Die Macht innerparteilicher Gruppen bzw. der sogenannten Parteiflügel1 ist gerade in den letzten Jahrzehnten ein nicht zu unterschätzender Faktor für Sieg und Niederlage von Parteien, vor allem für die beiden Volksparteien CDU und SPD, bei Wahlen in der
Bundesrepublik Deutschland. Innerparteiliche Machtgruppen versuchen sowohl bei inhaltlichen als auch bei personellen Fragen die Mehrheitsverhältnisse zu ihren Gunsten zu beeinflussen. Hierbei besteht auch immer die Gefahr, dass die gegebenen Mehrheiten
missbraucht werden, um Minderheitenmeinungen zu ignorieren. Dies kann so weitreichend sein, dass die innerparteiliche Demokratie nicht mehr funktionsfähig ist. Gerade die Funktionsfähigkeit demokratischer Parteien ist im poltischen System der Bundesrepublik
Deutschland ein wichtiger Faktor für die Stärke bzw. den Erhalt der Parteiendemokratie. In der vorliegenden Arbeit werde ich der Frage nachgehen, inwiefern innerparteiliche Machtgruppen die Funktionsfähigkeit bzw. den Erfolg von Parteien begünstigen oder
verringern und somit auch zur Stabilität bzw. Instabilität der Parteiendemokratie als Ganzes beitragen. Hierzu werde ich zunächst die innerparteilichen Strukturen untersuchen sowie die
Macht der Parteien innerhalb der Parteiendemokratie kurz beschreiben. Hierbei werde ich mich auf die Bundesrepublik Deutschland beschränken, da die Ausprägungen bzw.Befugnisse von Parteien und Parlament im europäischen Vergleich zum Teil doch stark
unterschiedlich sind (Sieberer 2010, 268). Anhand dieser Erkenntnisse werde ich am Beispiel der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) Schaden und Nutzen von innerparteilichen Flügelkämpfen aufzeigen. Hierzu stelle ich die These auf, dass Parteiflügel zwar ein wichtiges Instrument der innerparteilichen Arbeit und Organisation darstellen, gleichzeitig aber eine Reihe negativer Auswirkungen auf die Parteien bzw. deren Erfolg
haben können und somit die innerparteiliche Demokratie gefährden. Ausgehend davon werde ich die Frage zu beantworten versuchen, ob innerparteiliche Machtgruppen eine Gefahr für die Parteiendemokratie in der Bundesrepublik Deutschland darstellen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Parteien und ihre Legitimation - Die BRD als Parteiendemokratie
- Binnenstruktur der Parteien
- Innerparteiliche Demokratie und innerparteiliche Prozesse
- Innerparteiliche Machtgruppen als „Entscheidungsorgan”
- Beispiele für den Erfolg einer Partei durch den Einfluss von Parteiflügeln am Beispiel SPD
- Beispiele für den Misserfolg einer Partei durch den Einfluss von Parteiflügeln am Beispiel SPD
- Schluss Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht den Einfluss innerparteilicher Machtgruppen auf die Funktionsfähigkeit und den Erfolg von Parteien in der Bundesrepublik Deutschland. Im Fokus stehen die Auswirkungen von Parteiflügeln auf die Stabilität der Parteiendemokratie. Die Arbeit befasst sich mit der innerparteilichen Struktur, der Legitimation von Parteien und der Funktionsweise innerparteilicher Prozesse.
- Innerparteiliche Machtgruppen als Einflussfaktor auf den Erfolg von Parteien
- Die Rolle von Parteiflügeln in der Parteiendemokratie
- Die Funktionsfähigkeit der innerparteilichen Demokratie
- Die Auswirkungen von Parteiflügeln auf die Stabilität der Parteiendemokratie
- Die Bedeutung der innerparteilichen Struktur für den Erfolg von Parteien
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die Thematik der innerparteilichen Machtgruppen im Kontext der Parteiendemokratie in der Bundesrepublik Deutschland vor. Sie erläutert die Relevanz der Thematik und die Forschungsfrage, der in der Arbeit nachgegangen wird.
- Parteien und ihre Legitimation - Die BRD als Parteiendemokratie: Dieses Kapitel behandelt die Bedeutung von Parteien in der liberalen Demokratie und die Rolle der Parteien in der Bundesrepublik Deutschland. Es beleuchtet die Legitimation von Parteien und ihre Funktion als Mittler zwischen Staat und Volk.
- Binnenstruktur der Parteien: Dieses Kapitel beschreibt die innerparteilichen Strukturen und Gremien verschiedener Parteien. Es erläutert den satzungsrechtlichen Aufbau von unten und die Prozesse der Willensbildung innerhalb der Parteien.
- Innerparteiliche Demokratie und innerparteiliche Prozesse: Dieses Kapitel geht auf die Prozesse der Willensbildung innerhalb von Parteien ein und erläutert die Bedeutung demokratischer Prozesse für die Entscheidungsfindung.
- Innerparteiliche Machtgruppen als „Entscheidungsorgan”: Dieses Kapitel untersucht die Auswirkungen von Parteiflügeln auf die Entscheidungsfindung innerhalb von Parteien. Es beleuchtet sowohl positive als auch negative Aspekte des Einflusses von Parteiflügeln und deren Einfluss auf den Erfolg von Parteien.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Themen der innerparteilichen Demokratie, den Auswirkungen von Parteiflügeln auf den Erfolg von Parteien, der Stabilität der Parteiendemokratie in der Bundesrepublik Deutschland und der Funktionsweise innerparteilicher Prozesse. Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Parteiendemokratie, innerparteiliche Machtgruppen, Parteiflügel, innerparteiliche Demokratie, Funktionsfähigkeit, Erfolg von Parteien, Stabilität, Bundesrepublik Deutschland.
- Arbeit zitieren
- Benjamin Köpfle (Autor:in), 2010, Innerparteiliche Machtgruppen als Gefahr für die Parteiendemokratie, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/164527