Beschäftigt man sich mit der Kultur und der Literatur der fruühen Neuzeit, so richtet man den Fokus grob gesagt auf eine zeitliche Epoche, die den Übergang vom Spätmittelalter zur Neuzeit markiert, also einen Zeitraum der ungefähr mit dem auslaufenden 14. Jahrhundert beginnt. Einzelne Abschnitte innerhalb der Epoche der Frühen Neuzeit stellen die Renaissance, der Humanismus, die Reformation sowie der Barock dar. Die Frühe Neuzeit als eine Epoche zwischen dem 15. und 18. Jh. zu betrachten, ist natürlich einerseits sehr ungenau, jedoch ist es andererseits auf diese Weise möglich, sämtliche Strömungen und Epochen dieser Zeit auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Es ist eine Zeit, die in erster Linie von großen gesellschaftlichen, politischen und religiösen Umwälzungen betroffen war, und die den einzelnen Menschen aus seiner bisherigen Unmündigkeit mehr und mehr befreite und ihm individuelle Verantwortung übertrug. Timon Kaleyta.
Inhaltsverzeichnis
- Konfessionelle Programme und philosophische und politische Konzepte in der Dramenliteratur der frühen Neuzeit
- Die Anfänge des Dramas in der frühen Neuzeit
- Der Prosadialog
- Das Fastnachtsspiel
- Die Entwicklung des Dramas im 16. Jahrhundert
- Burkhard Waldis und „De parabell vam vorlorn Szohn“
- Paul Rebhun und „Ein Geistlich spil von der gotfürchtigen und Keuschen Frawen Susannen“
- Das Schuldrama
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Dramenliteratur der frühen Neuzeit und untersucht, wie konfessionelle Programme und philosophische sowie politische Konzepte in diese Werke Eingang fanden. Sie beleuchtet die Entstehung und Entwicklung des Dramas in dieser Epoche und analysiert die wichtigsten dramatischen Gattungen, wie den Prosadialog, das Fastnachtsspiel, das Schuldrama und die ersten deutschsprachigen Dramen mit echter Akteinteilung.
- Die Rolle der Reformation für die Entwicklung des Dramas
- Die Verbindung von religiösen, philosophischen und politischen Konzepten in der Dramenliteratur
- Die Bedeutung des Prosadialogs als Medium für die Verbreitung reformatorischer Ideen
- Die Entwicklung der ersten deutschsprachigen Dramen und ihre Bedeutung für die Bildung und den kulturellen Austausch
- Die Rolle der Mitleidsästhetik im Drama und ihre Bedeutung für die Gestaltung von Moral und Gesellschaft.
Zusammenfassung der Kapitel
Der erste Teil der Arbeit beleuchtet die Anfänge des Dramas in der frühen Neuzeit und widmet sich insbesondere dem Prosadialog, der sich als wichtiges Medium für die Verbreitung reformatorischer Ideen etablierte. Dieser Teil analysiert die Relevanz des Prosadialogs für die Auseinandersetzung mit der katholischen Kirche und zeigt die unterschiedlichen Positionen von Lutheranern und ihren Gegnern auf. Des Weiteren werden die wichtigsten Vertreter des Prosadialogs, wie Hans Sachs, Ulrich von Hutten und Willibald Pirckheimer, vorgestellt. Der zweite Teil widmet sich dem Fastnachtsspiel, das als beliebte Unterhaltungsform der frühen Neuzeit entstand und als Ventil für gesellschaftliche Kritik diente. Hier wird die Entwicklung des Fastnachtsspiels von seinen Anfängen bis zu seiner Weiterentwicklung durch Hans Sachs beleuchtet. Besonders deutlich werden die Unterschiede zwischen dem Reihenspiel und dem Spiel mit gespielten Schwänken dargestellt. Der dritte Teil fokussiert sich auf die Entwicklung des Dramas im 16. Jahrhundert. Anhand von Burkhard Waldis' „De parabell vam vorlorn Szohn“ und Paul Rebhuns „Ein Geistlich spil von der gotfürchtigen und Keuschen Frawen Susannen“ werden die ersten deutschsprachigen Dramen mit echter Akteinteilung vorgestellt. Dieser Teil beleuchtet die Beweggründe der Autoren, die Bibel und ihre Inhalte einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Außerdem werden die ersten Ansätze eines klassizistischen Dramas und die Bedeutung des „sola fidae“-Gedanken für die dramatische Gestaltung erörtert. Abschließend wird das Schuldrama als weitere wichtige Gattung des frühen deutschen Dramas vorgestellt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Schlüsselbegriffen Reformation, Dramenliteratur, Prosadialog, Fastnachtsspiel, Schuldrama, "sola fidae", Mitleidsästhetik, und Aristoteles' Dramenlehre. Sie beleuchtet die Bedeutung dieser Begriffe im Kontext der frühen Neuzeit und analysiert, wie sie die Entwicklung des Dramas und die Verbreitung von konfessionellen, philosophischen und politischen Konzepten beeinflusst haben.
- Quote paper
- Bachelor of Arts Timon-Karl Kaleyta (Author), 2005, Konfessionelle Programme und philosophische und politische Konzepte in der Dramenliteratur der frühen Neuzeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/158940