Die Arbeit untersucht Ludwig Tiecks "Franz Sternbalds Wanderungen" (1798) unter dem Aspekt der ästhetischen Selbstreflexion. Ausgehend von Friedrich Schlegels berühmtem Urteil, der Roman sei „absolute Poesie“, wird der Text als eigenständiger Beitrag zur frühromantischen Ästhetik gelesen. Im Zentrum steht die Frage, wie sich zentrale kunsttheoretische Prinzipien der Frühromantik – insbesondere die Konzepte der progressiven Universalpoesie, der Poetisierung der Welt und der transzendentalen Reflexion von Kunst – im Roman niederschlagen. Anhand einer exemplarischen Motivuntersuchung (Wandern, Naturdarstellung, Kunstgespräche) wird gezeigt, dass "Franz Sternbalds Wanderungen" weniger durch eine lineare Handlung als vielmehr durch selbstreferenzielle Strukturen geprägt ist, die eine metapoetische Reflexion über Kunst ermöglichen. Die Arbeit versteht Tiecks Roman nicht als bloße Umsetzung frühromantischer Theorie, sondern als poetologischen Text sui generis, der selbst am ästhetischen Diskurs seiner Zeit mitwirkt.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Ästhetische Selbstreflexion in Franz Sternbalds Wanderungen
- 2.1 Frühromantische Ästhetik
- 2.1.1 Progressive Universalpoesie
- 2.1.2 Poetisierung der Welt
- 2.1.3 Rolle der Kunst
- 2.2 Selbstreflexion in Motiven des Sternbald-Romans
- 2.2.1 Wandern ohne Ziel
- 2.2.2 Natur und Welt
- 2.2.3 Gespräche über Kunst
- 3 Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die ästhetische Selbstreflexion in Ludwig Tiecks Roman "Franz Sternbalds Wanderungen". Ziel ist es, eine Metaebene der Selbstreflexion im Romantext aufzuzeigen, indem wichtige Motive analysiert werden. Der Fokus liegt auf der Interaktion zwischen der frühromantischen Ästhetik und der künstlerischen Selbstreflexion im Roman.
- Frühromantische Ästhetik und ihre Prinzipien
- Selbstreferenzialität des Kunstwerks als zentrales ästhetisches Prinzip
- Analyse wichtiger Motive (Wandern, Natur/Welt, Gespräche über Kunst) als Spiegel der Selbstreflexion
- Der Roman als eigenständiger Beitrag Tiecks zur frühromantischen Ästhetik
- Die Beziehung zwischen theoretischem Diskurs und künstlerischer Produktion in der Frühromantik
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die zentrale Frage nach der Einordnung von Friedrich Schlegels Urteil über "Franz Sternbalds Wanderungen" als "absolute Poesie" im Kontext der frühromantischen Ästhetik. Sie situiert den Roman historisch und literarisch, hebt seine Bedeutung für die Kunstästhetik um 1800 hervor und betont seinen Einfluss auf die Malerei und spätere Künstlerromane. Schließlich wird die Zielsetzung der Arbeit dargelegt: die Analyse der ästhetischen Selbstreflexion im Roman durch die Untersuchung wichtiger Motive.
2 Ästhetische Selbstreflexion in Franz Sternbalds Wanderungen: Dieses Kapitel analysiert die ästhetische Selbstreflexion in Tiecks Roman. Es unterscheidet zwischen dem theoretisch-philosophischen Diskurs der Frühromantik und der dichterischen Produktion, wobei der Sternbald-Roman als eigenständiger Beitrag Tiecks verstanden wird. Der Fokus liegt auf der Selbstreferenzialität des Werkes, die sich in der Thematisierung der Stellung und der Produktions- und Rezeptionsbedingungen von Kunst manifestiert. Die Handlung wird als nicht-linear und in disparate Episoden aufgelöst dargestellt, wobei metatheoretische Reflexionen im Vordergrund stehen. Das Kapitel leitet zur Untersuchung spezifischer Motive über, die die ästhetische Selbstreflexion des Romans verdeutlichen.
Schlüsselwörter
Franz Sternbalds Wanderungen, Ludwig Tieck, Frühromantik, Ästhetische Selbstreflexion, Selbstreferenzialität, Progressive Universalpoesie, Poetisierung der Welt, Wandern, Natur, Kunst, Romantische Ästhetik, Kunsttheorie.
Häufig gestellte Fragen
Worum geht es in der Analyse von "Franz Sternbalds Wanderungen"?
Die Analyse beschäftigt sich mit der ästhetischen Selbstreflexion in Ludwig Tiecks Roman "Franz Sternbalds Wanderungen". Ziel ist es, die Metaebene der Selbstreflexion durch die Untersuchung wichtiger Motive im Roman zu beleuchten.
Was sind die Themenschwerpunkte der Analyse?
Die Themenschwerpunkte sind:
- Die frühromantische Ästhetik und ihre Prinzipien
- Die Selbstreferenzialität des Kunstwerks
- Die Analyse der Motive Wandern, Natur/Welt und Gespräche über Kunst
- Der Roman als Beitrag zur frühromantischen Ästhetik
- Die Beziehung zwischen theoretischem Diskurs und künstlerischer Produktion
Was wird in der Einleitung behandelt?
Die Einleitung führt in die Thematik ein, thematisiert Friedrich Schlegels Urteil über den Roman und situiert ihn historisch und literarisch. Die Einleitung hebt die Bedeutung des Romans für die Kunstästhetik um 1800 hervor, betont seinen Einfluss auf Malerei und Künstlerromane und legt die Zielsetzung der Arbeit dar.
Was untersucht das Kapitel über ästhetische Selbstreflexion?
Dieses Kapitel analysiert die ästhetische Selbstreflexion, unterscheidet zwischen theoretischem Diskurs und dichterischer Produktion und betrachtet den Roman als eigenständigen Beitrag Tiecks. Der Fokus liegt auf der Selbstreferenzialität und der Thematisierung der Stellung und Produktionsbedingungen von Kunst. Die Handlung wird als nicht-linear und in Episoden aufgelöst dargestellt.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Analyse?
Relevante Schlüsselwörter sind: Franz Sternbalds Wanderungen, Ludwig Tieck, Frühromantik, Ästhetische Selbstreflexion, Selbstreferenzialität, Progressive Universalpoesie, Poetisierung der Welt, Wandern, Natur, Kunst, Romantische Ästhetik, Kunsttheorie.
Was ist das Ziel des Romans "Franz Sternbalds Wanderungen"?
Ziel des Romans ist es, die romantische Ästhetik in Bezug auf Kunst, Natur und die Rolle des Künstlers in der Welt zu erforschen.
Was sind die wesentlichen Motive, die in der Analyse untersucht werden?
Die wesentlichen Motive, die in der Analyse untersucht werden, sind Wandern, Natur und Welt sowie Gespräche über Kunst. Diese Motive dienen als Spiegel der Selbstreflexion im Roman.
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- Benjamin Weraneck (Author), 2012, Ästhetische Selbstreflexion in Ludwig Tiecks "Franz Sternbalds Wanderungen", Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1583957
