In der vorliegenden Arbeit soll untersucht werden, wie sich die im Buch Abenteuer in Kimchi-Land dargestellte Praktikumszeit von Sascha Frank in einer südkoreanischen Firma 2008/2009 gestaltet. Für Frank bedeutet der Korea-Aufenthalt das Heraustreten aus einem bekannten sicheren Umfeld, hinein in eine ihm vollkommen fremde Umgebung. Es handelt sich um eine extreme Form von Fremdheitserfahrung, die bei Menschen unterschiedliche Reaktionen auslösen und Entwicklungen anstoßen kann. Mag die Anfangszeit in einer neuen Kultur von Neugierde oder sogar Euphorie geprägt sein, kommt es nach Ablauf einer bestimmten Frist nicht selten zu Gefühlen wie Frust oder sogar Wut. Die Zeit der negativen Stimmung gegenüber der Gastkultur kann von großer Bedeutung sein, denn hier entscheidet sich, ob man mit totaler Ablehnung des Fremden reagiert und einen weiteren Austausch unterbindet, oder ob man reflektiert und erkennt, dass das Eigene ebenfalls nicht Maß aller Dinge ist. Die letztere Reaktion kann sog. kulturelle Zwischenräume öffnen, die Akzeptanz und Annäherung ermöglichen.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Die literaturwissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Reiseliteratur
- III. Der Reisebericht
- IV. Fremdwahrnehmung und Interkulturalität
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Reisebericht von Sascha Frank über seinen drei-monatigen Praktikumsaufenthalt in Südkorea im Jahr 2008/2009. Ziel ist es zu analysieren, wie Franks Begegnungen mit der fremden Kultur dargestellt werden und inwiefern der Bericht Reflexion, Lernen und Wachstum ermöglicht oder eher Gräben vertieft. Der Fokus liegt auf der Darstellung von Fremdheitserfahrungen und der Frage, wie diese literarisch verarbeitet werden.
- Darstellung von Fremdheitserfahrungen in Reiseliteratur
- Interkulturelle Begegnungen und Kompetenzentwicklung
- Analyse der literarischen Gestaltung von Kulturbegegnungen
- Reflexion über die Möglichkeiten und Grenzen von Reiseliteratur im Kontext interkulturellen Lernens
- Die Rolle von Reiseliteratur bei der Bewältigung von kultureller Fremdheit
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der interkulturellen Begegnungen ein und betont deren Bedeutung in der heutigen globalisierten Welt. Sie beleuchtet die Herausforderungen und Chancen, die mit dem Umgang mit Fremdheitserfahrungen verbunden sind, und bezieht sich dabei auf die Werke von Schuetz (1944/1963) und Kim (2012). Der Fokus wird auf die Rolle von Reiseliteratur als Instrument zur Entwicklung interkultureller Kompetenzen gelegt. Schließlich wird die Forschungsfrage formuliert: Wie wird die Begegnung mit der fremden Kultur im Reisebericht von Sascha Frank dargestellt, und inwiefern schafft dieser Zwischenräume für Reflexion, Lernen und Wachstum?
II. Die literaturwissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Reiseliteratur: Dieses Kapitel beleuchtet die literaturwissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Genre der Reiseliteratur. Es wird die Schwierigkeit, eine exakte Genregrenze zu ziehen, hervorgehoben und der späte Beginn der Auseinandersetzung mit Reiseliteratur in der deutschen Literaturwissenschaft diskutiert, unter Bezugnahme auf die Arbeiten von Hamid (2022), Fast (2009) und Brenner (1990, 1989). Besonders wird die zunehmende Interdisziplinarität und die Bedeutung der Reiseliteratur für die Bewältigung von Fremdheit hervorgehoben.
III. Der Reisebericht: Dieses Kapitel definiert den Reisebericht als informationsbetonte Textsorte, die die Vermittlung von Beobachtungen und Erlebnissen eines Reisenden in den Vordergrund stellt. Es beschreibt das Ziel des Reiseberichts, dem Leser Fernges und Fremdes näherzubringen und ihn an authentischen Erlebnissen teilhaben zu lassen. Der Schwerpunkt liegt auf der anschaulichen Sprache und der Verwendung von Stilmitteln wie der direkten Redewiedergabe, um Nähe und Glaubwürdigkeit zu erzeugen.
