Dieser Fachaufsatz basiert auf dem 2008 in der der LWL-Klinik Lengerich gehaltenen unveröffentlichten Festvortrag des Autors anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der Station CleanOK, „Junge Patient/innen mit Cannabisabhängigkeit und psychiatrischer Komorbidität in der stationären medizinischen Rehabilitation – Entwicklungschancen – Therapie – klinische Erfahrungswerte“.
Das THC aus der weiblichen Cannabis sativa-Pflanze ist die (europaweit) am häufigsten konsumierte illegale Droge. Die gesellschaftliche Akzeptanz und die Verfügbarkeit dieser Droge haben sich in den letzten 20 Jahren deutlich erhöht. Der Missbrauch von Cannabis stieg seit den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts besonders bei Jugendlichen stark an und stagniert zzt. auf hohem Niveau. Besonders Jugendliche und junge Erwachsene mit „harten“ Konsummustern können rasch eine Cannabisabhängigkeit entwickeln. Daher gab es bei Jugendlichen mit cannabisbezogenen Störungen (jCK), im Vergleich zu den Konsument/innen anderer Suchtsubstanzen, auch die höchsten Steigerungsraten bei der Behandlungsnachfrage. Aber auch die cannabisassoziierten Folgeschäden, wie z. B. Krebserkrankungen müssen durch eine evidenzbasierte Prävention verhindert oder reduziert werden. Besorgniserregend sind bei einer kleinen Hochrisikogruppe von kiffenden Jugendlichen das frühe Einstiegsalter von 13 bis 15 Jahren, die Kombination von THC mit anderen Suchtsubstanzen, vornehmlich mit Nikotin, Alkohol, Amphetaminen, Kokain und Heroin, die harten Konsummuster und die z. T. hohen THC-Gehalte der Cannabisprodukte.
jCK sind zuerst Jugendliche, die auch abhängigkeitskrank und häufig komorbid gestört sind.
Die frühe Prävention des Substanzmissbrauchs muss nachhaltig gefördert werden. Hier kann auch die Kinder- und Jugendhilfe in der Vernetzung u. a. mit der Suchthilfe und der Kinder- und Jugendpsychiatrie einen eigenen professionellen Beitrag leisten.
Inhaltsverzeichnis
- Abstract
- Epidemiologische Daten
- Nachfrage von Cannabisklient/innen nach ambulanter und stationärer Behandlung
- Maßnahmen der Zugangsverbesserung für jCK zu suchtspezifischen Hilfen
- Vernetzte Hilfen für junge Cannabiskonsument/innen
- Evidenzbasierte Beratungs- und Behandlungsprogramme für jCK
- Cannabisprodukte und -konsumformen
- Biologische Aspekte des Cannabiskonsums
- Psychische Aspekte des Cannabiskonsums
- Risiken des Cannabiskonsums bei Jugendlichen mit cannabis-bezogenen Störungen (jCK)
- Akute Hauptwirkungen und Folgen des Cannabismissbrauchs
- Mögliche Langzeitfolgen des Cannabismissbrauchs
- Diagnostik bei jungen Klient/innen mit cannabis-bezogenen Störungen (jCK)
- Therapie von jungen Klient/innen mit cannabis-bezogenen Störungen (jCK)
- Ergebnisse der Klinikforschung der Dietrich Bonhoeffer Klinik 2004-2010
- Fallbeispiel: Der 18-jährige „Dennis”
- Die rechtliche Situation bei Cannabis
- Statt einer Schlussbetrachtung: drei allgemeine Präventionsziele
- Internet-Links
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Fachaufsatz untersucht den Cannabiskonsum bei Jugendlichen und die damit verbundenen Risiken. Ziel ist es, einen klinischen Überblick über die epidemiologischen Daten, die Behandlungsnachfrage, verschiedene Therapieansätze und die langfristigen Folgen des Cannabismissbrauchs zu geben. Der Fokus liegt auf Jugendlichen mit komorbiden Störungen.
