[...] Nach der folgenden Einführung in den Bedeutungswandel werde ich die Voraussetzungen für diese Wandel aufzeigen und anschließend einen Einblick in die Ursachen dessen geben.
Abschließend möchte ich den Verlauf von Bedeutungswandel anhand der Begriffe Arbeit und billig aufzeigen.
Gegenstände, Gefühle, Vorgänge – alles Erdenkliche kann mit sprachlichen Mitteln beschrieben und bezeichnet werden. Man versieht die zu bezeichnenden Dinge mit Namen bzw. Worten. Steht man vor einem neuen Gegenstand, beispielsweise einer neuen technischen Errungenschaft, muss auch dieser mit einem sprachlichen Ausdruck benannt werden können Da Worte jedoch nicht direkt-kausal miteinander verbunden sind, also sprachliches Zeichen und Gegenstand in der außersprachlichen Wirklichkeit nicht zwingend zusammengehören, können sie mehrere Bedeutungen tragen (z.B. Bank als Geldinstitut und als Sitzgelegenheit), aber auch neue Verwendungsweisen übernehmen1 (z.B. bedeutete geil bis vor ca. 30 Jahren ausschließlich „sexuell erregt“, während es heute etwa als Synonym zu „super“ etabliert ist). Dass keine direkte Verbindung besteht, ist leicht zu erkennen an den unterschiedlichen Bezeichnungen in verschiedenen Sprachen. Apfel im Deutschen und apple im Englischen gehen zwar auf einen gemeinsamen Ursprung zurück, zu pommes im Französischen hingegen kann auf den ersten Blick keine Gemeinsamkeit erkannt werden und doch bezeichnet jedes dieser Wörter dieselbe Frucht.
Wird nun etwas Neues entdeckt oder erfunden, muss dieses wie oben bereits erwähnt mit einem Wort versehen werden. Aber wozu nächtelanges Kopfzerbrechen bei der Suche nach einer willkürlichen Wortneuschöpfung? Einfacher ist es, eine Parallele zu bereits Existierendem zu ziehen. Das Wort mouse bzw. im Deutschen neben der englischen Bezeichnung auch Maus, hat sich im modernen Sprachgebrauch als Computerhardware
zur Steuerung am Bildschirm etabliert. Aufgrund der äußerlichen Eigenschaften, welche Ähnlichkeit zu dem kleinen Nagetier aufweisen, wählte man die metaphorische Ebene, um dem Computerzubehör einen Namen zu geben. Wie aber vollzieht sich ein Wandel der Bedeutung eines Wortes?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Voraussetzung für den Bedeutungswandel
- Ursachen des Bedeutungswandels
- Bedeutungswandelarten
- Der Bedeutungswandel der Begriffe Arbeit und billig
- Der Bedeutungswandel des Begriffs Arbeit
- Der Bedeutungswandel des Begriffs billig
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Bedeutungswandel von Wörtern, ein faszinierendes Gebiet der historischen Semantik. Sie beleuchtet die Voraussetzungen und Ursachen für solche Veränderungen und illustriert diese anhand konkreter Beispiele.
- Voraussetzungen für den Bedeutungswandel von Wörtern
- Ursachen des Bedeutungswandels, z.B. technologische Entwicklungen und gesellschaftliche Veränderungen
- Arten des Bedeutungswandels (z.B. Bedeutungsverengung, Bedeutungserweiterung)
- Der Bedeutungswandel spezifischer Wörter (Arbeit und billig) als Fallbeispiele
- Der Einfluss von Jugendsprache und Modeerscheinungen auf den Sprachwandel
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Bedeutungswandels ein und beschreibt das Interesse des Autors an diesem Thema, das durch ein Seminarreferat geweckt wurde. Es wird die Struktur der Arbeit umrissen, die sich mit den Voraussetzungen und Ursachen des Bedeutungswandels auseinandersetzt und diesen anhand der Wörter "Arbeit" und "billig" exemplarisch analysiert.
Voraussetzung für den Bedeutungswandel: Dieses Kapitel betont die Wandelbarkeit von Sprache als Grundlage des Bedeutungswandels. Es wird herausgestellt, dass kein direkt-kausales Verhältnis zwischen Wort und Bedeutung besteht und dass vergangene kommunikative Handlungen die gegenwärtige Bedeutung beeinflussen. Der Einfluss von Jugendsprache und deren Experimentierfreudigkeit mit Sprache auf den Wandel wird ebenfalls diskutiert, sowie die Rolle von Sprachbeobachtung, Sprachbewusstsein und Weltwissen.
Ursachen des Bedeutungswandels: Hier werden die Ursachen für den Bedeutungswandel untersucht, wobei die Veränderung der außersprachlichen Wirklichkeit als zentraler Aspekt hervorgehoben wird. Beispiele wie die Übernahme des englischen Wortes "chatten" ins Deutsche, der Einfluss von Modeerscheinungen (z.B. der französischen Sprache im 17. Jahrhundert) und die Verwendung beschönigender Ausdrücke (z.B. "Senior" anstelle von "Greis") veranschaulichen die komplexen Prozesse. Der Einfluss technischer Entwicklungen (z.B. Bleistift) und die Bedeutungstransfer (z.B. Strohhalm) werden ebenfalls analysiert. Die Rolle der Jugendsprache als Entstehungsort neuer Bedeutungen wird erneut thematisiert.
