Managergehälter sorgen bereits seit vielen Jahren für Diskussionen. Seit Ausbruch der Finanzkrise werden vermehrt Stimmen aus der Bevölkerung und insbesondere der Politik laut, das Einkommen auf ein „geregeltes“ Maß zu reduzieren. Transparenz in dieser Hinsicht hat bereits ein am 30.06.2005 vom deutschen Bundestag beschlossenes Gesetz geschaffen. Erstmals seit den Geschäftsabschlüssen 2006 müssen die Einkommen der Spitzenmanager von Aktiengesellschaften, wozu ebenfalls beispielsweise Gewinnbeteiligungen und Abfindungen gehören, offengelegt werden.
Ein im vergangenen Jahr erschienenes Gesetz, das sogenannte VorstAG geht sogar einen Schritt weiter und bestimmt, wie Vorstände künftig bezahlt werden sollen.
All diese Beschlüsse sind vielen Kritikern zufolge immer noch nicht ausreichend und erfordern weiteres Handeln, um die als unethisch verschrienen und unverhältnismäßig zu Tariflöhnen steigenden Gehälter in Balance zu bekommen.
Zugegebenermaßen haben Skandale aus der jüngsten Vergangenheit um Klaus Kleinfeld von Siemens, Klaus-Joachim Gebauer von VW oder den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der Post Klaus Zumwinkel das Ansehen der Manager ziemlich ramponiert. Besteht in der Managerzunft auf dieser Grundlage ein ethisches Problem und inwieweit ist Ethik in der Wirtschaft vertretbar?
Führt eine Debatte um Managergehälter und die daraus resultierende angespannte, teilweise sogar feindselige Stimmung nicht zur Abwanderung der Spitzenführungskräfte in andere Länder?
Bei der Diskussion kommen einzelne Manager nur selten zu Wort und werden meist durch Wirtschaftsverbände vertreten. Was denken aber die Lenker und Denker der Wirtschaft über die Beschuldigungen und wie gehen sie mit ihnen um?
Das primäre Ziel dieser Arbeit besteht darin, die erwachsene Kritik gegenüber der Vergütung von Managern und ihre Rechtfertigung zu hinterfragen. Weiterhin geht diese Arbeit der Frage nach, ob nicht genügend Regularien und Konzepte zur Verfügung stehen um die Vergütung angemessen zu gestalten oder ein Instrument zur Hilfestellung entwickelt werden muss. Die individuellen Ansichten der Manager sind bei der Beantwortung der Fragestellung einzubeziehen.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Ausgangssituation
1.2 Zielsetzung
1.3 Aufbau der Arbeit
2 Managergehälter auf dem Prüfstand
2.1 Die Komplexität von Vergütungssystemen
2.1.2 Ableitung der Motivation auf die Vergütung
2.1.3 Gängige Vergütungskomponenten
2.1.4 Die Problematik buchhalterischer Kennzahlen und des Aktienkurses als Bemessungsgrundlage für die Bonuszahlung
2.1.5 Die Auswirkung der Principal-Agent-Theorie auf die wertorientierte Vergütung
2.2 Entlohnung
2.2.1 Verschiedene Versionen der Effizienzlohntheorie als Erklärungsansatz für übertarifliche Bezahlung
2.2.2 Lohngerechtigkeit aus Sicht der Wirtschaftswissenschaften
2.3 Gesetzlicher Rahmen zur Vorstandsvergütung
2.3.1 Corporate Governance
2.3.2 Die Auswirkung der Corporate Governance auf das Managementsystem
2.3.3 Gesetze und der Corporate Governance Kodex
2.3.4 Die Umsetzung der Gesetzesbeschlüsse und Empfehlungen
2.4 Zusammenfassung
3 Ethikmanagement
3.1 Moral
3.2 Ethik
3.3 Wirtschaftsethik
3.3.1 Ordnungsethik
3.3.2 Unternehmensethik
3.3.2.1 Unternehmenskultur
3.3.2.2 Corporate Social Responsibility
3.3.3 Individualethik
3.4 Lohngerechtigkeit aus Sicht der Ethik
3.5 Zusammenfassung
4 Physiologische und psychologische Aspekte des Managerberufs
4.1 Work-Life-Balance
4.2 Arbeitszeit und -situation
4.3 Freizeit- und Familiensituation
4.4 Gesundheitsmanagement
4.5 Zusammenfassung
5 Forschungsmethodik
5.1 Forschungsziel
5.2 Forschungsansatz
5.3 Datenerhebung
5.4 Auswertung
6. Schlussbetrachtung
Quellenverzeichnis