- Epidemiologie des Cannabiskonsums bei Jugendlichen
- Behandlungsangebote und -nachfrage für Jugendliche mit Cannabisproblemen
- Risikofaktoren und Folgen des Cannabiskonsums
- Komorbidität bei Jugendlichen mit Cannabisabhängigkeit
- Präventionsstrategien
Zusammenfassung der Kapitel
Abstract: Dieser Abschnitt fasst den gesamten Fachaufsatz zusammen und erläutert den Hintergrund, basierend auf einem vorherigen Vortrag des Autors. Er hebt die steigende gesellschaftliche Akzeptanz und Verfügbarkeit von Cannabis hervor, die zu erhöhten Missbrauchsraten, insbesondere bei Jugendlichen, geführt hat. Es wird auf die Notwendigkeit evidenzbasierter Prävention und verschiedener Therapieansätze für Jugendliche mit Cannabisabhängigkeit und komorbiden Störungen hingewiesen.
Epidemiologische Daten: Dieses Kapitel präsentiert aktuelle epidemiologische Daten zum Cannabiskonsum bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland, basierend auf Studien wie KIGGS, HBSC und ESPAD. Es werden Prävalenzraten für Cannabiskonsum, -missbrauch und -abhängigkeit diskutiert, wobei ein historischer Überblick über den Anstieg des Konsums gegeben wird. Die Daten zeigen eine zunächst steigende Tendenz mit einem möglichen Hinweis auf eine Trendwende zu rückläufigen Raten in jüngeren Jahren. Die Bedeutung des frühen Konsumbeginns und das erhöhte Risiko für spätere Komplikationen werden hervorgehoben.
Nachfrage von Cannabisklient/innen nach ambulanter und stationärer Behandlung: Dieses Kapitel behandelt die Nachfrage nach Behandlung von Cannabisabhängigkeit bei Jugendlichen. Es wird wahrscheinlich auf die Unterschiede in der Behandlungsintensität je nach Schweregrad der Abhängigkeit und dem Vorhandensein komorbider Störungen eingegangen. Die Notwendigkeit sowohl ambulanter als auch stationärer Therapieformen wird vermutlich diskutiert, abhängig von den individuellen Bedürfnissen der Jugendlichen.
Maßnahmen der Zugangsverbesserung für jCK zu suchtspezifischen Hilfen: In diesem Kapitel werden vermutlich Strategien zur Verbesserung des Zugangs zu suchtspezifischen Hilfen für junge Menschen mit Cannabisproblemen beschrieben. Dies könnte den Ausbau von niederschwelligen Angeboten, die Verbesserung der Vernetzung verschiedener Hilfesysteme und gezielte Präventionsmaßnahmen umfassen. Die Bedeutung interdisziplinärer Zusammenarbeit wird wahrscheinlich hervorgehoben.
Vernetzte Hilfen für junge Cannabiskonsument/innen: Dieser Abschnitt befasst sich mit der Bedeutung von vernetzten Hilfesystemen für junge Cannabiskonsumenten. Es wird sich vermutlich um die Koordination von Maßnahmen aus verschiedenen Bereichen, wie der Suchthilfe, der Jugendhilfe und der Psychiatrie handeln, um eine ganzheitliche Betreuung zu ermöglichen.
Evidenzbasierte Beratungs- und Behandlungsprogramme für jCK: Hier werden vermutlich verschiedene evidenzbasierte Behandlungsprogramme für junge Cannabiskonsumenten vorgestellt. Dies könnte sowohl psychotherapeutische als auch medikamentöse Ansätze umfassen. Der Fokus liegt wahrscheinlich auf der Wirksamkeit und den jeweiligen Anwendungsgebieten der verschiedenen Methoden.
Cannabisprodukte und -konsumformen: Dieses Kapitel beschreibt verschiedene Cannabisprodukte und Konsumformen, welche die unterschiedlichen Risiken beleuchten. Es werden möglicherweise auch die Veränderungen im THC-Gehalt der Produkte und ihre Auswirkungen auf die Abhängigkeit diskutiert.
