War „Die Gartenlaube“ unterhaltende Familienlektüre oder kolonialpropagandistisches Sprachrohr? Die Arbeit untersucht die populäre Zeitschrift von 1884 bis 1899 als Medium der kolonialen Meinungsbildung im Deutschen Kaiserreich. Anhand konkreter Beiträge analysiert sie die subtile Vermittlung kolonialpolitischer Inhalte und stellt die Frage nach der ideologischen Funktion massenmedialer Unterhaltungsliteratur im Zeitalter des Hochimperialismus.
In einem ersten Schritt der methodischen Annäherung werden die historische Genese des Blattes, ihr Erfolgskonzept als illustrierte Zeitschrift sowie die Lokalisation ihrer Leserschaft innerhalb der Gesellschaft des Deutschen Kaiserreichs erfolgen, bestand doch innerhalb dieser nie eine einheitliche Haltung zur Kolonialpolitik und wurde doch in diversen sozialen Schichten Kritik und Zustimmung an der kolonialen Expansion geäußert. In einem zweiten Schritt werden die kolonialpublizistischen Tendenzen sowie das Potenzial der ,,Gartenlaube” als (kolonial-)propagandistisches Medium untersucht.
In einem Fazit wird die Schlussfolgerung gezogen, dass im Falle der ,,Gartenlaube” von einem zivilen, kolonialpropagandistischen, die Gesellschaft des Deutschen Kaiserreichs ideologisch auf eine kolonialistische Zukunft vorbereitenden Verlautbarungsorgan ausgegangen werden muss.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. „Die Gartenlaube” als Quelle und Medium ihrer Zeit
- 2.1 Historische Genese des Blattes
- 2.2 (Erfolgs-)Konzept als „Prototyp der illustrierten (Familie-)Zeitschrift”
- 2.2.1 Allgemein- bzw. Volksbildung: Die Leserschaft und ihr Bedürfnis nach „Unterhaltung und unterhaltender Belehrung”
- 2.2.2 Politischer Charakter: Vermittlung des nationalen Gedankens
- 3. Kolonialpublikationen als Medien kolonialer Propaganda – Die Beiträge zu den afrikanischen Kolonien / „Schutzgebieten” des Deutschen Kaiserreichs
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das propagandistische Potenzial der illustrierten Familienzeitschrift „Die Gartenlaube“ (1884-1899) im Kontext der deutschen Kolonialpolitik. Sie analysiert, wie die Zeitschrift kolonialpolitische Themen vermittelte und ob dies mit ihrem Anspruch auf unpolitische Unterhaltung vereinbar war.
- Die historische Entwicklung und das Konzept der „Gartenlaube“
- Die Darstellung der deutschen Kolonialpolitik in der „Gartenlaube“
- Das Spannungsfeld zwischen Unterhaltung und Propaganda
- Die Rolle der „Gartenlaube“ in der öffentlichen Meinungsbildung zum Kolonialismus
- Der Vergleich der journalistischen Darstellung mit der tatsächlichen kolonialen Realität
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Beginn des Hochimperialismus und Bismarcks anfängliche Ablehnung einer aktiven Kolonialpolitik. Sie erklärt den Wandel in Bismarcks Politik und den Einfluss der Kolonialpropaganda auf die deutsche Öffentlichkeit. Die Arbeit konzentriert sich auf die Jahre 1884-1899 und untersucht die „Gartenlaube“ als Medium kolonialer Propaganda. Die Einleitung legt die Forschungsfrage fest und skizziert den methodischen Ansatz.
2. „Die Gartenlaube” als Quelle und Medium ihrer Zeit: Dieses Kapitel beleuchtet die historische Entstehung und den Erfolg der Zeitschrift „Die Gartenlaube“. Es analysiert ihr Konzept als populäre Familienzeitschrift mit dem Anspruch auf „Unterhaltung und unterhaltende Belehrung“. Weiterhin wird der politische Charakter der Zeitschrift und ihre Rolle in der Vermittlung des nationalen Gedankens untersucht. Die Kapitel analysieren die Leserschaft und ihre Bedürfnisse, um den Kontext der Publikationen zu verstehen. Der Fokus liegt auf der Rolle des Mediums als potentielle Plattform für die Verbreitung kolonialer Propaganda.
