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Seminararbeit, 2009
17 Seiten, Note: 1,4
1. Einleitung
1.1. Biografische Eckdaten
2. Die Entwicklung seines fotografischen Schaffens
2.1. Frühe Arbeiten und erste Auseinandersetzung mit dem Medium Fotografie
2.1.1. Das Porträt
2.2. Experimentelle Fotografie
2.2.1. Urbanes Leben, Technik und Industrie
3. Ziele und Intentionen
3.1. „Das Neue sehen“
3.2. Die Vorstellung des „Künstler – Ingenieurs“
4. Merkmale seiner Fotografie
4.1. Perspektive
4.2. Licht und Schatten
5. Fazit
6. Quellenverzeichnis
Die folgende Seminararbeit ist eine schriftliche Ausarbeitung des Referats „Aleksander Rodtschenko: Fotografien“, welches ich im Rahmen des Blockseminars „Russische Avantgarde“ vom 19. – 21. Dezember 2008 gehalten habe.
In ihrer inhaltlichen Ausrichtung wird sich die Arbeit ausschließlich auf die Darstellung von Rodtschenkos Tätigkeit als Fotograf beziehen. Andere Genres, die er als Künstler ebenfalls zu bedienen wusste, bleiben hierbei gänzlich unberücksichtigt.
Zunächst sollen in Punkt 1.1. anhand einiger biografischer Daten, die Rodtschenkos Weg als Fotograf beeinflussten und bestimmten, seine Arbeit und sein Engagement als eben solches beleuchtet werden.
Des weiteren lässt sich nun der Hauptteil der Arbeit in drei Abschnitte unterteilen. Dabei liegt im ersten Teil der Akzent auf der Entwicklung seines fotografischen Schaffens mit dem Kauf seiner ersten Kamera beginnend, und der Beendigung der Tätigkeit abschließend. Dem Sujet der Stadt soll hierbei besondere Aufmerksamkeit zuteil werden.
Danach werden ideologische Standpunkte des Konstruktivismus zur Fotografie dargestellt. Diese sollen der Veranschaulichung von Rodtschenkos Intentionen für seine Arbeit dienen und seine Vorstellungen von der Erneuerung der Gesellschaft erläutern.
In einem letzten Abschnitt werden zwei prägnante Merkmale seiner Fotografien benannt und gedeutet, die in seinem Schaffen eine wichtige Rolle spielten und die innovative Kraft seiner Arbeit zu dieser Zeit ein letztes Mal veranschaulichen.
In einem abschließenden Fazit möchte ich zusammenfassend Rodtschenkos Dasein als Fotograf bewerten.
Ziel der Arbeit soll sein, einen umfassenden, reflektierten Überblick über die fotografische Tätigkeit des Künstlers Rodtschenko zu geben und die Inhalte und Zielsetzungen seiner künstlerischen Ideologie anhand seines Werdegangs als Fotograf aufzuzeichnen.
Um zunächst die Bedeutung der Fotografie in Rodtschenkos Leben und Werk etwas deutlicher herauszuarbeiten, werde ich im folgenden Abschnitt einige der für sein fotografisches Schaffen relevanten Lebensdaten benennen.[1]
Am 5. Dezember 1891 wird „Aleksander Michailowitsch Rodtschenko“ in St. Petersburg geboren und tritt schon in jungen Jahren seine Karriere als Künstler an. Bereits 1911 tritt er in die Kasaner Kunstschule ein, die er im Jahre 1914 wieder verlässt. Daraufhin zieht er nach Moskau, wo er ein Jahr lang in der Grafischen Abteilung der „Stroganoff–Schule für angewandte Kunst“ unterrichtet wird. Der Aspekt des Grafischen soll sich später auch in seinen Fotografien wiederfinden. Als tatkräftiger, engagierter Künstler tritt Rodtschenko 1916 endgültig ins Licht der Öffentlichkeit und gilt innerhalb kurzer Zeit als der russischen Avantgardebewegung angehörig. In den folgenden Jahren von 1920 – 1953 nimmt er an zahlreichen Wettbewerben teil, produziert mehrere Fotoserien, hauptsächlich zu den Themen Urbanität, Technik und Industrie, und illustriert unter anderem edliche Fotobände sowie –bücher. So beispielsweise ein Fotobuch zur urbanen Entwicklung Moskaus „Das alte und das neue Moskau“ von 1931 oder „Vom kaufmännischen Moskau zum sozialistischen Moskau“ von 1932. Außerdem arbeitet Rodtschenko zusätzlich ab 1925 als Fotoreporter für verschiedene Zeitschriften, wie „Ogonjok“ oder „30 dnej“. Diese Tätigkeit wird er bis 1932 fortsetzen. Von 1927 bis 1935 ist er Mitglied der „Fotokommission für Fotoausstellungen“ und Jurymitglied der Ausstellungskommission „Meister der sowjetischen Fotografie“.
