Im Fokus steht in der vorliegenden Arbeit die Europäische Metropolregion Nürnberg in Zeiten der Wirtschaftskrise und nach der Quelle-Insolvenz. Die Region Nürnberg wurde in den vergangen Jahren des Öfteren von größeren Unternehmensinsolvenzen getroffen: darunter bekannte Namen wie Triumph-Adler, AEG und Grundig. Nun wird die Region in der Krisenzeit doppelt belastet...
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1 Einleitung
1.1 THEMA
1.2 AUFBAU DER ARBEIT
1.3 QUELLENLAGE
2 Profil der Wirtschaftsregion Nürnberg
2.1 ALLGEMEINE STRUKTUR UND RÄUMLICHE LAGE
2.2 EINE EUROPÄISCHE METROPOLREGION
2.2.1 Definition und Ziele einer Metropolregion
2.2.2 Funktionen und Bedeutung von Metropolregionen
2.2.3 Die Europäische Metropolregion Nürnberg
2.3 DEMOGRAPHISCHE ENTWICKLUNG
2.4 ENTWICKLUNG DER WIRTSCHAFTS- UND BESCHÄFTIGUNGSSTRUKTUR
2.5 KOMPETENZEN UND STÄRKEN DER REGION
2.5.1 Verkehrsinfrastruktur
2.5.2 Hochschulund Bildungsstruktur
2.5.3 Lebensqualität
2.6 ALLGEMEINE STANDORTSTRUKTUREN SOWIE BRANCHEN- UND UNTERNEHMENSSTRUKTUR IM SPEZIELLEN
2.6.1 Allgemeine Standortbedingungen für Unternehmen
2.6.2 Branchenstruktur
2.6.2.1 Leistungselektronik
2.6.2.2 Energiewirtschaft
2.6.2.3 Neue Materialien
2.6.2.4 Automation und Produktionstechnik
2.6.2.5 Automotive
2.6.2.6 Informationsund Telekommunikationstechnologie
2.6.2.7 Logistik
2.6.2.8 Marktforschung
2.6.2.9 Medizin und Gesundheit
2.6.2.10 Standort für Messen und Kongresse
2.6.2.11 Sonstige innovative Dienstleistungen
2.6.3 Unternehmensstruktur
3 Entwicklung eines deutschen Traditionsunternehmens
3.1 HISTORISCHER RÜCKBLICK AUF DIE ANFÄNGE UND DIE ENTWICKLUNG VON QUELLE
3.2 AUFSTELLUNG DES VERSANDHAUSES QUELLE UNTER DER ARCANDOR AG
3.3 ENDE EINES DER GRÖSSTEN ARBEITGEBER DER METROPOLREGION NÜRNBERG
4 Gegenwärtige wirtschaftliche Situation der Region Mittelfranken
4.1 AKTUELLE WIRTSCHAFTS- UND ARBEITSMARKTLAGE IN DEUTSCHLAND
4.2 AKTUELLE ARBEITSMARKTLAGE IM BEZIRK DER AGENTUR FÜR ARBEIT NÜRNBERG
4.3 DURCHGEFÜHRTE UND GEPLANTE MASSNAHMEN IM STRUKTURELLEN WANDEL
4.3.1 Sofortmaßnahmen während und nach der Quelle-Insolvenz
4.3.2 Strukturfördernde Maßnahmen zur Standortstärkung
4.3.2.1 Strukturprogramm Nürnberg-Fürth
4.3.2.2 Weitere Förderungen des Freistaates Bayern
4.3.4 Ein erfolgreiches Projekt aus der Vergangenheit – Die Uferstadt Fürth
5 Analyse der Maßnahmen sowie der Standortstärken und -schwächen
5.1 STÄRKEN-SCHWÄCHEN-CHANCEN-RISIKEN-ANALYSE
5.1.1 Verwendung der SWOT-Methode bei der Standortanalyse
5.1.2 Stärken-Schwächen-Analyse
5.1.3 Chancen-Risiko-Analyse
5.2 ANWENDUNG DER ANALYSE AUF DIE STRUKTURFÖRDERNDEN MASSNAHMEN UND DIE CHARAKTERISTIKA DER METROPOLREGION NÜRNBERG
6 Fazit
7. Literaturverzeichnis
8. Anhang
8.1 TABELLEN
8.2 NICHT VERÖFFENTLICHTE DOKUMENTE
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Stadt und Region Nürnberg
Abbildung 2: Mitgliedsstädte und Landkreise der Europäischen Metropolregion Nürnberg
Abbildung 3: Bevölkerungsentwicklung der Stadt Nürnberg 1980 bis 2008
Abbildung 4: Bevölkerungsentwicklung und -vorausberechnung der Europäischen Metropolregion Nürnberg 2003 bis 2028
Abbildung 5: Bevölkerungsdichte der Europäischen Metropolregion Nürnberg 2008
Abbildung 6: Bevölkerungsvorausberechnung in den Landkreisen der Europäischen Metropolregion Nürnberg 2008 bis 2028
Abbildung 7: Entwicklung der Arbeitslosen von 2004 bis 2010 in der Europäischen Metropolregion Nürnberg.
