Die Arbeit untersucht Hexenprozesse im Kurfürstentum Mainz anhand der Einzelfälle Ottilia Preußing, Michel Fritz und Ottilia Sponseil. Sie analysiert, wie soziale Herkunft, Geschlecht und Verfahrensabläufe das Schicksal der Angeklagten beeinflussten. Dabei zeigt sich, dass besondere Merkmale in Geständnissen, Urteilen und Bestattungen auftreten – der soziale Status bot jedoch keinen Schutz vor Verurteilung und Hinrichtung. Die Arbeit liefert einen differenzierten Einblick in die Praxis der Hexenverfolgung der frühen Neuzeit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Quellenkritik
- Aufbau von der Beschuldigung bis zur Verurteilung
- Die Hexenverfolgung im Kurfürstentum Mainz
- Die Pfarrerswitwe Ottilia Preußing
- Michel Fritz
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Auffälligkeiten in Hexenprozessen des Kurfürstentums Mainz und deren Abhängigkeit vom sozialen Status. Ausgangspunkt ist das Schicksal von Ottilia Preußing, ein Opfer aus der Geburtsstadt der Großeltern des Autors. Die Analyse zielt darauf ab, regionale Besonderheiten in den Prozessen aufzuzeigen und deren Zusammenhang mit dem sozialen Status der Angeklagten zu belegen oder zu widerlegen.
- Regionale Besonderheiten in Hexenprozessen des Kurfürstentums Mainz
- Der Einfluss des sozialen Status auf den Verlauf von Hexenprozessen
- Analyse ausgewählter Prozessakten (Ottilia Preußing, u.a.)
- Vergleich der Prozessverläufe mit der Sekundärliteratur
- Definition und Identifizierung von „Auffälligkeiten“ in den Prozessen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt das Forschungsinteresse an der Hexenverfolgung, insbesondere im Kurfürstentum Mainz, und hebt die Faszination und den Schrecken dieses historischen Phänomens hervor. Sie betont die Gefahr der Vermischung mit Verschwörungstheorien und falschen Aussagen. Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse von Auffälligkeiten in ausgewählten Prozessen und deren Zusammenhang mit dem sozialen Status der Angeklagten. Die These lautet, dass solche Auffälligkeiten in jeder Region erkennbar sind und vom sozialen Status abhängen. Der Fall Ottilia Preußing dient als Ausgangspunkt der Untersuchung.
Quellenkritik: Dieses Kapitel analysiert die verwendeten Quellen: handgeschriebene Verhörprotokolle aus dem 16. Jahrhundert des Kurfürstentums Mainz, die die Aussagen von Ottilia Preußing, Ottilia Sponseil und Michael Fritz dokumentieren. Die Protokolle erfassen sinngemäß die Antworten der Beschuldigten und berichten über sowohl gütliche als auch gefolterte Befragungen. Der Höhepunkt der Hexenverfolgung zur Entstehungszeit der Quellen wird erwähnt, sowie die Transkription und Digitalisierung durch Prof. Dr. Ludolf Pelizaeus. Die Quelle wird als Beweismittel vor Gericht eingestuft.
Aufbau von der Beschuldigung bis zur Verurteilung: Dieses Kapitel skizziert den typischen Ablauf eines Hexenprozesses, beginnend mit der Verdächtigung, der Inkubationszeit, der Ermittlung durch einen Amtmann, der Anklageschrift und der Prozesseröffnung. Es beschreibt die gütliche und die peinliche Befragung unter Folter, inklusive der Suggestivfragen zu Hexensabbat, Verbrechen, Komplizen und Teufelspakt. Hexenproben wie die Untersuchung auf Hexenmale werden erwähnt. Das Kapitel beschreibt den Prozess der Verurteilung, die Bedeutung des Geständnisses, und die möglichen Strafen (Todesurteil oder Landesverweis). Die Folter wird als zentraler Bestandteil des Prozesses hervorgehoben, wobei deren Dauer und Durchführung im Ermessen der Richter lag.
