Mit der Einführung der Energieeinsparverordnung (EnEV) stellen sich für Ingenieure
und Architekten neue Anforderungen hinsichtlich der planerischen Gestaltung eines
Gebäudes. Bauphysikalische und anlagentechnische Kriterien rücken näher zusammen,
so dass eine ganzheitliche Planung eines Gebäudes unabkömmlich ist. Die
EnEV berücksichtigt die gewachsenen wissenschaftlichen und technischen Entwicklungen
und folgt den gestiegenen Qualitätsforderungen bezüglich der Wärmebrückenthematik,
Luftdichtheit, Wärmeschutz und Anlagentechnik von Gebäuden und
spiegelt in ihren Vorschriften den Stand der Technik wieder.
Die energetischen Eigenschaften eines Gebäudes, die aus den Berechnungsvorschriften
der EnEV resultieren, sind zukünftig in einem Energieausweis festzuhalten.
Dieser dient als Nachweis der energetischen Gebäudekennwerte und ist bei Eigentumswechsel
ein wichtiges Dokument für Käufer und Verkäufer.
Einem erhöhten Planungs- und Kostenaufwand stehen, bei konsequenter Einhaltung
der EnEV-Vorschriften, erhebliche Einsparpotentiale wie geringerer Energieverbrauch
und Vermeidung von Bauschäden gegenüber. Zusätzlich erhöhen sich
Qualität der Gebäudesubstanz und Wohnkomfort.
Um die Einhaltung der Projektiervorschriften der Energieeinsparverordnung an einem
fertig gestellten Gebäude messtechnisch nachzuweisen, werden nachfolgend Meßmethoden
und Messverfahren genannt und beschrieben. Diese Verfahren sollen eine
möglichst genaue Bestimmung des Gebäude-Ist-Zustandes hinsichtlich der genannten
Qualitätsforderungen liefern, um somit nicht nur die Anwendung der Projektiervorschriften
der EnEV bei Gebäudeneubauten zu kontrollieren, sondern auch bei
Bedarf eine zielgerichtete Sanierung von Altbauten gemäß EnEV zu ermöglichen.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- 1. Einleitung
- 2. Stand der Technik - Die Energieeinsparverordnung (EnEV)
- 2.1 Entstehung der Energieeinsparverordnung
- 2.2 Ziel der Energieeinsparverordnung
- 2.3 Inhalte der Energieeinsparverordnung
- 3. Messmethoden zum Nachweis der Vorschriften der EnEV
- 3.1 Bestimmung des Wärmedurchgangskoeffizienten von Bauteilen
- 3.1.1 Wärmetechnische Grundlagen
- 3.1.2 Messmethoden zur Bestimmung des Wärmedurchgangskoeffizienten
- 3.1.2.1 Bestimmung des U-Wertes über die Dichte
- 3.1.2.2 Bestimmung des U-Wertes über den Wärmedurchlasswiderstand
- 3.1.2.3 Auswertung der Messergebnisse
- 3.2 Untersuchung der Luftdichtheit eines Gebäudes
- 3.2.1 Luftdichtheitsmessung mit dem Blower-Door-Verfahren
- 3.2.2 Verfahren zur Darstellung der Leckagen
- 3.2.3 Checkliste zur Messdurchführung
- 3.3 Untersuchung von Gebäuden auf Wärmebrücken
- 3.3.1 Wärmebrücken und deren Auswirkungen
- 3.3.2 Grundlagen der Gebäudethermographie
- 3.3.3 Durchführung der Gebäudethermographie
- 3.3.4 Auswertung der Thermographiebilder
- 3.4 Bestimmung der Materialfeuchte von Bauteilen vor Ort
- 3.4.1 Feuchteeintritt
- 3.4.2 Feuchteschäden
- 3.4.3 Messverfahren zur Bestimmung der Materialfeuchte
- 3.4.4 Auswertung der Messergebnisse
- 4. Durchführung einer Blower-Door-Messung
- 4.1 Messvorbereitung
- 4.2 Messdurchführung
- 4.3 Auswertung der Daten der Mehr-Punkt-Messung
- 5. Zusammenfassung und Schlussfolgerungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die Arbeit befasst sich mit der messtechnischen Überprüfung der Projektierungsvorschriften der Energieeinsparverordnung (EnEV) in fertiggestellten Gebäuden. Das Hauptziel ist die Bereitstellung von Methoden und Verfahren zur präzisen Bestimmung des Ist-Zustands eines Gebäudes hinsichtlich der in der EnEV festgehaltenen Qualitätsanforderungen. Damit soll nicht nur die Kontrolle der Anwendung der Vorschriften bei Neubauten ermöglicht werden, sondern auch eine gezielte Sanierung von Altbauten gemäß EnEV.
- Messmethoden zum Nachweis der Einhaltung der EnEV-Vorschriften
- Bestimmung des Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert) von Bauteilen
- Untersuchung der Luftdichtheit eines Gebäudes mittels Blower-Door-Verfahren
- Wärmebrücken-Analyse mithilfe der Gebäudethermographie
- Bestimmung der Materialfeuchte von Bauteilen
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
- Kapitel 1: Einleitung
- Kapitel 2: Stand der Technik - Die Energieeinsparverordnung (EnEV)
- Kapitel 3: Messmethoden zum Nachweis der Vorschriften der EnEV
- Kapitel 4: Durchführung einer Blower-Door-Messung
Die Einleitung beschreibt die Bedeutung der EnEV für die Planung und Ausführung von Gebäuden und die Notwendigkeit einer messtechnischen Überprüfung der Einhaltung der Vorschriften.
Dieses Kapitel beleuchtet die Entstehung und die Ziele der Energieeinsparverordnung (EnEV) und erläutert die wichtigsten Inhalte und Vorschriften.
Kapitel 3 beschreibt verschiedene Messmethoden, die zur Überprüfung der Einhaltung der EnEV-Vorschriften eingesetzt werden können. Hier werden die Bestimmung des Wärmedurchgangskoeffizienten, die Luftdichtheitsmessung, die Wärmebrücken-Analyse und die Materialfeuchtebestimmung detailliert behandelt.
Dieses Kapitel befasst sich mit der praktischen Durchführung einer Blower-Door-Messung zur Ermittlung der Luftdichtheit eines Gebäudes. Es werden die Messvorbereitung, die Messdurchführung und die Auswertung der Messergebnisse beschrieben.
Schlüsselwörter (Keywords)
Energieeinsparverordnung, EnEV, Messmethoden, Gebäudetechnik, Wärmedurchgangskoeffizient, U-Wert, Luftdichtheit, Blower-Door-Verfahren, Wärmebrücken, Gebäudethermographie, Materialfeuchte, Sanierung, Altbauten, Neubauten.
- Quote paper
- Toralf Vehrling (Author), 2002, Messmethoden zum Nachweis der Projektierungsvorschriften der Energieeinsparverordnung - EnEV, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/16248