Abbildung 8: Arbeitslosenquote in der Europäischen Metropolregion Nürnberg nach Landkreisen im Dezember
Abbildung 9: Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigem und Fortschritt des sektoralen Wandels 2007
Abbildung 10: Anteile der Wirtschaftszweige an der Bruttowertschöpfung
Abbildung 11: Bruttowertschöpfung nach Wirtschaftssektoren (absolut) 1992 bis 2007
Abbildung 12: Regionen mit Attraktivität und Stärken in der Leistungselektronik
Abbildung 13: Bestand an Arbeitslosen im Agenturbezirk Nürnberg 2007 bis April 2010
Abbildung 14: Entwicklung der Arbeitslosenzahlen von Oktober bis Dezember 2009 zum Vormonat in den Geschäftsstellen der Agentur für Arbeit Nürnberg (absolut)
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Fahrtzeiten über Fernstraßen ab Nürnberg (Stunden)
Tabelle 2: Bildungsstruktur der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten...37 Tabelle 3: SWOT-Analyse zum Standort Nürnberg
Tabelle 4: Bevölkerungsentwicklung der Bundesrepublik Deutschland 1979 bis 2008
Tabelle 5: Bevölkerungsentwicklung der Stadt Nürnberg 1979 bis 2008
Tabelle 6: Bevölkerungsentwicklung in der Europäischen Metropolregion Nürnberg 2003 bis 2008
Tabelle 7: Gebietsstand der Europäischen Metropolregion Nürnberg Januar 2009
Tabelle 8: Entwicklung der Arbeitslosen in der Europäischen Metropolregion Nürnberg von 2000 bis 2009
Tabelle 9: Arbeitslose nach Monaten in der Europäischen Metropolregion Nürnberg 2004
Tabelle 10: Arbeitslose nach Monaten in der Europäischen Metropolregion Nürnberg 2005
Tabelle 11: Arbeitslose nach Monaten in der EMN 2006
Tabelle 12: Arbeitslose nach Monaten in der Europäischen Metropolregion Nürnberg 2007
Tabelle 13: Arbeitslose nach Monaten in der Europäischen Metropolregion Nürnberg 2008
Tabelle 14: Arbeitslose nach Monaten in der Europäischen Metropolregion Nürnberg 2009
Tabelle 15: Arbeitslose nach Monaten in der Europäischen Metropolregion Nürnberg 2010
Tabelle 16: Entwicklung der Arbeitslosenquote in der Europäischen Metropolregion Nürnberg von 2000 bis 2009
Tabelle 17: Entwicklung der Erwerbstätigenzahl in der Europäischen Metropolregion Nürnberg 1991 bis 2007
Tabelle 18: Erwerbstätige nach Wirtschaftszweigen in der Europäischen Metropolregion Nürnberg 2007
Tabelle 19: Sozialversicherungspflichtige Beschäftigte nach Wirtschaftszweigen in der Europäischen Metropolregion Nürnberg 2007
Tabelle 20: Berufsausbildung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten Juni 2008
Tabelle 21: Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts in der Europäischen Metropolregion Nürnberg 1992 bis 2007
Tabelle 22: Bruttowertschöpfung nach Wirtschaftssektoren in der Europäischen Metropolregion Nürnberg 1992
Tabelle 23: Bruttowertschöpfung nach Wirtschaftssektoren in der Europäischen Metropolregion Nürnberg 1997
Tabelle 24: Bruttowertschöpfung nach Wirtschaftssektoren in der Europäischen Metropolregion Nürnberg 2002
Tabelle 25: Bruttowertschöpfung nach Wirtschaftssektoren in der Europäischen Metropolregion Nürnberg 2007
Tabelle 26: Bruttowertschöpfung nach Wirtschaftszweigen in der Europäischen Metropolregion Nürnberg 2007
1 Einleitung
1.1 Thema
„Wenn wir von der Metropolregion Nürnberg reden, dann sprechen wir von einem dynamischen Entwicklungsraum, der sich nicht durch Verwaltungsund Zuständigkeitsgrenzen einengen lässt. Auch findet sich hier kein Platz für Stadt- Umland-Rivalitäten“, so Dr. Ulrich Maly, Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg, bei der Eröffnungsrede der Regionalkonferenz zur Gründung der Metropolregion Nürnberg im Jahr 2004 (Stadt Nürnberg Amt für Wirtschaft 2004a:2).
Dies war eine positive Ausrichtung und Motivation für die zukünftige Zusammenarbeit. Seither haben sich einige negative Ereignisse diesem Optimismus entgegengestellt. Im Jahr 2010, in welchem die Region das historische Ereignis des 175-jährigen Jubiläums der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth feiern sollte, überschlagen sich in den Wirtschaftsnachrichten die negativen Schlagzeilen. Ob Wirtschaftsund Finanzkrise oder Konjunkturabschwung, steigende Arbeitslosenzahlen oder Unternehmensinsolvenzen. Kein Standort ist davor derzeit sicher. Hinzu kommen strukturelle und demographische Veränderungen sowie nicht zuletzt die Einflüsse der Globalisierung. Die Probleme und Herausforderungen nehmen kein Ende.
Im Fokus steht in der vorliegenden Arbeit die Europäische Metropolregion Nürnberg in Zeiten der Wirtschaftskrise und nach der Quelle-Insolvenz. Die Region Nürnberg wurde in den vergangen Jahren des Öfteren von größeren Unternehmensinsolvenzen getroffen: darunter bekannte Namen wie Triumph-Adler, AEG und Grundig. Nun wird die Region in der Krisenzeit doppelt belastet. Neben den deutschlandweiten Folgen der Finanzkrise müssen auch noch die Probleme der Insolvenz eines der größten Arbeitgeber der Region aufgefangen werden. Wie können die Verantwortlichen der Wirtschaft diesen Spagat bewältigen? Ein schmaler Grad zwischen der Schaffung neuer Arbeitsplätze für die Betroffenen der Quelle-Insolvenz und der Rettung von Unternehmen in der Krise möglichst ohne Stellenabbau.
Die zentralen Fragen, die in dieser Arbeit beantwortet werden sollen, bestehen darin, die ergriffenen Maßnahmen genauer zu betrachten und dahin gehend zu analysieren, welche Ziele sie verfolgen und ob sie diese erreichen und den Standort nachhaltig stärken können. Werden dabei die Besonderheiten der Region berücksichtigt und tragen sie dazu bei, dass Nürnberg in naher Zukunft nicht mehr von solchen Ereignissen getroffen wird?
Des Weiteren wird die Europäische Metropolregion Nürnberg hinsichtlich ihres Standortpotenziales untersucht. Baden-Württemberg und Bayern werden immer mit Wirtschaftskraft, Wohlstand, hohen Beschäftigungszahlen, traditionellen, deutschen Großunternehmen, hoher Kaufkraft und hoher Lebensqualität nach einem deutschlandweiten Süd-Nord-Gefälle in Verbindung gebracht. Wie sieht dies in der Realität und vor allem in den Landkreisen der Metropolregion aus? Wie kam es zu der Quelle-Insolvenz unter Annahme der genannten Eigenschaften? Sind diese wirklich so gut ausgeprägt und aufgestellt, so dass die Metropolregion Nürnberg auch die aktuelle Krise ohne schwerwiegende Folgen übersteht und in Zukunft vor solchen Rückschlägen bewahrt wird?
Diese aufgeworfenen Fragen werden in den folgenden Kapiteln erörtert und analysiert um im Anschluss Antworten zu finden.
1.2 Aufbau der Arbeit
Die Arbeit gliedert sich, im Anschluss an diese Einleitung, in vier große Themenblöcke (Kapitel 2 bis 5) und ein abschließendes Fazit. Zunächst wird ein ausführliches Profil der Wirtschaftsregion Nürnberg erstellt. Dabei sollen die allgemeinen Grundlagen und Gegebenheiten des Standortes dargestellt und seine charakteristischen Eigenschaften vorgestellt werden. Nürnberg wird als Stadt und als Metropolregion betrachtet, ergänzt durch den Regierungsbezirk Mittelfranken. Bezüglich der wirtschaftlichen Standortstruktur wird die demographische, die wirtschaftliche sowie die Arbeitsmarktentwicklung näher analysiert. Ergänzend werden die Kernkompetenzen der Region, die Rahmenbedingungen für Unternehmen wie auch die Branchenund Unternehmensstruktur betrachtet.
Im zweiten Block der Arbeit wird das Unternehmen Quelle vorgestellt. Es wird zunächst über die Anfänge des Unternehmens berichtet, gefolgt von der Umfirmierung bis hin zum schwerwiegenden Niedergang.