Die Hexenverfolgung im Kurfürstentum Mainz: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Hexenverfolgung im Kurfürstentum Mainz, ein geographisch fragmentiertes Gebiet. Es wird erwähnt, dass der Beginn der Verfolgung nicht genau datiert werden kann, aber ab der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts an Intensität zunahm. Das Kapitel nennt vier große Prozesswellen (um 1595, 1603, 1615 und 1627) und erwähnt, dass die Pest als Faktor für das zeitweise Abflauen der Prozesse diskutiert wird. Der Schwerpunkt der Verfolgung lag im Oberstift, mit Fokus auf die westlichen Landesteile.
Schlüsselwörter
Hexenverfolgung, Kurfürstentum Mainz, Prozessakten, soziale Status, regionale Besonderheiten, Ottilia Preußing, Folter, Geständnis, Hexenproben, Auffälligkeiten, Sekundärliteratur, Verhörprotokolle.
Häufig gestellte Fragen
Was ist der Themenschwerpunkt der Arbeit?
Die Arbeit untersucht Auffälligkeiten in Hexenprozessen des Kurfürstentums Mainz und deren Abhängigkeit vom sozialen Status der Angeklagten. Sie nimmt das Schicksal von Ottilia Preußing als Ausgangspunkt.
Welche regionalen Besonderheiten werden in den Hexenprozessen des Kurfürstentums Mainz untersucht?
Die Arbeit zielt darauf ab, regionale Besonderheiten in den Prozessen aufzuzeigen und deren Zusammenhang mit dem sozialen Status der Angeklagten zu belegen oder zu widerlegen.
Welche Quellen werden für die Analyse verwendet?
Verwendet werden handgeschriebene Verhörprotokolle aus dem 16. Jahrhundert des Kurfürstentums Mainz, die die Aussagen von Ottilia Preußing, Ottilia Sponseil und Michael Fritz dokumentieren.
Wie wird der typische Ablauf eines Hexenprozesses dargestellt?
Das Kapitel "Aufbau von der Beschuldigung bis zur Verurteilung" skizziert den typischen Ablauf, beginnend mit der Verdächtigung, über die Ermittlung, die Anklageschrift, die gütliche und peinliche Befragung unter Folter bis hin zur Verurteilung.
Wo lag der Schwerpunkt der Hexenverfolgung im Kurfürstentum Mainz?
Der Schwerpunkt der Verfolgung lag im Oberstift, mit Fokus auf die westlichen Landesteile.
Welche Schlüsselwörter sind für die Arbeit relevant?
Schlüsselwörter sind: Hexenverfolgung, Kurfürstentum Mainz, Prozessakten, soziale Status, regionale Besonderheiten, Ottilia Preußing, Folter, Geständnis, Hexenproben, Auffälligkeiten, Sekundärliteratur, Verhörprotokolle.
Was ist das Fazit der Arbeit?
Das Fazit der Arbeit ist nicht angegeben. Das HTML enthält nur eine Sprachevorschau der Arbeit.
Welche Prozesswellen gab es im Kurfürstentum Mainz?
Es werden vier große Prozesswellen genannt: um 1595, 1603, 1615 und 1627.
Welche Rolle spielt die Folter in Hexenprozessen?
Die Folter wird als zentraler Bestandteil des Prozesses hervorgehoben, wobei deren Dauer und Durchführung im Ermessen der Richter lag.
Welchen Einfluss hat der soziale Status auf den Verlauf von Hexenprozessen?
Die Arbeit untersucht den Einfluss des sozialen Status auf den Verlauf von Hexenprozessen und versucht, diesen anhand von Prozessakten zu belegen oder zu widerlegen.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2023, Sozialer Status als Einflussfaktor bei Hexenprozessen. Eine Fallanalyse im Kurfürstentum Mainz im 16. Jahrhundert, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1584116