Bedeutungswandelarten: Dieses Kapitel befasst sich mit verschiedenen Arten des Bedeutungswandels, wobei das Fehlen eines bewussten, intentionalen Eingreifens hervorgehoben wird. Die meist unbewussten und kausalen Prozesse des Wandels werden beschrieben. Das Beispiel des gescheiterten Versuchs, ein Gegenstück zu "satt" zu etablieren (Wettbewerb um "sitt"), veranschaulicht die Schwierigkeiten, den Sprachgebrauch gezielt zu beeinflussen. Es werden dann Bedeutungsverengung (Spezialisierung, Beispiel: Hochzeit) und Bedeutungserweiterung (Generalisierung, Beispiel: frouwe) als zwei zentrale Typen des Bedeutungswandels definiert und erklärt.
Schlüsselwörter
Bedeutungswandel, historische Semantik, Sprachwandel, Jugendsprache, Bedeutungsverengung, Bedeutungserweiterung, semantische Prozesse, Arbeit, billig.
Häufig gestellte Fragen zum Dokument "Bedeutungswandel von Wörtern"
Was ist der Gegenstand des Dokuments?
Das Dokument untersucht den Bedeutungswandel von Wörtern, ein Thema der historischen Semantik. Es analysiert die Voraussetzungen und Ursachen für solche Veränderungen und veranschaulicht diese anhand konkreter Beispiele, insbesondere der Wörter "Arbeit" und "billig".
Welche Kapitel umfasst das Dokument?
Das Dokument gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Voraussetzungen für den Bedeutungswandel, Ursachen des Bedeutungswandels, Bedeutungswandelarten, Der Bedeutungswandel der Begriffe Arbeit und billig (mit Unterkapiteln zu jedem Begriff), und Fazit. Es enthält außerdem ein Inhaltsverzeichnis, eine Zielsetzung mit Themenschwerpunkten, Zusammenfassungen der Kapitel und Schlüsselwörter.
Welche Voraussetzungen für den Bedeutungswandel werden genannt?
Das Dokument betont die Wandelbarkeit von Sprache als Grundlage. Es hebt hervor, dass kein direktes Verhältnis zwischen Wort und Bedeutung besteht und vergangene Kommunikation die heutige Bedeutung beeinflusst. Der Einfluss von Jugendsprache, Sprachbeobachtung, Sprachbewusstsein und Weltwissen wird ebenfalls diskutiert.
Welche Ursachen für den Bedeutungswandel werden behandelt?
Als zentrale Ursache wird die Veränderung der außersprachlichen Wirklichkeit genannt. Weitere Ursachen sind technologische Entwicklungen, gesellschaftliche Veränderungen, der Einfluss von Modeerscheinungen (z.B. die französische Sprache im 17. Jahrhundert), die Verwendung beschönigender Ausdrücke und die Übernahme von Wörtern aus anderen Sprachen (z.B. "chatten"). Die Rolle der Jugendsprache als Entstehungsort neuer Bedeutungen wird ebenfalls hervorgehoben.
Welche Arten des Bedeutungswandels werden unterschieden?
Das Dokument beschreibt den Bedeutungswandel als meist unbewusste und kausale Prozesse. Als zentrale Arten werden Bedeutungsverengung (Spezialisierung) und Bedeutungserweiterung (Generalisierung) definiert und anhand von Beispielen erklärt (Hochzeit für Bedeutungsverengung und frouwe für Bedeutungserweiterung).
Welche konkreten Beispiele für den Bedeutungswandel werden analysiert?
Das Dokument analysiert detailliert den Bedeutungswandel der Wörter "Arbeit" und "billig". Weitere Beispiele umfassen "chatten", "Senior" (im Vergleich zu "Greis"), "Bleistift" und "Strohhalm".
Welche Rolle spielt die Jugendsprache?
Die Jugendsprache spielt eine bedeutende Rolle im Bedeutungswandel. Sie wird als Ort der Entstehung neuer Bedeutungen und als Beispiel für Experimentierfreude mit Sprache hervorgehoben.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren das Thema?
Schlüsselwörter sind: Bedeutungswandel, historische Semantik, Sprachwandel, Jugendsprache, Bedeutungsverengung, Bedeutungserweiterung, semantische Prozesse, Arbeit, billig.
Was ist das Ziel des Dokuments?
Das Dokument zielt darauf ab, den Bedeutungswandel von Wörtern zu untersuchen, die Voraussetzungen und Ursachen zu beleuchten und dies anhand konkreter Beispiele zu veranschaulichen.
Wo finde ich weitere Informationen zum Thema?
Das Dokument selbst gibt keine weiterführenden Literaturhinweise, aber es bietet eine gute Grundlage für weitere Recherchen zu den genannten Schlüsselwörtern und Themen.
- Quote paper
- Annika Berressem (Author), 2010, Bedeutungswandel: Voraussetzungen, Ursachen und Verlauf, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/159834