Die Konsequenzen aus dieser Unternehmensinsolvenz werden im dritten Teil der Arbeit über die gegenwärtige wirtschaftliche Situation der Region Mittelfranken erläutert. Dazu wird zunächst auf die allgemeine wirtschaftliche Situation der Bundesrepublik Deutschland während der Wirtschaftsund Finanzkrise eingegangen, wonach die angespannte Arbeitsmarktlage in Mittelfranken untersucht wird. Im Anschluss folgen die daraus gezogenen Konsequenzen des Regierungsbezirks und des Freistaates Bayern und die damit verbundenen ergriffenen Maßnahmen, um die Ereignisse zu kompensieren und die Folgen zu beseitigen. Das Kapitel über die Uferstadt Fürth soll verdeutlichen, wie die Region bereits in der Vergangenheit mit solchen Rückschlägen umgegangen ist und wie ergriffene Maßnahmen erfolgreich umgesetzt wurden. Zuletzt werden die von der Industrieund Handelskammer Nürnberg für Mittelfranken erhobenen Prognosen zur aktuellen Konjunkturlage des Standortes Aufschluss über das Empfinden der Branchen und die Stimmung in der Region geben.
Im vierten großen Abschnitt dieser Arbeit werden die zuvor zusammengetragenen Maßnahmen sowie die Standortstärken und -schwächen innerhalb einer Stärken-Schwächen-Chancen-Risiken-Analyse (SWOT-Analyse) genauer betrachtet. Sie soll darlegen, ob die geplanten Maßnahmen die Stärken der Metropolregion Nürnberg weiter ausbauen, die Schwächen bekämpfen und so Zukunftschancen wahrgenommen werden, oder ob die Maßnahmen unter Umständen sogar kontraproduktiv sind.
Im abschließenden Fazit werden die wichtigsten Aussagen und Schlussfolgerungen nochmals zusammengefasst und mit Blick auf die zentralen Fragestellungen bewertet.
1.3 Quellenlage
Die Quellenlage zum Thema „Die Metropolregion Nürnberg und die strukturstärkenden Maßnahmen und Chancen nach der Quelle-Insolvenz“ ist sehr gut. So bieten die Städte Nürnberg und Fürth sowie die ansässigen Institutionen umfangreiche Unterlagen über ihren Standort sowie zu den aktuellen Geschehnissen.
Ein wissenschaftlicher Forschungsstand speziell zu diesem Thema ist selbsterklärend noch nicht vorhanden. Zum einen ist das Thema der Quelle-Insolvenz kurz vor Beginn dieser Arbeit erst akut geworden und zum anderen wurden die geplanten Maßnahmen gegenwärtig erst verabschiedet und werden nun zeitnah umgesetzt. Demnach können auch keine Ergebnisse vorgestellt, sondern lediglich Prognosen erörtert werden, da das Titelthema noch nicht abgeschlossen ist.
Die statistischen Daten, die für die Aussagen hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung von Nöten waren, konnten vollständig aus der GENESIS-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung entnommen werden. Da dort die Europäische Metropolregion Nürnberg nicht als Ganzes gelistet wird, mussten alle Landkreise einzeln abgerufen werden, um somit die Erhebungen für die Metropolregion zusammen zu stellen. Die veröffentlichten Daten der Metropolregion Nürnberg selbst waren zu größten Teilen zeitlich überholt.
Zusätzliche nützliche Unterlagen vor allem über abgeschlossene Maßnahmen nach vergangenen Unternehmensinsolvenzen wurden von der Stadt Fürth und der Industrieund Handelskammer Nürnberg für Mittelfranken bereitgestellt.
Als etwas schwieriger erwies sich die Recherche nach der historischen Entwicklung von Quelle oder auch aktuellen Unternehmenszahlen unter der Arcandor AG. Durch die Insolvenz wurden Archive zur Unternehmenshistorie nicht mehr
einsehbar. Die Arcandor AG durfte während des laufenden Insolvenzverfahrens auch nur selektiv Unterlagen veröffentlichen, so dass eine detailliertere Analyse der Frage, wie es zu dem Untergang kam, nahezu unmöglich wurde. An dieser Stelle musste auf Veröffentlichungen der deutschen Presselandschaft zurückgegriffen werden.
Aber gerade zum Thema Maßnahmen und Chancen wurde von den Städten Nürnberg und Fürth sowie von der Europäischen Metropolregion Nürnberg und der Industrie und Handelskammer Nürnberg für Mittelfranken ein umfangreicher Einblick in die Struktur des Standortes und seine Ziele gewährt.
2 Profil der Wirtschaftsregion Nürnberg
2.1 Allgemeine Struktur und räumliche Lage
Nach Dr. Ulrich Maly, Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg, ist Nürnberg die weltoffene Wirtschaftsmetropole Nordbayerns und wird als wirtschaftlicher und kultureller Mittelpunkt angesehen. Das Stadtgebiet umfasst eine Fläche von 186,5 Quadratkilometern bei einer Einwohnerzahl von einer halben Million, Tendenz steigend. Damit ist Nürnberg die größte Stadt Frankens. Die Stadt wird durch die Pegnitz in eine Nordund eine Südhälfte geteilt. Umgeben wird Nürnberg im Osten durch die Fränkische Alp, im Südwesten durch das Fränkische Seenland und im Norden durch die Fränkische Schweiz (Nürnberg Online 2010a:Abs.1). Wie Abbildung 1 verdeutlicht, liegt die Stadt im Regierungsbezirk Mittelfranken und bildet den Kern der Europäischen Metropolregion Nürnberg. Weiterhin wird unterschieden zwischen dem Ballungsraum Nürnberg, oder auch Industrieregion Mittelfranken, und der Wirtschaftsregion Nürnberg, Mittelfranken. Der Ballungsraum verfügt über 1,3 Millionen Einwohner, die Wirtschaftsregion über 1,7 Millionen, die gesamte Metropolregion Nürnberg über 3,5 Millionen Einwohner. An den Regierungsbezirk Mittelfranken grenzen im Norden die Regierungsbezirke Unterfranken und Oberfranken, im Osten der Regierungsbezirk Oberpfalz und im Westen Baden-Württemberg (Stadt Nürnberg Amt für Wirtschaft 2010c:3-4).
Zum Ballungsraum Nürnberg gehören die Städte Nürnberg, Fürth, Erlangen und Schwabach sowie die Landkreise Fürth, Erlangen-Höchstadt, Roth und Nürnberger Land. Der Regierungsbezirk Mittelfranken wird ergänzt durch die Stadt Ansbach und die Landkreise Ansbach, Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim und Weißenburg-Gunzenhausen (Regierung von Mittelfranken 2008).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Stadt und Region Nürnberg
Quelle: Stadt Nürnberg Amt für Wirtschaft 2010c:4.