Biologische Aspekte des Cannabiskonsums: Hier werden die biologischen Wirkungen von Cannabis auf den Körper beschrieben, möglicherweise mit Fokus auf die Auswirkungen auf das Gehirn und das Nervensystem. Der Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum und körperlichen Folgen wird erläutert.
Psychische Aspekte des Cannabiskonsums: In diesem Kapitel wird die psychische Wirkung von Cannabis und die möglichen psychischen Folgen des Konsums besprochen. Es wird sich wahrscheinlich um die Wechselwirkungen zwischen Cannabiskonsum und anderen psychischen Erkrankungen handeln.
Risiken des Cannabiskonsums bei Jugendlichen mit cannabis-bezogenen Störungen (jCK): Dieses Kapitel beschreibt die spezifischen Risiken des Cannabiskonsums bei Jugendlichen, insbesondere im Kontext von komorbiden Störungen. Die verstärkten negativen Auswirkungen im Vergleich zu Erwachsenen werden wahrscheinlich detailliert behandelt.
Akute Hauptwirkungen und Folgen des Cannabismissbrauchs: Hier werden die unmittelbaren Auswirkungen des Cannabismissbrauchs auf den Körper und die Psyche beschrieben. Die kurzfristigen Folgen werden detailliert dargestellt.
Mögliche Langzeitfolgen des Cannabismissbrauchs: Dieser Abschnitt befasst sich mit den langfristigen Auswirkungen des Cannabismissbrauchs auf die Gesundheit und das Wohlbefinden. Die möglichen gesundheitlichen Risiken und psychosozialen Folgen werden vermutlich eingehend erörtert.
Diagnostik bei jungen Klient/innen mit cannabis-bezogenen Störungen (jCK): In diesem Kapitel werden die diagnostischen Verfahren zur Erkennung von Cannabisabhängigkeit bei Jugendlichen beschrieben. Die Methoden der Diagnosestellung und die damit verbundenen Herausforderungen werden dargestellt.
Therapie von jungen Klient/innen mit cannabis-bezogenen Störungen (jCK): Hier werden verschiedene Therapieansätze für junge Menschen mit Cannabisabhängigkeit vorgestellt. Die verschiedenen Therapieformen, ihre Wirksamkeit und die Auswahl der geeigneten Methode werden diskutiert.
Ergebnisse der Klinikforschung der Dietrich Bonhoeffer Klinik 2004-2010: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse klinischer Forschung der Dietrich Bonhoeffer Klinik zum Thema Cannabisabhängigkeit bei Jugendlichen. Die spezifischen Forschungsergebnisse und deren Bedeutung werden erläutert.
Fallbeispiel: Der 18-jährige „Dennis”: Ein Fallbeispiel illustriert die beschriebenen Aspekte der Cannabisabhängigkeit bei Jugendlichen. Das Beispiel dient der Veranschaulichung der komplexen Problematik.
Die rechtliche Situation bei Cannabis: Dieses Kapitel beschreibt die rechtlichen Aspekte des Cannabiskonsums in Deutschland. Die rechtlichen Rahmenbedingungen und deren Relevanz für die Behandlung und Prävention werden erläutert.
Schlüsselwörter
Cannabis, Jugendliche, Komorbidität, Abhängigkeit, Suchterkrankung, Behandlung, Prävention, Epidemiologie, Risikofaktoren, Therapie, Diagnostik.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Fachaufsatz: Cannabiskonsum bei Jugendlichen
Was ist der Gegenstand dieses Fachaufsatzes?
Der Fachaufsatz befasst sich umfassend mit dem Cannabiskonsum bei Jugendlichen, seinen Risiken, den Behandlungsmöglichkeiten und den langfristigen Folgen. Ein besonderer Fokus liegt auf Jugendlichen mit komorbiden Störungen (also zusätzlichen psychischen oder körperlichen Erkrankungen).
Welche epidemiologischen Daten werden präsentiert?
