Was ist Mathematik? Geht man dieser Frage nach, wird man auf verschiedenste Vorstellungen treffen. Die Grundlagen für diese Vorstellungen werden meist im Mathematikunterricht geschaffen, da man dort den ersten Kontakt mit der Materie erlebt. Wie man diese Materie erlebt, hängt von der Art des Mathematikunterrichts ab. Da die Vorstellungen der Lehrerkräfte den Unterricht in seiner Gestaltung und in ihrem Handeln beeinflussen, bilden sie eine Vorrausetzung für die Art des Unterrichts. Dieser Hintergrund spiegelt das Interesse an der Erforschung über Vorstellungen von Lehrern über das Lehren und Lernen wider. Primarstufenlehrkräfte sind selten als Probanden ausgewählt, bzw. in die Probandengruppe einbezogen worden. Das Ziel dieser Arbeit ist es, die Vorstellungen über Anforderungen im Mathematikunterricht empirisch zu erheben. Das heißt, welche Übungsmethode, Darstellungsform der Mathematik, etc. empfinden die Mathematiklehrkräfte in der Primarstufe als wichtig. Ausschlaggebend für die Idee zu dieser Arbeit war die Überlegung, ob Unterschiede in der Vorstellung in Bezug zur Mathematik zwischen fachfremd mathematikunterrichtenden Grundschullehrkräften und ihren fachspezifisch ausgebildeten Kollegen bestehen. Es wird versucht herauszufinden, ob Korrelationen zwischen bestimmten Faktoren wie zum Beispiel dem Alter oder der fachspezifischen Ausbildung und den Vorstellungen bestehen und ob bestimmte Vorstellungen von einzelnen Faktoren abhängen. Da es eine Befragung dieser Art, gerichtet an diese Gruppe von Lehrern in Deutschland nach meiner Recherche noch nicht gab, gibt dies der Arbeit einen explorativen Charakter. Die Ergebnisse lassen den Schluss zu, das die Vorstellungen der fachstudierten Lehrkräfte sich von den fachfremden unterscheiden. Deutlich wird dies bei wesentlichen Merkmalen der Mathematik. Auch im Bezug zum Alter stellt sich eine markante Unterschied herraus.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Theoretische Grundlagen
- 2.1 Diskussion zu den Begriffen Vorstellung
- 2.1.1 Der Begriff Vorstellung
- 2.1.2 Vorstellungen in der fachdidaktischen Perspektive
- 2.1.3 Eigenschaften von Vorstellungen (Beliefs)
- 2.1.3.1 Vorstellungen sind Verbindungen
- 2.1.3.2 Vorstellungen sind nicht isoliert
- 2.1.3.3 Vorstellungen sind beständig
- 2.1.3.4 Vorstellungen sind unterschiedlich gewichtet
- 2.1.3.5 Vorstellungen fokussieren
- 2.1.3.6 Vorstellungen sind gebrauchsabhängig
- 2.1.4 Auswirkungen von Vorstellungen
- 2.1.5 Veränderbarkeit von Vorstellungen
- 2.1.6 Explorative Forschungslage
- 2.2 Disskusion des Begriffs Anforderung
- 2.2.1 Vorgaben des Lehrplans
- 2.2.1.1 Schlüsselqualifikationen
- 2.2.1.2 Thematik des Lernens
- 2.2.1.3 Fachliche Themengestaltung
- 2.2.2 Bildungsstandards
- 2.2.2.1 Allgemeine mathematische Kompetenzen
- 2.2.2.2 Die kognitiven Anforderungsbereiche
- 2.3 Fachfremd
- 3 Empirischer Teil der Arbeit
- 3.1 Vorüberlegung
- 3.2 Datenerhebungsinstrument
- 3.3 Hypothesenaufstellung
- 3.4 Ablauf der Studie
- 3.5 Merkmale der Studie
- 4 Ergebnisse
- 4.1 Ergebnisse der Hypothesen
- 4.2 Weitere Ergebnisse
- 4.2.1 Unterrichtserfahrung als Mathematiklehrer
- 5 Auswertung und Diskussion
- 5.1 Auswertung und Disskusion der Hypothesen
- 5.2 Auswertung und Disskusion der weiteren Ergebnisse
- 6 Fazit
- 6.1 Forschungsausblick
- 7 Fragebogen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Masterarbeit befasst sich mit den Vorstellungen von Lehrkräften über Anforderungen im Mathematikunterricht der Primarstufe. Ziel ist es, diese Vorstellungen empirisch zu erheben und zu analysieren, um ein besseres Verständnis für die vielfältigen Perspektiven und Erwartungen von Lehrkräften in Bezug auf den Mathematikunterricht zu gewinnen.
- Die Rolle von Vorstellungen und Beliefs von Lehrkräften im Mathematikunterricht
- Die verschiedenen Dimensionen des Begriffs "Anforderung" im Mathematikunterricht
- Die Analyse von empirischen Daten zur Erhebung von Lehrervorstellungen
- Die Bedeutung von Lehrervorstellungen für die Gestaltung und den Erfolg des Mathematikunterrichts
- Der Einfluss von Lehrplanvorgaben, Bildungsstandards und fachdidaktischen Theorien auf die Vorstellungen von Lehrkräften
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einleitung in die Thematik der Lehrervorstellungen im Mathematikunterricht und beleuchtet die Relevanz der Forschung zu diesem Thema. Das zweite Kapitel widmet sich den theoretischen Grundlagen, indem es den Begriff "Vorstellung" sowie die verschiedenen Aspekte von Anforderungen im Mathematikunterricht definiert und diskutiert. Darüber hinaus wird die explorative Forschungslage zu diesem Themenfeld beleuchtet. Kapitel drei geht auf den empirischen Teil der Arbeit ein und beschreibt das verwendete Datenerhebungsinstrument, die Hypothesenaufstellung sowie den Ablauf und die Merkmale der durchgeführten Studie. Die Ergebnisse der Untersuchung werden im vierten Kapitel dargestellt und analysiert. Schließlich bietet das fünfte Kapitel eine Auswertung und Diskussion der gewonnenen Daten im Kontext der zuvor entwickelten theoretischen Rahmenbedingungen. Das Fazit in Kapitel sechs fasst die zentralen Ergebnisse der Arbeit zusammen und gibt einen Ausblick auf zukünftige Forschungsfragen.
Schlüsselwörter
Lehrervorstellungen, Mathematikunterricht, Primarstufe, Anforderungen, Bildungsstandards, Empirische Forschung, Belief Systems, Fachdidaktik, Unterrichtsgestaltung, Unterrichtserfolg.
- Quote paper
- Frank Huhndorf (Author), 2010, Vorstellungen von Lehrkräften über Anforderungen im Mathematikunterricht der Primarstufe, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/157364