2.2 Eine Europäische Metropolregion
2.2.1 Definition und Ziele einer Metropolregion
In den 1990er Jahren hat die Ministerkonferenz für Raumplanung (MKRO) begonnen, „Metropolregionen“ zu bestimmen. Bis zu diesem Zeitpunkt war die Politik und Planung der Städtelandschaft in Deutschland bestimmt durch die Differenzierung nach „Oberzentren“, „Verdichtungsräumen“ und „Ballungszentren“ (Ludwig et. al. 2009:17).
Die heutigen elf Metropolregionen in Deutschland umfassen eine Bevölkerung von 50 Millionen Menschen. Im einzelnen sind dies Berlin-Brandenburg, Bremen-Oldenburg, Frankfurt/Rhein-Main, Hamburg, Hannover-Braunschweig-Göttingen, München, Nürnberg, Rhein-Neckar, Rhein-Ruhr, Halle/Leipzig-Sachsendreieck und Stuttgart (Ludwig et. al. 2009:18). Sie dienen der Wettbewerbsfä- higkeit dicht besiedelter Regionen von mindestens einer Million Menschen, die im Zuge der Globalisierung ihre Standortvorteile weltweit verteidigen müssen. Sie verfügen meist über eine starke Wirtschaftskraft. Durch das Abbauen von
Handelsgrenzen, schneller internationaler Kommunikation und sinkender Transportkosten ist die Regionalisierung und der Wettbewerb um Unternehmen und hochqualifiziertes Personal gestiegen. Es stehen zunehmend internationale Regionen im Wettbewerb (Beust, v. o.J.:5).
Der Zusammenschluss zu einer Metropolregion verschafft den kleineren Städten eine weltweite Wahrnehmung als Standort für Investitionen, qualifizierte Arbeitskräfte und mit Lebensqualität. In ihrem Netzwerk entwickeln sie geschlossen ihre Marketingstrategien, die Verkehrsplanung, die Wirtschaftsförderung und ihre Clusterpolitik, um wirkungsvoll ansässige Partner bei der Kostensenkung zu unterstützen. In den Metropolregionen finden sich alle wichtigen Komponenten, die für die Entstehung von Innovationen und Arbeitsplätzen wichtig sind. Dazu zählen Universitäten in Kooperationen mit Forschungseinrichtungen, internationale und nationale Verkehrsknotenpunkte, internationale Unternehmen, kreative Milieus und Cluster. Dadurch werden die Metropolregionen zur treibenden Kraft, um Europa zu dem wettbewerbsfähigsten Kontinent auszubauen und ihn enger zusammenwachsen zu lassen (Beust, v. o.J.:5-6).
Damit sind die Ziele klar definiert. Die nationalen Metropolregionen sollen durch ihre Verflechtung untereinander die Wettbewerbsfähigkeit der Bundesrepublik in Europa stärken, um danach durch die Vernetzung der internationalen Metropolregionen auch auf dem globalen Markt gut aufgestellt zu sein (Blotevogel 2002:345).
2.2.2 Funktionen und Bedeutung von Metropolregionen
Die Funktionen einer Metropolregion dienen der Analyse von Stärken und Schwächen einer Region hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit und ihrer internationalen Verbindungen (Ludwig et. al. 2009:17). Hans Heinrich Blotevogel (2002:346) unterscheidet drei Funktionen einer Metropolregion, die sich gegenseitig verstärken und bedingen und nicht autark zu betrachten sind. Die Entscheidungsund Kontrollfunktion wird anhand der Zahl der ansässigen internationalen Organisationen, Geschäftsstellen der öffentlichen Hand oder aus der Privatwirtschaft in Form von Hauptsitzen von transnationalen Unternehmen oder auch des Finanzwesens mit Banken und Börsen gemessen.
Die Innovationsund Wettbewerbsfunktion wird beispielsweise an der Zahl der Studierenden oder an den Besuchern von kulturellen Einrichtungen gemessen. Sie soll verdeutlichen, wie die Generierung und Verbreitung von sozialen, kulturellen und wirtschaftlich-technischen Innovationen voranschreitet.
Die dritte Funktion gibt wieder, wie gut eine Metropolregion vernetzt ist, um Zugänge zu Menschen, Wissen und Märkten herzustellen. Diese sogenannte Gateway-Funktion wird zum Beispiel anhand der Verkehrsund Kommunikationsinfrastruktur sowie am Vorhandensein von Messen und Ausstellungen gemessen.
Für die Themen Wachstum und Innovation, Sicherung der Daseinsvorsorge, das Gestalten von Kulturlandschaften sowie das Bewahren von Ressourcen hat die Stärkung der Metropolregionen eine große Bedeutung. Das Leitbild Wachstum und Innovation steht dabei im Fokus und soll unter anderem dazu beitragen, dass Stärken, Kräfte, Potenziale sowie Partnerschaften zwischen Stadt und Land gebündelt und gestärkt werden. Dazu sollen, um Beispiele zu nennen, die Verkehrsinfrastruktur ausgebaut, die Internationalisierung der Regionen gefördert und Wissensnetzwerke integriert werden (Ludwig et. al. 2009:18- 19). Die Metropolregionen in Deutschland sind jedoch von ihrer administrativen Grundordnung und Raumstruktur sowie ihrem Entwicklungsstand sehr unterschiedlich (Ludwig et. al. 2009:27).
2.2.3 Die Europäische Metropolregion Nürnberg
Die Ministerkonferenz für Raumordnung (MKRO) hat am 28. April 2005 die Wirtschaftsregion Nürnberg zur Europäischen Metropolregion Nürnberg (EMN) ernannt. Die EMN zählt zu den zehn stärksten Wirtschaftsräumen Deutschlands und hat eine wichtige Stellung im polyzentrischen Beziehungsgeflecht deutscher Stadtregionen mit den europäischen Metropolregionen (Stadt Nürnberg Amt für Wirtschaft 2004a:3). Organisiert wird die europäische Metropolregion Nürnberg in der Regionalkonferenz. Diese ist unterteilt in den Rat und den Steuerungskreis, der den Ratsvorsitz inne hat. Dieser Ratsvorsitz setzt sich aus einem Oberbürgermeister, einem Landrat und einem Bürgermeister zusammen und vertritt die Metropolregion Nürnberg nach außen. Steuerungskreis und Ratsvorsitz werden vom Rat gewählt, der sich aus den gesetzlichen Vertretern der Gebietskörperschaften, je einem Vertreter der jeweiligen Regierungsbezirke und Bezirkstage sowie Vertretern der bayerischen Staatsregierung zusammensetzt. Im Steuerungskreis finden sich Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur, Sport, Politik und Verwaltung wieder. Dort werden Strategien und Projekte entwickelt, die im Anschluss zur Prüfung an den Rat weitergegeben werden. Die sieben Fach-Foren haben jeweils ein Leitungsgremium, welches sich mindestens aus einem politischen und einem fachlichen Sprecher zusammensetzt. Diese bilden den Steuerungskreis. Namentlich spricht man von dem Forum Wirtschaft und Infrastruktur, Forum Wissenschaft, Forum Verkehr und Planung, Forum Kultur, Forum Sport, Forum Tourismus und dem übergreifenden Service- Forum-Marketing. Die Funktionen der Geschäftsführung werden derzeit durch berufsmäßige Referenten der größeren Städte besetzt. Finanziert wird die Zusammenarbeit der Metropolregion durch Mitgliedsbeiträge der Gebietskörperschaften, Sponsorengelder und Drittmittel (Standecker o.J.:119-121).
