In dieser Arbeit wird das Wirken der Frühwarnsysteme und Frühen Hilfen im Kontext des Kinderschutzes problematisiert. Dies geschieht mit Hinblick auf die Frage, inwiefern diese Angebote den Kinderschutz stärken können, selbst gestärkt werden müssen und welche Rolle sie im Gesamtkontext spielen. Dieser zusammenfassenden Fragestellung in Bezug zur präventiven Arbeit wird zunächst durch die Klärung der Rechtsgrundlage und der Begriffsdefinition nachgegangen. Die Rechtsgrundlage wird der Begriffserläuterung vorangestellt, da diese einen kleinen Einblick in übergeordnete Gesetzeslage des Kinderschutzes gibt, um daraufhin die Frühen Hilfen darin einzubetten. Die Begriffserläuterung, angelehnt an das Nationale Zentrum Früher Hilfen (NZFH), umfasst ebenfalls das Vorgehen und seine Instrumente sowie die Ziele der Frühen Hilfen und Frühwarnsystemen. In diesem Zuge wird unterstützend dazu ein Schaubild der Empfänger*innen und der Mitwirkenden in der Durchführung kreiert und diese an der Darstellung beschrieben. Um diese in der Praxis zu beobachten, werden Beispielangebote herangezogen. Die sozialen Frühwarnsysteme bzw. Frühen Hilfen „Babylotse“ in Geburtskliniken, das Praxismodell „Netzwerk für Eltern“ und die Arbeit der sogenannten Familienhebammen werden ebenfalls beispielhaft in die Analyse von Potenzialen und Herausforderungen aufgenommen und gerade aufgrund ihrer verschiedenen Strukturen reflektiert. An diesem Punkt wird die Arbeit der Frühwarnsysteme und Frühen Hilfen kritisch beleuchtet, hier besonders unter den Schwerpunkten des Generalverdachts, der Kontaktaufnahme von beiden Elternteilen in Bezug auf den Zugang und Verlauf sowie die Freiwilligkeit der Angebote. Über diese drei Schwerpunkte hinaus werden Chancen und Risiken im Hinblick auf die Frage, welche Rolle die Frühwarnsysteme und Frühen Hilfen in der Kinderschutzarbeit spielen, verglichen und eingeordnet und weitere Herausforderungen ausgewertet. Im Laufe der Betrachtung der unterschiedlichen Problematisierungsbereiche,
Praxisbeispiele und Ziele der Frühen Hilfen und Frühwarnsysteme kann reflektiert werden, wie und ob „ausreichend“ in der Prävention gehandelt wird. Nach dieser Gegenüberstellung werden passende Entwicklungshypothesen aufgstellt, welche die Fragestellung nach dem kritisch beäugten Handeln im Kinderschutz noch einmal abschließend fokussiert.
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- Alexandra Drinhaus (Author), 2022, Frühwarnsysteme und Frühe Hilfen - Hoffnung im Kinderschutz?, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1607495