Einleitung:
Bevor ich auf mein eigentliches Thema eingehe, ist es notwendig, die Methoden der
pränatalen Diagnostik kurz vorzustellen, sowie darauf einzugehen, nach welchen Grundsätzen
beraten wird und welche rechtlichen Aspekte von Bedeutung sind.
Methoden der pränatalen Diagnostik
Jede schwangere Frau in Deutschland muss sich heute in der ärztlichen Geburtsvorsorge mit einem breiten
Spektrum von pränatalen Untersuchungsmethoden auseinander setzen, die neben der Kontrolle des allgemeinen
Schwangerschaftsverlaufs auch die gezielte Suche nach Fehlbildungen des Fötus beinhalten.1
Folgende Methoden werden im Rahmen der Pränataldiagnostik häufig angewandt:
Nichtinvasive Methoden:
Ultraschall:
Erkennen von morphologischen Fehlentwicklungen (z.B. Anencephalie = Fehlen des
kindlichen Großhirns).
Die Darstellungsmöglichkeiten des Ultraschalls wurden in den letzten Jahren verbessert,
was dazu führte, dass eine verdickte Nackenfalte beim Fötus immer häufiger als Indikator
für eine Chromosomenanomalie Bedeutung erhält.
Triple-Test (auch Alpha-Feto-Protein-Test genannt):
Der schwangeren Frau wird zwischen der 16. und 18. Schwangerschaftswoche Blut
abgenommen. Dann wird das Verhältnis der Konzentration von 3 Stoffen zueinander
untersucht, und zwar von Alpha-Feto-Protein, einem Eiweiß, das der Fötus ausscheidet und
das über das Fruchtwasser ins Blut der Mutter gelangt, und von den Hormonen humanes
Choriongonadotropin und Östriol.
Der Test lässt eine statistische Wahrscheinlichkeitsaussage zu bezüglich des Risikos für
Down-Syndrom und andere Chromosomenanomalien, sowie für Neuralrohrdefekte.
Allerdings besteht nur eine „Zuverlässigkeit von 60-65%“2.
Als nichtinvasive Methode wird dieser Test immer mehr zur Routineuntersuchung und
ermöglicht die Ausdehnung des Angebots der pränatalen Diagnostik auch auf Schwangere
ohne spezielle Indikation (s.u.), da nicht abgewogen werden muss zwischen einem Risiko
durch die Untersuchung und der Wahrscheinlichkeit eines positiven Befunds. (vgl. BZgA
Forum 1/2-2000).
1 (BZgA Forum 1/2-2000; 22)
2 (Ebenda; 54)
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Methoden der pränatalen Diagnostik
- Nichtinvasive Methoden
- Ultraschall
- Triple-Test (auch Alpha-Feto-Protein-Test genannt)
- Invasive Methoden
- Amniozentese
- Nichtinvasive Methoden
- Beratung zur pränatalen Diagnostik
- Rechtliche Aspekte
- Einflussfaktoren, die auf die einzelne Frau bei Entscheidungsprozessen im Rahmen der pränatalen Diagnostik einwirken
- Faktoren auf der Seite der schwangeren Frau
- Schwangerschaftsverlauf und eventuelle Wechselwirkungen zwischen pränataler Diagnostik und Schwangerschaftserleben
- Die Angst vor einem behinderten Kind
- Bedeutung der Mikroumwelt für die Angst vor einem behinderten Kind und für die Teilnahme an der Amniozentese
- Bedeutung der Makroumwelt für die Angst vor einem behinderten Kind und für die Teilnahme an der Amniozentese
- Faktoren auf der Seite der schwangeren Frau
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Bedeutung der pränatalen Diagnostik für schwangere Frauen. Sie analysiert die verschiedenen Methoden der pränatalen Diagnostik, die Beratungspraxis, die rechtlichen Rahmenbedingungen und die Einflussfaktoren, die bei der Entscheidung für oder gegen eine pränatale Untersuchung eine Rolle spielen.
- Methoden der pränatalen Diagnostik: Nichtinvasive und invasive Methoden
- Einflussfaktoren auf die Entscheidungsfindung: Schwangerschaftsverlauf, Angst vor einem behinderten Kind, Mikroumwelt und Makroumwelt
- Rechtliche Rahmenbedingungen der pränatalen Diagnostik
- Beratungspraxis: Information und Unterstützung für Schwangere
- Soziale und ethische Aspekte der pränatalen Diagnostik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der pränatalen Diagnostik ein und stellt die Methoden, die Beratungspraxis sowie die rechtlichen Aspekte dar. Im Anschluss werden die verschiedenen Methoden der pränatalen Diagnostik detailliert erläutert, sowohl nichtinvasive wie auch invasive Verfahren. Es wird auf die jeweilige Funktionsweise, die Indikationen und die Risiken der einzelnen Methoden eingegangen.
In einem weiteren Schritt werden Einflussfaktoren beleuchtet, die bei der Entscheidungsfindung für oder gegen eine pränatale Untersuchung relevant sind. Dazu gehören Faktoren auf Seiten der schwangeren Frau, wie der Schwangerschaftsverlauf und die Angst vor einem behinderten Kind. Des Weiteren werden die Bedeutung der Mikroumwelt und der Makroumwelt auf die Entscheidungsfindung untersucht.
Schlüsselwörter
Pränatale Diagnostik, Schwangerschaftsvorsorge, Ultraschall, Triple-Test, Amniozentese, Chromosomenanomalien, Fehlbildungen, Angstindikation, Entscheidungsfindung, Einflussfaktoren, Mikroumwelt, Makroumwelt, Ethik, Recht.
- Quote paper
- Christiane Böckelmann (Author), 2003, Welche Bedeutung hat das Angebot der pränatalen Diagnostik für die Schwangere, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/16067