In meiner Hausarbeit im Rahmen der Vorlesung „Einführung in die Ethik“ beschäftige ich mich mit der Moralphilosophie des Thomas von Aquin, sowie in Teilen mit der aristotelischen Tugendlehre, welche Thomas aus christlicher Sicht interpretiert. In weiten Teilen übernimmt Thomas das aristotelische Gedankenmodell, an den entscheidenden Punkten jedoch setzt sich eine christliche Sichtweise durch, welche die Unterschiede zwischen den Ausführungen der beiden Philosophen erklärt. Das menschliche Handeln ist auf ein bestimmtes Endziel hin ausgerichtet, in diesem Punkt stimmen die beiden überein, wobei die Definition dieses Endziels und wie bzw. wodurch es erreicht werden kann, je nach Sicht sich deutlich unterscheiden. Aus thomistischer Sicht ist die Glückseligkeit als Ziel nicht im diesseitigen Leben, sondern im jenseitigen, in Gott zu finden, für Aristoteles gelten auch diesseitige Aspekte. Der Tugendbegriff hat von der Antike bis ins Mittelalter einen Wandel vollzogen, vor allem christliche Aspekte sind hinzugetreten. Zwar übernimmt Thomas einige Begriffe der aristotelischen Tugendlehre, doch versucht er diese mit theologischen Begriffen und Ansichten in Einklang zu bringen. Diese Veränderungen der Auslegung werde ich versuchen aufzuzeigen. Als Abschluss der Hausarbeit werde ich selbst Stellung zu dem Thema beziehen und sowohl thomistische, als auch aristotelische Standpunkte einer Kritik unterziehen, auch unter Berücksichtigung der heutigen Zeit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Tugendbegriff
- Die aristotelische Tugendlehre
- Sittliches Handeln nach Thomas von Aquin
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit beschäftigt sich mit der Moralphilosophie des Thomas von Aquin, wobei auch die aristotelische Tugendlehre in ihrer christlichen Interpretation durch Thomas beleuchtet wird. Der Fokus liegt auf der Analyse der Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den beiden Philosophen, insbesondere in Bezug auf die Definition des menschlichen Lebensziels und die Bedeutung von Tugendhaftigkeit. Die Arbeit beleuchtet, wie die christliche Sichtweise die aristotelische Denkweise beeinflusst und wie sich die Auslegung des Tugendbegriffs im Laufe der Zeit gewandelt hat.
- Analyse der Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen der aristotelischen und thomistischen Philosophie
- Untersuchung der Definition des menschlichen Lebensziels bei Aristoteles und Thomas von Aquin
- Bedeutung des Tugendbegriffs in der Antike und im Mittelalter
- Einfluss der christlichen Sichtweise auf die aristotelische Tugendlehre
- Kritik an den thomistischen und aristotelischen Standpunkten im Kontext der heutigen Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Diese Einleitung stellt die Thematik der Hausarbeit vor, die sich mit der Moralphilosophie des Thomas von Aquin und der aristotelischen Tugendlehre in ihrer christlichen Interpretation befasst. Sie hebt die Unterschiede zwischen den beiden Philosophen hinsichtlich der Definition des Lebensziels und der Auslegung von Tugendhaftigkeit hervor. Die Einleitung legt den Fokus auf die Analyse der christlichen Sichtweise, die die aristotelischen Gedanken beeinflusst.
Der Tugendbegriff
Dieses Kapitel beleuchtet die Entwicklung des Tugendbegriffs von der Antike bis in die heutige Zeit. Es zeigt, wie sich das Verständnis von Tugendhaftigkeit gewandelt hat und wie verschiedene Philosophische Schulen, wie der Hedonismus, das Konzept der Tugend auslegen. Der Fokus liegt auf der Rolle des Ziels des menschlichen Lebens und wie verschiedene Ausrichtungen die Definition der Tugend beeinflussen.
Die aristotelische Tugendlehre
Dieses Kapitel widmet sich der aristotelischen Tugendlehre und stellt die Nikomachische Ethik als Grundlage für das Verständnis des Lebensziels und der Tugendhaftigkeit vor. Es werden die vier Kardinaltugenden (Weisheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit, Mäßigung) und die Bedeutung von tugendhaftem Verhalten im Sinne der Vervollkommnung des menschlichen Lebens hervorgehoben.
Sittliches Handeln nach Thomas von Aquin
In diesem Kapitel wird die Verbindung der aristotelischen Tugendlehre mit der christlichen Moralphilosophie des Augustinus durch Thomas von Aquin erörtert. Das Kapitel hebt die Bedeutung des sittlichen Lebens im thomistischen Gedankensystem hervor und zeigt auf, wie sich das Lebensziel durch die christliche Perspektive verändert. Die drei christlichen Tugenden Glaube, Liebe und Hoffnung werden als Grundlage für ein tugendhaftes Leben dargestellt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter der Hausarbeit sind: Moralphilosophie, Thomas von Aquin, Aristoteles, Tugendlehre, Glückseligkeit, Eudaimonia, Sittlichkeit, Kardinaltugenden, christliche Tugenden, Lebensziel, Handlungsorientierung, gottgefälliges Leben.
- Quote paper
- Patrick El Haouzi (Author), 2010, Die Ethik des Thomas von Aquin , Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/160723