Am 12. Mai 2005 wurde in Erlangen die Charta der Metropolregion Nürnberg unterzeichnet. Darin sind die Prämissen für die Zusammenarbeit festgehalten. Diese sind die Freiwilligkeit, die Subsidiarität, Offenheit und Dynamik, Konsens, ein demokratischer Kern, gleiche Augenhöhe und die Vernetzung mit Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Verwaltung (Metropolregion Nürnberg 2005:3-4).
Die Gebietskörperschaften des Großraumes Nürnberg können sich absolut freiwillig der Metropolregion Nürnberg anschließen. Innerhalb der EMN herrscht das Prinzip der Subsidiarität. Danach werden ausschließlich Aufgaben wahrgenommen, die auf höheren Ebenen oder von anderen Institutionen unerfüllt bleiben. Des Weiteren bezeichnet sich die Metropolregion als offen und dynamisch. Sie bündelt in ihrem Kern Wettbewerbs-, Steuerungsund Innovationsfunktionen sowie Ergänzungsnetzwerke in den äußeren Städten und Landkreisen, welche durch Kultur-, Kunstund Kommunikationszentren vervollständigt werden. Komplementärfunktionen werden von Teilräumen mit Tourismus, Landwirtschaft, Landschaftsschutz und ähnlichem übernommen (Metropolregion Nürnberg 2005:3).
Zudem soll die Metropolregion wie eine Konsensregion zusammenarbeiten können, indem keinerlei Druck von höheren Instanzen ausgeübt wird. Dies soll durch eine breite Zustimmung der unterschiedlichen Akteure und innerhalb eines Arbeitskreises, der sich aus Vertretern der einzelnen Kommunen zusammenstellt, umgesetzt werden. Der Rat der Metropolregion Nürnberg bildet ihren demokratischen Kern nach dem Prinzip der bürgerschaftlichen Repräsentation innerhalb der kommunalen Selbstverwaltung. Ergänzt wird dies durch das Prinzip der „gleichen Augenhöhe“. Danach sind alle Vertreter der Kommunen, das heißt alle Landräte, Oberbürgermeister und Bürgermeister, im Rat gleichgestellt. Ihre Stimme wird nicht je nach Wirtschaftskraft oder Bevölkerungszahl unterschiedlich gewichtet. Zuletzt ist in den Prämissen der Zusammenarbeit die Vernetzung zu Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Verwaltung unabdingbar, um zukünftigen Aufgaben erfolgreich gerecht werden zu können (Metropolregion Nürnberg 2005:3-4).
Im deutschlandweiten Vergleich ist die EMN der drittstärkste Wachstumsmotor hinter Stuttgart und München. Sie erwirtschaftete im Jahr 2007 ein Bruttoinlandsprodukt von 112 Milliarden Euro und erreichte damit eine höhere Wirtschaftsleistung als manche osteuropäischen Länder, wie beispielsweise Slowenien oder die Slowakei. Abbildung 2 zeigt die 33 Mitgliedsstädte und Landkreise der EMN mit ihren rund 3,5 Millionen Einwohnern (Europäische Metropolregion Nürnberg o.J.a:1). Zum Kern der Metropolregion gehören der Regierungsbezirk Mittelfranken ergänzt durch Teile der Regierungsbezirke Oberfranken und der Oberpfalz. Die Städte Bayreuth und Bamberg sowie die Landkreise Bamberg, Bayreuth und Forchheim gehören dabei zu dem Regierungsbezirk Oberfranken, aus dem zusätzlich die Städte Coburg und Hof und die Landkreise Coburg, Kulmbach, Kronach, Lichtenfels und Wunsiedel im Fichtelgebirge zu dem erweiterten Kreis der EMN gehören. Zum Regierungsbezirk der Oberpfalz gehören die Mitgliedsstadt Amberg und die beiden Landkreise Amberg-Sulzbach sowie Neumarkt in der Oberpfalz. Hier bilden die Landkreise Tirschenreuth und Neustadt an der Waldnaab gemeinsam mit der Stadt Weiden das erweiterte Netz der EMN. Ergänzt wird der erweiterte Kreis der Metropolregion durch die Landkreise Haßberge und Kitzingen sowie der Stadt Würzburg, die zu dem Regierungsbezirk Unterfranken zählen (Stadt Nürnberg Wirtschaftsreferat 2008:1). In einem Umkreis von 100 Kilometern erreicht die EMN 5,5 Millionen Menschen, bei einem Radius von 200 Kilometern sind es schon 27 Millionen (Europäische Metropolregion Nürnberg o.J.a:2).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Mitgliedsstädte und Landkreise der Europäischen Metropolregion Nürnberg
Quelle: Stadt Nürnberg Wirtschaftsreferat 2008:1, eigene Darstellung.
Alle Mitglieder verfolgen das Ziel, die „Europäische Metropolregion Nürnberg“ als eine internationale Marke zu integrieren. Zudem wollen sie die Gestaltungsmöglichkeiten innerhalb Europas perfektionieren und die Metropol-Funktionen in Form von Forschungsund Entwicklungseinrichtungen und Verkehrsinfrastruktur als Gateway nach Osteuropa weiter ausbauen. Die innerregionale Kooperation und die Verantwortungsgemeinschaft sollen gestärkt werden. Dazu arbeitet die EMN eng mit den ansässigen Unternehmen, Wissenschaftlern, Kulturmanagern, Touristikern, Sportlern und Marketingfachleuten des Steuerungskreises zusammen. Vermarktungsmaßnahmen laufen zentral über einen eigenen Verein, der „Marketingverein Europäische Metropolregion Nürnberg e.V.“ (Europäische Metropolregion Nürnberg o.J.a:1).
Der Markenkern der Metropolregion Nürnberg beinhaltet Internationalität, Kreativität und Lebensqualität. Dies schlägt sich in dem Claim nieder: „Metropolregion Nürnberg. Kommen. Staunen. Bleiben.“. Die Europäische Metropolregion
Nürnberg als internationale Marke zu integrieren ist sehr wichtig für ihre Entwicklung, da nur große und leistungsstarke Regionen weltweit wahrgenommen werden. Die hohe Exportquote und die Ausrichtung der ansässigen Unternehmen nach Mittelund Südosteuropa sowie nach Asien macht dieses Vorhaben deutlich (Standecker o.J.:122).
