Es ist ein anerkanntes Faktum,daß Kunst und Künstlern allgemein in unserer Gesellschaft (zu)wenig Stellenwert beigemessen wird. Dieses soziale und gesellschaftliche Stigma trifft Frauen am härtesten, tragen sie doch oft die zusätzliche Bürde von Familie und Haushalt- die damit verbundene Erwartungshaltung der Gesellschaft von der perfekten Frau UND Künstlerin- der sie zu genügen haben. Zudem hält sich das noch aus dem Mittelalter stammende Vorurteil, Frauen entsprächen dem Ideal des Genies nicht, hartnäckig- d.h sie könnten a priori keine gesellschaftlich und künstlerisch respektable (oder als „genial“ empfundene )Arbeit abliefern.
Zieht man dabei allerdings in Betracht, daß diese simplen, „femininen“ , imperfekten Zugänge oft gerade durch starke soziale, erzieherische und finanzielle Restriktionen bedingt waren und Frauen sich durch die Jahrhunderte ihre eigenen, oft verwinkelten Zugänge zur Kunst schaffen mussten, erstaunt die extrem hohe Qualität der Werke, auf die ich man v.a. im bildnerischen Bereich immer wieder stößt, zutiefst.
Auf eine Periode relativer Akzeptanz zumindest von adeligen Frauen in den Künsten in der Antike folgten (je nach künstlerischer Disziplin) Zeiten fast gänzliches Ausschlusses der
meisten Frauen aus der Kunst in Mittelalter und der Neuzeit.
Produzierende Frauen waren abwechselnd als eingebildet, bizarr, wundersam, Einzelereignis, Wilde, anrüchig oder ähnliches gesehen worden- wollten sie dies umgehen, mussten sie noch perfekter als Ehefrau denn als Künstlerin sein. Einen starken Aufschwung erlebten Künstlerinnen- unabhängig von der Kunstsparte- mit Ende des 19./ Anfang des 20. Jahrhunderts.
Zur Zeit Valie Exports war es damit ein Hauptanliegen des aufkeimenden Feminismus, die Vorurteile und gesellschaftlichen Barrieren in Bezug auf weibliche Kunstproduktion abzubauen.
Diese Arbeit bietet im folgenden Kapitel 2 einen kurzen Überblick über die Frauengeschichte in der Kunst mit Fokus auf bildender Kunst und Musik. Kapitel 3 befasst sich daraufhin mit einem exemplarischen Abriß der Vita zweier Künstlerinnen, namentlich Artemisia und Valie Export, sowie einem Exkurs zur Rolle der Frauen als "Enabler" der Kuünste im Sinne eines Mäzeninnentums.
Darauf folgt eine Übersicht über die aktuelle Situation weiblicher Künstlerinnen in der Steiermark, sowie in einem weiteren Kapitel eine Beschreibung relevanter Förderinitiativen. Abgerundet wird dies durch ein Interview mit einer steirischen Galeristin zum Thema Frau in der Kunst.
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG
- 2. KUNST- UND SOZIALGESCHICHTLICHER ABRISS DER GESCHICHTE WEIBLICHER KÜNSTLERINNEN IN DER MALEREI UND MUSIK
- Künstlerinnen im Bereich der bildenden Kunst.
- Musikerinnen.
- 3. EXEMPLARISCHE FRAUENBIOGRAPHIEN.
- Artemisia Gentileschi.
- Valie Export.......
- Exkurs: Mäzeninnen, Musen, cultural workers......
- 4. DIE AKTUELLE SITUATION WEIBLICHER KÜNSTLERINNEN
- Ausbildungsssituation und wissenschaftliches Personal
- Arbeitssituation heute....
- Fördersituation des Landes Steiermark im Zeitablauf...\n
- Selbstwert und Selbstvermarktung im Wandel..\n
- 5. FÖRDERUNGSINITIATIVEN
- Private und öffentliche Förderinstitutionen......
- Fördermöglichkeiten an der Schnittstelle Wirtschaft und Kunst.
- Künstlerinnen in Unternehmen
- 6. ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bakkalaureatsarbeit befasst sich mit der Geschichte und der aktuellen Situation von Frauen im Kunstbusiness. Ziel ist es, den Stellenwert von Frauen als Kunstschaffende und kunstfördernde Elemente durch die Geschichte zu beleuchten, den Wandel des gesellschaftlichen Blicks auf bildende, darstellende und multimediale Künstlerinnen aufzuzeigen und die Implikationen für ihre ökonomische und soziale Situation zu untersuchen.
- Gesellschaftliche und wirtschaftliche Situation von Künstlerinnen im historischen Kontext
- Exemplarische Frauenbiographien als Fallbeispiele
- Aktuelle Ausbildungs- und Arbeitssituation von Künstlerinnen
- Fördermöglichkeiten für Künstlerinnen und die Rolle von Mäzeninnen
- Synergiemöglichkeiten zwischen Wirtschaft und Kunst
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Die Arbeit stellt die Forschungsfrage und den Fokus auf die Situation von Künstlerinnen im Kunstbusiness im historischen und aktuellen Kontext dar.
- Kapitel 2: Kunst- und sozialgeschichtlicher Abriss: Dieses Kapitel beleuchtet die Geschichte weiblicher Künstlerinnen in der Malerei und Musik, analysiert die Situation von Künstlerinnen im Bereich der bildenden Kunst und die Rolle von Musikerinnen in der Gesellschaft.
- Kapitel 3: Exemplarische Frauenbiographien: Dieses Kapitel stellt die Lebensläufe von Artemisia Gentileschi und Valie Export vor, beleuchtet ihre künstlerischen Leistungen und die Herausforderungen, denen sie sich aufgrund ihres Geschlechts gegenüber sahen. Es wird auch die Rolle von Mäzeninnen, Musen und cultural workers im historischen Kontext betrachtet.
- Kapitel 4: Die aktuelle Situation weiblicher Künstlerinnen: Dieses Kapitel analysiert die aktuelle Ausbildungs- und Arbeitssituation von Künstlerinnen, die Fördersituation des Landes Steiermark im Zeitablauf und die Bedeutung von Selbstwert und Selbstvermarktung für den Erfolg im Kunstbusiness.
- Kapitel 5: Förderungsinitiativen: Dieses Kapitel beleuchtet verschiedene private und öffentliche Förderinstitutionen, die Fördermöglichkeiten an der Schnittstelle von Wirtschaft und Kunst und die Rolle von Künstlerinnen in Unternehmen.
Schlüsselwörter
Frauen im Kunstbusiness, Geschichte weiblicher Künstlerinnen, Malerei, Musik, Kunstförderung, Mäzeninnen, Ausbildungssituation, Arbeitssituation, Selbstwert, Selbstvermarktung, Förderinstitutionen, Wirtschaft und Kunst, Gender und Kunst, creative industries.
- Quote paper
- Alexandra Nima (Author), 2007, Frauen im Kunstbusiness gestern und heute, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/166895