3. Kolonialpublikationen als Medien kolonialer Propaganda – Die Beiträge zu den afrikanischen Kolonien / „Schutzgebieten” des Deutschen Kaiserreichs: Dieses Kapitel untersucht die Beiträge der „Gartenlaube“ zu den deutschen Kolonien in Afrika. Es analysiert, wie die Zeitschrift die Kolonialpolitik darstellte und welche Botschaften sie vermittelte. Der Schwerpunkt liegt auf der Frage, ob und wie die „Gartenlaube“ koloniale Propaganda verbreitete und wie dies mit dem Selbstverständnis des Blattes als unpolitisches Medium zusammenpasst. Das Kapitel wird die journalistische Darstellung mit der tatsächlichen kolonialen Realität vergleichen und die Wirkung der Publikationen auf die Leserschaft analysieren.
Schlüsselwörter
Die Gartenlaube, Kolonialpropaganda, Hochimperialismus, Deutsches Kaiserreich, Illustrierte Zeitschriften, Massenmedien, Volksbildung, Nationaler Gedanke, Afrika, Schutzgebiete, Öffentliche Meinung.
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Was ist das Ziel der Arbeit über "Die Gartenlaube"?
Die Arbeit untersucht, wie die Zeitschrift „Die Gartenlaube“ (1884-1899) kolonialpolitische Themen vermittelte und ob dies mit ihrem Anspruch auf unpolitische Unterhaltung vereinbar war.
Welche Themenschwerpunkte werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die historische Entwicklung und das Konzept der „Gartenlaube“, die Darstellung der deutschen Kolonialpolitik in der „Gartenlaube“, das Spannungsfeld zwischen Unterhaltung und Propaganda, die Rolle der „Gartenlaube“ in der öffentlichen Meinungsbildung zum Kolonialismus und den Vergleich der journalistischen Darstellung mit der tatsächlichen kolonialen Realität.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in vier Hauptkapitel unterteilt: 1. Einleitung, 2. „Die Gartenlaube” als Quelle und Medium ihrer Zeit, 3. Kolonialpublikationen als Medien kolonialer Propaganda – Die Beiträge zu den afrikanischen Kolonien / „Schutzgebieten” des Deutschen Kaiserreichs, und 4. Fazit.
Was behandelt die Einleitung?
Die Einleitung beschreibt den Beginn des Hochimperialismus, Bismarcks anfängliche Ablehnung der Kolonialpolitik und den Wandel in Bismarcks Politik, sowie den Einfluss der Kolonialpropaganda. Sie legt auch die Forschungsfrage fest.
Was wird im Kapitel „Die Gartenlaube als Quelle und Medium ihrer Zeit“ analysiert?
Dieses Kapitel beleuchtet die historische Entstehung und den Erfolg der Zeitschrift. Es analysiert ihr Konzept als Familienzeitschrift mit dem Anspruch auf Unterhaltung und Belehrung, sowie ihre Rolle in der Vermittlung des nationalen Gedankens. Es untersucht auch die Leserschaft und ihre Bedürfnisse.
Was untersucht das Kapitel über Kolonialpublikationen?
Dieses Kapitel untersucht die Beiträge der „Gartenlaube“ zu den deutschen Kolonien in Afrika. Es analysiert, wie die Zeitschrift die Kolonialpolitik darstellte und welche Botschaften sie vermittelte, insbesondere im Hinblick auf koloniale Propaganda.
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Zu den Schlüsselwörtern gehören: Die Gartenlaube, Kolonialpropaganda, Hochimperialismus, Deutsches Kaiserreich, Illustrierte Zeitschriften, Massenmedien, Volksbildung, Nationaler Gedanke, Afrika, Schutzgebiete, und Öffentliche Meinung.
- Arbeit zitieren
- Tobias Oscar Linder (Autor:in), 2025, "Unterhaltende Belehrung" oder subtile Propaganda?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1570787