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Hausarbeit, 2011
16 Seiten, Note: 2,0
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1. Einleitung
2. Entstehung der Prozesskostenrechnung
2.1. Zielsetzung der Prozesskostenrechnung
2.2. Anwendung der Prozesskostenrechnung
2.3. Komponenten der Prozesskostenrechnung
2.4. Einführung der Prozesskostenrechnung:
3. Prozesskostenrechnung am Beispiel der Car-Wash AG
4. Fazit und Zusammenfassung
Literaturverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: http://www.ixwin.de/wozu_prozesskostenrechnung.html, Abruf am 16.11.2010
Abbildung 2: Eigene Darstellung
Abbildung 3: eigene Darstellung in Anlehnung an: Deimel, K., Isemann, R., Müller, S. (2006), Kosten- und Erlösrechnung, S. 334 und Reckenfelderbäumer, M. (1998), Entwicklungsstand und Perspektiven der Prozeßkostenrechnung,
Abbildung 4. Eigene Darstellung
Abbildung 5: Eigene Darstellung auf Grundlage der Vorlesungsunterlagen
In den letzten Jahrzehnten haben sich die Rahmenbedingungen des betrieblichen Wirtschaftens, des Informationsbedürfnisses des Managements sowie die Anforderungen an das Rechnungswesen teilweise drastisch verändert.
Auf diese neuen Herausforderungen haben die betriebswirtschaftliche Forschung und die Praxis z.T. mit einer verstärkten Einbeziehung der Kostenwirkungen und Entscheidungen im Unternehmen reagiert.[1]
Während früher die Ist- oder Normalkostenrechnung lange Zeit völlig ausreichte um allen betrieblich gestellten Ansprüchen gerecht zu werden, machten es die zunehmende Vielseitigkeit und Verlagerung der Aufgabenschwerpunkte erforderlich, nach neuen Mitteln und Wegen zu suchen, um die Leistungsfähigkeit der Kostenrechnung zu steigern und Verfahren zu finden, um diesen erweiterten Anforderungen zu entsprechen.
Es wurde ein Kostenrechnungssystem benötigt, das es erlaubt, die explodierenden Gemeinkosten des Unternehmens verursachungsgerechter zuzuordnen, als es mit herkömmlichen Kosten- und Erlösrechnungsverfahren bisher möglich war.
Als Ergebnis dieser Bemühungen können die Methoden der Plankostenrechnung, Deckungsbeitragsrechnung und Prozesskostenrechnung genannt werden.[2]
Die Prozesskostenrechnung ist kein eigenes Kostenrechnungssystem, sondern dient der Planung, Steuerung und Verrechnung von Kosten der Unternehmensprozesse auf Vollkostenbasis und soll in dieser Arbeit beschrieben werden und anhand eines Beispiels erläutert werden.
Die Prozesskostenrechnung hat ihren Ursprung vor allem in den USA. Eine Schlüsselstellung muss in Zusammenhang Miller/Vollmann eingeräumt werden, die in ihrem 1985 erschienenen Aufsatz „The hidden factory“[3] herausstellten, dass die indirekten (nicht direkt der Leistungserstellung zuzuordnenden) Bereiche innerhalb des Unternehmens eine weitgehende „Verborgene Fabrik“ darstellten. Dieser Ansatz wurde von Kaplan, Cooper und Johnson weiterentwickelt, und mündete in das Activity Based Costing.[4] Man wurde sich darüber bewusst, dass es nicht als verursachungsgerecht bezeichnet werden kann, die Gemeinkosten stückzahlbezogen auf die Kostenträger zu verteilen. Im deutschsprachigen Raum haben Horvàth und Mayer 1989 das Activity Based Costing weitestgehend für die deutschen Kostenrechnungszwecke (an die speziellen Gegebenheiten des deutschen Rechnungswesens) angepasst, so dass es nicht mehr eins zu eins mit der Prozesskostenrechnung gleichzusetzen ist.[5] Activity Based Costing ist die amerikanische Vorversion der deutschen Prozesskostenrechnung.[6]
Hauptsächliche Ursachen für die Einführung des Activity Based Costing bzw. der Prozesskostenrechnung waren der drastische Anstieg der Gemeinkosten sowie die Differenzierungsmängel traditioneller Kostenrechnungssysteme. Während früher Arbeitslohn und Material die ausschlaggebenden Kostenblöcke waren, wurde es aufgrund z.B. zunehmender Automatisierung, Rationalisierung und steigenden Kundenanforderungen immer schwieriger, die entstandenen Kosten den Kostenträgern verursachungsgemäß zuzuordnen.
