Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Gestalt Götz von Berlichingens in Goethes gleichnamigen Stück und der Rechtsauffassung, die er verkörpert. Dabei soll vor allem untersucht werden, ob das Faustrecht, wofür der Ritter mit der eisernen Hand steht, in der betreffenden Epoche noch zeitgemäß war und inwiefern es die Interessen der Gesellschaftsmehrheit repräsentierte. Berücksichtigung findet dabei, was der Autor mit seinem Schauspiel intendierte, und wie er bei seinem Publikum ankommen wollte.
Es erwies sich als schwierig, über die rechtlichen Vorstellungen Berlichingens, diesem „edelsten Deutschen“, zu sprechen ohne die Werte, die er vertritt, zu erwähnen. Deshalb werden auch seine Ideale unter die Lupe genommen, soweit dies die inhaltlichen Aspekte zulassen. Genauso ist eine Analyse der historischen Hintergründe unumgänglich.
Inhalt
Einleitung
1. Verklärung des Faustrechts? Mösers Einfluß
2. Kurze Betrachtung des Fehdewesens
3. Rechtshistorische Quellen. Thematik der Handlung
4. Darstellung der Konfliktparteien
5. Utopische Idealvorstellungen?
6. Geniebegriff gegen staatliche Zentralisierung
7. Positive Aspekte des Götz’schen Verhaltens
8. Berlichingens Untergang: eine notwendige Tragödie
9. Nachwort
10. Literaturverzeichnis