Wortschatzerwerb findet sowohl in der Muttersprache wie auch in jeder zu lernenden Sprache statt. Dieser Prozess beinhaltet dabei weitaus mehr als den Erwerb von Bedeutungen unbekannter Wörter. Im Fremdsprachenunterricht spielt die Wortschatzvermittlung eine zentrale Rolle, da die Wörter die Grundlage für Verständigung und Kommunikation in der jeweiligen Sprache bilden.
In der vorliegenden Arbeit soll der Gegenstand der Wortschatzvermittlung im Fremdsprachenunterricht untersucht werden. Zu Beginn der Arbeit wird das kognitive Konzept des mentalen Lexikons in groben Zügen vorgestellt, weil es den Ort im Langzeitgedächtnis darstellt, an dem die Wörter einer Sprache mental repräsentiert sind (vgl. Schwarz 2008, S. 105). Da das mentale Lexikon innerhalb des Modells der mündlichen Sprachproduktion von Levelt eine zentrale Komponente - sowohl für die Sprachproduktion als auch für das Sprachverständnis – darstellt, wird es in diesem Kapitel gesondert vorgestellt. Dabei liegt der Fokus auf der Form der Lexikoneinträge. Im Anschluss werden Überlegungen in Bezug auf das bilinguale/ mehrsprachige Lexikon vorgestellt und unter besonderer Berücksichtigung des gegenwärtigen Forschungsstandes diskutiert. Im dritten Kapitel wird der Gegenstand des Wortschatzes selbst erörtert. Innerhalb dieses Kapitels werden Betrachtungen angestellt, wie sich der Lernerwortschatz unterteilen lässt und welche Besonderheiten sich auf Grundlage der kognitiven Umstände ergeben. Im anschließenden Teil der Arbeit werden die Konsequenzen für den Fremdsprachenunterricht, welche sich aus den kognitiven Gegebenheiten ergeben, erarbeitet. Hier steht sowohl das autonome Lernen wie auch die durch den Fremdsprachenlehrer zu treffende Auswahl bei der Wortschatzvermittlung im Vordergrund. Darüber hinaus werden im anschließenden Kapitel die sich daraus ergebenden Umsatzmöglichkeiten für den Wortschatzerwerb aufgezeigt und einige Lernstrategien, die sowohl die Erschließung neuer Bedeutungen ermöglichen als auch die Überwindung und Vermeidung von Kommunikationsschwierigkeiten und lexikalischer Notsituationen. In einem letzten Teil der Arbeit werden kurz die vorgestellten Ergebnisse unter besonderer Berücksichtigung der Relevanz für den Fremdsprachenunterricht zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundzüge des mentalen Lexikons
- Was ist Wortschatz?
- Konsequenzen für den Fremdsprachenunterricht: Wortschatzvermittlung
- Umsatzmöglichkeiten – Strategien beim Wortschatzlernen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Wortschatzvermittlung im Fremdsprachenunterricht und setzt den Fokus auf die kognitiven Prozesse, die beim Wortschatzerwerb im mentalen Lexikon stattfinden. Ziel ist es, die Bedeutung des mentalen Lexikons für die Sprachproduktion und das Sprachverständnis im Fremdsprachenkontext zu beleuchten und daraus resultierende Konsequenzen für den Fremdsprachenunterricht aufzuzeigen.
- Das kognitive Konzept des mentalen Lexikons
- Die Bedeutung des Wortschatzes im Fremdsprachenunterricht
- Die Organisation des Wortschatzes im mentalen Lexikon
- Konsequenzen für die Wortschatzvermittlung
- Strategien und Möglichkeiten des Wortschatzlernens
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung gibt einen Überblick über das Thema Wortschatzvermittlung im Fremdsprachenunterricht und führt die Relevanz des mentalen Lexikons für diesen Prozess aus. Kapitel 2 erläutert die Grundzüge des mentalen Lexikons und stellt die verschiedenen Komponenten und Organisationsprinzipien des Lexikons vor. Kapitel 3 widmet sich der Erörterung des Wortschatzes selbst und beleuchtet die verschiedenen Aspekte des Lernerwortschatzes.
Schlüsselwörter
Mentales Lexikon, Wortschatzvermittlung, Fremdsprachenunterricht, Sprachproduktion, Sprachverständnis, Lexikoneintrag, Lemmas, phonologisches Lexikon, Lernstrategien, kognitive Prozesse.
- Arbeit zitieren
- Wiebke Krestin (Autor:in), 2010, Wortschatzvermittlung im Deutsch als Fremdspracheunterricht unter Berücksichtigung des kognitiven Konzeptes des mentalen Lexikons, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/164472