Der Aufsatz präsentiert aktuelle epidemiologische Daten zum Cannabiskonsum in Deutschland, basierend auf Studien wie KIGGS, HBSC und ESPAD. Es werden Prävalenzraten, der historische Verlauf des Konsums und die Bedeutung des frühen Konsumbeginns diskutiert. Die Daten zeigen eine zunächst steigende Tendenz mit einem möglichen Hinweis auf eine Trendwende zu rückläufigen Raten in jüngeren Jahren.
Wie sieht die Nachfrage nach Behandlung von Cannabisabhängigkeit bei Jugendlichen aus?
Der Aufsatz beleuchtet die Nachfrage nach ambulanter und stationärer Behandlung von Cannabisabhängigkeit bei Jugendlichen. Es wird auf die Unterschiede in der Behandlungsintensität je nach Schweregrad der Abhängigkeit und dem Vorhandensein komorbider Störungen eingegangen. Die Notwendigkeit beider Therapieformen wird diskutiert.
Welche Maßnahmen zur Verbesserung des Zugangs zu suchtspezifischen Hilfen werden beschrieben?
Der Text beschreibt Strategien zur Verbesserung des Zugangs zu suchtspezifischen Hilfen für junge Menschen mit Cannabisproblemen. Dies umfasst den Ausbau von niederschwelligen Angeboten, die Verbesserung der Vernetzung verschiedener Hilfesysteme und gezielte Präventionsmaßnahmen. Die Bedeutung interdisziplinärer Zusammenarbeit wird hervorgehoben.
Welche evidenzbasierten Beratungs- und Behandlungsprogramme werden vorgestellt?
Der Aufsatz stellt verschiedene evidenzbasierte Behandlungsprogramme für junge Cannabiskonsumenten vor, sowohl psychotherapeutische als auch medikamentöse Ansätze. Der Fokus liegt auf der Wirksamkeit und den jeweiligen Anwendungsgebieten.
Welche Aspekte des Cannabiskonsums werden behandelt?
Der Aufsatz behandelt biologische und psychische Aspekte des Cannabiskonsums, einschließlich der Auswirkungen auf den Körper und die Psyche, sowohl kurz- als auch langfristig. Die Risiken des Cannabiskonsums, insbesondere bei Jugendlichen mit komorbiden Störungen, werden detailliert beschrieben.
Wie wird die Diagnostik und Therapie von Cannabisabhängigkeit bei Jugendlichen dargestellt?
Der Aufsatz beschreibt die diagnostischen Verfahren zur Erkennung von Cannabisabhängigkeit bei Jugendlichen und stellt verschiedene Therapieansätze vor, inklusive der Diskussion der Wirksamkeit und der Auswahl geeigneter Methoden.
Welche Ergebnisse der Klinikforschung der Dietrich Bonhoeffer Klinik werden präsentiert?
Der Aufsatz präsentiert die Ergebnisse klinischer Forschung der Dietrich Bonhoeffer Klinik (2004-2010) zum Thema Cannabisabhängigkeit bei Jugendlichen.
Enthält der Aufsatz Fallbeispiele?
Ja, der Aufsatz enthält ein Fallbeispiel (der 18-jährige „Dennis”), um die beschriebenen Aspekte der Cannabisabhängigkeit bei Jugendlichen zu veranschaulichen.
Wie wird die rechtliche Situation zum Cannabiskonsum dargestellt?
Der Aufsatz beschreibt die rechtlichen Aspekte des Cannabiskonsums in Deutschland und deren Relevanz für Behandlung und Prävention.
Welche Präventionsziele werden genannt?
Der Aufsatz nennt drei allgemeine Präventionsziele, statt einer Schlussbetrachtung.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Cannabis, Jugendliche, Komorbidität, Abhängigkeit, Suchterkrankung, Behandlung, Prävention, Epidemiologie, Risikofaktoren, Therapie, Diagnostik.
- Quote paper
- Diplom-Pädagoge Jürgen Schlieckau (Author), 2011, Jugendliche mit cannabis-bezogenen und komorbiden Störungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/164770