IV. Fremdwahrnehmung und Interkulturalität: Dieses Kapitel befasst sich mit der Begegnung des Reisenden mit der strukturellen Fremdheit der Gastkultur. Es beschreibt die Herausforderungen, die sich aus dem Verlust vertrauter Verhaltensmuster und Erwartungen ergeben können, und die potentielle Entstehung von Orientierungslosigkeit. Das Kapitel bezieht sich auf Leskovec (2011) und betont die Schwierigkeit der Annäherung an die Gastkultur.
Schlüsselwörter
Reiseliteratur, interkulturelle Kommunikation, Fremdheitserfahrungen, Kulturbegegnung, interkulturelle Kompetenz, Südkorea, Reflexion, Lernen, Wachstum.
Häufig gestellte Fragen
Was ist das Thema dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den Reisebericht von Sascha Frank über seinen drei-monatigen Praktikumsaufenthalt in Südkorea im Jahr 2008/2009. Ziel ist es zu analysieren, wie Franks Begegnungen mit der fremden Kultur dargestellt werden und inwiefern der Bericht Reflexion, Lernen und Wachstum ermöglicht oder eher Gräben vertieft. Der Fokus liegt auf der Darstellung von Fremdheitserfahrungen und der Frage, wie diese literarisch verarbeitet werden.
Welche Themenschwerpunkte werden in der Arbeit behandelt?
Die Themenschwerpunkte sind:
- Darstellung von Fremdheitserfahrungen in Reiseliteratur
- Interkulturelle Begegnungen und Kompetenzentwicklung
- Analyse der literarischen Gestaltung von Kulturbegegnungen
- Reflexion über die Möglichkeiten und Grenzen von Reiseliteratur im Kontext interkulturellen Lernens
- Die Rolle von Reiseliteratur bei der Bewältigung von kultureller Fremdheit
Was beinhaltet die Einleitung?
Die Einleitung führt in die Thematik der interkulturellen Begegnungen ein und betont deren Bedeutung in der heutigen globalisierten Welt. Sie beleuchtet die Herausforderungen und Chancen, die mit dem Umgang mit Fremdheitserfahrungen verbunden sind, und bezieht sich dabei auf die Werke von Schuetz (1944/1963) und Kim (2012). Der Fokus wird auf die Rolle von Reiseliteratur als Instrument zur Entwicklung interkultureller Kompetenzen gelegt. Schließlich wird die Forschungsfrage formuliert: Wie wird die Begegnung mit der fremden Kultur im Reisebericht von Sascha Frank dargestellt, und inwiefern schafft dieser Zwischenräume für Reflexion, Lernen und Wachstum?
Wie wird die literaturwissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Reiseliteratur behandelt?
Das Kapitel beleuchtet die literaturwissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Genre der Reiseliteratur. Es wird die Schwierigkeit, eine exakte Genregrenze zu ziehen, hervorgehoben und der späte Beginn der Auseinandersetzung mit Reiseliteratur in der deutschen Literaturwissenschaft diskutiert, unter Bezugnahme auf die Arbeiten von Hamid (2022), Fast (2009) und Brenner (1990, 1989). Besonders wird die zunehmende Interdisziplinarität und die Bedeutung der Reiseliteratur für die Bewältigung von Fremdheit hervorgehoben.
Wie wird der Reisebericht definiert?
Der Reisebericht wird als informationsbetonte Textsorte definiert, die die Vermittlung von Beobachtungen und Erlebnissen eines Reisenden in den Vordergrund stellt. Es beschreibt das Ziel des Reiseberichts, dem Leser Fernges und Fremdes näherzubringen und ihn an authentischen Erlebnissen teilhaben zu lassen. Der Schwerpunkt liegt auf der anschaulichen Sprache und der Verwendung von Stilmitteln wie der direkten Redewiedergabe, um Nähe und Glaubwürdigkeit zu erzeugen.
Was wird unter Fremdwahrnehmung und Interkulturalität verstanden?
Dieses Kapitel befasst sich mit der Begegnung des Reisenden mit der strukturellen Fremdheit der Gastkultur. Es beschreibt die Herausforderungen, die sich aus dem Verlust vertrauter Verhaltensmuster und Erwartungen ergeben können, und die potentielle Entstehung von Orientierungslosigkeit. Das Kapitel bezieht sich auf Leskovec (2011) und betont die Schwierigkeit der Annäherung an die Gastkultur.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für diese Arbeit?
Reiseliteratur, interkulturelle Kommunikation, Fremdheitserfahrungen, Kulturbegegnung, interkulturelle Kompetenz, Südkorea, Reflexion, Lernen, Wachstum.
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- Benjamin Neuss (Author), 2025, Der Umgang mit Fremdheitserfahrungen am Beispiel des Buches "Abenteuer in Kimchi-Land", Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1586709