Nachstehende Abbildung verdeutlicht den starken Trend zum Anstieg der Gemeinkosten bei sinkendem Anteil der Einzelkosten.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1: Entwicklung Gemeinkosten
Quelle: http://www.ixwin.de/wozu_prozesskostenrechnung.html
Die Kosten, ihre Entwicklung und ihr Verhalten zur Gestaltung ausdrücklich in den Mittelpunkt zu stellen, ist Gegenstand des Kostenmanagement. Das Kostenmanagement steht in dem Bemühen der aktiven Gestaltung der Kosten. Hierbei kommt das Bewusstsein zum Ausdruck, Kosten steuernd in deren Zustandekommen nach Art, Höhe, Struktur und Zeit durch die Ausgestaltung der maßgebenden kostentreibenden Faktoren zu beeinflussen.[7]
Die Betrachtung der leistungswirtschaftlichen Tätigkeiten als Prozess der Wertschöpfung ist das Fundament der Prozesskostenrechnung.[8] Die Gemeinkosten stehen hierbei im Focus der Betrachtung, weil hier die Arbeitsergebnisse sich nicht unmittelbar als Leistungserbringung an einem Produkt oder einer Dienstleistung des Produkt- oder Dienstleistungsprogramms darstellen lassen. „Prozesskostenrechnung verstehen wir als eine Methodik, mit deren Hilfe die Kosten der indirekten Bereiche des Unternehmens (Gemeinkostenbereiche) besser geplant und gesteuert bzw. auf das Produkt verrechnet werden können“.[9] Die Gemeinkosten werden systematisch auf dahinterliegende, kostenstellenübergreifende Vorgänge (Aktivitäten/Prozesse) über Bezugsgrößen verrechnet.[10] Ziel hierbei ist die verursachungsgerechtere Kostenermittlung für Dienstleistungen und Produkte, was zu einer prozessorientierten, verursachungsgerechten, verbesserten und einheitlichen Kalkulation führt.[11] Es wird nicht mehr das Produkt oder der Kunde als Kostenverursacher gesehen, sondern der Prozess der für die Erzeugung eines Produktes bzw. einer Dienstleistung notwendig ist.[12] Durch die Bewertung der Prozesse mit Kostendaten werden die Haupteinflussgrößen, die sog. Cost Driver (Kostentreiber) erkannt.[13] Horvàth/Mayer nennen folgende Zielsetzungen:
- Erhöhung der Kostentransparenz in den indirekten Leistungsbereichen,
- Aufzeigen von Potentialen zur rationelleren Nutzung vorhandener Ressourcen mittels einer verbesserten Gemeinkostenplanung und -kontrolle,
- Ermöglichung einer verursachungsgerechteren Verrechnung von (Dienst-) Leistungen im Rahmen der Produktkalkulation und Vermeidung von strategischen Fehlentscheidungen,
- Aufzeigen der Kapazitätsauslastung.[14]
Grundsätzlich ist die Prozesskostenrechnung in allen Unternehmen anwendbar,[15] kann aber auch nur in Teilbereichen von Unternehmen angewandt werden. Unternehmen (oder Unternehmensteile), die bereits eine sehr differenzierte Gemeinkostenverrechnung betreiben und ein relativ homogenes Produktprogramm anbieten, wird die Prozesskostenrechnung allerdings kaum neue Erkenntnisse bringen. Auch wenn bspw. im Fertigungsbereich bereits effiziente Verfahren (z.B. Maschinenstundensätze, Plankostenrechnung) implementiert sind, würde durch Einführung der Prozesskostenrechnung kein deutlicher Mehrwert generiert werden. Die Prozesskostenrechnung ist häufig geeignet, das vorhandene Kostenrechnungssystem bei Vorliegen folgender Punkte zu ergänzen:
- Es besteht eine relativ heterogene Produkt- und Kundenstruktur.