Seine letzte Fotoserie zum Thema „Zirkus“ (1935-38) lässt ihn nach Vollendung dieser Sequenz zur Malerei zurückkehren. Es folgen bis einschließlich 1954, zwei Jahre vor seinem Tod, zwar weitere Illustrationen von Fotobänden, die er unter anderem gemeinsam mit seiner Frau, Warwara Stepanowa, gestaltet. Aber, wie in folgendem Kapitel näher erläutert wird, sieht sich Rodtschenko schließlich durch zunehmende Kritik seitens der kommunistischen Regierung zur Aufgabe der Fotografie gezwungen.
In diesem Kapitel möchte ich zunächst darauf eingehen, ab wann und wie sich für Rodtschenko der Prozess des Fotografierens einstellte und gestaltete. Hierfür ergibt sich ein vorläufiger Ausgangspunkt mit dem Jahr 1921, in dem er seine drei letzten Gemälde, ein Triptychon aus „drei monochrome[n] Tafeln unter dem Titel ´Reine rote Farbe, reine gelbe Farbe, reine blaue Farbe`“[2], vollendet und sich von der Malerei abwendet.[3] Bevor er die Fotografie als Medium für sich entdeckte, „hatte er sich bereits als vielseitig tätiger und innovativer Künstler in Moskau hervorgetan.“[4] Aber auch die Arbeit an seinen puristisch abstrakten Collagen findet ein Jahr später, 1922, ein Ende. Schon diese Werke, aus hauptsächlich nonfiguralen Elementen wie zum Beispiel architektonischer Motive zusammengesetzt, zeigen eine deutliche Relation zu den gegenstandslosen, suprematistischen Werken der vorigen Jahre. „Für ihn war die Collage ein spezielles, zwar ein wenig exotisches, doch über ästhetische Dimensionen verfügendes ´Objekt`.“[5]
Anfang der 20er Jahre drang nun aber endgültig die Fotografie in verschiedenste Bereiche des öffentlichen Lebens ein (so beispielsweise in Reklame, Plakatkunst und Polygraphie).[6] Zu dieser Zeit ist eine langsame Erneuerung der Fotografie in Russland zu verzeichnen und dies ebnet den Weg zur Entstehung der Fotomontage, der sich nun auch Rodtschenko zuwendet.[7] Er eignet sich schnell die hierzu benötigen technischen Fähigkeiten an und wird durch seine sachlichen Kombinationen aus Buchstaben und Fotos im „Stil des Frühkonstruktivismus“[8] bekannt. Diese Werke erstellt er im herkömmlichen Sinn durch Ausschneiden und Aufkleben einzelner Elemente. Letztendlich datiert sich der endgültige Beginn Rodtschenkos` Karriere als Fotograf auf das Jahr 1924, in dem er seine erste Kamera, eine „Leica“, kauft. Durch deren kompakte Form und leichte Handhabung wird es ihm nun möglich, die Kamera als mobiles Werkzeug immer mit sich zu führen, um seine Umgebung zu analysieren und festzuhalten. Schnell wird Rodtschenko zu einem der „Begründer und der vielseitigste Künstler der sowjetischen Fotografie.“[9]
[...]
[1] alle biografischen Daten entnommen aus: Gerd Unverfehrt u.a.: Rodtschenko. Fotograf 1891-1956, Göttingen 1989, S. 155 f.
[2] Anne Rennert: Rodcenkos Metamorphosen. Zur Dynamik der Form im fotografischen Werk, München u.a. 2008, S. 38
[3] Vgl. Alexander N. Lawrentjew: Der fotografische Kosmos Rodtschenkos, in: Gerd Unverfehrt u.a.(Hgg.): Rodtschenko. Fotograf 1891-1956, Göttingen 1989, S. 144
[4] berlinerfestspiele.de
[5] German Karginow: Rodschenko, o.O. 1979, S. 122
[6] Vgl. ebd., S. 123
[7] Vgl. ebd., S. 123
[8] Ebd., S. 124
[9] German Karginow: Rodschenko, o.O. 1979, S. 226
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