Bezüglich der Stärkung der metropolitanen Funktionen engagiert sich die EMN aktiv. So beteiligt sie sich beispielsweise am EU-Projekt „Euromid Bridge“ und unterstützt damit ihre Gateway-Funktion in Europa. Dieses Projekt verfolgt das Ziel, ein integriertes Logistiknetzwerk zwischen Nordund Süd-Europa, wie auch zwischen Nah-, Mittelund Ost-Europa zu schaffen. Hinsichtlich seiner Innovations- und Wettbewerbsfunktion ist die Metropolregion Nürnberg sowohl im bundesals auch im europäischen Vergleich sehr gut aufgestellt. Lediglich die Entscheidungsund Kontrollfunktion wird ausschließlich durch ansässige Global Player bedient. Es fehlt der ganzen Region an europäischen und internationalen Einrichtungen. Auch Bundesund Landeseinrichtungen sind nur marginal vertreten. Die wirtschaftlichen Aktivitäten der ansässigen Großunternehmen sind polyzentrisch in der Region verteilt, was für die Clusterpolitik nachteilig ist (Standecker o.J.:123-125).
Für die Optimierung der innerregionalen Kooperation und auch teils für die Clusterbildung sind durch die polyzentrische Verteilung leistungsfähige Verkehrsnetze unerlässlich. So hat sich der Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) in den vergangenen Jahren mehrfach erweitert. Das Forum Verkehr und Planung hat Gespräche mit allen Mitgliedsstädten und Landkreisen aufgenommen, um diese in den VGN einzugliedern. Vor allem das Forum Tourismus ist für die innerregionale Kooperation von großer Bedeutung. Das gemeinsame Marketing in diesem Bereich muss weiter verstärkt werden, da der Tourismus über nicht ausgeschöpftes Potenzial verfügt (Standecker o.J.:125).
Die Metropolregion Nürnberg ist eingegliedert in das Metrex, das Netzwerk der europäischen Metropolregionen. Dieses sitzt in Brüssel und soll einen Beitrag zur europäischen Raumordnung leisten. Außerdem ist die EMN Mitglied von Eurocities, der europäischen Vereinigung der Großstädte. Dieses Netzwerk vertritt die europäischen Großstädte als eine politische Einheit vor der Europäischen Union und möchte so den kommunalen Einfluss bei europäischen Entscheidungen stärken und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit unterstützen. Zu den zentralen Aufgaben des Netzwerkes zählen die Verbesserung der Lebensqualität in Großstädten, die Unterstützung der Städte bei der Eingliederung in die EU sowie Hilfestellungen bei der Demokratisierung und Marktwirtschaft von mittelund osteuropäischen Staaten (Metropolregion Nürnberg 2010a:Abs.1-2).
Für das Konzept eines leistungsfähigen Netzwerkes der deutschen und europäischen Metropolregionen steht der ikm, der Initiativkreis europäischer Metropolregionen in Deutschland. Er unterstützt unter anderem bei der Wettbewerbsund Handlungsfähigkeit sowie der Zusammenarbeit der Metropolregionen untereinander (Metropolregion Nürnberg 2010a:Abs.3).
Auf wirtschaftlicher Ebene ist die Wettbewerbsund Innovationsfunktion in der Metropolregion Nürnberg von sehr großer Bedeutung. In Zeiten der Veränderungen zeigt sich die Region als sehr stark in diesem Bereich und verzeichnete in den vergangen Jahren erhebliche Wachstumsraten der Bruttowertschöpfung im produzierenden Gewerbe, aber vor allem im tertiären Sektor mit innovativen Dienstleistungen. Die EMN wird als das europäische Zentrum der Marktforschung und als Pionier-Region des Financial Broking angesehen. Im Bereich E- Commerce liefen in Nürnberg Pilotprojekte und für steuerberatende Dienstleistungen findet sich dort die größte Anzahl an Anbietern. Die Exportquote liegt bei ungefähr 40 Prozent, was vor allem im Zuge der EU-Osterweiterung auf die Geschäftstätigkeiten mit mittelund osteuropäischen Unternehmen zurückzuführen ist (Stadt Nürnberg Amt für Wirtschaft 2004a:20). Zu den Kernkompetenzen gehören Information und Kommunikation, Verkehr und Logistik, Medizin und Ge-
sundheit, Energie und Umwelt, Neue Materialien, Automation und Produktionstechnik sowie Automotive. In diesen Branchen ist die Metropolregion Nürnberg mit ihren zahlreichen Forschungsund Entwicklungsinstituten und Innovationen sehr gut aufgestellt und konkurrenzfähig (Metropolregion Nürnberg 2010b:Abs.4).
Die Landkreise im Osten der Metropolregion, darunter Kronach, Kulmbach, Bayreuth, Wunsiedel im Fichtelgebirge, Tirschenreuth, Neustadt an der Waldnaab und Amberg-Sulzbach, der nicht zu der Metropolregion gehörende Landkreis Hof sowie die jeweiligen Kreisfreien Städte Bayreuth, Weiden, Amberg und Hof sind Mitglieder der deutsch-tschechischen Euregio Egrensis. Weitere deutsche Mitglieder sind die sächsischen Landkreise Greiz und der Saale-Orla- Kreis sowie die thüringischen Landkreise Aue-Schwarzenberg, der Vogtlandkreis und die Stadt Plauen. Auf tschechischer beziehungsweise böhmischer Seite wird das Gebiet von den Ländern Eger, Falkenau, Karlsbad und Tachau komplementiert (Euregio Egrensis Arbeitsgemeinschaft Bayern e.V. 2006b:Abs.5-6).
Eine Euregio ist eine grenzüberschreitende Organisation. Diese Vereinigungen über Staatsgrenzen hinweg unterliegen dem Prinzip der Freiwilligkeit und stellen keine weitere Verwaltungsebene dar. Deutschlandweit gibt es 25 dieser Zusammenschlüsse entlang der Staatsgrenze, europaweit sogar 160 (Euregio Egrensis Arbeitsgemeinschaft Bayern e.V. 2006b:Abs.1-2).
Die Euregio Egrensis wurde im Februar 1993 gegründet und umfasst ein Gebiet von 17.000 Quadratkilometern. Dort leben ungefähr zwei Millionen Menschen, wovon 50 Prozent aus Bayern, 30 Prozent aus Sachsen und Thüringen und 20 Prozent aus Tschechien stammen (Euregio Egrensis Arbeitsgemeinschaft Bayern e.V. 2006b:Abs.4-5).
Das Ziel der Euregio ist die Förderung und die Koordination der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit von Deutschen und Tschechen, wodurch die Folgen der Trennung des Wirtschaftsraumes durch den „Eisernen Vorhang“ behoben werden sollen. Vor der Teilung nach dem Zweiten Weltkrieg war die Region trotz unterschiedlicher Herrschaftsverhältnisse ein gemeinsamer Lebensund Wirtschaftsraum. Durch die kooperative Arbeit in den Bereichen Wirtschaft, Verkehr, Tourismus, Umwelt, Kultur, Sprache und Arbeitsmarkt soll dies wieder aufgebaut werden. Die drei Teilregionen weisen jedoch teilweise große strukturelle Unterschiede auf, wie beispielsweise bei dem Lohngefälle, der Wirtschaftsstruktur oder auch der Bevölkerungsstruktur und -entwicklung (Euregio Egrensis Arbeitsgemeinschaft Bayern e.V. 2008:5).
