Für neue Kunden:
Für bereits registrierte Kunden:
Hausarbeit, 2010
10 Seiten, Note: 1,4
1. Einleitung
2. Vorgeschichte und Gründung 1980
3. Die ersten Jahre der Partei
4. Etablierung im Bundestag 1983 - 1990
5. Fusion mit Bündnis 90 und Restrukturierung 1990 - 1998
6. Die Grünen in der Bundesregierung 1998 - 2005
7. Oppositionsfraktion im Deutschen Bundestag seit 2005
8. Quellen
„Die Grünen“ feierten dieser Tage das 30. Jubiläum ihres Bestehens. Seit der Gründung im Jahre 1980 durchlief die Partei eine durchwachsene Entwicklung. Die Grünen schafften es, sich von einer Rand- und Oppositionspartei bis hin zur Regierungspartei auf Landes- und Bundesebene zu wandeln. In den ersten Wahlen an denen die Grünen in ihren Anfangsjahren teilnahmen erreichten sie nur wenige Prozentpunkte. Doch schon innerhalb kurzer Zeit und wenigen Jahren schafften die Grünen es mit umweltbezogenen Programmschwerpunkten ein ernst zu nehmender Teil der deutschen Parteienlandschaft zu werden.
Ziel meiner Facharbeit ist es, die junge aber doch spannende und aufregende Geschichte der Partei "Bündnis 90/ Die Grünen" darzustellen und die Entwicklung von der anfänglichen Rand- bis hin zur Regierungspartei näher darzulegen und zu erläutern.
Wer genau sind "Die Grünen" eigentlich und wer steckt hinter dieser Partei? Was waren die Beweggründe für die Entstehung der Partei und welche Personen waren an der Gründung beteiligt? Wieso heißt die Partei „Bündnis 90/Die Grünen“? Welche Rolle spielten die Grünen in den Anfangsjahren ihrer Geschichte und welche Rolle spielen sie heute? Diese Fragen möchte ich klären.
In meiner Arbeit möchte ich zurückblicken in die Jahre vor der Gründung der Grünen und aufzeigen wieso es zu der Gründung kam und was die Menschen damals bewegte eine neue Partei zu gründen. Im Weiteren möchte ich die Entwicklung der Grünen darstellen und politische Herausforderungen und Erfolge der Partei erläutern.
Ferner soll eine Darstellung der Regierungsjahre auf Bundesebene unter Gerhard Schröder und Joschka Fischer Teil dieser Arbeit sein sowie eine Betrachtung der aktuellen Situation der Grünen als Oppositionspartei in der derzeitigen Legislaturperiode.
Während der sozialliberalen Koalition, sowohl unter Willy Brandt (1969-1974) als auch unter Helmut Schmidt (ab 1974), empfanden viele Bürger der Bundesrepublik wichtige Themen politisch und gesellschaftlich vernachlässigt. Mehr und mehr Menschen war es wichtig, dass die Politik verstärkt Fragen der Umwelt-, Friedens-, Menschenrechts-, Frauen-, und nicht zuletzt der Atompolitik beachtet. Obwohl sogar große Teile der Bevölkerung gegen den Bau von Atomkraftwerken waren, konnte keine der damaligen Volksparteien wirklich auf derartige Bedürfnisse der Bürger eingehen. Vermehrt machte sich das Verlangen nach einer Wahlalternative, die konkret die Belange und Interessen dieser Bevölkerungsgruppen beachten würde breit.
In dem Wunsch nach einer politischen Alternative trafen sehr unterschiedliche Gesellschaftsgruppen zusammen. Vertreter der 68er Studentenbewegung sowie Menschen des bürgerlichen Lagers, die sich in Bürgerinitiativen engagierten, sahen sich in dem bestehenden Parteiengefüge nicht ausreichend vertreten. Diese beiden unterschiedlichen Gesellschaftsgruppen fanden unter anderem durch ihr gemeinsames Bestreben gegen die Nutzung von Atomenergie zueinander (vgl. Agci).
Bis zu der eigentlichen Gründung der Grünen gab es keine wirkliche politische Vertretung der Interessen und Anliegen dieser Menschen. Aufgrund dessen beschloss man sich selbst eine Wahlalternative zu schaffen und sich politisch zu engagieren, um konkret seine Anliegen und gesellschaftlichen Bedürfnisse zu verfolgen.
Ab 1977 wurden daraufhin so genannte grüne und bunte Listen gegründet. In diesem Sinne entstanden örtliche Wählergemeinschaften und Wahlbündnisse, z.B. die Wählergemeinschaft "Atomkraft Nein Danke" (vgl. Bündnis 90/ Die Grünen).