- Es fallen relativ hohe Gemeinkosten und entsprechend hohe Zuschlagsätze an.
- Bei der Leistungserstellung handelt es sich vornehmlich um repetitive Prozesse. Besonders geeignet ist die Prozesskostenrechnung für folgende Tätigkeitsbereiche:
- Unmittelbar die Leistungserstellung unterstützende Aktivitäten, z.B. Logistik, Informationstechnologie.
- Unmittelbar der Leistungserstellung dienende Aktivitäten repetitiver Art, z.B. Einkauf von Material und Dienstleistungen.[16]
Als Einsatzbereich bieten sich Dienstleistungsunternehmen und die indirekten Bereiche von Fertigungsunternehmen an. Nicht angewendet werden sollte die Prozesskostenrechnung für kurzfristige Kostenkontrolle bzw. die Budgetierung.[17]
Konstituierendes Bindeglied der Kostenentwicklung und der Kostenrechnung für Gemeinkostenbereiche bilden Prozesse, die auf Tätigkeiten bzw. Aktivitäten gründen.[18] Prozesse sind abgrenzbare und zusammengehörige Ketten von Tätigkeiten mit definierbarem In- und Output, Durchlaufzeiten, Qualität und Kosten. „Ein Prozess ist die Zusammenfassung logisch zusammenhängender Arbeitsschritte, die einen bestimmten Input in einem bestimmten Output transferieren.“[19] Für die einmalige Durchführung eines Prozesses werden Prozesskostensätze ermittelt.
[...]
[1] vgl. Posluschny, P., Treuner, F. (2009), Prozesskostenmanagement, S. 1.
[2] vgl. Michel, R., Torspecken, H.-D., Jandt, J. (2004), Neuere Formen der Kostenrechnung mit Prozesskostenrechnung, S.23.
[3] vgl. Miller, J.G., Vollmann, T.E., (1985), The Hidden Factory, in: Harvard Business Review, Vol.63, Sept./Oct. 1985, S.142-150; dt. Übersetzung: Die verborgene Fabrik, in: Harvard Manager, 8.Jg. (1986), H.1, S.84-89.
[4] vgl. Müller, A. (1998), Gemeinkostenmanagement, S.93f.
[5] vgl. Horvath, P. , Mayer, R. (1989), Prozeßkostenrechnung – Der neue Weg zu mehr Kostentransparenz und wirkungsvolleren Unternehmensstrategien, in: Controlling, 1.Jahrgang (1989), H.4, S.214-219.
[6] vgl. Deimel, K., Isemann, R., Müller, S. (2006), Kosten- und Erlösrechnung, S.325.
[7] vgl. Michel, R., Torspecken, H.-D., Jandt, J. (2004), Neuere Formen der Kostenrechnung mit Prozesskostenrechnung, S.250.
[8] vgl. Michel, R., Torspecken, H.-D., Jandt, J. (2004), Neuere Formen der Kostenrechnung mit Prozesskostenrechnung, S.253.
[9] Mayer, R. (1991) Prozeßkostenrechnung und –management, in: IFUA Horvath & Partner , S.73.
[10] vgl. Deimel, K., Isemann, R., Müller, S. (2006), Kosten- und Erlösrechnung, S.328.
[11] vgl. Deimel, K., Isemann, R., Müller, S. (2006), Kosten- und Erlösrechnung, S.328.
[12] vgl. Stevens, F. et.al. (2005), Managementmodelle, S.1491.
[13] Vgl. Olfert,K., (2010), Kostenrechnung, S.347.
[14] Müller, A. (1998), Gemeinkostenmanagement, S.95.
[15] Ein vielsagendes Beispiel zur Einführung in die Prozesskostenrechnung beschreiben Kaplan/Cooper in: Prozesskostenrechnung als Managementinstrument auf S.113ff.
[16] vgl. Posluschny, P., Treuner, F. (2009), Prozesskostenmanagement, S.14f.
[17] vgl. Müller, A. (1998), Gemeinkostenmanagement, S. 98.
[18] vgl. Michel, R., Torspecken, H.-D., Jandt, J. (2004), Neuere Formen der Kostenrechnung mit Prozesskostenrechnung, S.263.
[19] Remer, D. (1998) Einführen von Prozesskostenrechnung, S.66.
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