Die Zielsetzung, die Beziehungen zu unterstützen und weiter auszubauen, sprachliche Barrieren abzubauen sowie die Integration Tschechiens in die Europäische Union zu fördern, soll der Satzung nach die Völkerverständigung, Toleranz und Aussöhnung wie auch den Abbau von Vorbehalten und Vorurteilen innerhalb der Bevölkerung unterstützen (Euregio Egrensis Arbeitsgemeinschaft Bayern e.V. 2006c:Abs.1-4).
Auf bayerischer Seite hat die Euregio Egrensis vier Arbeitskreise geschaffen, die einen wichtigen Knotenpunkt für den Austausch der Mitglieder mit der Geschäftsstelle bilden. Die einzelnen Arbeitskreise sind zum einen in Wirtschaft, Verkehrswesen, Arbeitsmarkt und Infrastruktur, zum anderen in Umweltschutz und Ökologie. Die beiden weiteren sind Arbeitskreise zu den Themen Fremdenverkehr, Erholung und Touristik sowie für Kultur, Jugendarbeit und Sport (Euregio Egrensis Arbeitsgemeinschaft Bayern e.V. 2006a:Abs.1-3).
2.3 Demographische Entwicklung
In den vergangenen Jahren ist die Bevölkerung in der Stadt Nürnberg kontinuierlich gewachsen. Im Vergleich zur Bundesrepublik Deutschland verzeichnet sie seit der Jahrtausendwende positive Entwicklungsraten, wie in Abbildung 3 deutlich zu erkennen ist. In einer Zeit, in der anhaltend von einer abnehmenden
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Bevölkerungszahl gesprochen wird, entwickelt sich Nürnberg in diesem Punkt gegen den Trend. Dies lässt Rückschlüsse auf eine sehr gute Standortqualität hinsichtlich Wohlstand, Lebensqualität und positive Zukunftsaussichten auf dem Arbeitsmarkt zu.
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Abbildung 4 zeigt, dass die Bevölkerungsentwicklung innerhalb der Europäischen Metropolregion Nürnberg seit ihrem Bestehen kontinuierlich sinkt. Für das Jahr 2028 wird sogar ein Bevölkerungsrückgang von minus 3,8 Prozent prognostiziert.
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Abbildung 3: Bevölkerungsentwicklung der Stadt Nürnberg 1980 bis 2008
Quelle: Stadt Nürnberg Amt für Stadtforschung und Statistik für Nürnberg und Fürth 2009:29, Statistisches Bundesamt 2010b:35, eigene Darstellung.
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Abbildung 4: Bevölkerungsentwicklung und -vorausberechnung der Europäischen Metropolregion Nürnberg 2003 bis 2028
Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung 2009:7-8, 2010 (vgl. Tabelle 6), eigene Darstellung.
Die Bevölkerungsdichte der einzelnen Mitgliedsstädte und Landkreise der Metropolregion Nürnberg im Jahre 2008 ist in Abbildung 5 ablesbar. Die dicht besiedelten Regionen beschränken sich auf die Städteachse Schwabach – Nürnberg – Fürth – Erlangen und die übrigen kreisfreien Städte. Die Stadt Nürnberg ist mit 2.708 Einwohnern pro Quadratkilometer mit großem Abstand am dichtesten besiedelt. Damit liegt Nürnberg sogar vor der zweitgrößten Stadt Deutschlands, denn Hamburg hatte im Jahre 2008 lediglich eine Dichte von 2.347 Einwohnern pro Quadratkilometer (Statistisches Bundesamt 2010a). Die Landkreise Unterfrankens, Haßberge und Kitzingen, die großflächigen Landkreise Mittelfrankens mit Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim, Ansbach und Weißenburg- Gunzenhausen sowie der Oberpfalz, neben Neustadt an der Waldnaab auch Tirschenreuth, Amberg-Sulzbach und Neumarkt, bilden die Grenzregion der Metropolregion Nürnberg und sind mit bis zu 100 Einwohnern pro Quadratkilometern am dünnsten besiedelt. Neustadt an der Waldnaab bildet mit 69 Einwohnern pro Quadratkilometer das Schlusslicht. Im Regierungsbezirk Oberfranken ist es nur der Landkreis Bayreuth, der zu dieser Gruppe gezählt wird (vgl. Tabelle 6, Tabelle 7).
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Abbildung 5: Bevölkerungsdichte der Europäischen Metropolregion Nürnberg 2008 Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung 2010 (vgl. Tabelle 6, Tabelle 7), eigene Darstellung und Berechnung.
In Abbildung 6 wird die Bevölkerungsvorausberechnung des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung dargestellt. Sie bezieht sich auf die Veränderungsrate des Jahres 2028 zum Basisjahr 2008. Die Bevölkerungsentwicklung ist vor allem eine Folge des demographischen Wandels. Durch die immer älter werdende Landesbevölkerung, wovon auch Nordbayern nicht verschont bleibt, wird durch die große Differenz zwischen der Fertilitätsund Mortalitätsrate die Bevölkerung weiter abnehmen. Die nordöstlichen Landkreise der EMN werden vermutlich über den Zeitraum von 20 Jahren sehr große Bevölkerungsverluste verzeichnen müssen. Für den oberfränkischen Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge wird ein Bevölkerungsrückgang von minus 21,7 Prozent prognostiziert, gefolgt vom Landkreis Kronach mit minus 15,4 Prozent. Dahingegen verzeichnet die mittelfränkische Städteachse Nürnberg – Fürth – Erlangen deutlich positivere Entwicklungsraten, mit 3,3 Prozent für die Stadt Nürnberg, 3,0 Prozent für die Stadt Erlangen und sogar 5,2 Prozent für die Stadt Fürth. Damit werden für die Stadt Fürth trotz struktureller Probleme hinsichtlich der Unternehmensinsolvenzen die besten Zukunftsaussichten gestellt. Jedoch
werden auch die Landkreise im Regierungsbezirk Mittelfranken mit erheblichen Bevölkerungsrückgängen zu rechnen haben. Allen voran der Landkreis Wei- ßenburg-Gunzenhausen mit einer Negativbilanz von minus 7,6 Prozent. Nur die Landkreise Erlangen-Höchstadt und Fürth erwarten Bevölkerungszugänge von 0,1 Prozent beziehungsweise 1,6 Prozent (Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung 2009:7-8).
