Félix Vallotton gehört zu den Künstlern, die ein so differenziertes Gesamtwerk hervorgebracht
haben, dass es unmöglich ist, ihn in eine Schublade der Kunstgeschichte zu verbannen. Sein
„OEuvre umfasst über 1700 Gemälde, etwa 240 druckgrafische Arbeiten, 6 Kleinplastiken sowie
einige Entwürfe für Anzeigen, Vignetten und verschiedene Objekte wie Lampenschirme oder
Spielkarten.“1 Daneben war er als Autor tätig, verfasste Theaterstücke, Romane, Kunstkritiken,
Ausstellungsberichte und Nachrufe.2 Abgesehen von den Strömungen, die ihn während seines
Lebens (1865-1925) umgeben und geprägt haben (Impressionismus, Pointillismus, Symbolismus,
Jugendstil, die „Nabis“, Cloisonnismus, usw.)3, könnte auch die Romantik eine Inspiration für ihn
gewesen sein. Inwiefern er mit dieser Epoche der Kunstgeschichte zu vereinbaren ist, untersucht die
vorliegende Arbeit. Zuerst wird Vallotton als Künstlerpersönlichkeit gefasst, d.h. sein Charakter und
sein vielgestaltiges Werk. Anschließend steht die Frage nach seinem Verhältnis zur Deutschen
Romantik im Fokus der Arbeit. Als Einführung dient hier der Aufsatz „Hodler und die Romantik“
von Werner Busch, wovon ausgehend auch Beziehungen zwischen Vallotton und Hodler angedeutet
werden. Danach wird die Themenfrage konkretisiert: Wie stemmt sich Vallotton gegen die
Romantik und was hat sein Werk mit der Romantischen Kunst gemeinsam, welche Ansätze,
Themen und Motive? Um die aufgezeigten Theorien zu verdeutlichen, folgt ein direkter
Bildvergleich des Lausanners mit Caspar David Friedrich – dem Inbegriff des deutschen,
Romantischen Künstlers.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Félix Vallotton und die Romantik?
- 1. Vallotton - Ein Künstler mit differenziertem Œuvre
- 1.1 Eigenwilliger Charakter
- 1.2 Druckgraphisches Werk
- 1.3 Malerei
- 2. Vallottons Verhältnis zur Deutschen Romantik
- 2.1 Einführung mit Hilfe Werner Buschs Aufsatz „Hodler und die Romantik“
- 2.2 Widersprüche: Abwehrhaltung - Gemeinsame Ansätze, Themen und Motive
- 2.3 Vallotton und C.D. Friedrich im direkten Bildvergleich: Idylle, Sehnsucht, Rückenfigur
- 2.3.1 Landschaften
- 2.3.2 „Hautes Alpes, glaciers et pics neigeux“(1919) – „Das Eismeer“(1823/24)
- 2.3.3 „Le beau soir“(1892) – „Abendlandschaft mit zwei Männern“(1830-35)
- 2.3.4 „Marée montante, Houlgate“ (1913) – „Der Wanderer über dem Nebelmeer“(1818)
- „Der Mönch am Meer“(1809/10)
- III. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, inwieweit der Künstler Félix Vallotton mit der Romantik der Kunstgeschichte zu vereinbaren ist. Zuerst wird Vallotton als Künstlerpersönlichkeit vorgestellt, wobei sein vielgestaltiges Werk und sein Charakter beleuchtet werden. Im Anschluss erfolgt eine Untersuchung seines Verhältnisses zur Deutschen Romantik, wobei der Aufsatz „Hodler und die Romantik“ von Werner Busch als Ausgangspunkt dient. Im Rahmen dieser Untersuchung werden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Vallotton und der Romantischen Kunst herausgearbeitet.
- Charakter und Werk von Félix Vallotton
- Vallottons Verhältnis zur Deutschen Romantik
- Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Vallotton und der Romantischen Kunst
- Bildvergleich zwischen Vallotton und Caspar David Friedrich
- Analyse von Motiven, Themen und Ansätzen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt den Leser in die Thematik ein und stellt die Fragestellung der Arbeit dar. Der erste Teil der Arbeit widmet sich Vallotton als Künstlerpersönlichkeit, wobei seine Lebensumstände und seine künstlerische Entwicklung in den Vordergrund gestellt werden. Im zweiten Teil werden die Beziehungen Vallottons zur Deutschen Romantik untersucht, wobei der Aufsatz „Hodler und die Romantik“ von Werner Busch als Ausgangspunkt dient. Die Arbeit endet mit einem Schluss, der die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit zusammenfasst.
Schlüsselwörter
Félix Vallotton, Romantik, Caspar David Friedrich, Druckgrafik, Malerei, Symbolismus, „Nabis“, Jugendstil, Œuvre, Künstlerpersönlichkeit, Bildvergleich, Themen und Motive.
- Arbeit zitieren
- Jacqueline Koller (Autor:in), 2009, Félix Vallotton und die Romantik?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/162974