert werden verschiedene Arten von grenzüberschreitenden Aktivitäten, darunter Einkaufsverkehr, Dienstleistungsverkehr, touristische Beziehungen, Kontakte im Jugend- und Bildungsbereich, Arbeitsmigration und persönliche Kontakte.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Deutsch-tschechische Grenze, Grenzraumforschung, Wahrnehmung, grenzüberschreitende Aktivitäten, kleiner Grenzverkehr, Stereotype, Ressentiments, Europäische Union, Osterweiterung, qualitative Forschung, Hartau, Zittau, Hrádek nad Nisou.
Welche Ergebnisse werden in der Arbeit präsentiert?
Die Arbeit präsentiert Ergebnisse zu den Wahrnehmungsmustern der Bewohner der Grenzregion, den konkreten grenzüberschreitenden Aktivitäten und den Einflussfaktoren, die diese prägen. Die Ergebnisse basieren auf der Auswertung von Sekundärquellen und qualitativen Befragungen in Hartau.
- Arbeit zitieren
- Michael Thiele (Autor:in), 2001, Wahrnehmungsmuster und grenzüberschreitende Aktivitäten von Bewohnern an der deutsch-tschechischen Grenze - Das Beispiel: Hartau / Stadt Zittau, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/16911