Viel gravierender ist im demographischen Wandel neben den Bevölkerungsrückgängen die Altersstruktur. Das steigende Durchschnittsalter in den Regionen kann in der Zukunft zu Problemen führen. Deshalb ist es wichtig für die Metropolregion Nürnberg, frühzeitig auf die sich abzeichnenden Tendenzen zu reagieren, um sich vor schwerwiegenden Folgen für Wirtschaft und Finanzierung zu schützen. Zum einen müssen Maßnahmen ergriffen werden, um einem steigenden Fachkräftemangel vorzubeugen. Der Nachwuchs muss bestmöglich in das Bildungssystem und hinterher in den Arbeitsmarkt integriert werden. Zum anderen muss darauf geachtet werden, dass es unter den Gemeinden nicht zu sozialen Segregationsunterschieden kommt, also zu Gemeinden mit einkommensstarken Einwohnern und anderen mit einkommensschwächeren Einwohnern oder einer hohen Arbeitslosenquote. Die Landkreise müssen ausgeglichen unterstützt werden um große Unterschiede in der Entwicklung zu vermeiden.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 6: Bevölkerungsvorausberechnung in den Landkreisen der Europäischen Metropolregion Nürnberg 2008 bis 2028
Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung 2009:7-8, eigene Darstellung.
2.4 Entwicklung der Wirtschaftsund Beschäftigungsstruktur
Die Wirtschaftsund Beschäftigungsstruktur der Europäischen Metropolregion Nürnberg hat in den vergangenen Jahren eine auffällige Entwicklung durchlaufen. Dies wird bei der Betrachtung von Abbildung 7 deutlich. Diese zeigt die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen in der Metropolregion Nürnberg nach Monaten von 2004 bis 2010, wobei darauf hingewiesen werden muss, dass diese erst im April 2005 gegründet wurde. Die Daten von Januar 2004 bis März 2005 beziehen sich auf die gleiche Region. An dieser Statistik zeigt sich, dass die Zahl der Arbeitslosen seit der Gründung der EMN jährlich abgenommen hat. Im Dezember 2004 waren 163.329 Menschen ohne Arbeit, im Dezember 2009 dagegen nur noch 98.331 Personen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 7: Entwicklung der Arbeitslosen von 2004 bis 2010 in der Europäischen Metropolregion Nürnberg
Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung 2010 (vgl. Tabellen 9-15), eigene Darstellung.
Abbildung 8 stellt die Arbeitslosenquote gemessen an allen zivilen Erwerbspersonen im Dezember 2009 für die jeweiligen Mitgliedsstädte und Landkreise dar. Sie zeigt einen stabilen Arbeitsmarkt. So herrschen in den drei Landkreisen Erlangen-Höchstadt, Ansbach und Neumarkt in der Oberpfalz annähernd Vollbeschäftigung mit Quoten unter 3,5 Prozent. Auch alle umliegenden Landkreise weisen moderate Arbeitslosenquoten von bis zu 4,5 Prozent auf. Lediglich die Landkreise mit Außengrenze nach Tschechien haben höhere Quoten von 6,9 Prozent in Wunsiedel im Fichtelgebirge oder 5,8 Prozent in Tirschenreuth. Von den kreisfreien Städten hat nur Erlangen eine Arbeitslosenquote von 4,4 Prozent. Die übrigen liegen über 5,5 Prozent und Fürth, Nürnberg, Amberg, Weiden und Hof sogar über 7,5 Prozent. Weiden hat die höchste Arbeitslosenquote aller kreisfreien Städte mit 8,5 Prozent. Im Vergleich zu anderen deutschen Regionen, die ländlich geprägt oder vom strukturellen Wandel betroffen sind, wie beispielweise das Ruhrgebiet mit Arbeitslosenquoten von stellenweise bis zu 16 Prozent oder ländliche Regionen in den neuen Bundesländern mit bis zu 20 Prozent, ist der Arbeitsmarkt der Europäischen Metropolregion Nürnberg trotz
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 8: Arbeitslosenquote in der Europäischen Metropolregion Nürnberg nach Landkreisen im Dezember 2009
Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung 2010 (vgl. Tabelle 16), eigenen Darstellung.
Bei der Untersuchung der Wirtschaftsstruktur der einzelnen Landkreise und kreisfreien Städte zeigt sich dagegen ein etwas verändertes Bild. Abbildung 9 verdeutlicht das Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigem im Jahr 2007 zuzüglich des Fortschritts des sektoralen Wandels innerhalb der einzelnen Bezirke gemessen an den sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten. In über 60 Prozent der Kreise liegt das Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigem unter dem der Bundesrepublik Deutschland. Dafür ist die Arbeitsproduktivität in den übrigen 40 Prozent der Mitgliedsstädte und Landkreise stark überdurchschnittlich. Die höchste Arbeitsproduktivität erreichte im Jahr 2007 die Stadt Fürth mit 81.700 Euro. Fürth folgten der Landkreis Erlangen-Höchstadt sowie die Städte Erlangen und Schwabach mit 65.200 Euro, 65.600 Euro und 65.100 Euro je Erwerbstätigem. Im Vergleich dazu erwirtschaftete die Stadt Hof lediglich ein Bruttoin-
landsprodukt von 50.600 Euro je Erwerbstätigem und bildete damit das Schlusslicht. Der sektorale Wandel hat sich in den einzelnen Bezirken gleichmäßig vollzogen, dass heißt es existieren keine Regionen mehr, die vorwiegend landwirtschaftlich geprägt sind. Die Unterschiede vom sekundären und tertiären Sektor sind geprägt von Stadt und Land. So ist in den größeren Städten der Dienstleistungssektor ausgeprägter, in den Landkreisen hingegen der sekundäre Sektor. Das produzierende Gewerbe hat in einigen Regionen noch eine sehr große Bedeutung und wird nicht von den Dienstleistungen verdrängt. Nur die kreisfreien Städte Würzburg, Nürnberg, Weiden, Hof, Bayreuth und Fürth liegen über dem metropoleigenen Durchschnitt mit einem Anteil der Dienstleistungsbranche von 61 Prozent.
Für die schwächer strukturierten Regionen im Osten der Metropolregion Nürnberg soll der Zusammenschluss der Euregio Egrensis Vorteile hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen Entwicklung bringen. Grenzregionen erhalten dadurch wieder einen neuen Mittelpunkt und haben die Möglichkeit sich aus dem negativen Grenzraum zu befreien und grenzüberschreitend neue Herausforderungen anzunehmen. Für die Landkreise der Metropolregion Nürnberg, die von einer schwächeren Arbeitsproduktivität, höheren Arbeitslosenquoten und Bevölkerungsverlusten geprägt sind, ergeben sich gerade auch durch die europäische INTERREG Initiative, heute Europäische territorial Zusammenarbeit (ETZ), neue Möglichkeiten im Zuge der Förderung aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Dadurch wird die wirtschaftliche Entwicklung beider Länder entlang des Grenzraums finanziell von europäischen Fördermitteln für Kleinund Großprojekte in Bereichen wie Infrastruktur, Raumplanung, Umweltschutz, aber auch der regionalen Wettbewerbsfähigkeit unterstützt (Euregio Egrensis Arbeitsgemeinschaft Bayern e.V. 2008:6).
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