Anfangs in Form von kreisbezogenen und regionalen Initiativen bis später hin zu überregionalen und landesweiten Initiativen konnten darauf folgend durch Listenteilnahmen erste Wahlerfolge erzielt werden. Bereits im Oktober 1979 erreichte die Listenbeteiligung "Bremer Grüne Liste" mit 5,1% als erste grüne Partei Mandate in einem Landesparlament (vgl. Bündnis 90/ Die Grünen).
Am 12. Januar 1980 gründete sich schließlich als eine Art Zusammenschluss der alternativen, politischen und sozialen Bewegungen der 1970er Jahre die Partei "Die Grünen" in Karlsruhe.
Die gegründete Partei vereinte das breite Spektrum der grünen und bunten Listenbeteiligungen der Vorjahre unter einem Dach und verstand sich als politische Bewegung auf den Säulen einer „sozialen, ökologischen, basisdemokratischen und gewaltfreien“ Politik (vgl. Kämper).
In der Landtagswahl am 16. März 1980 in Baden-Württemberg erzielten "die Grünen" 5,3% und konnten dadurch den Einzug in einen weiteren Landtag feiern (vgl. Bündnis 90/ Die Grünen).
Auf der folgenden 2. Bundesversammlung der Grünen am 22. März 1980 in Saarbrücken verabschiedete die neu gegründete Partei ihr Grundsatzprogramm und forderte unter anderem die Stilllegung aller Atomkraftwerke sowie die Abrüstung und Abschaffung des Militärblocks NATO (vgl. Bündnis 90/ Die Grünen).
Trotz dieser Themen- und Programmschwerpunkte konnten es die Grünen mit 1,5% der Wählerstimmen bei der Bundestagswahl am 9. Oktober 1980 nicht schaffen über die 5% Hürde zu kommen. Somit blieb den Grünen vorerst eine poltische Mitbestimmung auf Bundesebene verwehrt (vgl. Bündnis 90/ Die Grünen).
Aufgrund des ausgebliebenen Erfolgs bei der Bundestagswahl 1980 ereigneten sich in dem ersten Jahr des Bestehens der Grünen keine großartig nennenswerten Vorkommnisse. Auf der 4. Bundesversammlung im Oktober 1981 in Offenbach verabschiedeten die Grünen ein Friedensmanifest, in dem nochmals eine weitere Nachrüstung abgelehnt wurde. In dieser Zeit engagierte sich die Partei auch an Großdemonstrationen, die den globalen Frieden forderten. Im September 1982 erreichten die Grünen bei der hessischen Landtagswahl einen weiteren Wahlerfolg und erzielten 8% der Wählerstimmen (vgl. Bündnis 90/ Die Grünen).
Kurz darauf im Oktober des gleichen Jahres zerbrach die sozial-liberale Regierung unter Helmut Schmidt (SPD) vorzeitig. Bei der vorgezogenen Bundestagswahl im Jahr 1983 schafften die Grünen schließlich zum ersten Mal mit 5,6% den Einzug in den Bundestag. Die Grünen stellten dabei eine Alternative zu den eingesessenen Parteien im Bundestag dar, da diese alle eine Nachrüstung im Sinne des NATO Doppelbeschlusses unterstützten. Die Grünen hingegen forderten eine friedvolle Abrüstung (vgl. Agci).
Nach dem beachtlichen Erfolg und dem Einzug der Grünen in den Bundestag, war das Bild der Partei in der Öffentlichkeit besonders durch interne Flügelkämpfe geprägt. Innerhalb der Partei bildeten sich zwei verschiedene Lager. Auf der einen Seite befanden sich die so genannten "Fundis", abgeleitet von Fundamentalisten und auf der anderen Seite standen die "Realos", abgeleitet von Realpolitikern.
Die "Fundis" repräsentierten den extrem linken Teil der Partei. Die Fundamentalisten lehnten jegliche Zusammenarbeit mit den anderen etablierten Parteien, wie der SPD oder FDP ab und wollten bedingungs- und kompromisslos ihre Vorstellungen von einer umweltfreundlichen, waffen- und atomfreien Welt umsetzen.
Die "Realos" hingegen standen für den kompromissbereiten Teil der Partei. Die Realpolitiker waren bereit mit den anderen Parteien zu koalieren und zusammen zu arbeiten, um somit soweit wie möglich grüne Politik durchzusetzen.
Durch das unterschiedliche Verständnis, wie die Partei handeln sollte kam es dadurch vermehrt zu internen Konflikten. Nichtsdestotrotz konnten die Grünen auch in den Folgejahren nach ihrem ersten Bundestagseinzug weitere Wahlerfolge feiern.
[...]